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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2018

Sehr skurril

Tod vor dem Steffl
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Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ...

Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ist mir hier das Skurrile fast zu viel. Die Dienststelle am Rande der Stadt, die Bediensteten mit ihren recht eigenwilligen Charakteren sowie die Aufklärung dieses Falles.

Fazit:

Ein bisschen weniger Klamauk hätte diesen Krimi sicher gut getan, daher leider nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Zwei Kurzkrimis ...

Weihnachtsmord auf Sandhamn
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Wie es so bei Kurzkrimis ist, sind sie kurz, ziemlich kurz.

Während der erste Krimi rund um die Weihnachtsfeierfeier der Büroartikelfirma noch mit Mord und Mörder aufwarten kann, ist es im zweiten Krimi ...

Wie es so bei Kurzkrimis ist, sind sie kurz, ziemlich kurz.

Während der erste Krimi rund um die Weihnachtsfeierfeier der Büroartikelfirma noch mit Mord und Mörder aufwarten kann, ist es im zweiten Krimi dem Leser vorbehalten, an ein Verbrechen glauben oder auch nicht.

Nachdem ich ein bisschen ein Problem mit skandinavischen Autoren und deren Schreibstilen habe, ist dies mein erstes Buch von Viveca Sten. Ganz sicher bin mir noch nicht, ob ich ein weiteres Buch der Autorin lesen werde. Aber, vielleicht lohnt sich ein Versuch.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Keine Empfehlung

Der letzte Zar
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Der C. H. Beck-Verlag ist für seine sorgfältig recherchierten Sachbücher bekannt, die ich immer mit Genuss lese, enthalten sie doch eine Menge Wissenswertes.
Auch an diese Biografie des letzten Zaren bin ...

Der C. H. Beck-Verlag ist für seine sorgfältig recherchierten Sachbücher bekannt, die ich immer mit Genuss lese, enthalten sie doch eine Menge Wissenswertes.
Auch an diese Biografie des letzten Zaren bin ich mit gespannter Erwartung herangetreten. Leider bin ich diesmal enttäuscht worden.

Das Buch ist in elf Kapitel gegliedert, die jeweils eine signifikante Überschrift tragen, wenn man von Kap. 1 (= Einleitung) absieht. Hier hätte ich mir einen groben Überblick zur Dynastie erwartet.

Schon auf den ersten 20 Seiten musste ich feststellen, dass der Autor (oder die Übersetzerin) die Genealogie der Romanows nicht wirklich im Griff hat (S.19). So wird hier eine Abfolge von Herrschern angeführt, die so nicht stattgefunden hat.

„Nikolaj II. erklomm nun den Thron einer Dynastie, die im Zeitraum ihrer Herrschaft seit 1613 dem Russischen Reich die unterschiedlichsten Zaren beschert hatte: den westlich orientierten Reformer Peter I., die aufgeklärte, mit Voltaire korrespondierende Monarchin Katharina II., dann Alexander I., der Bezwinger Napoleons, der durch die Heilige Allianz die europäische Politik mitbestimmte. Schließlich folgten der Erzreaktionär Nikolaj I., sowie einige kurzlebige Übergangsherrscher, darunter Peter II., und Paul I., die von großfürstlichen Rivalen entmachtet bzw. ermordet wurden.“

In Wirklichkeit waren Peter II. und Paul I. Vorfahren von Nikolaus I. (Regierungszeit 1825-1855). Peter II, der Enkel von Peter I. und regierte von 1727-1730. Paul I. war der Sohn Katharinas II. (regierte von 1796-1801) – also keine direkte Nachfolge.

Eine Abbildung des Stammbaums, der im Buch fehlt, hätte hier Abhilfe schaffen können.
Genauso hätte die peinliche Verwechslung auf Seite 114 von Olga (geb. 1895) und Tatjana (geb. 1897) durch einen Blick auf die Ahnentafel vermieden werden können.

Auffällig ist auch, dass öfters genaue Quellenangaben fehlen.

Irritiert haben mich einige Querverweise in die jüngere Geschichte. Z.B. das angebliche Verhalten von Präsident Putin als er vom Untergang der „Kursk“ gehört hat. Soweit bekannt, hat Putin sofort nach Bekanntwerden der Katastrophe seinen Urlaub unterbrochen und ist an den Unglücksort gereist.

Auch dieser Hinweis „Alix, Anja und Grigorij ähnelten den assoziierten Mitgliedern einer GmbH, ohne deren Tätigkeit formal bestimmen zu können.“ (S. 163.) lässt mich die Stirne runzeln. Was will uns der Autor damit sagen?
Mitglieder des Englischen Königshauses nennen ihre Familie manchmal „Firma Windsor“. Wenn hier der Autor einen Scherz machen wollte, so ist der gründlich danebengegangen. Einem Außenstehenden steht eine solche Bezeichnung meiner Ansicht nach nicht zu.

Die Rolle Rasputins innerhalb der Romanows bleibt zum Großteil vage. Allerdings werden die üblichen Spekulationen über seine Ausschweifungen gerne übernommen, dabei ist bekannt, dass sie Teil einer üblen Verleumdungskampagne waren, die von unterschiedlichen Ecken gesteuert wurden.

Das letzte Kapitel trägt, in Anspielung auf Bürger Capet (= Louis XVI.) den Titel „Die Tragödie des Bürgers Romanow“.

Als Ungar hat der Autor natürlich einige Ressentiments Russland (einst und jetzt) gegenüber. Trotzdem haben sich die Mitglieder der Zarenfamilie eine solche abfällige Berichterstattung nicht verdient.

Ich habe mir eine strukturierte Biografie erwartet, die nicht nur Nikolaus II. in den Mittelpunkt stellt, sondern auch das politische Umfeld genauer erläutert. Die Missstände im Land, die Armut der Bevölkerung, die Entwicklung der politischen Strömungen usw. usw. wird nicht thematisiert. Doch all das führt zum Untergang der Romanows und zu dem Umstand, dass Nikolaus II. der letzte Zar Russlands war.

Wer mehr über den letzten russischen Zaren und seiner Familie lesen möchte, muss andere Autoren bemühen.

Fazit:

Dieses Buch wird weder Nikolaus II. noch seiner Gemahlin Alix gerecht, daher nur zwei Punkte.

Veröffentlicht am 11.12.2021

Leider kein Lesegenuss für mich

Die Nibelungen
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Wer kennt es nicht, das Lied der Nibelungen? Die Geschichte, die sich um Gold, Macht und Einfluss rankt?

Neugierig geworden wegen des Untertitels „Ein deutscher Stummfilm“ dachte ich - weil ich eben ...

Wer kennt es nicht, das Lied der Nibelungen? Die Geschichte, die sich um Gold, Macht und Einfluss rankt?

Neugierig geworden wegen des Untertitels „Ein deutscher Stummfilm“ dachte ich - weil ich eben den historischen Roman „Der Traumpalast“ gelesen habe, an das Stummfilm-Meisterwerk von Fritz Lang aus dem Jahre 1924.

Doch was habe ich hier, in diesem Buch von Felicitas Hoppe, erhalten? Einen müden Abklatsch einer Theatervorstellung aus Worms. Ein Buch, das einen alten Stoff neu interpretiert? Ironie? Satire? Ehrlich, ich habe keine Ahnung.

Wenn schon eine Neuinterpretation mit einem guten Schuss Ironie, dann doch Michaels Köhlmeiers „Nibelungen“.

Fazit:

Dieses Buch ist ein echter Fehlgriff, daher abgebrochen und nur ein Stern.

Veröffentlicht am 31.12.2020

Der Flop des Jahres 2020

Lost Place Vienna
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Als Vielleserin muss man in Kauf nehmen, auch manchmal an schlechte Bücher zu geraten. Das ist bei diesem Krimi hier der Fall.

Der Klappentext hat sich recht spannend gelesen: Drei abgetrennte Köpfe ...

Als Vielleserin muss man in Kauf nehmen, auch manchmal an schlechte Bücher zu geraten. Das ist bei diesem Krimi hier der Fall.

Der Klappentext hat sich recht spannend gelesen: Drei abgetrennte Köpfe Frauenköpfe, die wie auf einem Altar aufgebahrt sind. Der Schauplatz ist Wien. Die italienisch stämmige Valentina Fleischhacker ist Kriminalbeamtin und wird mit den Ermittlungen rund um drei ermordete Frauen betraut. Als ihr Kollege Zirner ermordet wird, fällt der Verdacht sofort auf Valentina. Was folgt ist eine Art Schnitzeljagd - auf neudeutsch Geocaching -, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Je näher sie dem Täter kommt, desto klarer ist, dass es in den Reihen der Behörde korrupte und ferngesteuerte Beamte gibt.

Meine Meinung:

Der Plot alleine ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen: Zahlreiche (auch hochrangige) Polizeibeamte stehen im Sold der Mafia. Valentina, deren Mutter aus Sizilien (sic!) geflüchtet ist, soll den bisherigen Verbindungsmann der Mafia ablösen. Dafür soll sie sich mit der Lösung diverser Rätsel qualifizieren, soweit die Idee dieses Krimis.

Der Autor scheint Wien bzw. die österreichische Polizeiarbeit nicht wirklich zu kennen, denn wie passieren folgende Fehler:

Bei drei abgetrennten Köpfen innerhalb von nur zwei Wochen wird im Normalfall die Ermittlungsmaschinerie angeworfen. Da wird alles aufgeboten, was in der Polizei verfügbar ist. Die Leitung der Ermittlungen wird nicht einer Inspektorin überlassen, Frauenquote hin oder her. Denn „Inspektor/Inspektorin“ ist der niedrigste Dienstgrad unmittelbar nach Absolvierung der Dienstprüfung.
Die nächste Unsachlichkeit: es wird von der C15-Methode zu Bestimmung des Alters von Gegenständen gesprochen. Gemeint ist aber C-14, die Radiokarbonmethode. C15 ist die Bezeichnung eines Rettungshubschraubers bzw. eines speziellen Fahrradsattels.
Doch was dem Fass den Boden ausschlägt, ist die vollkommen falsche Angabe der, für das Geocaching, das in diesem Krimi breiten Raum einnimmt, Koordinaten. Die angegebene geografische Länge und Breite für den nächsten Cache liegt nämlich in der Podbielskistraße in Hannover, nur schlappe 800km von Wien-Floridsorf entfernt. Als Geodätin schmerzt ein solcher Unsinn besonders. Vielleicht sollte der Autor den Weg zu Fuß gehen, am besten Barfuß und im härenen Büßergewand.
Apropos Floridsdorf - das ist der 21. Bezirk von Wien und nicht wie angegeben der 22.. Aber, das ist auch schon egal.
Die Grünanlage neben dem Hauptbahnhof ist der Schweizer Garten und nicht der Schweizer Park.

Die Handlung selbst wird von Seite zu Seite abstruser. Nein, das war leider gar nichts. Schade um die vergeudete Lesezeit!

Fazit:

Dieser Krimi ist für mich der Flop des Jahres 2020, daher nur 1 Punkt, weniger geht ja leider nicht.