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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2022

ein fesselnder 3. Fall für Leo Lang

Wiener Wiederauferstehung
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Wenn ich heute in der Zeitung gelesen habe, dass Amazon mittels künstlicher Intelligenz seine Alexa Bücher von längst verstorbenen Menschen vorlesen lässt, um den Hinterbliebenen das Gefühl zu geben, der ...

Wenn ich heute in der Zeitung gelesen habe, dass Amazon mittels künstlicher Intelligenz seine Alexa Bücher von längst verstorbenen Menschen vorlesen lässt, um den Hinterbliebenen das Gefühl zu geben, der geliebte Tote sei noch anwesend, so ist dieser Krimi von Heidi Emfried fast tagaktuell.

Worum geht’s?

Adrian Stuiber, ein umtriebiger Programmierer, scheint die Schranken zwischen Leben und Tod aufzuheben. Mithilfe von KI ist es ihm gelungen, Verstorbene für ihre Hinterbliebenen virtuell wieder auferstehen zu lassen. Seine Algorithmen gaukeln den Kunden Gespräche mit geliebten Verstorbenen vor. Das Business boomt, als Stuiber plötzlich selbst der Tod ereilt. Er liegt am Fuße einer Aussichtswarte, in der augenscheinlich ein heimlicher Bewohner lebt.
Als Chefinspektor Leo Lang der Ehefrau die betrübliche Nachricht überbringt, staunt er nicht schlecht, als er von ihr erfährt, dass Stuiber schon längst tot und begraben ist.

Nach und nach decken Leo Lang und sein Team das Doppelleben des Toten auf, das sie nach Graz führt und müssen feststellen, dass hier wenig so ist, wie es scheint.

Bei den Recherchen trifft Leo Lang auf einen Vater, der um sein Kind trauert und dessen Ehefrau tief in einer Depression gefangen ist. Auch dieses Paar ist Kunde von Stuiber. Diese Situation erinnert Leo Lang an seine eigene Trauer nach dem Tod seiner Tochter.


Meine Meinung:

Dieser dritte Krimi rund um Chefinspektor Leo Lang aus Wien lässt ein wenig Gänsehautfeeling aufkommen. Sich vorzustellen, dass der verstorbene Partner oder die Partnerin plötzlich vom Bildschirm lächelt und auf Fragen, die gestellt werden antwortet oder sich an Gesprächen beteiligt, klingt schon ziemlich spooky. Dass hier mit der Trauer um einen geliebten Menschen und die damit verbundene Einsamkeit dubiose Geschäfte gemacht werden, versteht sich von selbst.

Neben solider Ermittlerarbeit werden auch die Charaktere von Langs Mitarb
eitern und Lokalkolorit gut beschrieben. So darf Helmut Nowotny, der dienstälteste Kollege mehrfach im breitesten Wiener Dialekt sprechen und mit „De ham olle an Huscher“, das ausdrücken, was die anderen heimlich denken.

Für jene Leser, die mit dem Wiener Dialekt nicht so vertraut sind, gibt es im Anhang ein Glossar. Ein Personenverzeichnis hilft, die zahlreichen Personen, die in diesem Krimi eine größere oder kleinere Rolle spielen, gut einzuordnen.

Leo Langs sorgenvoller Blick auf das Gefühlsleben der Mitmenschen, die von dem durch KI und deren skrupellosen Schöpfern, hervorgerufene Trugbild beeinflusst werden, lässt sich gut nachvollziehen.

Autorin Heidi Emfried hat Informatik studiert, war Leiterin einer IT-Abteilung eines großen Unternehmens und weiß daher, wovon sie spricht. Ihre Erfahrungen aus der IT-Branche lässt sie gekonnt in diesen Krimi einfließen. Geschickt spielt sie mit der Frage, ob die KI eine Möglichkeit zur Unsterblichkeit oder eher eine unheimliche Gefahr darstellt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem fesselnden dritten Fall mit Leo Lang 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.06.2022

Mirt dieser Krimi-Reihe muss ich erst warm werden

Der Tegernsee-Deal
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Heide Sielmann, Frau des korrupten Oberstaatsanwalts, will sich von ihrem Mann trennen, aber nicht ohne eine große Summe des Vermögens. Nachdem er niemals freiwillig einer Scheidung zustimmen würde, immerhin ...

Heide Sielmann, Frau des korrupten Oberstaatsanwalts, will sich von ihrem Mann trennen, aber nicht ohne eine große Summe des Vermögens. Nachdem er niemals freiwillig einer Scheidung zustimmen würde, immerhin arbeitet er auf den Posten des Generalstaatsanwaltes hin, beschließen Heide und ihr Geliebter Hagen, Heides Entführung vorzutäuschen und sich mit dem erpressten Lösegeld eine neue gemeinsame Zukunft aufzubauen.

Doch leider geht so ziemlich alles schief und statt Heide wird ihre Haushälterin entführt und in weiterer Folge getötet.

Was niemand weiß, ist, dass Koppeck, der Ex-Mann der Toten ein „behördlich konzessionierte Berufskiller“ aus DDR-Zeiten ist und sich sofort aufmacht, den Tod seiner Ex-Frau, die ihm nach wie vor viel bedeutet, zu rächen. Dabei kommt ihm Albin Stocker ins Gehege, der von Heides Vater beauftragt worden ist, dem korrupten Oberstaatsanwalt das Handwerk zu legen.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der siebente aus der Reihe rund um Albin Stocker und mein erster dieser Reihe bzw. des Autors Heinz von Wilk überhaupt.

Obwohl es zahlreiche Tote, mehrere Täter, einen korrupten Staatsanwalt sowie Albin Stocker, den Ex-Polizisten gibt, hat mich der Krimi nicht ganz überzeugt. Für gewöhnlich habe ich kein Problem, erst spät in eine Reihe einzusteigen, aber hier wäre es vermutlich hilfreich, die Vorgänger zu kennen. Sonst würde die Figur des Albin Stocker für mich ein wenig transparenter sein. Manchmal ist nicht ganz klar, auf welcher Seite er tatsächlich steht. Diesmal scheinen es die „Guten“ zu sein. Doch aus diversen Andeutungen lässt sich ableiten, dass das nicht immer der Fall war. Immer wieder fließen kleinere Sequenzen aus Stockers Vergangenheit ein, in denen Zeno, augenscheinlich sein damaliger Partner, Albin vor gefährlichen Situationen zu warnen versucht.

Interessant ist der Schreibstil. Denn lange Zeit ist der Leser als Zuseher der zahlreichen Handlungsstränge, um dann auf einmal direkt angesprochen zu werden „Du weißt vielleicht nicht ...“. Diesen Stilbruch oder Perspektivenwechsel, der mehrmals vorkommt, habe ich als auflockernd empfunden.

Die meisten der Charaktere sind nicht wirklich sympathisch. Der Oberstaatsanwalt und seine Frau sowie die Mörder der Haushälterin natürlich gar nicht, aber auch Albin Stocker nicht unbedingt. So seltsam es klingen mag, hat Koppeck mein Verständnis und meine Sympathie.

Ich habe entdeckt, dass die virtuelle Bibliothek den Vorgänger „Ich bin hier bloß der Mörder“ vorrätig hat. Das Buch werde ich ausleihen und anschließend entscheiden, ob ich Albin Stocker mag oder nicht.

Fazit:

Eine neue Krimi-Reihe, mit der ich erst warm werden muss. Daher belasse ich die Wertung einmal bei 3 Sternen.

Veröffentlicht am 21.06.2022

Ein Streifzug durch die Tierwelt

Der Rabe und der schlechte Leumund
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Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, habe ich doch Wissenswertes über die äußerst intelligenten Rabenvögel erwartet. Aber, vielleicht hätte ich einen tieferen Blick in die Beschreibung des Inhalts ...

Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, habe ich doch Wissenswertes über die äußerst intelligenten Rabenvögel erwartet. Aber, vielleicht hätte ich einen tieferen Blick in die Beschreibung des Inhalts werfen sollen ....

Das Buch ist nämlich eine Beschreibung von unterschiedlichen, aber faszinierenden Eigenschaften aus der Tierwelt. So sind jedem Tier nur zwei Seiten gewidmet, von denen ein Teil noch für ein Foto reserviert ist.

Von A (wie Apothekerskink) bis Z (wie Zitronenfalter) finden sich zahlreiche Tiere mit ungewöhnlichen Fähigkeiten.

Die Texte sind leicht lesbar, und machen Lust, sich für das jeweils vorgestellte Tier mehr zu interessieren.

Fazit:

Da ich hier etwas anderes erwartet habe, kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 21.06.2022

ein tolles Buch

Unsere Vogelwelt
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Viele Menschen mögen Vögel am liebsten auf dem Teller: als knusprige Ente, Grillhuhn, Hühnerschnitzel oder als Weihnachtsgans. Dabei vergessen sie, welch wunderbare Geschöpfe Vögel sind - groß oder klein, ...

Viele Menschen mögen Vögel am liebsten auf dem Teller: als knusprige Ente, Grillhuhn, Hühnerschnitzel oder als Weihnachtsgans. Dabei vergessen sie, welch wunderbare Geschöpfe Vögel sind - groß oder klein, bunt oder unscheinbar oder tollpatschig oder majestätisch.

Dieses Buch trägt dazu bei, ein wenig aufmerksamer durch Stadt und Land zu streifen, die Ohren zu spitzen, wenn neben dem Lärm auch Vogelgezwitscher zu hören ist.

Nicht jeder kann einen Adler beobachten, wenn der seine Runden zieht. Aber Amsel, Fink oder Meisen lassen sich auch im Stadtgebiet antreffen. Nicht immer ist es leicht, die verschiedenen Arten der gefiederten Freunde zu unterscheiden. Dieses Buch listet in einem allgemeinen Teil die wichtigsten Fachbegriffe auf. Anschließend wird in fünf Kapiteln allerlei Wissenswertes über Vögel berichtet:

Vögel beobachten
Wald, Park & Garten
Vögel der Alpen
Vielfalt am Wasser
Kulturfolger
Konflikt mit dem Menschen

Autor Leander Khil ist Ornithologe und Fotograf. Man spürt seine Leidenschaft für Vögel in den Texten und in den tollen Fotos. Er zeigt uns die große Vielfalt der Vogelwelt und erklärt, wie man die verschiedenen Arten auseinanderhalten kann.

Eine kleine Kritik muss ich anbringen: Ein Stichwortverzeichnis, bei dem die Vögel alphabetisch angeführt sind, fehlt mir.

Fazit:

Ein umfangreiches Buch, das uns die heimische Vogelwelt näherbringt. Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.06.2022

Eine gelungene Fortsetzung

Madame le Commissaire und die Villa der Frauen
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In diesem 9. Band der Reihe rund um Madame le Commissaire Isabelle Bonnet muss sie um ihr Herzensprojekt, die von ihrem ermordeten früheren Liebhaber geerbte Villa, die sie Frauen und Kindern eines Pariser ...


In diesem 9. Band der Reihe rund um Madame le Commissaire Isabelle Bonnet muss sie um ihr Herzensprojekt, die von ihrem ermordeten früheren Liebhaber geerbte Villa, die sie Frauen und Kindern eines Pariser Frauenhaus zur Erholung zur Verfügung stellt, bangen. Denn, welche der geprügelten Frauen will schon ihre Ferien dort in Fragolin verbringen, wo zwei Leidensgefährtinnen ermordet worden sind?

Doch der Reihe nach ...

Während sich Dutzende Frauen und Kinder in der Villa unbeschwert erholen, verschwindet Manon mit ihrem kleinen Sohn Noa spurlos. Obwohl für Vermisstenfälle nicht wirklich zuständig, beginnen Isabelle und ihr Faktotum Apollinaire mit der Suche nach den beiden. Dabei stoßen sie auf bigotte Eltern, die ihre Tochter verstoßen haben, einen alkoholkranken Bruder und einen ehemaligen Lebensgefährten, dem alles zuzutrauen ist sowie ein Foto aus Manons Kindheit, das auf der kleinen Insel Porquerolles aufgenommen worden ist. Aufgrund des für sie typischen Bauchgefühls fährt Isabelle auf die Insel und findet die Leiche von Manon. Das Kind ist verschwunden.
Natürlich fällt der Verdacht sofort auf den Ex-Lebensgefährten, der für seinen Jähzorn und seine Brutalität bekannt ist, die auch Isabelle zu spüren bekommt. Während Isabelle versucht, ein Geständnis aus ihm herauszuholen, wird eine weitere Frau ermordet.

Die Suche nach dem Täter beginnt von vorne. Inzwischen machen auch einige Bewohnerinnen von Fragolin gegen die Frauen in der Villa mobil. Sie haben Angst, dass ihnen die eigenen Ehemänner untreu werden.

In diesem 9. Fall muss sich die sympathische Ermittlerin Isabelle Bonnet nicht nur mit gewalttätigen Männern herumschlagen, sondern auch ihre Beziehung zu dem Maler Nicolas bekommt einige Kratzer ab. Denn bei einer ihrer Recherchen in Marseille sieht sie ihn mit einer unbekannten jungen Frau, obwohl er behauptet sich mit einem Galeristen in Monte Carlo zu treffen.


Meine Meinung:

Dieser 9. Krimi rund um Isabelle Bonnet zeigt, wie schwierig es für, von ihren Partnern, misshandelte Frauen und ihre Kinder ist, ein paar unbeschwerte Tage in Sicherheit zu verbringen.

Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Informationen zu den BewohnerInnen von Fragolin gewünscht, was denn die Stimmung zum Kippen gebracht hat, die dann in den Schmierereien am Zaun der Villa gemündet sind. Die mögliche Gefahr, dass die eigenen Ehemänner mit einer der Frauen aus der Villa anbandeln? Untreue Ehemänner finden immer einen Weg, ihre Frauen zu betrügen. Da braucht es Gäste aus einem Pariser Frauenhaus nicht dazu.

Auch so toughe Ermittler wie Bonnet laufen in Gefahr, Vorurteilen nachzugeben, wobei natürlich die Erfahrungen mit gewalttätigen (Ex)Lebenspartnern eine Rolle spielen.

Mit ihren eigenen Beziehungen hat Isabelle nicht gar so viel Glück. Da ist im 6. Band ihr früherer Liebhaber, der Bürgermeister von Fragolin, Thierry Blès, ermordet worden, die beiden aktuellen Männer, Nicolas und Reuven, sind zwar schillernde Persönlichkeiten, aber vermutlich auch keine „Männer fürs Leben“.
Ich bin schon neugierig, welches dunkle Geheimnis Nicolas vor Isabelle verbirgt. Meine Vermutung ist, dass die junge Frau seine Tochter ist, die ins Drogenmilieu abgerutscht ist. Aber, ich lass mich überraschen, was Autor Pierre Martin für eine Geschichte dazu schreiben wird. Ob sie ihr Sozialprojekt aufgeben wird?

Allerdings kann ich es nicht ganz verstehen, warum Isabelle hier keine Nachforschungen anstellt. Wege und Mittel hätte sie ja dazu.

Der heimliche Star in all den Krimis ist natürlich Isabelles Auto: ein Ford Mustang Cabrio mit besonderer Ausstattung wie Ledersitzen und Polizeisirene. Der feuchte Traum jedes Mannes.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.