Eine gelungene Fortsetzung
VerlassenKlaudia Wagners 7. Fall hat es in sich. Zunächst wird einmal Heike Thielmann als vermisst gemeldet. Für gewöhnlich geht die Kripo solchen Vermisstenanzeigen nicht gleich nach, doch in diesem Fall beginnt ...
Klaudia Wagners 7. Fall hat es in sich. Zunächst wird einmal Heike Thielmann als vermisst gemeldet. Für gewöhnlich geht die Kripo solchen Vermisstenanzeigen nicht gleich nach, doch in diesem Fall beginnt Klaudia recht bald mit ihren Nachforschungen. Die Abgängige wurde das letzte Mal schwer alkoholisiert gesehen und ein Unfall wird befürchtet. Die Ahnung trügt nicht, und nur wenig später wird die Leiche Heike Thielmanns gefunden. Allerdings stellt sich heraus, dass sie ermordet worden ist. Von wem und warum?
Je weiter sich Klaudia Wagner mit der Familie von Heike Thielmann beschäftigt, desto mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse der Vergangenheit der Toten, die vor Jahrzehnten hier im Spreewald gelebt hat und kurz nach dem Mauerfall in verschwunden ist, kommen ans Tageslicht.
Doch nicht nur die Vergangenheit der Toten spielt eine Rolle, sondern auch die von Klaudia Wagner. Und dann gibt es Geständnisse von zwei Personen. Wer lügt hier? Wer will jemanden anders schützen?
Meine Meinung:
Dieser Krimi ist der 7. der Reihe „Spreewald-Krimi“ mit Klaudia Wagner als Kriminaloberkommissarin und ist im Aufbau-Verlag erschienen. Ich war ein wenig irritiert, denn es gibt bereits eine vierteilige Serie („Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner“) von Christiane Dieckerhoff aus dem Ullstein-Verlag. Zunächst habe ich angenommen, dass die Ullstein-Krimis neu aufgelegt worden sind. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: „Spreewald-Krimi“ ist eine gelungene Fortsetzung, denn die meisten Protagonisten sind wieder mit dabei.
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Spreewaldgrab-1 (2016)
Spreewaldtod-2 (2017)
Spreewaldrache-3 (2018)
Spreewaldwölfe-4 (2019)
Vermisst-5 (2020)
Verfehlt-6 (2021)
Verlassen-7 (2022)
Ein interessanter Krimi, der tief in die Geschichte der ehemaligen DDR hineinreicht.
In zahlreichen Rückblenden, in denen wir unter anderem ein Geschwisterpaar begleiten dürfen, das Mädchen knapp vor dem Schuleintritt, der Bruder noch mit Windeln, die von ihrer Mutter alleingelassen und anschließend auf verschiedene Kinderheime bzw. Pflegefamilien aufgeteilt worden sind, erhellt sich das Drama rund um die Familie der Toten. Diese Schilderung des Alltags der Kinder, die verschreckt, misshandelt und indoktriniert, auf sich alleine gestellt sind, ist schwer zu ertragen.
Fazit:
Ein kniffliger Krimi für das Team um Klaudia Wagner, dem ich gerne 5 Sterne gebe.