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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2025

Vergangenheitsbewältigung

Die Ausweichschule
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Kaleb ist gerade 11 Jahre als in einem Erfurter Gymnasium im April 2002 Schüsse fallen. Zusammen mit der Klasse wird er evakuiert und erlebt die Hilflosigkeit der Erwachsenen mit diesem grausamen Ereignis. ...

Kaleb ist gerade 11 Jahre als in einem Erfurter Gymnasium im April 2002 Schüsse fallen. Zusammen mit der Klasse wird er evakuiert und erlebt die Hilflosigkeit der Erwachsenen mit diesem grausamen Ereignis. Die Zeit danach erlebt er mit Therapien in einer Ausweichschule da das Gymnasium zeitweilig geschlossen wurde
20 Jahre später arbeitet er literarisch dieses Erlebnis auf. Teilweise aus eigener Erinnerung oder Polizeiberichten beschreibt er die schwierige Zeit der eigenen Jugend.

Der Schreibstil ist klasse, detailliert wird der innere Konflikt beschrieben ob man über ein solch traumatisches Erlebnis überhaupt schreiben darf. Es wird vieles hinterfragt und die Auswirkungen auf seinen späteren Lebensweg beschrieben. Ein sehr pilosophisches, nachdenklich machendes Buch eines noch jungen Autors.

Lediglich die Wahl ohne wörtliche Rede finde ich gewöhnungsbedürftig. Das Cover passt zu dem düsteren Inhalt, ein nüchtern wirkendes trostoses Treppenhaus.

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Veröffentlicht am 04.10.2025

nicht ganz leicht

Lázár
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Über mehrere Generationen wird hier die Geschichte der Lazars erzählt, eine Adelsfamilie in Ungarn. Beginnend 1920 mit der Geburt von Lajos, einem durchsichtigen Kind, das dem eigenen Vater zeitlebens ...

Über mehrere Generationen wird hier die Geschichte der Lazars erzählt, eine Adelsfamilie in Ungarn. Beginnend 1920 mit der Geburt von Lajos, einem durchsichtigen Kind, das dem eigenen Vater zeitlebens fremd vorkommt. Lajos wächst abwechselnd im Waldschloss und einer Stadtresidenz in Ungarn auf. Das luxuriöse Leben gerät durch den Zusammenbruch des Habsburger Reiches durcheinander erlebt mit dem Antritt des Erbes erneuten Glanz.

Der Schreibstil ist nicht ganz leicht, sehr poetisch mit langen Schachtelsätzen aber grammatikalisch einwandfrei. Das Buch hat mich teilweise verwirrt zurückgelassen. Insgesamt ein beeindruckendes Werk für den sehr jungen Autor der hier teilweise auch seine eigene Familiengeschichte erzählt.

Das Cover mit dem Pferd vor dem roten Hintergrund ist passend zu Ungarn obwohl in diesem Buch Pferde keine große Rolle spielen.

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Veröffentlicht am 21.09.2025

Gewöhnungsbedürftig

Die Schrecken der anderen
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Ein Junge findet beim Schlittschuhlaufen eine Leiche unter dem Eis. Für den ersten Augenschein wird der eigenbrötlerische Archivar hingeschickt der den Fund einer Leiche bestätigt und Verstärkung ruft. ...

Ein Junge findet beim Schlittschuhlaufen eine Leiche unter dem Eis. Für den ersten Augenschein wird der eigenbrötlerische Archivar hingeschickt der den Fund einer Leiche bestätigt und Verstärkung ruft. Eine alte Frau die in einem Wohnwagen am Ufer wohnt freundet sich mit dem Archivar an. Ein schwerreicher Erbe der mit seiner herrsüchtigen Mutter in einer Villa lebt. All dies ist miteinander verbunden wie Martina Clavadetscher in diesem Buch darlegt.

Es ist keine leichte Kost und kein leichter Schreibstil. Es braucht einiges an Ausdauer bis man die Verbindungen entdeckt. Doch dann läßt einem das Buch nicht mehr los. Die Personen werden gut beschrieben von den Eigenheiten des fast autistisch anmutenten Archivars über die neugierige Einsiedlerin bis hin zu der fast 100 jährigen Alten in der Villa die doch über alle hersscht.

Das Cover ist mehr als gewöhnungsbedürftig und in der Buchhandlung hätte ich wohl einen Bogen darum gemacht.

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Veröffentlicht am 21.09.2025

Reise ins Abenteuerland

Immerland – Die Stadt der Ewigkeit
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Als Mikas alleinerziehender Vater in den Sommerferien auf Dienstreise muss, soll Mika die Ferien bei seiner Oma im Niemandsland verbringen. Kein Internet, Esssen eher mangelhaft, wie soll das ein 12 5/6 ...

Als Mikas alleinerziehender Vater in den Sommerferien auf Dienstreise muss, soll Mika die Ferien bei seiner Oma im Niemandsland verbringen. Kein Internet, Esssen eher mangelhaft, wie soll das ein 12 5/6 alter Junge verkraften? Zunächst ist alles so schrecklich wie befürchtet doch als in einer Unwetternacht die Oma Hile braucht und das Festnetztelefon nich funktioniert, fährt Mika mit dem alten Auto der Oma in die Stadt. Doch unterwegs hat er einen Unfall.

In einer fantastischen Reise steigert sich das Buch bis zum Höhepunkt in einer neuen Welt. Während Mika im richtigen Leben gemobbt wird, findet er in Immerland schnell Freunde und gewinnt mit seinem Team eine Robolympiade und wird als Professor ernannt. Doch nach einiger Zeit findet er heraus, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

Zugegeben, manche Wendungen sind etwas überzogen, aber das Worldbuilding ist durchaus gelungen. Das Buch eignet sich für jugendliche Leser aber auch für Erwachsene die gerne Phantasy Bücher lesen. Der Schreibstil ist recht einfach, manche Episoden lassen einen schmunzeln während das Ende eher emotional ist. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.09.2025

Cold Case im Morning House

Death at Morning House
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Marlowe ergattert einen Ferienjob mit einer Freundin in einem Eissalon und hofft Akilah dort näher zu kommen. Gleichzeitig hütet sie das Haus eines Professorenehepaars und darf sich dort aufhalten. Doch ...

Marlowe ergattert einen Ferienjob mit einer Freundin in einem Eissalon und hofft Akilah dort näher zu kommen. Gleichzeitig hütet sie das Haus eines Professorenehepaars und darf sich dort aufhalten. Doch bestimmt nicht um dort mit Akilah Kerzen abzubrennen und das Haus in Brand zu setzen.
Die Möglichkeit dieses peinliche Ereignis zu vergessen erhält sie nachdem sie auf einer abgelegenen Insel im Sankt Lorenz Stroms Besucher durch ein leerstehendes Haus führt. 1930 lebte dort der Arzt und Eugeniker Ralston mit seiner Frau und 6 Kindern die er selbst auf die Welt geholt und auserwählt hat. Das strikte Leben der Famile während der Sommermonate endet plötzlich mit 2 Todesfällen die bis heute ungeklärt sind.
Auch heute werden Leute in Gruppen durch das leerstehende herrschaftliche Anwesen geführt bis es dabei auch zu einem Unglück kommt.

In 2 Zeitebenen wird hier die Vergangenheit und Gegenwart verwebt. Es ist mein erstes Buch von Maureen Johnson und mir als Erwachsene hat die Geschichte gut gefallen. Auch wenn es etwas an Spannung fehlt sind die Personen gut ausgearbeitet und die Themen reichen von Erster Liebe bis hin zu einem streng geregelten Tagesablauf 1930. Der Schreibstil ist lebendig und an heiteren Abschnitten mangelt es nicht. Ein nettes Buch für zwischendurch das man recht schnell fertig hat. Für die Zielgruppe denke ich muss man schon ein Faible fürs Lesen haben denn sonst ist ein Buch mit 400 Seiten schnell zu lang.

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