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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2017

Herr von Ribbeck im Havelland

Dunkel Land
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Verena Hofer, die sich um ihre verwaiste 5 jährige Nichte kümmert, nimmt eine Auszeit von ihrem Beruf als Literaturdozentin und soll sich 3 Monate auf einem Gutshof im Havelland um jemanden kümmern.

Angekommen ...

Verena Hofer, die sich um ihre verwaiste 5 jährige Nichte kümmert, nimmt eine Auszeit von ihrem Beruf als Literaturdozentin und soll sich 3 Monate auf einem Gutshof im Havelland um jemanden kümmern.

Angekommen in dem abgelegenen Gutshof stellt sie fest, das ihr Patient ein erwachsener Mann ist der sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat. Was das heißt stellt sie bald selbst fest. Wenn Carl von Wuthenow sich nicht abends alles aufschreibt, ist jeder neue Tag Neuland für ihn.

Da sie ihre Nichte in einem Kindergarten in guten Händen weiß, willigt sie ein den Profiler Carl zu seinen Terminen bei der Berliner Polizei zu begleiten. Dort wird sie das erste Mal mit dem Übel in der Welt konfrontiert. Durch ihre Unerfahrenheit und Carls trocknen Sachverstand gelingt es den beiden aber wirklich den Tod eines jungen Strichers am Ende zu lösen.

Es ist ein interessantes Ermittlerduos das sich in diesem Roman auf Spurensuche begibt. Die beiden sind grundverschieden doch es knistert gewaltig zwischen den beiden. Ich bin gespannt ob man noch mehr von den beiden lesen wird.

Der Schreibstil ist leicht und locker trotz des ernsten Themas der Morde im Stricher Milieu. Die Personen werden lebendig beschrieben und das Buch hat mir gut gefallen. Richtig spannend ist es nicht, eben ein Kriminalroman der gut die Mischung aus friedvollen Landleben und gefährlichem Großstadtleben rüber bringt.

Veröffentlicht am 23.12.2017

skuriles Ermittlerpaar

Crimson Lake
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Es dauert nur wenige Minuten in denen das Leben des Ex Detective Ted Conkaffey zerstört wird. Kurz vor ihrem Verschwinden trifft er auf ein kleines Mädchen an einer Bushaltestelle. Obwohl es nicht zu einer ...

Es dauert nur wenige Minuten in denen das Leben des Ex Detective Ted Conkaffey zerstört wird. Kurz vor ihrem Verschwinden trifft er auf ein kleines Mädchen an einer Bushaltestelle. Obwohl es nicht zu einer Anklage gegen ihn kommt, ist ganz Australien überzeugt er hat das Mädchen verschleppt und vergewaltigt. Seine Frau trennt sich von ihr und er zieht in die nordaustralische Kleinstadt Crimson Lake. Zunächst versäuft er dort seine Tage und hält sich fern von anderen Menschen. Das Auftauchen einer verletzten Gans mit ihren Jungen und seinem Anwalt gelingt es ihn aus dem dunklen Loch zu reißen.

Zusammen mit der ebenfalls in der Kleinstadt lebenden Amanda Pharell, die weiß was es heißt geächtet zu werden, machen sie sich auf die Suche nach einem verschwundenen Schriftsteller. Wurde er von einem Krokodil gefressen oder liegt ein Mord zugrunde? Damit seine Frau die Lebensversicherung ausbezahlt bekommt, muss sein Tod geklärt werden.
Die beiden etwas skurilen Ermittler machen sich auf die Suche. Doch es geht nicht nur um den verschwundenen Schriftsteller.

Hat Amanda Pharell wirklich ihre damals beste Freundin erstochen ? Ted hat Zweifel an den damals gefundenen Beweisen und versucht den Fall neu aufzurollen. Außerdem holt ihn seine eigene Vergangenheit wieder ein und er gerät in die Lynchjustiz der Kleinstadt. Auch der Fall des Schriftstellers nimmt eine ungewöhnliche Wendung.
Während Amanda abgeklärt und absolut tough rüberkommt, kann Ted sich nicht gegen die tätlichen Angriffe wehren.

Ich habe bisher noch nichts von Candice Fox gelesen, aber der Schreibstil gefällt mir. Auch das Zusammenspiel dieses ungewöhnlichen Ermittlerpaares fand ich interessant. Ich bin gespannt auf einen weiteren Teil.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Die Nounou

Dann schlaf auch du
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Das Buch beginnt mit dem grausamen Ende. Das Baby ist tot, die Schwester wird ihren Verletzungen erliegen. Ein Schock für die Eltern und die Nachbarschaft in einem schicken Pariser Wohnviertel.

Dabei ...

Das Buch beginnt mit dem grausamen Ende. Das Baby ist tot, die Schwester wird ihren Verletzungen erliegen. Ein Schock für die Eltern und die Nachbarschaft in einem schicken Pariser Wohnviertel.

Dabei fing alles so gut an. Ein junges Paar, er Musiker sie Jurastudentin, träumen von einem schönen Familienleben. Dabei ist das gar nicht so leicht. Myriam fühlt sich mit zwei kleinen Kindern ans Haus gefesselt immer mehr unzufrieden. Der Mann der sich so über Kinder freute, kann jetzt auch nicht mehr zurück und flüchtet sich in seine Arbeit. Also muss eine Nanny her. Sie finden Louise die nicht nur wunderbar mit den Kindern umgeht, sondern auch putzt und kocht und schon bald die Fäden des Familienlebens in der Hand hält.

Dennoch verbirgt Louise ein Geheimnis das sie niemanden anvertraut. In Rückblicken wird die traurige Geschichte von Louise erzählt und wie es zu dem tragischen Unglück kam.

Der Schreibstil ist ruhig, komplett in der Gegenwartsform geschrieben. Es ist kein Psychothriller und auch kein Familienroman. Einfach die traurige Lebensgeschichte eines Kindermädchens das irgendwie zu naiv für das Leben ist und einem irgendwie betroffen zurücklässt.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Gesine ermittelt auf dem Friedhof

Wildeule
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Bei einer prunkvollen Beerdigung auf dem Friedhof kommt Gesine gleich einiges komisch vor. Es gibt nur einen ärmlich aussehenden Angehörigen der so gar nicht zu dem prunkvollen Ambiente passen will. Auf ...

Bei einer prunkvollen Beerdigung auf dem Friedhof kommt Gesine gleich einiges komisch vor. Es gibt nur einen ärmlich aussehenden Angehörigen der so gar nicht zu dem prunkvollen Ambiente passen will. Auf dem Weg zum Grab bemerkt sie das etwas klappert und veranlasst das der Sarg noch einmal geöffnet wird. Statt der verstorbenen alten Frau liegt dort ein bekannter Bestatter der ermordet wurde.

Der Inhaber des Bestattungsunternehmens Schellhorn war nicht bei allen gut angesehen. Recht schnell gerät Gesines Bekannter, Hannes in Verdacht. Dieser verstrickt sich außerdem zusehend in Ungereimtheiten bei seinen Aussagen als bei ihm die Armbanduhr der Verstorbenen auftaucht.

Gesine beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Bei der Polizei trifft sie auf eine junge Praktikantin. Diese wird wenig später vermisst und ihre Leiche taucht ausgerechnet in Hannes Leichenwagen auf. Hannes taucht ab und verschwindet.

Die Polizei tappt im Dunkeln. Die Kommissarin Marina Olbert die alles im Alleingang macht, erlaubt Gesine offiziell undercover im Friedhofsbereich zu ermitteln. Natürlich gelingt es ihr am Ende den Fall aufzuklären und Hannes zu entlasten.

Der Schreibstil ist wie schon in den beiden Vorgängerbänden flüssig zu lesen, teilweise humorvoll aber auch ernst und nachdenklich. Zwischendurch hatte das Buch ein paar Längen und ich fand es insgesamt ein wenig schwächer wie die Vorgängerbände Kaninchenherz und Fuchskind.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Winter in Island

SOG
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Ein weiteres starkes Buch der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardottir das jetzt erschienen ist.

Vor 10 Jahren wartet die kleine Vaka nach dem ersten Tag an der neuen Schule vergeblich auf ihren Vater. ...

Ein weiteres starkes Buch der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardottir das jetzt erschienen ist.

Vor 10 Jahren wartet die kleine Vaka nach dem ersten Tag an der neuen Schule vergeblich auf ihren Vater. Als eine Klassenkameradin vorbei kommt fragt sie ob sie bei ihr telefonieren dürfe. Das war ein großer Fehler. Später melden ihre Eltern das Mädchen als vermisst.

Außerdem schreiben Schüler Aufsätze wie sie sich die Welt im Jahre 2016 vorstellen. Jetzt 10 Jahre später wird diese Zeitkapsel geborgen. Neben teils abstrusen Vorstellungen gibt es konkrete Hinweise auf Morde. Mit der Aufgabe herauszufinden ob da etwas wahres dran ist, wird der in Ungnade gefallene Kommissar Huldar beauftragt. Dieser wiederum will die Ermittlungen gemeinsam mit der Kinderpsychologin Freyia durchführen. Sie wurde ebenfalls von ihrem Leitungsposten enthoben. Eine unrühmliche Vergangenheit verbindet die beiden, nachzulesen im Buch DNA.

Kurz darauf werden in einem Hot Tub abgetrennte Hände gefunden und bald darauf geschehen weitere grausame Morde.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und lebendig. Vieles wird nur angedeutet was der Spannung nicht schadet. Einzig die vielen isländischen Namen haben mich ein wenig gestört. Viel Platz nimmt auch das Privatleben von Huldar und Freyia ein. Spätestens nach der Hälfte hat die Geschichte mich völlig in ihren Bann geSOGen.