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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2017

Mystisches Cornwall

Stiefkind
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Die junge, aus armen Verhältnissen stammende, Rachel lernt in London den reichen Anwalt und Gutshausbesitzer David Kerthen aus Cornwall kennen. Schnell heiraten sie und Rachel zieht zu ihm nach Cornwall. ...

Die junge, aus armen Verhältnissen stammende, Rachel lernt in London den reichen Anwalt und Gutshausbesitzer David Kerthen aus Cornwall kennen. Schnell heiraten sie und Rachel zieht zu ihm nach Cornwall. Während David die Woche über in London arbeitet, macht Rachel sich mit dem großen Haus und der geschichtsträchtigen Umgebung vertraut und bemüht sich eine gute Stiefmutter für Jamie, Davids Kind, zu sein.

Nach dem Tod der Mutter ist Jamie immer noch sehr traumatisiert und macht es Rachel nicht leicht. Er sagt ihr ins Gesicht, Weihnachten bist du tot und meine Mami ist wieder da. Während die Zeit bis Weihnachten immer näher rückt, häufen sich merkwürdige Begebenheiten.

Die bildhafte Beschreibung der schönen Landschaft Cornwalls mit seinen kleinen Küstenorten, schroffen Küsten und verlassenen Bergwerksminen, das rauhe Klima und die Beschreibung des riesigen baufälligen Carnhallow erzeugen beim Lesen schon fast Gänsehaut. Das Buch kommt ohne Mord und Totschlag und nur mit sehr wenigen Personen aus.

Da ist der Junge Jamie der sehr verschlossen ist und sich immer mehr zurückzieht und Rachel die ebenfalls ein Geheimnis hat und glaubt verrückt zu werden. Am Anfang hat das Buch einige Längen ab der Hälfte wird es aber immer spannender und man möchte unbedingt mehr erfahren.
Ebenfalls wird die Geschichte des Bergbaus in Cornwall beleuchtet die eine grausame Vergangenheit dieser schönen Landschaft offenbart.

Der Schreibstil ist lebendig und der Spannungsbogen verlief gleichmäßig hoch. Eine klare Leseempfehlung für Cornwall Liebhaber.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Tödlicher Taunus

Im Wald
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Im Wald von Ruppertshain brennt ein Wohnwagen aus dem später ein Toter geborgen wird. Ein Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Wenig später wird eine alte Frau in einem Hospitz und ein Pfarrer ...

Im Wald von Ruppertshain brennt ein Wohnwagen aus dem später ein Toter geborgen wird. Ein Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Wenig später wird eine alte Frau in einem Hospitz und ein Pfarrer getötet. Im 8. Fall der Bodenstein/Sander Serie von Nele Neuhaus wird es für Oliver von Bodenstein persönlich. Aufgewachsen in dem Ort kennt er die Leute seit seiner Kindheit und muß sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Vor 42 Jahren verschwand sein damals bester Freund und sein zahmer Fuchs spurlos. Er hatte den Jungen nicht nach Hause begleitet weil er lieber fernsehen schauen wollte.

Er muss die Leitung der Ermittlungen abgeben. Immer mehr Personen aus seiner Vergangenheit geraten in Verdacht doch die Bewohner des kleinen Örtchen Ruppertshain schweigen sich aus.

Doch was haben die Toten in der Gegenwart mit dem Verschwinden des kleinen Jungen aus der Vergangenheit gemeinsam? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren bis am Ende die Wahrheit ans Licht kommt und der Täter bei einer Verfolgungsjagd gestellt werden kann.

Das Personenverzeichnis am Anfang ist sehr hilfreich, denn es tauchen sehr viele Personen auf. Manchmal verliert man dennoch den Überblick wer mit wem verheiratet oder befreundet ist. Dazwischen gibt es kurze Episoden aus dem Privatleben von Oliver von Bodenstein der nicht so recht weiß wo er während der Herbstferien seine kleine Tochter unterbringen kann.

Am Ende gelingt es Nele Neuhaus wieder gekonnt alle einzelnen Handlungsstränge zusammenzuflechten und zu einem gelungenen runden Ende zu führen. Der Spannungsbogen reißt nicht ab, man will immer weiter lesen da es gerade so spannend ist. Der Schreibstil ist lebendig, der hessische Dialekt kurz und knapp gehalten. Die Beschreibung der Landschaft im Taunus fließt gut ein in den Text. Besonders schön da ich selbst im Taunus wohne und alles gut wieder erkenne.

Auch wenn Oliver von Bodenstein im Buch beschrieben eine Auszeit nehmen will, hoffe ich doch dass es weitere Bücher mit Pia Sanders und mit oder ohne von Bodenstein geben wird und jetzt nicht ein Schlußstrich unter diese Reihe gesetzt wird. Eine ganz klare Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Düsteres Roussillon

Rabenschwarzer Winter
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Inspektor Gilles Sebag ist erschüttert, kurz vor Weihnachten findet er heraus das seine Frau ihn betrogen hat. Seine Welt bricht zusammen und dann muss er sich auch noch beruflich um den Mord an einer ...

Inspektor Gilles Sebag ist erschüttert, kurz vor Weihnachten findet er heraus das seine Frau ihn betrogen hat. Seine Welt bricht zusammen und dann muss er sich auch noch beruflich um den Mord an einer Frau kümmern die nach einem Schäferstündchen mit ihrem Liebhaber von ihrem Ehemann erschossen wurde Eingetrübt durch zu viel Whiskey muss er sich auch noch mit anderen Todesfällen von betrogenen Ehemännern beschäftigen. Nur langsam gelingt es ihm seine persönliche Situation zu begreifen und zu akzeptieren und kann am Ende den wahren Täter entlarven.

Der dritte Teil der Reihe von Philippe Georget ist dieses Mal kein lockerer Frankreich Krimi zur Urlaubszeit im malerischen Roussillon. Durch die persönlichen Probleme von Gilles Sebag die ihn immer wieder umtreiben und ihn depressiv machen, erhält das Buch eine düstere Atmosphäre, ausgedrückt auch durch das eher düstere Cover mit der dunklen Gewitterwolke über einem entfernten Städtchen.

Der Schreibstil ist auch eher düster, depressiv und hat viele Längen. Die Spannung kommt für mich dabei etwas zu kurz. Ich bin gespannt ob weitere Bücher wieder etwas heiterer werden.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Mord in Island

DNA
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Das Buch beginnt mit drei kleinen Kindern die vom Jugendamt auf verschiedene Familien verteilt werden müssen. Was diese Kinder mit den grausamen Morden verbindet erklärt sich erst ganz am Ende des Buches.

Zeugin ...

Das Buch beginnt mit drei kleinen Kindern die vom Jugendamt auf verschiedene Familien verteilt werden müssen. Was diese Kinder mit den grausamen Morden verbindet erklärt sich erst ganz am Ende des Buches.

Zeugin des ersten grausamen Mordes an einer Frau ist deren siebenjährige Tochter Margret die ihrer Mutter noch zuflüstert das ein fremder Mann im Hause ist. Die Psychologin Freyja muss versuchen das Vertrauen der kleinen Margret zu gewinnen um weiteren Details auf die Spur zu kommen. Ironischerweise ist der ermittelnde Kommissar Huldar ein ehemaliger One-Night Stand von ihr was die Geschichte teilweise humorvoll aufpeppt.

Der Schreibstil und der die ganze Zeit hoch gehaltene Spannungsbogen machen es leicht das Buch geradezu zu verschlingen. Die Auflösung erst kurz vor dem Schluss hat noch eine Überraschung bereit und die Motivation des Mörders wird gut aufgearbeitet. Durch die verkorkste gemeinsame Nacht der Hauptpersonen ist die Spannung immer mal wieder unterbrochen denn es prickelt immer noch zwischen den beiden obwohl keiner bereit ist die Geschehnisse geradezurücken.

Ich bin gespannt auf weitere Folgen mit diesem ungewöhnlichen Ermittlerteams. Die Personen werden alle sehr lebendig beschrieben. Das Cover ist interessant, das silberne Klebeband ist gut tastbar und weckt bestimmt in der Buchhandlung das Interesse.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Wiedergeburg

Noah will nach Hause
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Während eines One Night Stands im Urlaub auf Trinidad wird Noah gezeugt. Janie weiß noch nicht einmal den Namen des Vaters. Jetzt 4 Jahre später stellt Janie fest das Noah ein ganz besonderes Kind ist. ...

Während eines One Night Stands im Urlaub auf Trinidad wird Noah gezeugt. Janie weiß noch nicht einmal den Namen des Vaters. Jetzt 4 Jahre später stellt Janie fest das Noah ein ganz besonderes Kind ist. Er hat panische Angst vor Wasser und fragt häufig wann seine andere Mutter wiederkommt.

Als der Kindergarten damit droht das Jugendamt einzuschalten da diese an Misshandlung denken, muss Janie einen Weg finden um Noah zu helfen. Sie sucht mehrere Ärzte auf die jedoch alle nicht helfen können. Durch Zufall gerät sie an Jerome Anderson, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Wiedergeburt. Doch Anderson hat eigene Probleme. Seit einiger Zeit leidet er an einer seltenen Form der Aphasie und hat nur noch wenig Zeit seine Gedanken in einem Buch in Worte zu fassen.
Trotzdem erklärt er sich bereit gemeinsam mit Noah auf die Suche nach seiner Vergangenheit zu gehen.

Mit den eingestreuten realen Fällen in die recht emotionale Geschichte von Janie und Noah ist dieses Buch eine interessante Mischung aus Roman und Sachbuch das sich vorsichtig dem Thema Wiedergeburt nähert.

Der Schreibstil ist flüssig und teilweise sehr emotional und man fliegt geradezu über die Seiten um zu wissen wie es weitergeht. Allein vom Cover her hätte ich eine andere Geschichte erwartet. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es regt zum Nachdenken an.