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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Absolut aktuell und genial

Dear Martin
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Meine Meinung

Einleitung

Dieses Buch hat mir Rika von Rikas Bookshelf netterweise ausgeliehen, da sie da so von geschwärmt hat. Es behandelt die "Black lives matter" - Bewegung in den USA. Auf ihren ...

Meine Meinung

Einleitung

Dieses Buch hat mir Rika von Rikas Bookshelf netterweise ausgeliehen, da sie da so von geschwärmt hat. Es behandelt die "Black lives matter" - Bewegung in den USA. Auf ihren Rat hin habe ich zuerst "The Hate U Give" gelesen - ich entschuldige mich jetzt schon einmal für die vielen Vergleiche mit THUG. Außerdem möchte ich mit meiner Gruppe dieses Buch in der Schule vorstellen. Und eines kann ich euch sagen: Es hat den selben Hype wie THUG verdient.

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Okay, eines ist wirklich auffällig. Und zwar die Dünne dieses Buches, was auch an dem dünnen Papier liegen kann. Ich habe keine Ahnung, wie lange es her ist, dass ich so ein dünnes Buch gelesen habe, was dennoch so viel Aussagekraft besitzt. Und außerdem ist auch noch ein Lesebändchen vorhanden! Da sich diese Autorin nicht so sehr wie Angie Thomas auf Rap fokussiert, gibt es keine Playlist. Dafür gibt es aber in den Innenklappen des Umschlages einen Textauszug und eine Kurzbiographie der Autorin. Und last, but not least, zum Cover. Ja, es sieht "The Hate U Give" nachgemacht aus. Aber die Schrift und die Art, wie der Hauptcharakter abgebildet ist, machen das wieder wett. Besonders die Schrift mag ich!

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER!)

Justyce ist einer der Jahrgangsbesten auf seiner Schule. Er hat ein Platz in Yale sicher, eine Freundin - und er ist schwarz. Deshalb nimmt ihn ein Polizist fest, als er seine betrunkene Freundin nach Hause fahren möchte, weil dieser aus irgendeinem idiotischen Grund denkt, er würde sie vergewaltigen wollen. Nur dank der Mutter seiner Debattierpartnerin SJ entgeht er einer Anklage. Danach beginnt er ein Experiment: Er möchte sich so wie Martin Luther King verhalten, und schreibt Briefe an ihn, wie er damit klar kommt. Sein bester Freund Manny versteht nicht, warum Justyce sich so über die Behandlung aufregt. Das kann auch daran liegen, dass Manny fast nur weiße Freunde hat und seine Eltern reich und integriert sind...während die beiden sich immer weiter voneinander entfernen, trennt sich Justyce zum fünften Mal (?!) von seiner Freundin Malo. Gleichzeitig entwickelt er besonders bei der Landesmeisterschaft des Paardebattierens Gefühle für die weiße SJ, obwohl seine Mutter das nie im Leben gut heißen würde...
Doch dann geschieht der nächste Schicksalsschlag, schlimmer als je zuvor, und Justyce muss sich entscheiden, wie er weiter macht.

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Wechsel zwischen den Ich - und Erzähler - Perspektiven war einfach sehr angenehm zu lesen, und einige Tränchen habe ich auch vergossen. Die Idee, zusätzlich zum "normalen" Text auch noch Tagebucheinträge hinzuzufügen, war sehr originell. Auch die Art, wie die Autorin mit der Thematik umgeht, gefällt mir besser als in THUG. Aber dazu später beim Plot mehr.

Im Gegensatz zu THUG gibt es in "Dear Martin" einen männlichen Protagonisten, was ich durchaus gut fand. Am liebsten mochte ich aber immer noch SJ. Sie hat einfach ausgesprochen, was ich in dem Moment als Leserin gedacht habe und war mir sofort mehr als sympathisch.
Justyce ist ein ziemlich schlauer Typ, der einen Studienplatz in Yale sicher hat und lieber Hemden als Hoodies trägt. Er liebt es, zu debattieren, und ist hilfsbereit.
Manny ist Justyce' bester Freund. Seine Eltern sind sehr vermögend, weshalb er einen als Schwarzer außergewöhnlichen Lebensstil hat. Leider hat er die falschen (weißen) Freunde. Witze über Schwarze von seinen Freunden ignoriert er absichtlich, weshalb er sich öfter mit Justyce streitet.
Sarah-Jane (SJ) ist Justyce' Debattierpartnerin. Sie hat meistens die selbe Meinung wie er und ist das Gegenteil von schüchtern. Ihre Eltern lieben Justyce sehr.
Melo ist Justyce' On-Off-Freundin, die sich gerne mal einen genehmigt und ziemlich sexy aussieht. Sie geht aber auch gerne fremd.
Jared ist ein Freund von Manny, weiß, und ziemlich...na ja, arschig, was daher kommt, dass er (fast) ein Rassist und (ganz sicher) ein Egoist ist.
Doc ist der Lehrer für "Gesellschaft" und unterstützt die Debattierpartner tatkräftig. Er ist schwarz.

Wie schade ich es finde, dass man überhaupt solche Bücher schreiben muss, habe ich glaube ich schon in meiner Rezension zu "The Hate U Give" deutlich gemacht. Allerdings gibt es einen ziemlich deutlichen Unterschied zwischen den beiden Büchern: THUG behandelt eher die Zeit zwischen dem Mord und der Möglichkeit einer Anklage und die Entscheidung, ob man in die Öffentlichkeit gezogen werden möchte oder nicht; außerdem ist es viel ghettomäßiger und beinhaltet viel Rap-Kultur. "Dear Martin" beginnt schon weit vor dem Tod einer Person und behandelt zum Glück auch noch im Gegensatz zu THUG die Verhandlung, was ich sehr gut fand. "Dear Martin" geht viel mehr auf den Druck der Medien ein und philosophiert viel mehr über die Frage, ob man es jedem Recht machen kann.
Vor allem die Debattierrunden haben mir sehr gut gefallen. Sie regen einen zum Nachdenken an, haben mich aber auch dazu gebracht, einen Charakter zu hassen, weil ich komplett anderer Meinung war. Ich persönlich finde, dass die Autorin mir nicht so wie Angie Thomas dieses Schuldgefühl verpasst hat. Durch diese Diskussionen bzw. Debatten behandelt Nic Stone beide Seiten der Medaille äußerst zutreffend.
Außerdem MUSS ich unbedingt noch erwähnen, wie unglaublich süß diese kleine Lovestory mir im Hintergrund gefallen hat. Sie hat in den Plot einfach perfekt reingepasst, war romantisch, aber nicht überzogen.
Das Ende hat mich weder zufrieden noch unzufrieden gestellt, eher so ein Mittelmaß. Ich hätte gerne noch ein paar Fragen beantwortet gehabt, aber so ist das Ende auch total in Ordnung.

Fazit

Ich finde wirklich, dass "Dear Martin" mindestens den gleichen Hype wie THUG verdient hat. Dieses Literarische Meisterwerk hat mich mit einem tollen Schreibstil, einer wichtigen Thematik mit einer sehr guten Herangehensweise und einer zarten Lovestory wirklich noch mehr als THUG überzeugen können!

Zitat

Ich will nicht angefressen durch die Gegend laufen und überall nur Probleme sehen, aber ich weiß, dass ich nicht länger so tun kann, als wäre alles in Ordnung. Ja, es gibt keine extra Trinkbrunnen für Farbige mehr, und theoretisch ist es illegal, jemanden zu diskriminieren, aber wenn man mich zwingen kann, in zu engen Handschellen auf dem Asphalt zu sitzen, obwohl ich nichts Böses getan habe, dann gibt es eindeutig ein Problem. Dann ist es mit der Gleichheit nicht mehr so weit her, wie die Leute behaupten.
- Justyce auf S. 23 -

Veröffentlicht am 21.11.2018

Absolut realistisch

The Hate U Give
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Meine Meinung

Einleitung

Seitdem ich Rika von Rikas Bookshelf kenne, habe ich überlegt, dieses Buch zu lesen. Und nun, da ich wahrscheinlich in der Schule ein anderes Buch mit der gleichen "Black lives ...

Meine Meinung

Einleitung

Seitdem ich Rika von Rikas Bookshelf kenne, habe ich überlegt, dieses Buch zu lesen. Und nun, da ich wahrscheinlich in der Schule ein anderes Buch mit der gleichen "Black lives matter"-Thematik vorstellen werde, dachte ich mir, dass ich es endlich mal lesen könnte. Schließlich kommt auch die Verfilmung im Januar zu uns nach Deutschland - und ich habe vor, sie zu schauen! Außerdem ist diese Thematik gerade in Zeiten von Trump wirklich wichtig.

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Das Cover passt wie die Faust aufs Auge. Es passt perfekt zu der Thematik und wirkt schlicht, aber eindringlich. In der Innenklappe des Umschlages ist noch einmal ein ausführlicherer Klappentext sowie noch andere Meinungen und eine Autorenbiografie gedruckt. Das Papier ist übrigens angenehm dick und riecht wie frisch gedruckt! Zum Verständnis des Slang hat die Autorin auch noch ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen geschrieben. Außerdem befindet sich noch ein Zitat von John Green auf dem Cover - ob es genauso "umwerfend und brillant" ist, wie er meint, erfahrt ihr, wenn ihr weiter lest :)

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER)

Starr geht auf eine Privatschule außerhalb ihres Viertels. Auf dieser hat sie auch weiße Freunde, die sie sich aber nicht traut, in ihr Viertel mit zu nehmen. Die Freunde aus ihrem Viertel stellt sie ebenfalls ihren Schulkameraden nicht vor, weil sie Angst hat, jemand würde die wahre Starr erkennen. Schließlich gibt es zwei Starrs: Die, die sich in der Schule anpasst und unauffällig ist und die, die auf Rap steht und Rassismus hasst. Diese zwei Starrs treffen aufeinander, als ein weißer Polizist vor ihren Augen ihren besten Freund Khalil ermordet, weil dieser dachte, er hätte eine Waffe, obwohl es nur eine beschissene Haarbürste war. Nun muss sie sich entscheiden: Gibt sie offen zu, dass sie die Zeugin ist und wehrt sich gegen das System? Oder schweigt sie, aus Angst vor den Auswirkungen? Als sie bei der Polizei und der Grand Jury eine Aussage gemacht hat, muss sie eine Entscheidung treffen...
Gleichzeitig gibt es Probleme innerhalb der Gangs im Viertel, als der Drogenboss King sogar auf der Beerdigung von Khalil auftaucht. Ist Khalil etwa ein Drogendealer gewesen? Wurde er zurecht erschossen? Und last but not least verheimlicht Starr ihre Beziehung mit dem weißen Klassenkameraden Chris. Wird sie irgendwann zu ihm stehen können? Und wie werden sich die Unruhen im Viertel wegen Khalil entwickeln? Die Wichtigste Frage ist ja wohl: Wird Khalils Mörder angeklagt?
Das erfahrt ihr, wenn ihr dieses Buch, dass übrigens den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen hat, lest!

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Der Schreibstil ist wirklich gut. Man fliegt durch die Seiten und kann sehr gut wieder einsteigen. Das einzige, was ich an ihm bemängeln muss, ist, dass er mich emotional nicht erreicht hat - außer bei einer Szene, als jemand beerdigt wurde. Ansonsten schreibt Angie Thomas aus Starrs Ich - Perspektive. Auch, wenn das Thema wirklich schwierig ist, finde ich es sehr gut, dass sie es angesprochen und so stark thematisiert hat. Zu dem Punkt, wie die Autorin mit der heftigen Thematik umgeht, kommen wir gleich aber noch.

Zu den Charakteren muss ich erwähnen, dass sie wirklich gut ausgearbeitet und sehr unterschiedlich sind. Da die meisten schwarz sind, taucht man sehr in die Kultur und die Bräuche der Afroamerikaner ein - ebenso in den Rassenkonflikt.
Die 16-jährige Starr besitzt zwei Persönlichkeiten: die Schul-Starr, die immer zurückhaltend und unauffällig ist; und die Ghetto-Starr, die Der Prinz von Bel-Air, Drake und die afroamerikanischen Bräuche liebt. Sie ist heimlich mit Chris zusammen.
Khalil hat plötzlich nagelneue und teure Klamotten an, obwohl er noch zur Highschool geht und nicht arbeitet. Er ist Starrs bester Freund, teilt ihre Harry-Potter-Leidenschaft und war ihr erster Schwarm.
Seven ist Starrs großer (Halb-) Bruder, der total überfürsorglich ist. Er ist relativ gut in der Schule, hat aber Probleme mit seiner Mom.
Sekani ist Starrs kleiner Bruder, der von nichts weiß und mit seinen neun Jahren noch relativ unschuldig ist.
Momma erklärt sich glaube ich von selbst. Sie sieht auch Seven als ihren Sohn an, obwohl dieser aus einer Affäre von Big Mav stammt.
Big Mav ist der Vater von Starr, Seven und Sekani. Er hat wegen King schon einmal unschuldig im Gefängnis gesessen und führt mittlerweile den familieneigenen Lebensmittelladen.
Onkel Carlos ist ein Polizist und der Bruder von Momma, der sich in der Zeit, wo Big Mav im Gefängnis war, um seine Kinder gekümmert hat. Nach wie vor behandelt er Starr als seine eigene Tochter.
Chris ist Starrs heimlicher Boyfriend, nur leider hat er einen großen Fehler gemacht. Mal schauen, ob sie ihm das verzeiht...
Kenya ist Starrs Freundin innerhalb des Ghetto-Viertels. Ihr Vater ist King, und ihr Halbbruder auch Seven. Nicht selten sieht man sie dank ihres Vaters mit blauen Flecken herumlaufen.
Maya ist Starrs Freudin innerhalb der Schule. Die beiden sind seid Jahren befreundet und lassen sich seit Jahren die Gemeinheiten von Hailey gefallen.
Hailey ist die dritte im Bunde neben Maya und Starr. Sie ist eher die Gruppenanführerin, die alles zu sagen haben will und auch vor rassistischen Witzen nicht zurück schreckt.
DeVante wird von King gejagt, weil er ihm Geld schuldet. Außerdem ist er Mayas Schwarm.
King ist der Anführer der King Lords-Gang im Viertel. Er ist brutal und moralisch im Arsch, auch gegenüber seiner Frau und seinen Töchtern, und lässt die Mitglieder der Gang Drogen verkaufen. Außerdem hat er Big Mav ausgenutzt, da dieser anstatt ihm ins Gefängnis gegangen ist.

Die Thematik rund um die "Black lives matter" - Bewegung ist leider sehr aktuell. Man sollte meinen, dass Gleichberechtigung von Schwarzen dank Dr. Martin Luther King jr. kein Problem mehr wäre, aber leider scheint unsere Gesellschaft besonders seit der Präsidentschaft von Trump einen Schritt rückwärts gemacht zu haben. Wobei wir doch direkt davor den ersten schwarzen Präsidenten hatten! Wo ist dieser Fortschritt denn hin? Sonst hätte Angie Thomas diese Thematik gar nicht ansprechen müssen. Aber wie sie es dargestellt hat, war wirklich genial.
Man erlebt ja diesen Prozess von einem Tod eines Schwarzen durch einen Weißen bis hin zu der Entscheidung, ob der Weiße angeklagt ist, mit. Dadurch entstehen besonders, wenn man es aus Starrs Seite liest, für einen Weißen wie mich, Schuldgefühle. Man denkt darüber nach, ob man jemals jemanden mit einer anderen Hautfarbe benachteiligt hat. Man denkt darüber nach, warum Menschen aus ihren Fehlern nie lernen. Dieses Buch regt wirklich zum Nachdenken an, besonders an dem Punkt, als Starr entscheiden muss, ob sie den Polizisten öffentlich anprangert und eine Zeugenaussage macht oder aus Angst schweigt.
Neben der genannten Thematik geht es auch viel um den Zwiespalt zwischen dem Leben eines Weißen und einer Schwarzen, was man an Starrs Zerrissenheit bemerkt hat. Sie verhält sich weißen gegenüber komplett anders als schwarzen, und hat Angst vor ihrem Vater, falls er erfahren sollte, dass sie einen weißen Freund hat.
Und dann beschreibt Angie Thomas die Kultur der Afroamerikaner auch noch so treffend. Ich muss zugeben, dass ich mit der Kultur nicht wirklich "warm geworden" bin. Rap und Gangs sind einfach nicht meine Welt, aber es hat mich überrascht, welche Bräuche es gibt und wie viele Schwarze beinahe gezwungen werden, Drogendealer zu werden, weil sie keine Jobs finden, da Weiße bevorzugt werden.
Alles in einem bin ich wirklich extrem gespannt auf die Verfilmung, die im Januar zu uns in die Kinos kommt und bisher in den USA als sehr gut befunden wurde. Und bald erscheint ja auch schon das nächste Buch von Angie Thomas, wenn ich mich richtig erinnere, war das im März...

Fazit

Angie Thomas' Debüt überzeugt mich mit einem angenehmen Schreibstil, individuellen Charakteren und einer erschreckend guten Herangehensweise an die aktuelle Thematik rund um die "Black lives matter" - Bewegung. Ich bin schon sehr gespannt auf die Verfilmung dieses Buchschmökers und werde mir das neue Buch der Autorin, das im März erscheint, definitiv kaufen!

Zitat

Die Wahrheit wirft einen Schatten über unsere Küche. Leute wie wir werden in solchen Situationen zu Hashtags, aber Gerechtigkeit kriegen sie kaum einmal. Trotzdem glaube ich, dass wir alle auf dieses eine Mal warten, dieses eine Mal, bei dem es gerecht ausgeht. Vielleicht wird es das diesmal.
- Starr auf S. 71/72 -

Veröffentlicht am 18.11.2018

Galaktisch gut!

Gemina. Die Illuminae Akten_02
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Achtung ⚠ Diese Rezension enthält Spoiler für den ersten Band "Illuminae"! Bitte lies nicht weiter, wenn du nicht gespoilert werden möchtest!

Meine Meinung

Einleitung

Ganz, ganz wundervolle Klassenkameradinnen ...

Achtung ⚠ Diese Rezension enthält Spoiler für den ersten Band "Illuminae"! Bitte lies nicht weiter, wenn du nicht gespoilert werden möchtest!

Meine Meinung

Einleitung

Ganz, ganz wundervolle Klassenkameradinnen haben mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt, da ich von "Illuminae" so geschwärmt hatte, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt. Da die beiden schon "Obsidio" gelesen haben, musste ich jetzt wirklich mal ein Tempo zulegen. Und es war wieder sooooo gut!!!!!!!!!

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Das Cover ist mal wieder ein Blickfang, sowohl ohne als auch mit Umschlag. In der Innenklappe ist noch eine erweiterte Inhaltsangabe zu lesen; ebenso wie Kurzbiographien der Autoren und Übersetzer. Das Papier lässt sich sehr gut anfassen und ist angenehm dick. Im Buch selbst sind Akten, Karten, Herzdiagramme usw. zu sehen, um nicht zu viel zu spoilern. ABER im Gegensatz zu "Illuminae" sind dieses mal auch noch absolut wunderschöne und witzige Zeichnungen von Marie Lu dabei. Ich wusste gar nicht, dass sie neben dem Schreiben auch so gut zeichnen kann! ??

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER)

Zu Beginn wird man gleich in die Handlung, genau genommen in eine Gerichtsverhandlung, geworfen. Angeklagte ist Leanne Frobisher, Direktorin von BeiTech, die alle Vorwürfe von sich weist. Um ihr das Gegenteil zu beweisen, möchte der Generalstaatsanwalt noch einmal in die Akten schauen - die Illuminae-Akten. Jetzt erfährt man, wie die Station Heimdall wirklich aussieht...
Die Hypatia erreicht die Zwischenstation Heimdall nicht, weil ein Agent von BeiTech sämtliche Nachrichten des Forschungsschiffes abgefangen hat. Das Problem ist, dass bald die Hypatia mit Hunderten von Zeugen ankommen wird. Zeugen, die gegen BeiTech aussagen können und über den Überfall auf Kerenza berichten können. Die Direktorin Leanne und ihr Agent planen einen Überfall, um jeden einzelnen Zeugen auf der Hypatia und der Zwischenstation zu entfernen. Doch dafür brauchen sie Hilfe, um 24 Personen an Bord der Zwischenstation zu lotsen...und die bekommen sie vom ahnungslosen Nik. Nik ist Mitglied im Haus der Messer und hat schon einmal im Gefängnis gesessen. Er besorgt Drogen - sogenannten Staub; und schmuggelt mit seinem Kartell auch ab und zu Dinge auf die Station. Komischerweise weiß ein Sicherheitsbeauftragter namens Sam davon, dass er Staub an die Tochter des Kommandanten verkauft. Also erpresst Sam ihn und möchte, dass er eine Ladung annimmt...als die Ladung ankommt, muss er aber ziemlich schnell weg, da er sich wegen des Staubes mit Hanna Donelly treffen muss. Das ist sein Glück - seine anderen Familienmitglieder werden nämlich vom Inhalt des Containers nieder gemetzelt. Und während er mit der vergebenen Hanna flirtet, legen die bewaffneten BeiTech-Mörder ihren Vater um. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, wobei Hanna und Nik zusammen arbeiten müssen, um ihnen zu entkommen und die Hypatia zu retten - Hilfe bekommen sie dabei von Ella, der kleinen, genialen Hacker-Cousine von Nik. Währenddessen machen sich die Killer auf die Suche nach ihnen - und keiner ahnt, dass die vom Haus der Messer ausgebrüteten Lanima (Monsterkiller-Würmer), aus denen der Staub gewonnen wird, sich auf die Jagd nach Menschenhirnen machen...

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Oh ja, der Schreibstil. Er wechselt immer mit der Perspektive ab - mal im Tagebuch die Ich-Perspektive, mal in der Videoassistent-Erzähler-Perspektive. Zwischendurch auch noch all die wunderschönen Zeichnungen von Marie Lu vollenden dieses Leseerlebnis. Insgesamt und vor allem dank Marie Lu hat mir in diesem zweiten Teil der Schreibstil noch besser gefallen als in "Illuminae"! Diese Tagebucheinträge, Tonaufzeichnungen, Gesprächsprotokolle, Chats und anderweitige Akten waren sehr gut aufgebaut. Die ganze Zeit habe ich mitgefiebert und gebetet, dass bitte meine Lieblingscharaktere überleben. Und dank der Tatsache, dass sie sogar MEHRMALS gestorben sind, hatte ich jedes Mal eine Herzattacke. Es war soooo unglaublich fies von den Autoren - glaubt mir, ihr benötigt mehrere Taschentücher und ein stabiles Herz. Aber zur Handlung nachher mehr, jetzt erst mal ein wenig zu den Charakteren!

Die Charaktere sind alle neu. Man trifft aber auch altbekannte wie Kady, Ezra, Syra und sogar AIDAN wieder. Auf die altbekannten gehe ich jetzt aber nicht ein.
Hanna kann fünf verschiedene Kampfarten und spielt jeden Samstag Schach mit ihrem Vater, dem Kommandant der Zwischenstation Heimdall. Sie ist glücklich zusammen mit Jackson und auf Partys feiert sie gerne ihren Rausch mit Staub.
Nik hat wegen seines Aufenthaltes im Gefängnis schon einige Tattoos. Oh, und er ist schon länger in Hanna verknallt und hasst ihren Freund Jackson aus Leidenschaft. Er besorgt ihr immer Staub, die Droge, die seine Familie herstellt, was ihm zum Verhängnis wird...
Ella ist Niks ziemlich taffe, 13-jährige Hacker-Cousine. Sie nimmt kein Blatt vorm Mund. Ohne sie wären Nik und Hanna am Arsch - ich meine, wer macht ihnen sonst die Türen zur Flucht auf und schubst mal eben ein paar Bösewichte ohne Raumanzug ins Weltall?
Jackson ist Hannas Freund und ist einer der Sicherheitsbeauftragten auf Heimdall. Er hat höllische Angst vor ihrem Vater, vor allem, wenn er dafür sorgt, dass sie Nik treffen kann, um Staub zu besorgen. Ansonsten ist er ein ziemliches Weichei und ein Arschloch (warum, findet ihr im Laufe des Buches heraus).
Agent Degen aka Sam ist genauso...arschig. Er spioniert für BeiTech und schleust das Killerkommando auf Heimdall ein, als ihm plötzlich einfällt, dass er doch Gewissensbisse gegenüber einer besonderen Person haben könnte.
Leanne Frobisher ist die Person allen Übels - und Ezras Mutter. Sie ist die Direktorin von BeiTech und eine absolute Barbarin. Ab und zu hätte ich Lust, sie zu erwürgen.
Zerberus ist der Oberkiller. Erklärt sich glaube ich von selbst. Hat übrigens keine Gefühle.

Meistens sagt man, dass der zweite Band einer Reihe schwierig zu schreiben ist und öfter schlechter ist als der Vorgänger. Aber "Gemina" steht "Illuminae" in nichts nach! Auch, wenn ich eine bekloppte KI ein klitzekleines Bisschen besser als Killerwürmer und ein Killerkommando fand. Am Anfang habe ich mich gefragt, warum die Autoren die sogenannten Lanimas - die Killerwürmer - so sehr thematisieren. Und daaannn, gaaaanz langsam, habe ich begriffen, dass die nicht nur Kühe, sondern auch Menschen killen können ? Die Dinger waren wirklich widerlich (und auch so gut beschrieben).
Wer mich am meisten aufgeregt hat, waren Leanne Frobisher und Agent Degen. Die beiden hätte ich am liebsten gefoltert. Ich meine, wie kann Leanne Ezras Mom sein? Ezra ist ein toller Kerl. Leanne ist eine Massenmörderin, die vor nichts zurück schreckt. Manchmal kann ich solche Leute, für die die Arbeit über alles geht, nicht verstehen. Und Agent Degen!!!!! Aaaagghhhh, dabei mochte ich den Typen am Anfang ganz gerne. Aber Nik hatte natürlich den richtigen Riecher.
Die letzten 150 Seiten waren ein einziges Auf und ab der Gefühle. Ich bin immer noch ein wenig verwirrt und sauer auf die Autoren, dass sie meine Lieblingscharaktere zwei Mal haben sterben lassen - schließlich heißt das, zwei Herzattacken bei dem tollen Schreibstil für mich! Und dann diese ganze Verwirrung wegen des Wurmlochs. Da hab ich mal gemerkt, dass ich in Physik keine Leuchte war (und nie sein werde). Bis zur letzten Seite hielt diese Verwirrung an, als endlich dieses ganze, ziemlich spannende Hickhack aufgeklärt wurde. Und jasses, ich konnte mir das geschockte Gesicht von Leanne bildlich vorstellen - am liebsten hätte ich sie ausgelacht ?
Dieses Mal ist das Ende ein bisschen (nein, sehr!) unbefriedigend. Man will unbedingt weiter lesen und wissen, ob Leanne und BeiTech endlich ihre gerechte Strafe bekommen. Und jetzt muss man noch sooooo lange warten!
VERDAMMT, ICH WILL OBSIDIO JETZT LESEN! Nope, ich warte noch, bis es auf Deutsch erscheint. Mein SuB ist einfach noch zu hoch ? Aber jetzt schaue ich mir noch einmal diese wunderschönen, witzigen Zeichnungen von Marie Lu an. Die sind einfach unglaublich toll!

Fazit

"Gemina" steht "Illuminae" in nichts nach. Die Autoren haben es wieder mal mit dem phantastischen Schreibstil und spannenden Plot geschafft, mir mehrere Herzattacken zu bescheren. Ganz nebenbei geht es auch noch um Killerkommandos und Monsterwürmer, gemischt mit einer Prise Romantik. Was will man mehr? Definitiv ein Literarisches Meisterwerk für mich! ?

(Das einzige, was mir gefehlt hat, war Ladys pinkes Haar. Aber da sehe ich jetzt mal drüber hinweg.)

Zitat

FROBISHER, L, DIR: Gut. Wir müssen die Sache also schnell über die Bühne bringen. Und unauffällig. Die Station Heimdall übernehmen. Unsere Flotten reinlassen und die Zeugen ausschalten. Anschließend verschwinden wir spurlos.
AGENT DEGEN: Moment mal...die Wurmloch-Wartungsarbeiten sind eine heikle Sache. Wir sitzen hier buchstäblich auf einem Riss im Gewebe der Raumzeit. Wenn da was schiefgeht, dann im ganz großen Stil! [...] Und was zum Teufel spiele ich bei der ganzen Geschichte für eine Rolle?
FROBISHER, L, DIR: Gute Frage, Sam. Auf die es eine ganz einfache Antwort gibt. Sie schleusen unser Team an Bord.

- BeiTech Direktorin Leanne und ihr Agent auf S. 73 -

Veröffentlicht am 11.11.2018

Romantisch & dramatisch, aber schnell vergessen

Still Broken
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Meine Meinung

Einleitung

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar von NetGalley und dem Verlag erhalten. Vielen Dank dafür! Ich habe es auf der FBM in der Hand gehalten, und nachdem ich so viel Gutes ...

Meine Meinung

Einleitung

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar von NetGalley und dem Verlag erhalten. Vielen Dank dafür! Ich habe es auf der FBM in der Hand gehalten, und nachdem ich so viel Gutes gehört hatte, dachte ich mir, dass es sich vielleicht lohnt. Außerdem habe ich schon die "Boss"-Reihe von April Dawson gelesen und mochte ihren Schreibstil sehr gerne. Dementsprechend gespannt war ich auch auf diesen Einzelband!

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Das Cover ist schlicht, aber wunderschön. Da dies ein eBook ist, kann ich nur sagen, dass sich zusätzlich zum Text noch eine ziemlich gute Playlist mit Songs von Niall Horan ? und Ed Sheeran befindet.

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (Spoiler!)

Gerade als Norah genug von Typen für den Rest ihres Lebens hat, zieht Rachel, die Schwester des berühmt-berüchtigten Max bei ihr als Mitbewohnerin ein. Auf einer Party bemerkt Norah zum ersten Mal den Mann mit den strahlend grünen Augen. Ihre Freundinnen raten ihr sofort von ihm ab, doch der Gedanke an ihn lässt sie nicht los...Allerdings lernt sie auch Drew kennen. Er ist charmant, hilfsbereit, lieb und an ihr interessiert. Das Problem ist nur, dass Norah Max immer näher kommt, vor allem, als sie heraus findet, dass Max Rachel's Bruder ist und sich öfter in der Wohnung blicken lässt als ihr lieb ist. Schließlich, als sie sich gerade auf ihren Job bei der Zeitung freut, läuft er ihr wieder über den Weg - er wird ihr Mentor, weil er ebenfalls dort arbeitet und ihr zukünftiger Babysitter. Mit der Zeit und nach einigen Streitereien zeigt sich Max von einer ganz anderen, freundlichen Seite. Er zeigt Norah, dass man auch ganz spontan mal Spaß haben kann und nicht alles planen muss. Doch immer wieder kommen Leute dazwischen: Drew und Norahs Bruder, der ebenfalls einen Groll gegen Max hegt. Während die beiden sich immer mehr ineinander verlieben, merkt Norah immer mehr, dass Max und seine Schwester etwas vor ihr verheimlichen. Die Frage ist nur, was...und wie gravierend dieses Geheimnis sein könnte - ein Geheimnis, bei dem Leben in Gefahr sein könnten...

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Der Schreibstil der Autorin ist mir ja schon aus der "Boss" - Reihe bekannt und hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Seit der Reihe hat sie sich meiner Meinung nach mit ihrem ausdrucksstarken Schreibstil noch mehr verbessert. Sie beschreibt Gedankengänge sehr präzise und drückt mit nur wenigen Sätzen sehr viel aus. Das Buch ist ja relativ dünn, weshalb ich persönlich fand, dass sie das sehr gut gemacht hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mitgefiebert. Aus der Sicht von Norah wird bildhaft beschrieben, wie sich die Lovestory entwickelt. Natürlich war das Geheimnis relativ vorhersehbar, da man schon andere Bücher mit der Thematik gelesen hat (Tipp: Simone Elkeles). Aber ich will jetzt nicht zu weit vom eigentlichen Thema abkommen.

Ich muss zugeben, dass besonders Max mich zuerst sehr an Hardin aus der "After" - Reihe erinnert hat. Letztendlich muss ich sagen, dass Norah und Max durchaus Ähnlichkeit mit Tessa und Hardin haben. Es wirkt aber keinesfalls nachgemacht und wurde auch nicht wie von Anna Todd so unglaublich lange in die Länge gezogen. Außerhalb der Hauptfiguren hat mir Brooke, die beste Freundin von Norah, aber wirklich gut gefallen ?

Norah ist sogut wie immer verplant. Entweder hat sie einen Kurs an der Uni, sie jobbt oder lernt. Gerade frisch von einem Fremdgänger getrennt, hat sie erst mal die Nase voll von Typen.

Max ist die Spontaneität in Person. Er mag vielleicht wortkarg wirken, aber in Wirklichkeit ist er ein begabter Journalist. Außerdem hat er keine Dates, sondern nur One-Night-Stands. Allerdings hat er extreme Angst vor Kameras.

Rachel ist Max' Schwester, die sich Sorgen um Norah macht. Sie hat Angst davor, dass Max Norahs Herz bricht, aber sie ist auch eine super Freundin.

Clark ist der überfürsorgliche Halbbruder von Norah. Eigentlich ist er ganz cool, aber gegenüber Max ist er eiskalt.

Drew ist ein sehr sympathischer, humorvoller Medizinstudent. Er hat Interesse an Norah, ist aber nicht der eifersüchtige Typ.

Brooke ist die beste Freundin von Norah. Sie würde alles dafür geben, eine Nacht mit Max in einem Bett zu verbringen. Außerdem setzt sie alles daran, Norah endlich die Vorzüge von Sex zu zeigen.

Was mich wirklich gewurmt hat - das ist aber auch der einzige Punkt -, war das "Geheimnis" von Max. Norah hätte es schon viel früher aufdecken können. Und das Geheimnis selbst war vorhersehbar. Ich hatte da nicht dieses "Oh mein Gott!"-Gefühl, sondern eher das "Boa, ernsthaft jetzt?"-Gefühl.

Der Rest war aber gut. Max ist gar nicht so der Bad Boy, wie er beschrieben wird, sondern hat halt nur ein paar schlechte Angewohnheiten. Die Leidenschaft der Protagonistin für den Journalismus war auch gut nachvollziehbar; ebenso wie die Gefühle der Protas füreinander. Das Ende kam nicht überraschend, hat noch ein paar Fragen offen gelassen, ist aber zufrieden stellend.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht viel mehr zu dem Buch sagen. Für mich ist es ein schönes Buch für Zwischendurch, was ich aber meiner Meinung nach ziemlich schnell vergessen werde, da es außer mit dem Schreibstil nicht wirklich hervorsticht. Das Cover reißt bei dem Buch wirklich viel raus.

Fazit

Wer nach einem guten romantisch-dramatischen Buch a la Simone Elkeles sucht, wird mit diesem Buchschmöker viel Spaß haben. Es gibt kleinere Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben, aber das Cover und der tolle Schreibstil holen echt viel heraus.

Zitat

"Ich wollte nichts mehr fühlen, einfach nur den Tag überstehen und mich durch den nächsten schleppen, und dann stolperst du in mein Leben. In deinen Augen sah ich etwas, das ich schon lange nicht mehr gespürt habe." Mein Blick wanderte über sein Gesicht, in dem sich soviel Pein widerspiegelte. Ich wollte sie von ihm nehmen, ihm wieder Luft zum Atmen geben. "Wärme", flüsterte er und lächelte mich schwach an. "Ich kann dir nicht versprechen, dass es einfach wird, aber ich will dich, Norah. Ich kann seit unserer ersten Begegnung nicht aufhören, an dich zu denken."
- Max zu Norah auf S. 111 -

Veröffentlicht am 08.11.2018

Würdevoller Abschied

Funkeln der Ewigkeit
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Einleitung

Dieses Buch habe ich seit einem Jahr ersehnt. Angefangen hat alles damit, dass ich im Sommer 2017 die Reihe Dämonentochter von Jennifer L. Armentrout gelesen und durchgesuchtet habe. Folglich ...

Einleitung

Dieses Buch habe ich seit einem Jahr ersehnt. Angefangen hat alles damit, dass ich im Sommer 2017 die Reihe Dämonentochter von Jennifer L. Armentrout gelesen und durchgesuchtet habe. Folglich musste ich unbedingt wissen, ob Seth genauso wie Aidan sein Glück findet. Und nach drei tollen Büchern rund um Seth und Josie habe ich sogar diesen Band als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Vielen lieben Dank noch einmal dafür! Und eins sei gesagt: Jennifer L. Armentrout legt in diesem letzten und finalen Band nach diesem miesen Cliffhanger im dritten Buch noch eine Schippe drauf - Herzschmerz und Tränen inklusive!

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Dieses mattglänzende Cover mit dem farbigen Buchrücken ist einfach nur schön. Dieses Design ist eines meiner liebsten mit Gesichtern in meinem Regal. Der Umschlag lässt sich sehr angenehm anfassen und fühlt sich samtig an - natürlich sind es Josie und Seth, die auf dem Cover abgebildet sind. Im vorderen Teil des Umschlages ist noch eine erweiterte Inhaltsangabe zu lesen; im hinteren Teil eine kurze Autorenbiografie. Zwar befindet sich weder eine Karte noch eine Playlist im Buch, aber damit kann ich gut leben, zumal in diesem Buch auch einmal ein Lesebändchen in der passenden Farbe vorhanden ist :) Das Papier fühlt sich übrigens angenehm dick an und riecht wirklich gut.

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER!)

Josie und Seth sind glücklich. Glücklich über das gemeinsame Kind, dass in Josie heranwächst. Gleichzeitig haben die beiden aber auch Angst, was aus dem Kind einer Halbgöttin und eines Gott wird - vor allem, wenn es in einer von Titanen mit Tot und Verderben markierten Welt ohne Götter vom Olymp aufwachsen soll. Apropos Götter: Apollo, der mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass er Großvater wird, ignoriert Josies Rufe und ihre Sorgen einfach und kümmert sich lieber um andere Dinge. Währenddessen beschäftigen sich Josie, Seth und ihre Freunde mit dem Kampf gegen die Titanen. Ein Halbgott fehlt ihnen noch, um geschlossen die Titanen zurück in die Grabkammern zu sperren - und dieser Halbgott ist niemand geringeres als Ares´Sohn, der Sohn von demjenigen, der quasi der Hitler der Götter und der Menschen war. Allerdings muss Seth erst einmal den Schaden, den er durch die Ermordung des Titanen Hyperion in der Menschenwelt angerichtet hat, erst einmal minimieren. Ganz Long Beach ist von einem durch Hyperions Geliebten herbeigerufenen Tsunami zerstört und von Leichen übersät, welche die Schatten gleich als Körper benutzen, um zu morden. Das ganze Ausmaß dessen, was er mit der wahllosen Ermordung diverser Titanen erwirkt, wird Seth erst bewusst, als Zeus ihn besucht und ihm die Wahrheit vor Augen führt. Der Tod von Titanen hat tödliche Auswirkungen auf die Menschheit, und nur, weil die Titanen Josie früher gefangen und gefoltert haben, kann Seth nicht als persönliche Rache das Leben von Millionen Menschen riskieren...doch leider hören die Probleme nicht auf. Als ein Halbblut am Covenant aufgegriffen wird und die Maske von Ares nebne ihrer Leiche liegt, kommen bei den Reinblütern wieder altbekannte Rassisten gegenüber den Halbblütern zum Vorschein. Und als wäre das alles nicht genug, greifen die Titanen New Orleans an und vernichten hunderte von Menschen, während rassistische Arschlöcher bon Reinblütern im Covenant ein Blutbad anrichten. Als die Furien dort auftauchen und alles töten, was sich ihnen in den Weg stellt und bewegt, fällt leider auch der beste Freund von Josie, der Halbgott Colin, ihnen zum Opfer. Nun kann niemand mehr die Titanen aufhalten, da zu wenige Halbgötter noch leben - doch wie sollen die Titanen sonst in die Grabkammern zurück gesteckt werden? Die Lösung erfordert ein hohes Tribut von Seth - das höchste, um genau zu sein...

Wenn ihr wissen wollt, wie das spannende Finale rund um Josie und Seth endet, empfehle ich euch unbedingt, dieses Buch zu kaufen!

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Okay, ich bin so gut wie jedes Mal am fangirlen, wenn ich ein Buch von Jennifer L. Armentrout lese. Ich liebe ihren Schreibstil einfach - diese Mischung aus Humor, Spannung und Liebe. Er hat einfach Wiedererkennungswert, denn bei jedem Buch von ihr kann ich mir sicher sein, mindestens ein paar Bemerkungen und Zitate aus The Walking Dead oder Disneyfilmen zu lesen - geschweige denn von den Marvel-Filmen (ihr Hund heißt LOKI! Wenn diese Frau keinen guten Filmgeschmack hat, dann...)! Ja, ich weiß, ich schweife ab. Aber als ich vor einem Jahr mein erstes Buch von ihr gelesen habe - den ersten Band dieser Reihe -; war ich nicht auf diesen Schreibstil gefasst. Innerhalb von zwei Monaten habe ich unglaublich viele ihrer Bücher gelesen und geliebt. Und bei dieser Quadrologie gefällt es mir besonders gut, dass sie sowohl aus der Sicht von Josie als auch von Seth's Perspektive geschrieben hat. Wie immer konnte ich richtig mitfiebern; und im letzten Drittel des Romans habe ich Sturzbäche geheult...aber dazu gleich mehr, kommen wir endlich zu den Charakteren :)


Es ist fast ein wenig unfair von mir gegenüber den anderen Charakteren, dass ich so für Seth schwärme. Die anderen Charaktere sind nämlich auch interessant - unter anderem war es wirklich schön zu lesen, wie es Aiden und Alex aus Dämonentochter geht und wie sich Deacon seit dem Ende der Reihe geändert hat. Aber ich will ja natürlich nicht zu viel voraus nehmen, also: Hier sind die Charaktere.

Josie ist schwanger und sauer auf Apollo, weil er sich nicht bei ihr meldet. Sie hasst es, wegen des Babys nicht mehr mitkämpfen zu können und hasst es ebenfalls, dass Seth so starke Selbstzweifel hegt.

Seth kämpft mal wieder mit den Dämonen seiner Vergangenheit. Er ist zwar unglaublich glücklich darüber, dass er Vater wird, aber der Hass auf die Titanen, welche Josie fast umgebracht hätten, brodelt immer noch in ihm. Er ist nach wie vor relativ arrogant - aber auch schlau und fürsorglich und lange nicht mehr so impulsiv wie früher.

Alex ist die Protagonistin aus der Dämonentochter - Reihe. Da sie und Aiden momentan mal nicht in der Unterwelt sind, regt sie sich gerne darüber auf, wenn Aiden sie mal wieder nicht mit zum Schatten jagen nimmt. Sie ist stur und ähnelt Josie sehr, was vielleicht daran liegt, dass die beiden Cousinen sind.

Aiden ist der Protagonist aus der Dämonentochter - Reihe. Er ist ziemlich bestimmend und versucht Alex zuliebe soagr, mit Seth befreundet zu sein, obwohl die beiden früher Erzfeinde waren. Außerdem behandelt er seinen kleinen Bruder wie ein Baby.

Deacon ist Aidens kleiner Bruder, der unter ständiger Überwachung leidet. Zum Glück verbringt Aiden die Hälfte des Jahres immer in der Unterwelt.

Colin ist einer der Halbgötter, die Seth und Josie in den letzten Bänden aufgegabelt haben. Mittlerweile ist er Josies bester Freund.

Caro ist diejenige, die Josie von ihrer Schwangerschaft überhaupt erzählt, weil sie die seltsame Gabe besitzt, Leben zu erschaffen bzw. zu sehen. Sie ist extrem schüchtern, weil sie ausgenutzt wurde.

Gable ist der ziemlich arrogante Sohn von Poseidon. Klischeehafterweise sieht er aus wie ein Surferboy - und surfen kann er auch noch.

Apollo ist der Gott der Prophezeiung, auch der Vater von Josie. Er vernachlässigt sie leider nur sehr, obwohl er in Dämonentochter wirklich sehr für Alex und Aiden da war.

Zeus erklärt sich selbst, glaube ich.

Cronus ist ein bekloppter Massenmörder-Titan, der schleunigst zurück ins Grab gehört. Noch Fragen?


Die erste Hälfte des Buches war ich ein wenig unentschlossen, was ich davon halten soll. Aber die zweite Hälfte, mein GOTT! 100 Seiten vor dem Ende habe ich Rotz und Wasser geheult. Die Autorin hat mein Herz bei mehreren Szenen schmelzen lassen, aber bei einer hat sie es in tausend Teile zertrümmert. Es war einfach wunderbar, zu lesen, wie sehr sich Seth von Band 1 zu Band 4 verändert hat. Wie erwachsen er geworden ist. Wie sehr er Josie liebt.

Natürlich steht die Liebe hier gleichermaßen mit der Spannung im Fokus. Diese Reihe ist eine Mischung aus New- und Young Adult-Elementen. Viele haben sich über die detaillierten Sexszenen aufgeregt, aber für mich gehören sie einfach zu den Protas. Wer jetzt beim vierten Band immer noch über die Details meckert, hätte nicht so weit lesen zu brauchen! In diesem Teil kommt die Romantik und der dazugehörige Herzschmerz definitiv nicht zu kurz. Immer wieder haben es die beiden Protas geschafft, mein Herz mit ihrer Geschichte zum Schmelzen zu bringen.

Die Spannung kommt aber auch nicht zu wenig vor. Klar, am Anfang muss halt darüber gegrübelt werden, wie die Titanen besiegt werden können. Aber wenn Jennifer L. Armentrout mit den Kämpfen beginnt, dann hört sie so schnell auch nicht wieder auf und beschreibt diese auch noch wunderbar zutreffend.

Das Ende...tja, das Ende einer wunderbaren Reihe gefällt mir wirklich gut. Ich kann nicht viel über das Ende sagen, da ich sonst spoilern würde, aber es hat mich zwar vom Kapitel vorher noch geschockt zurück gelassen, aber auch sehr zufrieden gestellt. Für mich ist es dennoch wirklich schade, dass wir uns jetzt fürs erste aus der Welt der Götter und Titanen von Jennifer L. Armentrout verabschieden müssen. Ich werde Seth, Josie und ihre Freunde wirklich sehr vermissen!

Fazit

Das Finale der "Götterleuchten" - Reihe ist einfach bombastisch. Jennifer L. Armentrout packt die Leser mal wieder mit ihrem grandiosen Schreibstil, sympathischen Charakteren, einer Menge Herzschmerz und ganz viel Spannung. Es ist definitiv ein würdiger Abschluss einer meiner Lieblingsreihen. Ich sehe diesem Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge hinterher - einerseits stellt mich dieses Ende so zufrieden, und andererseits will ich nicht Abschied von diesen Charakteren nehmen.


Zitat

"Innerhalb von Sekunden hat sich alles verändert, was du über die Welt zu wissen geglaubt hast, und du hast dich angepasst. Du hast deine Familie verloren und bist damit fertiggeworden. Hyperion hat dich entführt, und zwar nicht einmal, sondern zweimal, und du hast das überlebt. Du hast herausgefunden, dass du schwanger bist, und hast es akzeptiert. Und bei alldem hast du mich niemals abgeschrieben. Sogar, als ich mich wie ein Bastard aufgeführt habe. Selbst als ich dich verlassen habe, hast du niemals aufgegeben."

- Seth zu Josie auf S. 33 -