Möderisches Urlaubsfeeling
TrüffelgoldMarie ist eine erfolgreiche Kommissarin in Paris. Doch sie benötigt dringend eine Auszeit von der stressigen Verbrecherjagd. Wo geht das besser als im wunderschönen Périgord, wo sie früher bereits ihre ...
Marie ist eine erfolgreiche Kommissarin in Paris. Doch sie benötigt dringend eine Auszeit von der stressigen Verbrecherjagd. Wo geht das besser als im wunderschönen Périgord, wo sie früher bereits ihre Sommerferien bei der Großmutter verbracht hat. Während eines Spazierganges in dem malerischen Örtchen trifft sie auf Franck, dem Freund ihrer Bekannten aus Kindertagen, Helene. Noch weiß sie nicht, dass Franck nur wenig später erschossen aufgefunden wird. Wer war Franck wirklich und wer hatte ein Motiv ihn zu töten. Trotz Auszeit ist Maries Spürsinn geweckt und sie nimmt, zusammen mit dem sympathischen Kommissar Leblanc, die Ermittlungen auf.
Der Roman hat einen sehr flüssigen Erzählstil und die Ereignisse bauen logisch aufeinander auf. Der Leser kann so tief in die Geschichte eintauchen und sich in der schönen Landschaft des Périgord verlieren. Diese ist zudem sehr schön beschrieben und auch die Charaktere passen sehr gut in die Szenerie. Jede Figur für sich ist einzigartig und gibt der Geschichte ihren ganz persönlichen Anstrich.
Das Buch gehört definitiv in das Genre des Cozy-Crimes. Dennoch hat es mit persönlich etwas an Spannung gefehlt. Damit müssen nicht immer blutige Details gemeint sein. Dennoch wäre ein bisschen mehr Geheimniskrämerei schön gewesen. Leider merkte man allzu oft schon vorab, ob eine Situation gut ausgeht oder nicht.
Auch der eigentliche Täter wird für meinen Geschmack dann etwas zu unspektakulär aus dem Hut gezogen, besonders dafür, dass er bis dahin gar keine so große Rolle in der Geschichte gespielt hat. Ich habe mir nur gedacht: ´Ah, ok, die Person also. Nun gut. ´ Es fehlte doch ein bisschen der Wow-Faktor. Die Aufklärung anschließend war dann allerdings wieder sehr stimmig und es blieben keine Fragen offen.
Insgesamt empfand ich diesen Krimi sehr unterhaltsam zu lesen, gefesselt im kriminalistischen Sinne hat er mich leider dennoch nicht. Dafür lag der Fokus meiner Meinung nach zu sehr auf anderen Dingen, wie das Leben in dem schönen Dorf und das Leben der Hauptfiguren. Beides war toll erzählt und auch so interessant zu lesen, dass man sich fragt, wie es wohl weitergeht. Doch die Gewichtung sollte in einem Krimi, finde ich, anders gewählt werden.
Trotz allem empfehle ich dieses Buch gerne weiter. Als unterhaltsame Lektüre zwischendurch oder im Urlaub und um sich damit an einen noch sehr ursprünglich, romantischen Teil Frankreichs entführen zu lassen, wenn man selbst gerade nicht reisen kann (oder darf).