Manifestierte Artefakte und ihre Tücken
Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten alleinLucy ist Privatdetektiven mit einer Spezialisiering auf Stifs. Stifs, das sind Sagengestalten, Hirngespinste und Märchenwesen, die sich bei einer Explosion mit hoher Omegastrahlung aus den Gedanken der ...
Lucy ist Privatdetektiven mit einer Spezialisiering auf Stifs. Stifs, das sind Sagengestalten, Hirngespinste und Märchenwesen, die sich bei einer Explosion mit hoher Omegastrahlung aus den Gedanken der Menschen heraus auf der Welt manifestiert haben. Lucy ist in dem Zeitpunkt, als die Explosion stattfand, auf die Welt gekommen. Dadurch hat sie einen natürlichen Omega-Sensor erhalten, durch welchen sie Stifs und magische Gegenstände in ihrer Nähe durch eine Art Summen wahrnehmen kann.
Lucys Auftragslage sieht schlecht aus, weshalb sie einen Job annimmt, der sonst so gar nichts für sie wäre. Sie soll in einem Museum, in der in Kürze eine Ausstellung über einige manifestierte Artefakte (z.B. der Dreizack des Poseidon und Excalibur) stattfinden soll, die Echtheit der Artefakte durch ihren Omega-Sensor bestätigen. Doch es kommt zu einer Protestaktion durch die Stifs. Diese wollen die Artefakte nicht in den Händen der Menschen sehen. Immerhin gehören diese Artefakte ihnen, die sie aus ihren Geschichten mitgebracht haben.
Während Lucy mit den Tätern im durch dem Alarm abgesperrten Museum befindet, stellt sie fest, dass zwei der Artefakte nicht echt sind.
Schnell wird Lucy beschuldigt, mit den Stifs gemeinsame Sache gemacht zu haben. Die gefälschten Artefakte werden bei einigen Raubüberfällen erkannt. Kurzerhand nimmt Lucy die Ermittlungen selbst in die Hand, um nicht nur ihre eigene Weste rein zu waschen, sondern auch die Hintergründe zu den Diebstählen zu erfahren und die Artefakte zu sichern. Eine aufregende Ermittlung beginnt, in der Lucy immer tiefer in diesen Fall verstrickt wird.
„Ein Dieb kommt selten allein“ ist der zweite Band der „Berlin Monster“-Reihe. Der zweite Teil könnte auch unabhängig vom ersten („Nachts sind alle Mörder grau“) gelesen werden – würde ich aber nicht empfehlen, da einfach ein paar Hintergründe fehlen würden.
Der zweite Band ist definitiv ein würdiger Nachfolger. Dass es dieses Mal um manifestierte Artefakte ging, finde ich sehr spannend, denn an diese habe ich noch gar nicht gedacht.
Lucy ist wie im ersten Band eine tolle Protagonistin. Obwohl sie mit sehr viel Gegenwind arbeiten muss, gibt sie alles für diesen Fall.
Generell sind die Charaktere in diesem Buch – egal, ob bereits aus dem ersten Band bekannte oder neue Charaktere – hervorragend geschrieben. Selbst kleine Randfiguren, die vielleicht nur eine kurze Erwähnung haben, sind durch den Rahmen der Story immer interessant.
Kim Rade hat hier eine wirklich tolle Mischung aus Fantasy und Krimi geschaffen und ich hoffe sehr, dass sich der nächste Band wieder so schnell manifestieren wird, wie dieser spannende zweite Band.