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Veröffentlicht am 28.08.2021

Narbenherz-Ich bin begeistert!

Narbenherz
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Die Geschichte handelt von Sucht, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und Kindesmisshandlung. All das ist zu einer großartigen Geschichte verwoben, die einen Eindruck von der echten Polizeiarbeit ...

Die Geschichte handelt von Sucht, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und Kindesmisshandlung. All das ist zu einer großartigen Geschichte verwoben, die einen Eindruck von der echten Polizeiarbeit vermittelt. Dabei zeichnet die Autorin ein Bild, dass nicht immer gefällt, für die Handlung selbst aber wichtig ist. Kurze Beschreibungen, teilweise nur angedeutete Szenarien und Begegnungen ziehen den Leser immer weiter in den Thriller und seine Figuren.

Es gibt viele Ungereimtheiten, Druck von außen und eine Hauptfigur, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat. Denn seit Heloise weiß, was wirklich mit ihrem Vater geschah, steht ihr persönliches Leben Kopf. Sie stellt alles in Frage und das hat teilweise sehr unschöne Konsequenzen.

Den Spannungsbogen baut die Autorin diesmal durch abwechselnde Szenen und mal längere und mal kürzere Kapitel geschickt auf. Da bleibt die Spannung von Anfang an erhalten und mehr und mehr bekommt man als Leser eine Ahnung, was das eigentliche Geheimnis hinter allem sein könnte. Sicher war ich mir aber erst gegen Ende, als es zu einer Szene zwischen Heloise und einer anderen Figur kam, die einige Vermutungen zwar bestätigte, aber die Frage nach einer Lösung immer noch offenließ. Das war absolut spannend.

Die Art wie Erik mit Heloise umgeht, mit ihr spricht und sich um sie sorgt, ist hier wunderschön dargestellt. Vor allem gegen Ende des Buches gibt es Szenen und Dialoge zwischen den beiden, wo ich aus dem Schmunzeln beim Lesen nicht mehr herauskam. Es war einfach zu köstlich wie sich die beiden verhalten haben.

Heloise ist eine Frau mit Vergangenheit. Und ihre Vergangenheit belastet sie und macht ihr vieles unmöglich. Zumal sie die Wahrheit über ihren toten Vater kennt. Hätte sie nicht ihre beste Freundin, mit der sie sich immer wieder austauschen kann, wäre sie längst ein emotionales Wrack. Was mir an der Protagonistin gefiel, ist die Tatsache, dass sie sehr klug ist, ohne damit zu prahlen oder es jedem vor die Nase zu halten. Sie denkt zuerst, bevor sie handelt. Sie sieht nicht nur eine Seite und arbeitet nach Gefühl. Auch in diesen Momenten, in denen sie ihren Instinkten nicht traut. Leider ist Heloise fest davon überzeugt, dass sie es nicht wert ist, eine Mutter zu sein aufgrund ihrer Gene. Dass für sie eine Heirat nicht in Frage kommt, egal mit wem. Sie definiert sich über ihren Job. Es gibt keinen Platz für einen Mann oder eine Zukunft mit einem Ehemann.

Ein Thriller den ich nur jedem empfehlen kann. Das hier ist absolutes Lesevergnügen und der skandinavische Touch rundet das Leseerlebnis ab. Die Weiterentwicklung zweier Figuren vervollständigt den großartigen Plot zusätzlich. Ich bin gespannt, wie es mit Heloise und Erik weiter gehen wird.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Sehnsucht in deinem Herzen - Bin etwas enttäuscht

Firefly Creek
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Der Schreibstil der Autorin ist sanft, gediegen, gut zu lesen, aber für meinen Geschmack leider eine Spur zu seicht. Gut, es gibt jede Menge Konflikte, die sich innerhalb der Familie als auch außerhalb ...

Der Schreibstil der Autorin ist sanft, gediegen, gut zu lesen, aber für meinen Geschmack leider eine Spur zu seicht. Gut, es gibt jede Menge Konflikte, die sich innerhalb der Familie als auch außerhalb abspielen und die von der Autorin auf solide Art dargestellt sind. Das allein reicht aber nicht aus, um dem Ganzen den nötigen Schwung und Unterhaltungswert zu geben. Der Plot ist einfach, wenn auch leider vorhersehbar, und zeigt ein Leben auf einer australischen Farm, mit dem ich oftmals gehadert habe. Nicht mit der harten Arbeit, die alle dort erledigen, sondern mit dem Frauenbild, das hier gezeigt wird. Die Hauptfigur lässt sich alles bieten, wehrt sich nicht und war sehr devot. Leider. Gut, sie hat sich gegen Ende des Romans in der Hinsicht sehr zum positiven geändert, aber bis dahin war es ein langer Weg, der mir oft sehr gestreckt vorkam.

Die Geschichte plätschert fast über dreiviertel des Buches nur so dahin, und die so entstehende Eintönigkeit wird nur von den wenigen köstlichen Szenen und Dialogen mit dem Sohn von Liz durchbrochen. Allein die Szene, wo er seine Haare geschnitten bekommt. Da musste ich herzlich auflachen, so amüsant waren da die Bilder, die sich in meinem Kopf gebildet haben.

Die Figuren stecken voller Probleme und der Konflikt innerhalb der Familie wird von der Autorin einerseits gut dargestellt. Auf der anderen Seite doch sehr in die Länge gezogen. Doch so richtig tiefgründig sind sie leider nicht. Da wurden in meinen Augen großartige Ansätze nicht genutzt. Die Autorin gibt dem Leser einen Einblick in einen typischen Männerhaushalt, bei dem ich mehr als nur einmal den Kopf geschüttelt habe. Vor Unverständnis und teils vor Lachen.

Liz ist eine junge Witwe, die in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen musste. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihrem kleinen Sohn auf der Farm ihres Schwiegervaters und kümmert sich praktisch um alles rund um den Haushalt. Die Männer der Familie sehen sie gar nicht richtig und Liz sich selbst auch nicht. Die Selbstzweifel, die Liz hat, ihre Ängste und die Furcht, auch mal den Mund aufzumachen und Stellung zu beziehen, sind für sie scheinbar unmögliche Dinge.

Ehrlich gesagt, hätte ich sie oftmals gerne am Arm gepackt und gefragt, was zur Hölle sie da eigentlich gerade macht. Ihr untertäniges Verhalten ist kaum mit anzusehen, passt aber leider nur zu gut in den Handlungsverlauf der Geschichte, – auch wenn alles sehr langatmig angelegt ist.

Um ehrlich zu sein, ich bin etwas enttäuscht. Das war für mich nur seichter Durchschnitt. Ich bin weder mit dem Roman noch den Figuren auf eine Linie gekommen. Keine Frage, die Geschichte ist nett zu lesen, aber auch sehr vorhersehbar und dadurch fast schon langweilig. Mir hat schlicht das gewisse Etwas gefehlt. Da blieb viel Potenzial ungenutzt. Ich kann nur hoffen, dass die Autorin das in den weiteren Büchern noch ändert und mehr aus den guten Ansätzen macht. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Nach dem Sturm - wunderbar, wenn auch mit kleinen Schwächen

Nach dem Sturm
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Der Stil von Nora Roberts ist unverkennbar. Sanft, feinfühlig und mit einem Hauch Thriller in der Geschichte. Gut, die Spannung ist diesmal nicht so herausragend wie sonst, aber dafür wird man mit dem ...

Der Stil von Nora Roberts ist unverkennbar. Sanft, feinfühlig und mit einem Hauch Thriller in der Geschichte. Gut, die Spannung ist diesmal nicht so herausragend wie sonst, aber dafür wird man mit dem Leben einer großartigen Hauptfigur belohnt, die sich mutig und ohne zu zögern, ihrem Leben buchstäblich entgegenwirft.

Über mehrere Teile zeigt die Autorin, wie sich Caitlyn ihr eigenes Leben aufbaut, wie sie ihren Träumen und Sehnsüchten folgt und ihren Platz in der Glitzerwelt Hollywoods erobert. Aber auch, wie sie mit ihren Albträumen kämpft, sich gegen Paparazzi und aufdringliche Fans wehren muss und trotzdem immer klar ihren Prinzipien folgt.

Abgesehen davon, dass die Figuren unterschiedlicher nicht sein könnten, ist Caitlyn eine hervorragend kreierte Hauptfigur. Ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihr Wille, Dinge nicht einfach so hinzunehmen und sich nicht unterkriegen zu lassen, hat mich von Anfang an begeistert. Sie will ihren Platz im Leben finden, sich behaupten und trotzdem nicht auf die Geborgenheit und Liebe ihrer Familie verzichten. Und bekommt alles, wenn auch nicht immer auf geradem Wege. Ihre Art, die Welt zu sehen, ist für mich als Leser einfach nur klasse gewesen.

Ein toller Roman, dessen kleine Schwächen nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Gut, das Ende war mir eine Spur zu flach und kitschig, aber die Geschichte ist bis dahin einfach nur wundervoll. Zwar ist die Entführung, mit der alles beginnt, eher als Hintergrundgeschichte angelegt, das schmälert das Vergnügen über den Rest der Handlung aber nicht. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Ein absolut ergreifender Roman, voller Dramatik und Gefühl.

Schwesterherzen
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In ihrem sanften und gefühlvollen Stil hat Danielle Steel erneut einen wunderbaren Roman um Familie und die Kraft der Liebe zu Papier gebracht, der voller Schmerz, Tragödien, Liebe und Zusammenhalt steckt. ...

In ihrem sanften und gefühlvollen Stil hat Danielle Steel erneut einen wunderbaren Roman um Familie und die Kraft der Liebe zu Papier gebracht, der voller Schmerz, Tragödien, Liebe und Zusammenhalt steckt. Die Autorin beschreibt die Szenen, Schauplätze und Figuren durch sparsam aber gezielt eingesetzte liebevolle Details, die weit aus wirkungsvoller sind als lange und ausführliche Beschreibungen. Es passt perfekt in die Handlung und beschert dem Leser ein gemütliches und fließendes Lesetempo. Durch die mal kürzeren und mal längeren Kapitel schaffte es Danielle Steel hervorragend, die Dramatik und die Folgen, die sich aus so einer Tragödie entwickeln können, dem Leser nahe zu bringen, ohne dabei an Tempo oder Gefühl zu verlieren. Dabei bleibt die Handlung stets abwechslungsreich und wartet mit einigen Überraschungen für den Leser auf, die sowohl positiv als auch negativ sind. Damit meine ich besonders die Erlebnisse, die Candy irgendwann im Verlauf der Handlung durchmacht.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Melancholisches Lesevergnügen

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Ich habe einige Kapitel gebraucht, um mich an den sehr melancholischen Ton und den etwas schrägen Stil zu gewöhnen. Addie kämpft mit ihrem Leben. Die Menschen um sie herum erwarten von ihr, dass sie sich ...

Ich habe einige Kapitel gebraucht, um mich an den sehr melancholischen Ton und den etwas schrägen Stil zu gewöhnen. Addie kämpft mit ihrem Leben. Die Menschen um sie herum erwarten von ihr, dass sie sich an die Regeln der Gesellschaft hält, heiratet und eine Familie hat. Aber Addie will mehr. Mehr Leben, mehr Freiheit, mehr Zeit, mehr von allem. Aber was sie wirklich will, wird ihr eigentlich auf sehr verdrehte Weise gewährt. Und schnell wird klar, dass hier eine neue Art von Obdachlosigkeit gezeigt wird. Addie muss kreativ werden, um zu überleben und tut dies auf die einzige Art, die ihr bleibt.

Die Art und Weise, wie die Autorin diesen Roman geschrieben hat und wie sie die Hauptfigur gestaltet hat, ist sehr ungewöhnlich. Das Lügen wird salonfähig gemacht, Stehlen wird perfektioniert und die Kunst der Darstellung geschickt zur Idee anderer gemacht.

Addie ist eine wundervolle Frau. Im Laufe der Jahre hat sie gelernt, dass Worte Macht haben. Und dass jedes Wort seine eigene Bedeutung und Kraft hat. Und dass sie sie nur sorgfältig und präzise verwenden muss, um zu bekommen, was sie will. Ich war so glücklich, als sie Henry traf und die Welt ihr eine neue Perspektive bot. Oh ja, Addie hat eine unvergleichliche Art, sich auf der Welt zu verewigen.

Die Geschichte endet so, wie sie begonnen hat. Melancholisch und mit einem Twist. Aber das Beste ist, dass die Liebe gewinnt. Obwohl ich mit so einem Ende nicht gerechnet habe. Aber jedes andere Ende, sogar ein wundervolles Happy End, wäre kitschig und für Addie oder ihr Leben nicht angemessen gewesen. Ich bin vielleicht nicht so begeistert von diesem Roman wie andere Leser, aber am Ende zähle ich ihn als Lesevergnügen. Die Liebe hat gewonnen, und das ist alles, was zählt.

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