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Veröffentlicht am 25.07.2018

Prinzessin Undercover-Rosewood Chronicles-tolles Cover!

Prinzessin undercover – Geheimnisse
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Lottie hat sich viel abverlangt, und sich bis über beide Ohren in Bücher und das Lernen vergraben, nur um die Chance zu haben, auf das Internat Rosewood Hill zu gehen. Diese Schule kann man nicht einfach ...

Lottie hat sich viel abverlangt, und sich bis über beide Ohren in Bücher und das Lernen vergraben, nur um die Chance zu haben, auf das Internat Rosewood Hill zu gehen. Diese Schule kann man nicht einfach so besuchen, denn die Anforderungen sind streng. Aber für Lottie die einzige Möglichkeit, von ihrem tristen Zuhause und ihrer eifersüchtigen Tante wegzukommen. Kurz, auf Rosewood Hill wartet ein vollkommen neues Leben auf sie. Doch wie neu und anders es tatsächlich wird, merkt Lottie erst, als sie von einem Missverständnis ins nächste stolpert und sich nichts so entwickelt, wie sie es sich erhofft hatte.

Die Autorin hat einen einfachen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, aber nicht ganz rund ist. Da gibt es einige Seiten, die sich als leichte Stolpersteine erwiesen und dem Buch etwas von seinem Charme genommen haben. Da war mir ein Tick zu viel unlogische Stellen drin.

Zu Beginn war es amüsant zu erfahren, dass die eine Hauptfigur, Lottie, sich fast verkünstelt, um in der Welt der Reichen, Schönen und mächtigen zu bestehen. Doch die Tatsache, dass sie so gut wie nie den Mund aufbekommt, und sich dadurch viel zu viele Missverständnisse anhäufen, die dann natürlich zu etlichen Irrungen und Wirrungen führen, das wurde mir schon nach kurzer Zeit zu viel. Denn ansonsten ist sie eine Figur, die sehr genau weiß, was sie will und wie sie es bekommt.

Auf der anderen Seite zeigt die Autorin aber auch auf gute Weise, wie unterschiedlich die Welten sind, aus denen Lottie und Ellie kommen. Und dass Ellie nicht die Prinzessin ist, die sich Mädchen im Grunde wünschen, ist auch ein erfrischender Faktor. Der aber leider nicht lange anhält.

Unterschiedlicher könnten Mädchen nicht sein. Während die eine alles dafür gibt und auch tut, um ein normales Leben führen zu können, verdreht sich die andere fast bis zum Letzten, um von ihren reichen Mitschülern akzeptiert und von den strengen Regeln und Anforderungen des Internats aufgenommen zu werden. Was für die eine selbstverständlich ist, ist für die andere mit harter Arbeit verbunden.

Leider führt aber auch genau das immer wieder zu unlogischen Missverständnissen. Zwar kommen sich die Mädchen immer näher, und entwickeln eine Freundschaft, die wohl ohne Beispiel ist, aber als Leser fragte ich mich irgendwann, warum Lottie diese Selbstaufgabe eigentlich so erstrebenswert findet. Nur um nach außen hin als Prinzessin zu gelten?

Der Roman fing so gut an. Da war Schwung, Humor, Witz und köstliche Dialoge und Szenen vorhanden und ich hab mich toll unterhalten gefühlt. Leider flacht die Geschichte dann ab, es wird stellenweise etwas wirr, gibt unlogische Szenen und das Verhalten einiger Figuren ist auch eher irritierend als hilfreich. Die Autorin löst am Schluss zwar einige dieser nicht ganz passenden Dinge auf, zeigt, warum die eine oder andere Figur sich so seltsam benahm, und gibt der Spannungskurve noch mal neuen Schwung. Das alles reicht aber leider nicht aus, um diesen Roman zum Lesevergnügen zu machen. Schade, aber zu mehr als etwas über Durchschnitt, hat es leider nicht gereicht. Dabei sind hier tolle Ansätze zu sehen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Cecilia-Wenn Die Sterne Schleier Tragen

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Vom Stil her etwas altmodisch, wird hier eine Welt vor dem Leser ausgebreitet, in der Frauen nicht mehr als Schmuck für die mächtigen Männer sind und wo sich die Gesellschaft am Rande eines Krieges befindet. ...

Vom Stil her etwas altmodisch, wird hier eine Welt vor dem Leser ausgebreitet, in der Frauen nicht mehr als Schmuck für die mächtigen Männer sind und wo sich die Gesellschaft am Rande eines Krieges befindet.

Es ist bedauerlich, aber obwohl es einige heftige Szenen in diesem Roman gibt, und die Figuren zum Teil alles andere als harmlos und nett sind, fand ich die Geschichte alles in allem irgendwie fad. Da fehlte mir das gewisse Etwas, der Schwung der den Leser selbst über die etwas gestreckten Szenen hinweg bei der Stange hält. Und dabei hatte die Handlung so gut angefangen.

Sprachlich ist der Roman einfach und gut lesbar verfasst. Klingt zwar, wie etwas weiter oben bereits erwähnt, etwas altmodisch, aber das allein, wäre für mich noch kein Grund gewesen, die Story nicht zu mögen oder als etwas anderes als Durchschnitt zu sehen.

Die Welt ist neu eingeteilt, über Europa herrscht ein König und die Gesellschaft hat sich doch um einiges verändert. Aber auch das konnte nicht von der stellenweise arg verkrampften und oftmals unlogischen Handlung ablenken oder soweit überzeugen, dass man am Ende erst mal ein wenig Zeit braucht, um alles zu verarbeiten.

Und leider ist der Roman auch an einigen Stellen sehr vorhersehbar, wirkt konstruiert. Das hat meinem Lesevergnügen doch ziemlich die Energie genommen.

So gut die einzelnen Figuren teilweise auch angelegt sind, hat es mich doch massiv gestört, dass Cecilia nichts selbst bestimmen darf. Sie muss tun, was ihr Vater von ihr will, auch wenn der nicht ganz ehrlich mit ihr ist. Und auch sonst ist sie auf das Wohlwollen anderer angewiesen.

Mir hat das, als moderner Frau von heute, sehr aufgestoßen. Denn Cecilia wirkt sehr zerrissen. Sie hat kein sonderlich gut ausgeprägtes Selbstbewusstsein, will mit allen ständig gut Freund sein: auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Schwester und deren Launen ertragen muss. Und dass sie sich über weite Teile der Handlung gar nicht im Klaren ist, was mit ihr eigentlich los ist, das hat mich dann doch sehr verwundert.

Die klassische Dreiecksgeschichte, eine Frau zwischen zwei Männern, ist hier nicht sonderlich überzeugend dargestellt und neu ist das auch nicht.

Für Leser, die keine großen Erwartungen haben und einfach nur etwas Nettes zum Lesen wollen, ist der Roman ein guter Griff ins Verkaufsregal. Mich hat der Roman leider nicht wirklich überzeugt. Schade, aber meine Erwartungen aufgrund des vielversprechenden Backtextes und des wunderschönen Covers waren wohl zu hoch angesetzt. Für mich am Ende nur lesbarer Durchschnitt.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Eindringlich, Opulent und Bildgewaltig

Children of Blood and Bone
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Irgendwie hat es die Autorin geschafft, mit ihrem Schreibstil eine Welt zu erschaffen, die einem nicht nur den Wert eines Lebens deutlich macht, sondern auch wie grausam und eiskalt die Welt sein kann. ...

Irgendwie hat es die Autorin geschafft, mit ihrem Schreibstil eine Welt zu erschaffen, die einem nicht nur den Wert eines Lebens deutlich macht, sondern auch wie grausam und eiskalt die Welt sein kann. Und das alles, ohne auch nur einmal den Tonfall zu verändern.

Tomi Adeyemi hat einen eindringlichen, aber ruhigen Stil, der einen beim Lesen aufhorchen lässt, und einem immer wieder bewusst macht, dass Freiheit ein sehr wertvolles Gut ist und nicht jedem gegeben.
Ihr Wortschatz ist faszinierend. Groß, abwechslungsreich und herrlich angewendet. Selten habe ich so einen opulenten, bildgewaltigen und faszinierenden Roman gelesen, wie Children of Blood and Bone es ist. Da eröffnet sich dem Leser eine Welt voller Magie, Hass, Grausamkeit und blutiger Kämpfe, aber auch einer friedlichen Schönheit und Weite – einfach nur faszinierend.

Man kann die sengende Hitze der Sonne beim Lesen fast schon spüren und auch die vielen unterschiedlichen Gerüche auf dem Markt hat man in der Nase, so anschaulich schildert die Autorin die Szenen und Schauplätze.

Von all den verschiedenen Figuren, die die Autorin erschaffen hat, ist mir Prinz Inan am wenigsten sympathisch. Wie kann ein Prinz nur so oberflächlich und ohne Rückgrat sein? Im einen Moment so, im nächsten anders. Der glaubt doch tatsächlich, dass sein Vater auf dem richtigen Weg ist und er Zélie nur davon überzeugen muss, alles aufzugeben, was sie ausmacht. Auf der anderen Seite will er aber genau das nutzen, um die Magie für immer zu zerstören. Schon nach wenigen Kapiteln war mir der so zu wider, einfach ekelhaft. Selten einen so scheinheiligen und bigotten Charakter gesehen, wie diesen Prinzen.

Oh ja, Zélie. Die hat einen unglaublichen Zorn in sich, will Rache für das, was ihrer Familie angetan wurde und steckt doch voller Zweifel, was ihre eigene Person als auch ihre scheinbare Bestimmung angeht. Und trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen und kämpft mit allem, was sie hat, wenn es nötig ist. Von ihr bin ich absolut begeistert.

Ich hab keine Ahnung, wie die Autorin das noch toppen will. WENN das noch zu übertreffen ist. Eins ist auf jeden Fall klar: Children of Blood and Bone ist abwechslungsreich, reich an Emotionen, starken Szenen und einem brillanten Schreibstil. In diesem Roman wird einem eine Welt voller Unterschiede, Schönheit, Dunkelheit und Legenden gezeigt, von der man nicht genug bekommen kann. Freu mich schon auf den nächsten Teil.


Veröffentlicht am 29.06.2018

Gefährin der Dämmerung-Einfach klasse!

Gefährtin der Dämmerung
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Ein unglaublich tolles Buch. Blutiger, brutaler und leidenschaftlicher als die beiden Vorgänger. Das ist ein hocherotischer, düsterer und zugleich unglaublich fantasiereicher Roman, der mit einer tollen ...

Ein unglaublich tolles Buch. Blutiger, brutaler und leidenschaftlicher als die beiden Vorgänger. Das ist ein hocherotischer, düsterer und zugleich unglaublich fantasiereicher Roman, der mit einer tollen Handlung und einer einzigartigen Liebesgeschichte fesselt.

Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 25.06.2018

Verliebt bis in die Fingerspitzen - perfekter Sommerroman

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Fliss flüchtet buchstäblich in die Hamptons, um ihrer verletzten Großmutter zu helfen. Dass sie dabei dann ausgerechnet dem Mann über den Weg läuft, vor dem sie aus New York geflüchtet ist, macht ihre ...

Fliss flüchtet buchstäblich in die Hamptons, um ihrer verletzten Großmutter zu helfen. Dass sie dabei dann ausgerechnet dem Mann über den Weg läuft, vor dem sie aus New York geflüchtet ist, macht ihre Panik und Verwirrung komplett. Warum nur fühlt sie sich so komisch? Was passiert da mit ihr? Und warum kann sie niemandem mehr vorspielen, dass sie Harriet ist und nicht Fliss?

Verliebt bis in die Fingerspitzen ist ein wunderschöner, herrlich zu lesender Roman, der genau die richtige Mischung aus Sommerfeeling und Ernsthaftigkeit hat. Denn ja, es gibt auch dunkle Töne in diesem Buch. Allein schon dadurch bedingt, dass Fliss keine einfache Kindheit hatte, und ihre Vergangenheit von einem zornigen und unberechenbaren Vater geprägt war. Und ihre Gegenwart noch immer beeinflusst und beherrscht.

Sarah Morgan zeigt in dieser Geschichte, wie schwer es Fliss fällt, nicht nur die Kontrolle abzugeben, sondern auch sich gegenüber ihrer Familie anzuvertrauen. Denn Fliss ist der felsenfesten Meinung, dass nur sie, und nur sie allein, fähig ist, alles Böse und schlechte von ihrer Schwester fernzuhalten.

Die Szenen, in denen ihr langsam klar wird, wie falsch sie damit liegt, und wie verletzend sie mit ihrem Verhalten gegenüber ihrer Familie ist, die sind nicht nur sehr schön zu lesen, sondern treffen auch einen Nerv beim Leser. Zumindest mir ging es so.

Gegensätzlicher wie die Knight-Zwillinge sind, können Menschen wohl nicht sein. Äußerlich gleichen sie sich wie ein Haar dem anderen, aber innerlich sind sie so verschieden wie der Mond und die Sonne.

Für Fliss bedeutet Leben Kampf. Mit sich selbst, mit ihren Mitmenschen und ihrer Familie. Sie sieht sich als die Böse, diejenige, mit der die Menschen nicht umgehen wollen, und merkt in ihrer innerlich erstarrten Welt gar nicht, wie falsch sie mit allem liegt. Und als ihr Ex Seth und ihre Großmutter langsam beginnen ihren selbst auferlegten Panzer zu durchdringen und einige Dinge klarzustellen, gerät Fliss immer mehr in Panik. Denn Gefühl sind für andere da, aber nicht für sie.

Ein wundervoll geschriebener Sommerroman. Das Buch ist eine herrliche Aneinanderreihung von Humor, Schmerz, lustigen Szenen und köstlichen Dialogen gemischt mit einer Prise Dunkelheit. Verpackt in die traumhaft schöne Landschaft der Hamptons wo man die Seeluft buchstäblich beim Lesen schmecken kann.