Traumhaft.
Maybe SomedayAus der Ich-Perspektive sowohl von Sydney als auch Ridge wird der Leser in ein ruhige aber dafür umso bemerkenswertere Liebesgeschichte gezogen, die sich über weite Teile eher wie ein ruhig dahinfließender ...
Aus der Ich-Perspektive sowohl von Sydney als auch Ridge wird der Leser in ein ruhige aber dafür umso bemerkenswertere Liebesgeschichte gezogen, die sich über weite Teile eher wie ein ruhig dahinfließender Fluss bemerkbar macht, als durch laute Szenen oder andersartig gelagerte Action. Erst im letzten Drittel dreht die Autorin auf, es wird nicht nur hochdramatisch sondern auch sehr emotional.
Colleen Hoover geht mit dem Thema Gehörlosigkeit auf sehr feinfühlige Art um. Sie beschönigt nichts, verwendet aber auch keine Klischees um sich deutlich zu machen. Im Gegenteil. Im Zeitalter von Laptop, Smartphone und den Social Media sind Stift und Notizblock fast schon zu langsam um sich auszutauschen. Das wird in diesem Roman zwar auch verwendet, aber nur dann, wenn es gar nicht anders geht und es auch in eine Szene auf natürliche Weise hineinpasst. Für den hörenden Leser bedeutet das eine Welt zu entdecken, die für diesen eben nicht Alltag ist.
Auf den ersten Blick scheinen in Maybe Someday vollkommen normale Figuren wie du und ich ihren Auftritt zu haben. Doch dann wird klar, Ridge ist taub und seine Art die Welt zu erleben und die Musik zu „hören“ ist eine völlig andere, als für Sydney.
Die Art und Weise, wie Colleen Hoover mit dem Thema Gehörlosigkeit umgeht, wie sie eine absolut andere Perspektive aufzeigt und den Leser dabei nie langweilt oder in Klischeehaftes abdriftet, das ist wirklich bemerkenswert.
Sydney lernt die Sprache der Musik auf eine ganz andere Weise kennen, als sie es bisher getan hat. Sie reagiert auch absolut anders als die anderen auf die Tatsache, dass ihr Mitbewohner nicht hören kann. Da kommen keine blöden Fragen von ihr, nichts was Ridge sonst über sich ergehen lassen muss. Und genau das macht sie so faszinierend für ihn. Und dass sie eine begnadete Songschreiberin ist, steigert in seinen Augen die Faszination für sie nur noch.
Ein Roman der nicht nur die Figuren auf eine Gefühlsachterbahn schickt, sondern den Leser gleichermaßen aufgewühlt wie gut unterhalten zurücklässt. Eine absolute Leseempfehlung, ganz klar.