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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2017

Davon habe ich mir irgendwie mehr erwartet ...

Lord of Shadows
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Mir gefällt einfach der Schreibstil, den Cassandra Clare hat. Einfach in seiner Ausdrucksweise, schön formuliert und gut lesbar. Auch dieser Band ist unverkennbar ein Clare Roman. Allerdings vermisse ich ...

Mir gefällt einfach der Schreibstil, den Cassandra Clare hat. Einfach in seiner Ausdrucksweise, schön formuliert und gut lesbar. Auch dieser Band ist unverkennbar ein Clare Roman. Allerdings vermisse ich in diesem ganz entschieden das abenteuerliche, die Suche nach dem Ausgleich um Unrecht einigermaßen wieder zu sühnen.

Keine Frage, ich bin relativ gut unterhalten worden und hab so manche Seiten total genossen. Muss gleichzeitig aber auch sagen, dass der Roman einige Schwachstellen hat, die ich so von der Autorin nicht kenne. Bisher hatte sie in ihren Werken immer eine gewisse Romantik drin und es gab etliche Szenen, in denen mehr als deutlich darauf eingegangen wurde, wenn es in der City of-Reihe um Clary und Jace ging. Hier hingegen scheint die Geschichte fast nur noch aus Liebeswirrwarr und Dreieckskonstellationen zu bestehen und die Autorin geht stellenweise bis kurz vor knapp mit ihren Beschreibungen der heißen Szenen.

Gegen Ende hatte ich dann auch noch das Gefühl, abgesehen davon, dass die Handlung mit einem fiesen Cliffhänger endet, dass einige Dinge noch schnell angesprochen und gelöst werden mussten, ehe es dann mit dem dritten Teil weitergeht. Dru hat so eine Szene, wo ich mich immer noch frage, was die Autorin damit denn zum Ausdruck bringen wollte und warum das so ruckzuck geregelt werden musste.

Irgendwie fehlte der Geschichte der rote Faden. Oder zumindest wurde der erst sehr spät für den Leser ersichtlich. Dennoch hat es mich gefreut einige noch offene Fragen aus dem ersten Band hier beantwortet zu bekommen, auch wenn gleichzeitig viele neue aufkamen, die in diesem Buch nicht mehr geklärt wurden.

Es war schön, zu sehen, dass Julian nach wie vor die verantwortungsvolle Rolle in der Familie innehat und für seine jüngeren Geschwister der Ersatzvater ist. Da gab es so manche wunderschöne Szene, in denen seine Anverwandten das auf sehr emotionale Weise zum Ausdruck bringen. Übernimmt Mark das Kommando, herrscht über kurz oder lang Chaos. Er ist eine sehr sympathische Figur, gar keine Frage, und ich mag ihn sehr, aber er und seine jüngeren Familienangehörigen allein? Besser nicht g

Emma steckt eindeutig in einer Zwickmühle. Sie will Julian um jeden Preis beschützen und in Sicherheit wissen. Muss aber, um das zu erreichen, ungewöhnliche Wege gehen. Die Tatsache, dass sie und er über viele, viele Seiten hinweg ihre Missverständnisse nicht offen klären können und buchstäblich um den heißen Brei herumreden, bzw. gar nicht, die hat mich beim Lesen oftmals zum Kopfschütteln gebracht. Da wurden Missverständnisse fast künstlich erschaffen, nur um die Handlung am laufen zu halten. Schade, das hätte auch anders gelöst werden können.

Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Aber im Vergleich zu dem gewaltigen Lesevergnügen, dass mir Lady Midnight beschert hat, war dieser zweite Teil nur etwas besser als Durchschnitt für mich. Daher fällt mir das Warten auf Band 3 auch nicht sonderlich schwer. Lesen werde ich den wohl, einfach um die Trilogie abzuschließen, Nägel kauen vor Ungeduld werde ich deswegen aber nicht g

Veröffentlicht am 25.11.2017

Brilliant!

Ohne Ausweg
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Mann oh Mann. Mit diesem dritten Band ihrer Faris Iskander Reihe hat die Autorin sich absolut selbst übertroffen. Da steckt eine Kraft, eine Energie und Macht in den Seiten, einmalig.
Nach dem Beenden ...

Mann oh Mann. Mit diesem dritten Band ihrer Faris Iskander Reihe hat die Autorin sich absolut selbst übertroffen. Da steckt eine Kraft, eine Energie und Macht in den Seiten, einmalig.
Nach dem Beenden des zweiten Bandes hatte ich eigentlich nicht vor, den Dritten auch noch zu lesen. Mir war da die Sicht der Hauptfigur am Schluss zu sehr auf den Nerv gegangen.

Davon war im dritten Teil nichts mehr zu spüren. Sicher, Faris hat noch immer seine ganz eigene Einstellung zu den Dingen. Aber diesmal ist seine Motivation ein kleines bisschen verrückt und hat einen Namen. Den seiner Tochter. Denn jetzt sieht er die Welt aus einer etwas anderen Perspektive. Und genau diese neue Sichtweise macht es möglich, dass er nicht nur enger mit seinem Team zusammenarbeitet, sondern auch urplötzlich vom kontrollierten und arrogant erscheinenden Häftling zum total durchgeknallten Typen mutiert und seine Arbeit vorantreibt. Heiliger Strohsack, die Szene, in der das passiert, die hat mich echt umgehauen.

Kathrin Lange schreibt klar, auf den Punkt und mit einer Intensität – genial. Da gibt es blutige und brutale Szenen, direkte Dialoge und eine Handlung, die voller Energie, Hass, Heuchelei, Intrigen und doppelter Moral steckt. Eine irre Kombination, die sich aber am Ende auszahlt und in Kombi mit der Hauptfigur, deren dunkle Seite und inneren Dämonen vortrefflich zum Ausdruck bringt.

Faris hat sich etwas verändert. Sicher, seine dunklen Ecken und Kanten und seine gefühlsmäßige Unberechenbarkeit hat er immer noch. Doch diesmal ist er willens, das alles zum Wohl der Menschheit so einzusetzen, dass im Grunde nur er ein wirkliches Risiko dabei eingeht. Klingt hart, und arrogant, aber er versteht es hervorragend, seine Wut und seine seelischen Narben in Einsatz so einzusetzen, dass selbst der gefährlichste Mann im ganzen Gefängnis überlegen muss, was davon echt ist und was nicht.

Ein fantastischer und brillanter Thriller, der keine Wünsche offenlässt und an Spannung und überraschenden Wendungen fast nicht zu überbieten ist. Mit Faris Iskander gibt der Beschreibung „durchgeknallter Typ“ eine ganz neue Bedeutung. Lesen!

Veröffentlicht am 24.11.2017

Was für eine spannende und wunderschöne Geschichte!

Vier zauberhafte Schwestern und die unsichtbare Gefahr
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Sheridan Winn schreibt sehr feinfühlig, sanft und bringt doch eine klare Message an den Leser: Gibt niemals die Hoffnung auf. Egal wie widrig die Umstände auch sein mögen.

Die vier zauberhaften Schwestern ...

Sheridan Winn schreibt sehr feinfühlig, sanft und bringt doch eine klare Message an den Leser: Gibt niemals die Hoffnung auf. Egal wie widrig die Umstände auch sein mögen.

Die vier zauberhaften Schwestern Flame, Marina, Flora und Sky erfahren in diesem zehnten Band, was es heißt, wenn die Dinge einmal nicht so laufen, wie erhofft. Was passiert, wenn eine von ihnen ihre magischen Kräfte offenbar verloren hat und die Wut die Regie übernimmt. Dabei zeigt die Autorin auf einfühlsame Weise, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dass die Liebe und das Vertrauen einer Familie ineinander, die größte Macht auf Erden ist. Zusammenhalt ist wichtig, aber auch das Vertrauen in sich selbst.

Die Autorin versteht es auf wundervolle Art, selbst in den dunkelsten und gefährlichsten Szenen eine Sanftheit zu bewahren, die es jedem möglich macht, die Zusammenhänge gut zu verstehen. Mut und Verstand werden genauso zum Einsatz gebracht wie Hass und Neid.

Die Liebe einer Mutter ist die wohl einzigartigste der Welt. Und doch ist es genau diese, die, die Cantrip Schwestern in dieser Geschichte in große Gefahr bringt. Denn Ottalie, die Mutter von Flame, Marina, Flora und Sky ist ignorant gegenüber allem, was sich nicht plausibel erklären lässt. Und dass ihre Töchter magische Kräfte haben sollen, gefällt ihr überhaupt nicht. Daher ignoriert sie alles, was damit zusammenhängt und tut so, als ob die Magie von Cantrip nur eine Geschichte ist. Sich mit einem Bild unterhalten? Um Himmelswillen!

Den Konflikt und die Zerrissenheit, die in Ottalie toben und die nur mühsam in Zaum gehalten werden, als ihre Töchter in Gefahr geraten, wird von Sherian Winn auf beeindruckende und sehr menschliche Art dargestellt. Da gibt es Szenen, wo man als Leser nur noch den Atem anhält und die gute Frau am liebsten schütteln würde. Sie treibt einen stellenweise in den Wahnsinn, so liebenswert sie auch angelegt ist. Aber manchmal …

Ein sehr gelungenes und wunderschön zu lesendes Buch, das eine spannende und äußerst abwechslungsreiche Geschichte beinhaltet. Die Werte einer sich sorgenden Familie und was es bedeutet, ehrlich und kompromisslos geliebt zu werden, wird hier auf eindrucksvolle Weise gezeigt. Einfach selbst lesen und genießen.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Das Cover ist einfach nur wow - der Roman hat noch Luft nach oben.

Bird and Sword
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Ich bin hin und hergerissen, was diesen Roman angeht. Auf der einen Seite bin ich fasziniert von der ungeheuer melodiösen Sprache und Wortwahl der Autorin, auf der anderen frage ich mich, wie eine Geschichte, ...

Ich bin hin und hergerissen, was diesen Roman angeht. Auf der einen Seite bin ich fasziniert von der ungeheuer melodiösen Sprache und Wortwahl der Autorin, auf der anderen frage ich mich, wie eine Geschichte, die so harmonisch und herrlich formuliert ist, auch gleichzeitig an einigen Stellen so matt und glanzlos sein kann. Das ist für mich ein Widerspruch in sich.

Amy Harmon hat eine einzigartige Weise, Szenen, Emotionen und Figuren darzustellen. Schönheit liegt klar im Auge des Betrachters und es ist offensichtlich, dass eine Frau, die Herz hat, mit wahrer Schönheit versehen ist. Lark ist ohne Zweifel so eine Frau. Sie hat Herz, Verstand und weiß sich in ihrer Welt und Zeit zu bewegen, und das zu erfahren, was sie wissen will und muss, um zu überleben. Denn kurioserweise wird sie von ihrem Umfeld oft übersehen. Alles nur, weil sie keine Stimme hat.

Die Autorin zeigt auf beeindruckende Weise, welche Macht Worte haben. Sogar die, die lautlos sind. Stellenweise, wird einem ganz beklommen zumute, wenn man die Geschichte liest und dabei merkt, wie machtvoll Sprache ist. Egal ob man etwas ausspricht oder auch nur denkt. Jedes Wort hat Gewicht und eine Bedeutung.

Unterschiedliche Figuren und moralische Einstellungen geben diesem Roman eine Vielzahl an Charakteren. Manche davon ergänzen sich hervorragend, andere wirken eher wie Störenfriede.

Lark ist mit einer inneren Stärke versehen, die ihr Überleben in einer ihr feindlich gesinnten Welt garantiert. Ihr Wissensdurst ist gewaltig, und auch wenn sie nicht reden kann, ihre Worte haben Macht. Und was für eine. Sie gibt Tiras sehr deutlich zu verstehen, was sie möchte, zeigt ihm auf unnachahmliche Weise ihre Kraft, und dass sie nicht bereit ist, sich benutzen zu lassen, ganz gleich für welche Art von Schlacht, Krieg oder sonstige Intrigen. Sie hört auf ihren Instinkt, vertraut auf ihr Gefühl und macht vieles anders, als es von ihr erwartet, verlangt oder sogar gefordert wird.


Auf feinfühlige und doch eindringliche Weise hat die Autorin es geschafft, hier eine Welt entstehen zu lassen, die einerseits bezaubert und fesselt, andererseits aber auch wie durch eine Glaswand betrachtet wirkt. So sehr ich es auch genossen habe, diesen Roman zu lesen, so wenig würde ich diesen als einen Pageturner bezeichnen. Dazu war er nicht durchgängig packend verfasst. Ganz klar gibt es hier noch Luft nach oben. Am besten selbst lesen und bewerten.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Durchaus lesenwert - aber ein sog. Pageturner ist es nicht.

Goldener Käfig (Die Farben des Blutes 3)
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Am Ende war ich hin- und hergerissen und wusste nicht so recht, was ich von allem halten sollte. Der Schluss war eine böse Überraschung, während der Roman selbst sich fast wie ein Déjà-vu las. Als es dann ...

Am Ende war ich hin- und hergerissen und wusste nicht so recht, was ich von allem halten sollte. Der Schluss war eine böse Überraschung, während der Roman selbst sich fast wie ein Déjà-vu las. Als es dann im letzten Drittel so richtig actionreich wurde, kam wieder ein wenig Schwung rein und auch die Spannung stieg wieder. Aber im direkten Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden ist dieser nicht ganz so gut.