Ein Roman der auf der einen Seite mit einem sehr interessanten Plot aufwartet, auf der anderen aber dadurch in einer Zeit spielt, wo ich deutliche Aussprache und klares Denken einfach nicht zusammenbringe. ...
Ein Roman der auf der einen Seite mit einem sehr interessanten Plot aufwartet, auf der anderen aber dadurch in einer Zeit spielt, wo ich deutliche Aussprache und klares Denken einfach nicht zusammenbringe. Selbst in meiner Fantasie nicht – und die ist nicht gerade klein.
Für mich ist der Urmensch einfach ein Wesen, das sich durch für uns heute unverständliche Laute und Gesten verständigte. Das im Roman nun gleich mehrere Siedlungsgruppen sich in die Haare bekommen und einige der Bewohner untereinander Unfrieden stiften, intrigieren und gemeine Vorhaben aushecken, das war für mich nicht unproblematisch.
Keine Frage, die Beschreibung der Landschaft, der steinzeitlichen Tiere und der Jagdszenen war schon wunderschön und sehr beeindruckend. Aber das reicht für mich nicht, um einen Roman zum Lesevergnügen zu machen.
Und mit den Figuren hatte ich so meine Schwierigkeiten. Zum einen fand ich keinen Zugang zu denen, blieb immer auf Distanz, obwohl ich das gar nicht wollte. Und die steife und ablehnende Art von Mya war auch nicht meins. Sicher, gegen Ende des Romans wurde klar, warum sie sich so und nicht anders verhalten hat, aber dadurch wurde sie mir auch nicht sympathischer.
Denkende und redende Steinzeitmenschen - für mich eine abstrakte Vorstellung, die ich bis zum Ende nicht verändern konnte. Sprachlich ist dieser Roman ein sehr gelungenes Werk, keine Frage. Einfach, klar und trotzdem fehlte etwas: Nähe. Ich wurde immer auf Abstand gehalten. Was ich schade finde. Als Leser möchte man doch mit Freud und Leid der agierenden Charaktere mitfiebern und mitleiden. Fehlanzeige.