For 100 Days - Täuschung
For 100 Days - Täuschung3,5 Sterne
Das Cover war das erste, was mich ansprach und meine Neugier weckte. Weiß, Blau und die Skyline einer Stadt in der Zahl 100 – elegant, schlicht und modern. Die Leseprobe tat dann ein Übriges ...
3,5 Sterne
Das Cover war das erste, was mich ansprach und meine Neugier weckte. Weiß, Blau und die Skyline einer Stadt in der Zahl 100 – elegant, schlicht und modern. Die Leseprobe tat dann ein Übriges und ich wollte das Buch lesen.
Gut, eine besonders anspruchsvolle Handlung oder tiefschürfende Dialoge darf man hier nicht erwarten. Das gleich mal vorweg. Aber wer auf besonders grafisch dargestellte Sexszenen, die eine oder andere ungewöhnliche Spielerei und einen alles kontrollieren wollenden Protagonisten steht, der ist hier bestens bedient.
Keine Ahnung, ob es der Stil der Autorin ist oder nur an der Übersetzung liegt, aber die vielen Wortwiederholungen fallen etwas negativ auf. Das beginnt schon während der ersten Kapitel und zieht sich durch den ganzen Roman.
Die Sprache ist einfach, stellenweise klischeehaft und oftmals altmodisch. Und an einigen Stellen wird es, für meine Begriffe, auch etwas eklig.
Es werden einige dunkle Geheimnisse angedeutet, die teilweise in diesem Buch auch ans Licht gebracht werden. Andere nicht und es bleiben viele offene Fragen am Ende.
Was die Figuren angeht, bin ich nicht ganz überzeugt. Avery ist mir zu distanziert, wenn es darum geht von anderen Hilfe anzunehmen. Zudem entwickelt sie sich im Handlungsverlauf von einer selbstbewussten, kämpferischen Frau die ihre Ziele hat zu einem eher unselbstständigen Schoßhündchen, das tut was Nick sagt und von ihr will. Ihre Angst, dass ihre Vergangenheit ihr jetziges Leben kaputt machen könnte beherrscht sie total. Aber wenn es darum geht, mit Nick ins Bett zu steigen, dann kann es gar nicht schnell genug gehen.
Keine Frage, sie ist äußerst sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck, aber gleichzeitig erscheint sie auch etwas naiv.
Nick ist sehr kontrollorientiert. Avery ruft in an, weil sie seine Stimme hören will und er bestimmt was sie als Nächstes tun soll. Dass er gut aussieht, wird immer und überall erwähnt, was ihn irgendwann zu einem Gott gleichen Wesen macht.
Mir war das irgendwann zu viel das Guten, auch wenn mich der Roman sehr gut unterhalten hat und schnell gelesen war. Aber ich bin auch mit absolut null Erwartungen an dieses Buch heran gegangen, und aufgrund der Buchbeschreibung war mir irgendwie auch klar, es hier eher mit einem sehr erotischen Werk als einem tiefgründigen Roman zu tun zu bekommen, wo die Handlung, außer bei den heißen Szenen, eher Nebensache ist.
Und der Schluss erzeugt mehr neue Fragen, als einem lieb sein kann, denn das, was da passiert, klingt bedrohlich und lässt auf einen hoffentlich packenden zweiten Band schließen. Ob ich den allerdings lesen werde, ist dahingestellt, denn sooo sehr hat mich dieser erste Band dann auch wieder nicht überzeugt.