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Veröffentlicht am 17.12.2016

4,5 Stars für Saving Grace by B.A. Paris

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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B. A. Paris versteht es hervorragend, mit ihrem einfachen und klaren Schreibstil von Beginn an eine bedrohliche Stimmung und sehr beklemmende Atmosphäre, zu erzeugen. Ihr Spannungsaufbau ist so effektvoll ...

B. A. Paris versteht es hervorragend, mit ihrem einfachen und klaren Schreibstil von Beginn an eine bedrohliche Stimmung und sehr beklemmende Atmosphäre, zu erzeugen. Ihr Spannungsaufbau ist so effektvoll wie einfach. Die Handlung wird aus der Sicht von Grace geschildert und dabei wechselt sich die Gegenwart mit der Vergangenheit ab.

Auf diese Weise ist man von Beginn an intensiv im Geschehen drin und wird auf beängstigende Art mit dem Leben von Grace und Jack vertraut gemacht. Die Handlung ist einerseits so subtil wie das Agieren von Jack selbst, auf der anderen Seite wechselt die Autorin immer genau dann in eine andere Zeit, wenn eine Szene gerade einem Spannungspunkt entgegen strebt. So entsteht ein Spannungsbogen, der bis zum Schluss nicht loslässt. Kurz vor Ende dreht die Autorin den Spieß dann herum und plötzlich liest man was eine Figur in der Gegenwart macht, während der gefasste Plan in die Tat umgesetzt wird.

Man sollte sich nie auf den äußeren Eindruck verlassen. Der Teufel steckt im Detail und das ist hier im wörtlichen Sinne gemeint. Die Autorin zeichnet mit wenigen Worten ihre Figuren, bringt eine Perfektion zutage, die einen von Beginn an misstrauisch werden lässt, auch wenn man zunächst nicht genau bezeichnen kann, was einen so misstrauisch macht.

Grace hat schon so manchen Kampf in ihrem Leben geführt und gewonnen. Ihre Eltern wollten sie eigentlich nicht, und auch ihre kleine Schwester wird abgelehnt. So übernimmt Grace schon früh die Verantwortung für sie, erkämpft sich deren Platz in der Familie und tut alles, um ihr und sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Millie ist ein äußerst intelligentes und direktes Mädchen. Die 17-Jährige sieht die Welt mit ganz besonderen Augen und wird von allen gründlich unterschätzt. Sie nimmt Dinge wahr, die sich anderen entziehen und hat eine Auffassungsgabe, die einfach nur verblüffend ist.


Ein Psychothriller, der keinen kalt lassen dürfte und so fesselnd ist, dass man ihn praktisch über Nacht liest. Die psychologische Raffinesse ist unglaublich und die Gestaltung der einzelnen Charaktere tut ein Übriges, um den Leser in eine Welt des Scheins zu entführen. Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Helix - Sie werden uns ersetzen

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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3,5 Sterne.

Zwei Kinder im Alter von 10 Jahren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, halten eine ganze Regierung in Atem. Sie sind gen-modifiziert, unglaublich klug, und überhaupt so ganz anders ...

3,5 Sterne.

Zwei Kinder im Alter von 10 Jahren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, halten eine ganze Regierung in Atem. Sie sind gen-modifiziert, unglaublich klug, und überhaupt so ganz anders als man unter einem Kind in dem Alter allgemein versteht. Jill und Eugene wollen auf ihre Weise die Welt verbessern. Der eine zum Guten, der andere nicht unbedingt.

In Helix-Sie werden uns ersetzen wird eine Realität beschrieben, die einerseits fasziniert, andererseits aber auch beängstigt. Kinder, die bevor sie überhaupt geboren werden, genetisch beeinflusst bzw. so designt werden, dass sie nicht nur geistig und intellektuell den Erwachsenen weit überlegen sind, sondern auch in allen anderen Attributen absolut anders sind.

Der Autor zeigt mit einem leicht amüsanten Unterton eine Welt, in der Kinder Erwachsene vorführen, Veränderungen auf dem Weltmarkt vornehmen ohne dabei eine Spur von Reue oder gar Kraftanstrengung zu zeigen und deutlich machen, dass viele Probleme auf der Welt leicht gelöst werden könnten, wenn einige wenige auf Geld und Macht nur ein klein wenig verzichten würden. Mache Stelle fand ich herrlich amüsant, an anderer Stelle hab ich nur den Kopf geschüttelt, ob des Verhaltens einiger Erwachsener.

Sprachlich und vom Schreibstil her ist Helix wie von Marc Elsber gewohnt verfasst. Zu Beginn geht es auch spannend und äußerst faszinierend zu. Doch nach und nach flacht die Handlung ab und wird stellenweise etwas lahm. Das offene Ende fand ich dann auch nicht so berauschend. Da hab ich mir eindeutig mehr erwartet – im Vergleich zu anderen Büchern des Autors.

Die Charaktere sind ein Thema für sich. Mit Helen bin ich bis zum Ende nicht wirklich warm geworden. Jill dagegen fand ich klasse und auch mit dem Schicksal, das der Autor einigen Figuren angedeihen ließ, war ich nicht unbedingt einverstanden.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Für immer und einen Weihnachtsmorgen von Sarah Morgan

Für immer und einen Weihnachtsmorgen
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Skylar ist eigentlich in London, um die Eröffnung ihrer ersten Ausstellung zu feiern. Dass ihr Freund Richard ebenfalls dabei sein wird, ist für sie das Geschenk des Jahres. Doch dann kommt es ganz anders. ...

Skylar ist eigentlich in London, um die Eröffnung ihrer ersten Ausstellung zu feiern. Dass ihr Freund Richard ebenfalls dabei sein wird, ist für sie das Geschenk des Jahres. Doch dann kommt es ganz anders. Ein hässlicher Streit zeigt ihr sein wahres Gesicht, und als sie hilflos, blutend und in jeglicher Hinsicht verletzt zurückbleibt, ist es ausgerechnet Alec, der Mensch den sie am wenigsten ausstehen kann, der ihr hilft und zur Seite steht. Und als sie nach und nach den wahren Alec kennenlernt und begreift, warum er zu ihr so war, wie er es war, da scheint sich für sie ein ganz neues Weihnachten anzubahnen.

Aus der personalen Perspektive von Skylar und Alec bekommt der Leser einen traumhaft schönen und unglaublich feinfühligen Einblick in das Leben zweier Familien, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sarah Morgan schreibt klar und ist doch romantisch, erklärt auf faszinierende Weise wie Liebe sein sollte und dass eine Verbindung zwischen zwei Menschen, die falsch füreinander sind, einen unglaublichen Schaden anrichten kann.

Die Art und Weise wie die Autorin die Landschaft von Maine beschreibt, wie sie einen eisigen Winter, Schneestürme und die Einsamkeit einer Insel zum Leben erweckt, den Zusammenhalt von Freunden und den Inselbewohnern schildert und dabei nicht eine Sekunde in Kitschiges abgleitet, das ist nicht nur beeindruckend, sondern auch herzerwärmend und gefühlvoll dargestellt.

Sarah Morgans Stil ist einfach, sehr ausdrucksstark und sie bringt in ihrem Leser etwas zum klingen. Sicher, es gibt die eine oder andere etwas hässlichere Szene und Dialog, aber das passt so harmonisch in das Gesamtbild, das man als Leser gar nicht anders kann als mit der Hauptfigur mitzufühlen und mitzuleiden.

In diesem Roman treffen Figuren aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Von der eiskalten und berechnenden Mutter bis hin zum hochattraktiven Kotzbrocken ist hier alles vertreten.

Skylar ist eine junge Frau, die ihr Leben lang nach den Vorstellungen ihrer Eltern leben musste. Selbst als Erwachsene hat sie sich den Wünschen der Familie, deren Ehrgeiz und Plänen zu beugen. Sie selbst existiert gar nicht wirklich. Das ändert sich erst, als sie sich gegen diese auflehnt und ihr Kunststudium durchsetzt. Und als sie Alec und dessen Familie kennenlernt, da fängt sie an zu begreifen, was sie wirklich will und beginnt sich gegen die Macht ihrer Eltern zu wehren.

Alec hat tiefe Wunden aus seiner gescheiterten Ehe davon getragen. Skylar gehört für ihn in die Kategorie Verboten. Er hat keine Zeit sich nur mit den unerfüllbaren Wünschen und Bedürfnissen einer Prinzessin zu beschäftigen. Nur hat er nicht mit seinem angeborenen männlichen Helferinstinkt gerechnet. Denn als Skylar blutend und verletzt vor ihm am Boden liegt, ist das der Anfang vom Ende seiner selbst auferlegten Einsamkeit. Dieser Mann ist zu schön, um wahr zu sein ...

Das ist ein absolut traumhaft schöner Roman. Romantik pur, Leidenschaft und eine Prise Eiseskälte sind hier so fantastisch miteinander verwoben, da bleibt kein Auge trocken und kein Herz kalt.

Veröffentlicht am 28.09.2016

Wonderland by Christina Stein

Wonderland
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Nach Monaten des Selbstmitleids und der Ablehnung geht Lizzy mit ihrer Freundin Nelli auf eine Reise um die Welt. Im Rucksack ein paar Klammotten, zerbrochene Träume und die Frage wie es nun weiter gehen ...

Nach Monaten des Selbstmitleids und der Ablehnung geht Lizzy mit ihrer Freundin Nelli auf eine Reise um die Welt. Im Rucksack ein paar Klammotten, zerbrochene Träume und die Frage wie es nun weiter gehen soll. In Thailand stellt sie das Schicksal auf eine harte und tödliche Probe. Zusammen mit einigen anderen wird sie entführt und findet sich in einem Albtraum wieder – denn die eingesperrte Gruppe muss entscheiden, wer als nächstes geopfert werden soll. Etwas, womit sich keiner abfinden kann. Der Überlebensgeist erwacht und als Lizzy und Jacob auf grausamste Weise die Wahrheit hinter diesem perfiden Spiel erkennen müssen, ist es fast schon zu spät.

Wonderland ist mal aus der Ich-Perspektive von Lizzy und mal der von Jacob geschrieben. In der zweiten Hälfte kommt auch noch eine andere Person durch diese Perspektive zu Wort. Wer das ist, erfährt der Leser erst ganz am Schluss.

Sprachlich ist dieser Thriller einfach und klar gehalten. Ironie, Sarkasmus und auch ein wenig Humor machen das Lesen zügig und sehr unterhaltsam. Das hält aber nicht lange an, denn schon nach wenigen Seiten ist Schluss damit. Dann wird es Stück für Stück krank, grausam und sehr brutal. Und je mehr das so weiter ging, umso weniger gefiel es mir. Keine Frage, dieses Thriller ist psychologisch sehr raffiniert, aber der Hintergrund, warum das passiert was passiert, den empfand ich einfach nur als geschmacklos, ekelhaft und krank.

Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft, den verschiedensten familiären Hintergründen und mit einem Ziel: das Leben genießen. Christina Stein hat in Wonderland sehr vielfältige Charaktere geschaffen, die stellenweise dem typischen Klischee entsprechen und dann auch wieder nicht.

Lizzy ist herzkrank. Ihre einst vielversprechende Karriere als Balletttänzerin musste sie mit Erhalt der Diagnose begraben. Was sie aber nicht davon abhält, trotzdem jeden Tag ihre Dehnübungen und diverse andere Übungen zu machen. Das Around-the-world Ticket sollte sie eigentlich von ihrer Krankheit etwas ablenken und ihr die Chance geben, die Welt nochmals zu entdecken, doch es kommt anders. Stattdessen wird sie an ihre körperlichen und gesundheitlichen Grenzen gebracht und entdeckt einen ganz neuen starken Willen in sich.

Jacob ist ein Sohn aus reichem Hause. Doch Geld macht nicht glücklich und bewahrt einen schon gar nicht vor persönlichen Katastrophen. Seine Flucht in die Welt der Meditation und der verschiedenen Kampfsportarten ist für ihn das einzige Ventil um mit der Lage daheim klarzukommen. Was eigentlich sein Vater tun sollte, nämlich der Familie Halt zu geben und für diese da zu sein, das obliegt Jacob. Und entsprechend ist sein Verhältnis zum Vater. Als er Lizzy kennenlernt, beginnt er die Dinge von einer anderen Perspektive aus zu sehen und dem Leben eine ganz neue Chance.

Der Thriller begann unglaublich gut, und wurde dann Stück für Stück weniger gut. Wer allerdings auf kranke Ansichten, die Macht des Geldes und einen Racheplan steht, der sich an unschuldigen Menschen vergreift, für den ist dieser Titel bestimmt ein Hochgenuss. Für mich war ab etwa der Hälfte Schluss mit dem Gefallen, auch wenn die Geschichte psychologisch sehr raffiniert angelegt ist.