American Crown-Bin enttäuscht
American Crown – Beatrice & TheodoreDer anfängliche Humor, den die Autorin immer wieder in der Geschichte aufblitzen ließ, war leider nicht von Dauer. Da wird eine Schicht in der Gesellschaft zur Schau gestellt, die entweder von der Serie ...
Der anfängliche Humor, den die Autorin immer wieder in der Geschichte aufblitzen ließ, war leider nicht von Dauer. Da wird eine Schicht in der Gesellschaft zur Schau gestellt, die entweder von der Serie Gossip Girl abgekupfert ist oder nur eine frappierende Ähnlichkeit mit dieser hat. Oder warum sollte es von Interesse sein, das ein junges Mädchen mit aller Macht versucht, etwas zu sein, was sie nicht ist und für den Titel Prinzessin buchstäblich über Leichen geht?
Katharine McGee hat einen einfachen, klaren Schreibstil. Der aber keinesfalls verdeckt, dass eine Figur in diesem Roman buchstäblich alles tut, um an das Ziel ihrer Begierde zu gelangen. Mit wenigen Worten hat die Autorin eine Welt aufgebaut, die das komplette Gegenteil von dem darstellt, was die USA in der Realität sind. Oberflächlicher Schein ist hier alles. Glamour, Glitzer und eine Fassade, die verdeckt, wie es wirklich um die einzelnen Figuren steht. Eltern, die nicht richtig hinhören, wenn ihre Kinder mit ihnen reden. Die nicht wahrhaben wollen oder nicht sehen, was diese können und was nicht. Und wenn man genau hinschaut, erkennt man gewisse Ähnlichkeiten mit der britischen Königsfamilie. Zumindest was die Bewahrung der Traditionen angeht. Nur das diese in England einen positiven Touch haben, während sie in diesem Roman klar als lästig und nervig beschrieben werden.
Mit ihren Figuren hat mich die Autorin teilweise an das Märchen vom Aschenbrödel sowie die TV-Serie Gossip Girl erinnert. Und warum am Hofe alles in steifen Traditionen buchstäblich erstickt und ein zukünftiger Monarch, egal ob männlich oder weiblich, eine arrangierte Ehe eingehen muss, nur um seinem Land dienen zu können, das hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen.
Ein solider Roman, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Einerseits hat diese Geschichte eine schöne Prise Humor, auf der anderen Seite aber auch eine Steifheit, was einige Figuren als auch Teile der Handlung angeht, das mich irgendwann nur noch genervt hat. Von diesem Roman hab ich mir eindeutig mehr erwartet.