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Veröffentlicht am 12.07.2023

Ein besonderer biografischer Roman

Die Postkarte
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Anne Berest ließ mich mit ihrem biografischen Roman tief in das Leben ihrer Familie eintauchen und versetzte mich damit Jahrzehnte in der Zeit zurück. Was ich erlebt habe, schildere ich dir im Text.

Meine ...

Anne Berest ließ mich mit ihrem biografischen Roman tief in das Leben ihrer Familie eintauchen und versetzte mich damit Jahrzehnte in der Zeit zurück. Was ich erlebt habe, schildere ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Das Rätsel um die seltsame Postkarte hatte mich dazu gebracht, mir die Geschichte anhören zu wollen. Ich wollte wissen, woher sie kam und wer sie verschickt hatte. Momentan beschäftige ich mich zudem wieder verstärkt mit dem Holocaust, weshalb es ein guter Zeitpunkt für das Buch war. Anne Berest wählte einen sehr klaren Schreibstil und erzählte die Geschichte aus ihrer eigenen Sicht.

Sie berichtete dabei von ihrer Mutter, wie diese die Postkarte fand und sie der Familie zeigte. Damit nahm das Mysterium seinen Anfang. Anne begann nicht sofort mit ihren Nachforschungen, zuerst wurde ihr von ihrer Mutter ein großer Teil der Lebensgeschichte der Familie Rabinovitch erzählt. Diese hatte bereits jahrzehntelang eigene Forschungen durchgeführt. Sie hatte viel herausgefunden, konnte jedoch nicht alle Lücken füllen. Vor allem was nach dem Krieg passierte war, musste Anne selbst herausfinden.

Ich muss gestehen, dass mir das erste Drittel der Geschichte etwas zu ausführlich geschildert wurde. Dabei fragte ich mich, ob das wirklich sein musste. Später konnte ich mir meine Frage beantworten: Ja! Denn nur so konnte ich einen Eindruck der Rabinovitchs bekommen und deren Handeln, sowie den Familienverbund verstehen. Zwischen den einzelnen Mitgliedern herrschte eine besondere Dynamik. Jeder von ihnen hatte sein eigenes Leben, die sich immer wieder miteinander kreuzten. Sie trafen sich oder schrieben sich – ein Austausch war lange gegeben.

Ab dem Mittelteil war ich tief in der Erzählung versunken und verfolgte aufmerksam, was berichtet wurde. Die Familie musste sehr viele Rückschläge erleiden. Immer wieder zwang sie der Judenhass zu einem Neuanfang. Am Schlimmsten wurde es, als Hitler an die Macht kam. Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen – ich lernte sie auf sehr emotionale Weise kennen.

Das Hörbuch setzte sich im Verlauf wiederholt mit Antisemitismus auseinander. Das Ganze zeigt, wie der Hass, Vorverurteilungen, Blindheit und Lügen seit Jahrzehnten bzw. sogar Jahrhunderten die Gesellschaft beeinflussten. Selbst nach dem Krieg änderte es sich nur langsam und hält bis heute an.

Das letzte Drittel verging wie im Flug. Die Schilderungen brachten mich zum Nachdenken. Vor allem die Ereignisse nach dem Krieg waren bezeichnend für die Verdrängung, die oft heute noch andauert. Es war schön zu sehen, dass sich die Überlebenden zurück ins Leben kämpfen. Wenngleich der Weg hart und beschwerlich war.

Am Ende schaffte es Anne natürlich auszufinden, wer der Absender war und warum die Karte losgeschickt wurde. Für mich kam das abrupt, doch zeitgleich auch sehr emotional. Durch die Antwort wurde mir eine wichtige Erkenntnis zu teil. Kurioserweise fühlte ich mich nach dem Beenden seltsam. Genau kann ich das gefühl nicht beschreiben.Über 14 Stunden lang war ich in die Lebensgeschichte der Rabinovitchs eingetaucht, dann war das Hörbuch zu Ende. Es war komisch Anne nicht mehr zu begleiten.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Simone Kabst las das Hörbuch sehr einfühlsam. Ihr ist es zu verdanken, dass ich gedanklich stark in die Geschichte involviert war. Das Einzige kleine Manko sehe ich darin, dass durch fehlende Betonung manchmal der Übergang zwischen der Erzählung der Mutter und den „Jetzt“ von Anne verschwamm. Dennoch hatte ich ein starkes Hörerlebnis.

Mein Fazit:
Die Familiengeschichte der Autorin hat mich tief bewegt und mich auf eine Zeitreise mitgenommen. Durch die Erzählweise und die Sprecherin Simone Kabst tauchte ich tief darin ein. Manchmal verschwammen die Grenzen zwischen Erzählung und „Jetzt“. Mein Hörerlebnis war äußerst emotional und gefühlsintensiv, weil ich direkten Anteil an den Geschehnissen nehmen durfte. Während dem Verlauf wurde der vorherrschende Antisemitismus immer wieder ein Thema. Familie Rabinovitch hat mich tief bewegt. Nach dem Beenden war es seltsam nicht mehr von ihnen zu hören.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Eine herausragend gute Geschichte

Elemental
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»Elemental« ist eine herausragend gute Geschichte, die Jung und Alt aufzeigt, wie wichtig der eigene Weg und das Selbstwertgefühl sind. Mehr berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ein ...

»Elemental« ist eine herausragend gute Geschichte, die Jung und Alt aufzeigt, wie wichtig der eigene Weg und das Selbstwertgefühl sind. Mehr berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ein neuer Disney Film und noch dazu mit einem Grundthema, das uns alle im Alltag immer wieder beschäftigt? Klar, dass ich die Geschichte hören wollte. Disney zeigte in der Vergangenheit immer wieder, dass sie Film erschaffen, die im Gedächtnis bleiben. Das Hörbuch bestätigte meinen Eindruck, denn die Geschichte ist tiefgründig und mit viel Spannung versehen.

Zu Beginn wurde mir geschildert wie die Eltern von Ember nach Elemental City kamen und sich ihr Leben dort aufbauten. Die Stadt wuchs stetig und die vier Elemente rückten immer näher zusammen. Damit verbunden waren einige Probleme, die während dem Geschehen erläutert werden.

Ember gehört zu den Feuerelementen. Ihre Eltern betreiben ein eigenes Geschäft in dem sie von klein auf half. Wade hingegen gehört zu den Wasserelementen und ist damit das komplette Gegenteil. Schnell fiel mir auf, dass Beiden das Selbstbewusstsein fehlte. Die Gesellschaft hatte sie in ein Korsett gezwungen, dass ihnen die Luft zum Atmen nahm. Raum für eigene Entwicklung schien nur wenig vorhanden zu sein. Ständig wurde herausgestrichen, dass die Elemente nicht zusammenpassen können.

Ember und Wade stießen aus völlig unterschiedlichen Motiven aufeinander. Aus einer kleinen Begegnung entwickelte sich ein unglaublich spannendes Abenteuer. Die Beiden lernten mit ihren Gefühlen umzugehen und fanden mit der Zeit heraus, dass sie sehr wohl gemeinsame Dinge hatten. Gleichzeitig entwickelten sie langsam, aber sicher ein Selbstwertgefühl.

Mehrere kleinere Rückschläge und guten Wendungen sorgten für einen rasanten Verlauf, der mich mitfiebern ließ. Schön fand ich, dass die Gefühle immer da waren und auch für mich als Hörerin spürbar waren. Aufmerksam verfolgte ich das Geschehen und hoffte, dass Ember zu sich selbst finden würde.

Das große Finale hatte es wahrlich in sich und veränderte alles. Zum Schluss beendete ich das Hörbuch mit einem Lächeln im Gesicht.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Cathlen Gawlich ist meine liebste weibliche Sprecherin. Wenn ich ihr zuhören kann, vergesse ich alles um mich herum. Es ist erstaunlich wie sehr sie es jedes Mal schafft meine Aufmerksamkeit zu bannen. Auch bei dieser Geschichte ist ihr das mit Leichtigkeit gelungen, weshalb ich ein ausdrucksstarkes Hörerlebnis hatte. Mit großem Talent verstellte sie ihre Stimme auf passende Art und Weise. Die Gefühle jedweder Situation sind in ihrem Vorlesen zu hören. Gleichzeitig gelang ihr der Balanceakt zwischen zu viel und zu wenig.

Mein Fazit:
Die Geschichte der Elemente rund um Ember und Wade ist aus dem Leben gegriffen und passiert wohl millionenfach auf der Welt. Disney Pixar gelang es, die Geschichte auf spannungsvolle Art zu einem emotionalen Abenteuer zu machen. Die Protagonisten fanden zu sich selbst und machten eine große Charakterentwicklung durch. Ich hatte sehr viel Spaß und erlebte durch Sprecherin Cathlen Gawlich ein ausdruckstarkes Hörerlebnis. Ihrer gefühlvollen Art Vorzulesen ist ein starkes Mitfiebern zu verdanken. Am Ende gab es ein wundervolles Happy End mit Wohlfühlcharme.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Einblicke in die operative Fallanalyse

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Der Thriller wurde mit guter Spannung aufgebaut, zeigte tiefe Einblicke in die operative Fallanalyse und beschäftigte sich dadurch sehr intensiv mit den Verbrechen. Erfahre unten im Text ob mir das Buch ...

Der Thriller wurde mit guter Spannung aufgebaut, zeigte tiefe Einblicke in die operative Fallanalyse und beschäftigte sich dadurch sehr intensiv mit den Verbrechen. Erfahre unten im Text ob mir das Buch gefallen hat.

Meine Meinung zum Cover:
In der Mitte des Covers ist eine Person auf einem Feldweg bei Sonnenaufgang in einer düsteren Umgebung zu sehen. Erst auf den zweiten Blick fiel mir auf, dass die Silhouette des Bildes einen Totenkopf abbildet. Der Rest des Covers ist schlicht gehalten. In Summe hat es eine gute Wirkung, die zum Inhalt des Buches passt.

Meine Meinung zum Inhalt:
Axel Petermann war mir durch diverse andere Produktionen bzw. Bücher (z.B. Im Auftrag der Toten – Cold Cases: Ein Profiler ermittelt) bekannt. Als ich sah, dass er gemeinsam mit Petra Mattfeldt einen Thriller geschrieben hatte, wollte ich ihn natürlich lesen. Schneller als erwartet kam es dank dem Verlag dazu. Die Erzählweise der Beiden ist klar und gleichzeitig umfangreich.

Der Prolog konnte bei mir bereits erste Neugier weckte. Die Geschichte wurde über zwei Handlungsstränge erzählt. Ersterer gehörte Sophie Kaiser, welche ein Teil der Soko war, die den Sandmann jagte. Zweiterer wurde durch Leonhard Michelis geschildert, welcher einen grausamen Mehrfachmord aufklären musste.

Sophie Kaiser war mir trotz ihrer sogenannten Eigenheiten sofort sympathisch. Die junge Frau wusste ganz genau was sie erreichen wollte und ließ sich auch durch die negative Äußerungen ihrer Kollegen nicht davon abbringen. Zeitgleich fand ich gut, dass den Leserinnen und Leser vermittelt wurde, wie man sich mit dem Asperger-Syndrom fühlt. In meinem Reallive gibt es jemanden, der das hat, weshalb ich schon einiges darüber wusste. Sophies Art zu denken half dem Täter nach und nach auf die Spur zu kommen. Sie eckte zwar immer wieder an, allerdings waren ihre Ergebnisse hervorragend. Bei Leonhard Michelis tat ich mir anfangs schwer ihn einzuschätzen. Sein Charakter war mir lange Zeit etwas zu flach. Später wurde das besser und ich erkannte seine wahre Intention.

Zwischendurch gab es sehr kurze Szenenwechsel zu einem Opfer, welche mir immer mehr Puzzleteile zur Rätsels Lösung gaben. Die Mordserie erschütterte mich gleichermaßen wie die Ermittlerinnen und Ermittler. Ich versuchte wie sie herauszufinden, warum ein Täter so etwas Grausames tat. Der Mehrfachmord schien mir ebenso seltsam, wobei ich früher als die Ermittler auf die Wahrheit kam. Beim Lesen wurde mir die operative Fallanalyse nähergebracht, welche gekonnt mit der Geschichte verflochten war. Der Einblick in die Psyche des Täters war deshalb sehr viel intensiver und entsprechend aufschlussreich. Trotz allem gab es zwischenzeitlich emotionale Momente bei denen die Charaktere der Protagonisten Tiefe bekamen.

Mehrere gute Wendungen mit starkem Spannungsanstieg sorgten für ein schnelles Lesen. Ich kam rasch voran, weil mich die Geschichte fesselte. Der Täter musste unbedingt geschnappt werden, wobei dies lange Zeit unmöglich schien. Es fehlte einfach die entscheidende Spur. Zum Glück handelte Michelis und ergab sich seinem Instinkt. Bald schon kamen wir auf den einen Hinweis, der alles aufklären würde. Wie froh war ich als sich das Netz immer enger spannte, obwohl der Täter fast entschlüpft wäre. Doch einer Sophie Kaiser kann man eben nichts vormachen. Am Ende war das Motiv offenbart und der Täter geschnappt. Die Verbrechen des Täters waren die Schlimmsten, die man begehen kann. Das Ganze war weit größer und umfangreicher als das Umfeld der Ermittler dachte.

Nach der Geschichte wurde erklärt, was die Autoren von einem echten Kriminalfall genommen hatten und was Fiktion war. Diesen Abschnitt fand ich sehr bemerkenswert.

Mein Fazit:
Der erste Thriller von Axel Petermann und Petra Mattfeld war überaus spannend und intensiv erzählt. Sie gaben mir beim Lesen einen intensiven Einblick in die Psyche des Täters, weil sie die operative Fallanalyse einbanden. Obwohl ich einiges darüber wusste, konnten sie mein Wissen erweitern. Die Fälle selbst waren grausam und brutal. Zuerst sah ich keinen Zusammenhang, dann ging mir langsam ein Licht auf. Nach einigem Hin und Her wurde die richtige Spur gefunden und das Netz um den Täter zog sich zu. Zum Glück konnte Sophie am Ende die Wahrheit herausfinden. Begleitet durch Leonhard Michelis und weiterer Unterstützung. Das Spannungslevel war stets hoch und die Wendungen überzeugen mich mit der realistischen Darstellung. Hoffentlich schreiben die Autoren weitere Bände/Bücher. Der Grundstein dafür wäre gelegt.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Spannend und aufschlussreich zugleich

Tachyon 1
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Die Geschichte von Tsai Yini war umfangreicher als gedacht und erzählte mir noch so viel mehr. Was ich damit meine, verrate ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich stieß rein zufällig auf das ...

Die Geschichte von Tsai Yini war umfangreicher als gedacht und erzählte mir noch so viel mehr. Was ich damit meine, verrate ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich stieß rein zufällig auf das Hörbuch, weil ich wegen dem Autorenname darauf aufmerksam wurde. Wo Brandon Q. Morris drauf steht, kann nur eine gute Geschichte dahinter sein. Mein letztes Buch von ihm (Die dunkle Quelle) hatte ich vor einigen Jahren gehört. Da der Klappentext mein Interesse weckte, wollte ich in diese Geschichte eintauchen.

Brandon Q. Morris Schreibstil ist klar und ausführlich. Er besitzt die Fähigkeit komplexe Physik einem Laien wie mir verständlich näher zu bringen und das obwohl mein Gehirn zu Schulzeiten nicht wirklich physik-kompatibel war. Dem Genre Hard Science-Fiction entsprechend, gab es sehr viele wissenschaftliche Informationen und Ausführungen, die der Autor gekonnt mit seiner Geschichte verwoben hatte. Im Zentrum standen die Tachyonen. Zwischendurch war dennoch kurz Zeit für Gefühle.

Das Geschehen wurde über mehrere Handlungsstränge erzählt. Die Hauptprotagonistin war Tsai Yini, was ich anfangs noch nicht wusste. Das Buch begann mit Kapitel aus der Sicht von Mark Decker, der sich mit seinen Kollegen auf einer Forschungsmission im Gliese-System befand. Die Kapitel waren faszinierend und mit guter Spannung versehen. Parallel dazu begleitete ich Monte (hoffentlich schreibst man seinen Namen so) auf seiner eigenen Mission. Die Beschreibungen bei ihm waren für mich besonders eindrücklich, weil ich damit die Welt durch einen anderen Blick wahrnahm.

Später kamen Kapitel aus der Sicht von Tsai Yini hinzu. Die verschiedenen Handlungen liefen aufeinander zu, trafen sich und trennten sich wieder. Nach und nach entstand ein Bild, das mich die Zusammenhänge erkennen ließ. Ich verstand immer besser warum ich so viel von Mark zu hören bekommen hatte. Gleichzeitig erkannte ich, dass das Geschehen einen weit größeren Umfang hatte, als gedacht. Dank Tsai Yini wusste ich um die Verbindungen zueinander, denn sie brachte durch ihre Nachforschungen Licht ins Dunkel.

Die Tachyonen waren ein wichtiger Teil der Handlung. Durch sie konnte die Menschheit wichtige technische Fortschritte erlangen. Im ersten Drittel hatte sich die Geschichte etwas gezogen, im Zweiten nahm die Spannung zu und im Dritten war sie enorm hoch. Ich wollte unbedingt wissen, ob es Tsai schaffen würde. Zeitgleich verstand ich nicht, warum sie derart vehement und überstürzt aufbrach. Am Ende wäre das Ganze fast schief gegangen, wäre da nicht eine unerwartete Wendung gewesen. Ich hatte zwar Vermutungen in diese Richtung, doch gab es einen Aspekt, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Nach dem Beenden des Hörbuches dachte ich über das Erlebte nach. Mein Wissensfundus war nun größer und ich überlegte, was wohl durch die letzten Geschehnisse aus den Protagonisten werden würde. Das Ende gefiel mir, weil es die Neugier auf den nächsten Band anfachen konnte.

Direkt danach gab es eine wissenschaftliche Abhandlung über die Tachyonen. Bis zu einem gewissen Grad fand ich sie interessant. Doch irgendwann schweiften meine Gedanken ab, weil mir der Text zu trocken war. Nichts desto trotz war er aufschlussreich.

Meine Meinung zum Sprecher:
Mark Bremer gehört zu den besten Sprechern. Gerade bei Science-Fiction Büchern ist er für mich ein bester Bestandteil. Sein Vorlesen war wieder einmal große Klasse und ließ mich in die Geschichte des Autors eintauchen. In seiner Stimme fand sich eine breite Palette an Gefühlen. So bekam sie bei liebevollen Szenen einen weichen Klang oder in ernsten Szenen einen harten Ausdruck. Ich konnte durch ihn mehr mitfiebern, als wenn ich selbst gelesen hätte.

Mein Fazit:
Der erste Band der Tachyonen-Reihe war spannend und aufschlussreich zugleich. Die wissenschaftliche Seite der Hard Science-Fiction wurde vom Autor gekonnt mit seiner Geschichte verwoben. Selbst als Laie konnte ich den Inhalt verstehen und mir ungefähr vorstellen. Die Handlung selbst irritierte mich in der ersten Zeit ein wenig, bis ich die Zusammenhänge erkannte. Es gab mehrere parallele Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen. Am besten fand ich die Geschehnisse mit Monte. Je weiter die Geschichte voranschritt, umso stärker wurde die Spannung. Gerade das letzte Drittel hatte es in sich und brachte das Geschehen ein großes Stück voran. Mit dem Ende war ich sehr zufrieden. Dank Mark Bremer konnte ich mehr mitfiebern, als wenn ich selbst gelesen hätte. Sein Vorlesen war grandios.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Ein berührender Roman

Die verlorene Tochter
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Das Buch hat mich unerwartet auf eine besondere Weise tief berührt und im Privatleben zu einer persönlichen Entscheidung geführt. Details mochte ich dir unten im Text mitteilen.

Meine Meinung zum Cover:
Um ...

Das Buch hat mich unerwartet auf eine besondere Weise tief berührt und im Privatleben zu einer persönlichen Entscheidung geführt. Details mochte ich dir unten im Text mitteilen.

Meine Meinung zum Cover:
Um es mit einem Wort zu sagen: Traumhaft. Das Cover ist traumhaft schön und zeigt den Blick auf ein italienisches Weingut. Die Blüten im oberen Bildbereich unterstreichen das Feeling und stechen durch den Reliefdruck hervor. Ich war sofort hin und weg als ich es sah und dachte darüber nach, welche Geschichte wohl dahintersteckte.

Meine Meinung zum Inhalt:
»Die verlorene Tochter« traf überraschend bei mir ein. Obwohl ich Liebesromane selten lese, hatte es mir der Klappentext sofort angetan. Das Geheimnis lockte mich an und wollte entschlüsselt werden. Soraya Lane hat einen unglaublich gefühlvollen und bildreichen Schreibstil. Ich fühlte mich während dem Lesen äußerst wohl und hatte den Eindruck das Beschriebene live mitzuerleben.

Die Geschichte wurde über zwei Handlungsstränge erzählt. In der Vergangenheit begleitete ich Estée in den 1930 und 1946er Jahren. Parallel dazu lernte ich in der Gegenwart Lily kennen. Der jungen Frau wurde ein seltsames, kleines Paket vererbt, das eigentlich ihre Großmutter hätte bekommen sollen. Da Lily beruflich sowieso nach Italien musste, nahm sie die mysteriösen Gegenstände mit und begann mit ihrer Suche nach der Wahrheit.

Im ersten Band ging es somit um die Leben zweier komplett unterschiedlicher Frauen, die Jahrzehnte auseinander lagen und etwas miteinander zu tun hatten. Die Erzählweise der Autorin berührte mein Herz aufs Tiefste. Beide Frauen hatten Wünsche und Träume – beide hielt etwas zurück sie zu verwirklichen. Teilweise erkannten die Protagonisten lange nicht was falsch lief bzw. dass überhaupt etwas nicht richtig war. Zugegeben bei Estée gab es ganz kurz ein paar Momente, die ich als langatmig empfand. Doch das verflüchtigte sich sehr schnell.

Lily schaffte es, dass ich nachdenklich wurde und zwar in Bezug auf mein Leben. War ich glücklich bei dem was ich tat? Ging ich wirklich den Weg der mir gefiel? Ich grübelte sehr viel und blieb dabei an Lilys Seite. Die Persönlichkeit der jungen Frau ermutigte mich zu einer Entscheidung, die mir eine große Last vom Herzen nahm. Ich kann nicht genau sagen, warum mich die Erzählung über die Frauen sosehr ergriffen hatte. Vielleicht sah ich mich selbst ein wenig in ihnen.

Je weiter die Handlung voranschritt, umso mehr hoffte ich auf zwei Happy Ends. Bei Estée gab es ein heftiges Ereignis, das schlimme Dinge in Gang setzte. Traurig fragte ich mich, warum sie nicht erkennen konnte, was ich sah. Zeitgleich war logisch, dass sie in dieser emotionalen Situation kaum anders reagieren konnte. Bei Lily hoffte ich, dass sie das Richtige zu würde. Wobei die Frage war, was das Richtige ist. Ich wünschte mir jedenfalls, dass sie bald eine wichtige Erkenntnis haben würde.

Das Ende berührte mich bei beiden ein weiteres Mal und ließ mir Tränen in die Augen steigen. Liebe ist unergründlich und das Schönste auf der Welt. Hoffentlich finde ich sie eines Tages im wirklichen Leben. Aufgrund des starken Leseerlebnisses gehört dieses Buch zu meinem Top 3 Jahreshighlights von 2023.

Mein Fazit:
Dieses Buch gehört für mich zu den mit Abstand schönsten und berührendsten Liebesromanen, die ich bisher gelesen habe. Ich las eine lebensechte und gefühlsintensive Geschichte, die sehr tiefgründig war. Sie beschäftigte sich mit Wünschen, Sehnsüchten, Träume und der Liebe. Hier findest du keine 0815 Liebelei, sondern etwas das richtig tief unter die Haut geht. Obwohl ich selten Liebesromane lese, hat mich die Geschichte überwältigt, berührt und zum Grübeln gebracht. Durch sie traf ich in meinem Privatleben eine wichtige Entscheidung, die ich aufgeschoben hatte. Ich danke der Autorin Soraya Lane für das gefühlsstarke Leseerlebnis, das mich emotional vollkommen erreicht und mitgerissen hat. Am Ende verdrückte ich sogar einige Tränen. Definitiv ein Jahreshighlight von 2023!

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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