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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2023

Ab der ersten Sekunde fesselnd

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Das Hörbuch hat mich ab der ersten Sekunde gefesselt und aufmerksam zuhören lassen. Nachfolgend werde ich dir die Gründe dafür mitteilen.

Meine Meinung zur Geschichte:
Die Geschichte um Red ist eine klassische ...

Das Hörbuch hat mich ab der ersten Sekunde gefesselt und aufmerksam zuhören lassen. Nachfolgend werde ich dir die Gründe dafür mitteilen.

Meine Meinung zur Geschichte:
Die Geschichte um Red ist eine klassische Dystopie mit einer Katastrophe als Auslöser für das Grauen. Ein tödliches Virus veränderte das Leben der Menschen dramatisch. Wie sehr erzählte mir Reds Geschichte, die in „Davor“ und „Danach“ eingeteilt wurde. Die Parallelen zum Märchen Rotkäppchen waren eher gering, doch das störte mich nicht. Durch die einnehmende Erzählweise von Christina Henry begann ich sehr bald mit zu fiebern.

In letzter Zeit hatte ich mich mit drohenden Blackouts und Notfallausrüstung beschäftigt, so konnte ich Reds Handeln und Denken gut nachvollziehen. Sie war eine junge Frau, die vielleicht paranoid wirkte, doch sehr viel wusste. Red hatte sich ab dem Zeitpunkt als es absehbar wurde, gut auf das Kommende vorbereit. Die Autorin stellte die Situation absolut realistisch dar. Teilweise war es schon ein wenig beängstigend, wie treffend sie das Verhalten der Menschen beschrieb. Ich merkte, dass sehr viel recherchiert wurde. Gleichzeitig konnte ich einige Aspekte für mich mitnehmen.

Durch die Szenenwechsel zwischen Davor und Danach bekam ich ein umfassendes Bild der Geschehnisse. Die emotionale Seite wurde klar und mit viel Gefühl beschrieben. Ich mochte Reds Familie, obwohl sie sich nicht immer fair verhielt. Die junge Frau wollte es unbedingt zu ihrer Großmutter schaffen. Es war beeindruckend zu lesen, wie viel Kraft sie trotz vieler Rückschläge aufbrachte und immer weiter machte. Beim Hören gab es keine Sekunde, die langweilig gewesen wäre. Stattdessen wurde die Spannung durch verschiedene Ereignisse und Wendungen hochgehalten. Ein Teil davon kam überraschend, einen anderen ahnte ich. Dennoch fieberte ich sehr viel mit und war durchgehend aufmerksam.

Je weiter die Geschehnisse kamen umso mehr Wissen sammelte sich an. Durch Begegnungen fanden Red und ich mehr über das Virus heraus. Schön war, dass es zwischen all der Düsternis, der Gewalt und dem Tod noch Hoffnung und Zusammenhalt gab. Die Welt ging zu Grunde, doch einige gute Menschen überlebten.

Das Ende kam plötzlich und sehr schnell. Ich fühlte mich zuerst noch nicht bereit dafür. Es schloss das Geschehen ab und doch gab es einen offenen Part. Am liebsten hätte ich weitergelesen, doch hatte es auch etwas für sich diesen Punkt in meinen eigenen Gedanken weiterzuspinnen. Alles war möglich, doch nichts war fix. Abschließend war ich vom Buch so begeistert, dass ich mir das Print fürs Regal gekauft habe.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Birte Schnöink hat eine jugendhafte Stimme, die gut zu Red passte. Für mich persönlich las sie zu langsam, was sich mit dem Erhöhen der Hörgeschwindigkeit sofort ändern ließ. Danach wurde ihre Stimme für die Hörzeit zu jener von Red. Es war fast, als würde Red ihre Geschichte selbst erzählen.

Mein Fazit:
Für mich war die Geschichte trotz klassischem dystopischen Setting und Aufbau ein Jahreshighlight von 2023. Die Autorin verstand sich darauf die Folgen der Katastrophe und vor allem das Handeln der Menschen extrem realitätsnah darzustellen. Jeder Abschnitt war voller Spannung, egal ob Davor oder Danach. Dabei fieberte ich stets mit und hoffte, dass Red ihr Ziel erreichen würde. Trotz Paranoia war die junge Frau voller Willensstärke und Durchhaltevermögen. Verschiedene Wendungen und Ereignisse sorgten für den nötigen Spannungsanstieg. Das Ende kam sehr abrupt und eigentlich hatte ich gerne weitergelesen. Andererseits war es gelungen und ließ mich die Geschichte selbst weiterspinnen. Nach dem Erhöhen der Hörgeschwindigkeit hatte ich mit Birte Schnöink ein aufregendes Hörerlebnis.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Überrascht und hat Spannung

We Will Give You Hell
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Das Buch war einerseits spannend, anderseits etwas langwierig und überraschte am Ende mit seinen Wendungen. Was ich damit meine, verrate ich dir nun im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Durch das Cover in ...

Das Buch war einerseits spannend, anderseits etwas langwierig und überraschte am Ende mit seinen Wendungen. Was ich damit meine, verrate ich dir nun im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Durch das Cover in einem Newsletter wurde ich auf das Buch aufmerksam. Ich kann nicht genau sagen, was an der Gestaltung meinen Blick angezogen hat. War es der ungewöhnliche Titel? Oder das Feuer, das am unteren Rand zu sehen ist und dessen Funken nach oben fliegen? Der Wald allein kann es nicht gewesen sein. Ich denke, dass es an der Kombination der Elemente lag.

Meine Meinung zum Inhalt:
Die Andeutungen im Klappentext auf die nordische Mythologie weckten mein Interesse. Die weitere Beschreibung gaben schließlich den Ausschlag, es lesen zu wollen. Bereits nach wenigen Seiten merkte ich, dass die Autorin einen sehr bildhaften Schreibstil hat. Ich konnte mir die beschriebenen Situationen direkt vorstellen und vor allem mit Hellea mitfühlen.

Während der ersten Seiten brauchte ich etwas Orientierungszeit, weil ich mitten in die Handlung geworfen wurde. Rückblicke zeigten mir woran ich war und warum sich Hell so verhielt. Die junge Frau hatte einen schweren Schlag zu verkraften, der ihr schwerer als alles davor zu schaffen machte. Der Urlaub nach Schweden schien die passende Ablenkung zu sein. Doch genau dieser setzte weitere Ereignisse in Gang, die noch mehr verändern sollten.

Die Geschichte las sich anfangs sehr flott. Mit Hells Freunden gab es weiteren Protagonisten mit unterschiedlichem Charakteren. Hell reagierte oft sehr impulsiv und schaffte es oft nicht, das was sie meinte auszudrücken. Stattdessen schoss sie regelmäßig über ihr Ziel hinaus. Ihre Freunde konnten ebenso reagieren wie sie. In meinen Augen war das alles menschlich, denn jeder von uns fand sich bestimmt schon in Situationen wie der ihren wieder. Später trafen wir auf weitere Personen, auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehe.

In den Wäldern kam es zu einer Wendung, die für neue Wege sorgte und Hell zwang Entscheidungen zu treffen. Sie war oft sehr zwiegespalten und wurde von Unmengen Selbstzweifel geplagt. Dabei hatte sie panische Angst Menschen, die sie mochte zu verlieren oder allein dazustehen. Ihre Gedankengänge machten riesige Sprünge hin und her und sie ließ sich vor allem in den ersten zwei Dritteln von Anderen beeinflussen.

Der Mittelteil begann sich alsbald zu ziehen. Ich musste mich regelmäßig dazu animieren weiterzulesen. Dabei gefiel mir die Geschichte mit den vielen emotionalen Szenen sehr gut. Allerdings zogen sich manche Abschnitte in die Länge und ich wünschte mir zwischendurch, dass es schneller weiterging. Das letzte Drittel brachte die erhofften Spannungssteigerungen und offenbarte weitreichende Wahrheiten, die ein weiteres Mal alles auf den Kopf stellten.

Dabei konnte ich einen gewissen Fanatismus nicht außer Acht lassen. Ich fand das Verhalten falsch und fragte mich, wie sie dem entrinnen wollten. Die Ereignisse nahmen ihren Lauf und waren dieses Mal so voller Spannung, dass ich nicht aufhören wollte zu lesen. Das Ende rückte immer näher und meine Aufregung wurde größer. Das Finale kam und sorgte für starke und emotionale Momente. Kurz war ich ein Teil der Szenerie.

Am Ende gab es für ein paar der Protagonisten schöne Happy Ends. Ich vermute, dass das Buch ein Einzelband ist. Dennoch könnte man mit dem Ende auch einen weiteren Band schreiben. Nachvollziehen kann ich das Handeln der einzelnen Personen, auch wenn ich es nicht gutheiße.

Das Buch beschäftigt sich, eingewoben in die Handlung, mit Feminismus und Gewalt an Frauen. Am Ende des Buches gibt es eine Triggerwarnung, auf die vorne hingewiesen wird.

Mein Fazit:
Lina Frisch beschrieb Helleas Geschichte auf sehr emotionale Weise und ließ die junge Frau einen inneren Kampf mit sich ausfechten. Hell musste Entscheidungen treffen und die Wahrheit über sich herausfinden. Die nördlichen Wälder Schwedens boten mir dabei einige Überraschungen und gute Wendungen. Obwohl sich der Mittelteil in die Länge zog gefiel mir die Geschichte sehr. Die Beschäftigung mit Feminismus und Gewalt an Frauen passte gut ins Geschehen und sollte zeigen, wie stark Letzteres noch immer in der Gesellschaft vorhanden war. Das letzte Drittel des Buches gefiel mir am besten, da dort die meiste Spannung zu finden war. Ich fieberte sehr stark mit und hoffte auf einen guten Ausgang. Wie der aussehen würde, war lange nicht absehbar.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Düster und faszinierend zugleich

Der Zorn der Regenmacher - Der Illusionist
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»Der Illusionist« ist ein netter Bonus mit einer düsteren und zugleich faszinierenden Geschichte. Meine kurze Meinung erläutere ich dir nachfolgend im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist bis ...

»Der Illusionist« ist ein netter Bonus mit einer düsteren und zugleich faszinierenden Geschichte. Meine kurze Meinung erläutere ich dir nachfolgend im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist bis auf das Motiv im unteren Bereich im selben Stil von Band 1 »Der Zorn der Regenmacher« gehalten, zu dem die Kurzgeschichte gehört. Das Motiv des Meeres passt zu den Geschehnissen in ihr. Das kräftige Blau der Farbgestaltung gefällt mir sehr gut.

Meine Meinung zum Inhalt:
Die Kurzgeschichte umfasst die ersten 75% des eBookes und in den anderen 25% findest du eine kurze Leseprobe zu Band 1 der Dilogie. Da ich den ersten Band der Jundar-Chroniken mit Begeisterung gelesen hatte, kam natürlich auch „Der Illusionist“ dran. Die eindrückliche Erzählweise von Timo Leibig konnte mich erneut in seine Welt hineinziehen.

Der Schattenjäger Bogdan erzählte die Geschichte von Leesha und Laurin. Durch meine Kenntnisse aus der Dilogie konnte ich mir das Setting direkt vorstellen. Die beiden Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch. Zeitgleich konnte ich Laurins Verhalten in derselben Sekunde nachvollziehen. Die Ereignisse schritten der Kürze entsprechend zügig voran. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass gehetzt wurde. Durch die bildhaften Beschreibungen sah ich die Beschreibungen in meinen Gedanken vor mir.

Über den Verlauf und das Ende kann ich nicht wirklich etwas schreiben, denn sonst würde ich dich spoilern. Die Spannung war konstant vorhanden und ließ mich mitfühlen. Düster und aufregend war die Handlung in der zweiten Hälfte. Das Ende kam schnell und doch lief mir kurz Gänsehaut über den Rücken. Wenn ich die Dilogie nicht längst gelesen hätte, würde ich es nun tun. Auch für alle Kenner ist sie bestens geeignet und ein toller Bonus.

Mein Fazit:
Für mich war das eBook ein spannender Bonus mit einer intensiv erzählten Geschichte. Durch den bildhaften Stil des Autors und meine Kenntnisse aus der Dilogie konnte ich mich in das Setting hineindenken. Lesespaß und mit Mitfiebern war trotz der Kürze möglich. Dem Autor gelang es mich mit dem Text zu fesseln.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das eBook ist kostenlos verfügbar und wurde von mir nach dem Lesen freiwillig rezensiert.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Aufregende Wendungen, starker Plot

Gallant
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Die Geschichte um Gallant und Olivia überraschte mich mit dem Plot und den Wendungen. Nachfolgend beschreibe ich dir wie das Hören für mich war.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich kann nicht genau sagen, ...

Die Geschichte um Gallant und Olivia überraschte mich mit dem Plot und den Wendungen. Nachfolgend beschreibe ich dir wie das Hören für mich war.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich kann nicht genau sagen, warum der Klappentext meine Neugier weckte. Ich wollte das Hörbuch jedenfalls nach dem Lesen unbedingt anhören und Dank dem Verlag konnte ich das alsbald tun. »Gallant« war mein erstes Buch der Autorin. Ihr Schreibstil ist wortgewandt und einnehmend. Beim Hören fühlte ich mich nach kurzer Zeit als Teil der Handlung und begab mich an die Seite von Olivia.

Olivia ist eine Jugendliche, die schon einiges in ihrem Leben mitgemacht hatte. Im Waisenhaus musste sie sich immer wieder behaupten, weil sie nicht sprechen konnte. Das Leben dort war eindeutig nicht das, was sie wollte, dennoch hatte sie Angst fortzugehen. Der ominöse Brief änderte alles. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich sie mochte. Spätestens ab dem Eintreffen auf Gallant war sie mir sympathisch. Obwohl sie stimmlos ist, hatte sie starke Gefühlsausbrüche und wusste sich bemerkbar zu machen. Sowohl im Waisenhaus als auch auf Gallant gab es unterschiedliche weitere Protagonisten. Im Waisenhaus war deren Verhalten klischeehaftet. Auf Gallant war das anders. Die Bewohner verhielten sich teils sehr unerwartet und hüteten ihre Geheimnisse. Hannah und Edgar mochte ich vom ersten Moment weg. Matthew konnte ich zuerst nicht durchschauen.

Sobald sich Olivia auf Gallant befand, gab es viele interessante Wendungen. Kapitel für Kapitel wurden neue Hinweise und Informationen aufgedeckt, die Olivia und mir halfen das Anwesen zu verstehen. Die Anderen wollten nicht mit der Wahrheit herausrücken, um Olivia nicht zu gefährden. Wir alle können uns denken, zu was sowas führt. Jedenfalls begleitete ich Olivia an die verschiedenen Orte auf dem Anwesen und sammelte gemeinsam mit ihr die Fakten ein.

Irgendwann kam es zu einem Ereignis, dass alles auf den Kopf stellte. Voller Erstaunen fieberte ich beim Hören mit und war gespannt, was noch passieren würde. Das letzte Drittel bannte meine Aufmerksamkeit vollkommen, sodass ich nicht mehr unterbrechen wollte. Jetzt war kein Geheimnis mehr verborgen und ich verstand das ganze düstere Verhängnis. Gleichzeitig war ich vom Plot begeistert. Die Umsetzung der Autorin war grandios. Die finalen Kapitel waren enorm spannungsreich und voller aufregender Szenen. Bald begann ich zu bangen und zu hoffen. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass ich in die Irre geführt worden war.

Der letzte Showdown hatte es in sich und war im selben Moment ein gelungener Abschluss des Einzelbandes. Ob es ein Happy End gab oder der im Klappentext erwähnte Preis eingefordert wurde, musst du selbst herausfinden.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Jana Kozewas helle Stimme passte gut zu Olivia, aus deren Sicht die Geschichte ausschließlich erzählt wurde. Ich mochte die Betonung des Textes beim Vorlesen der Sprecherin. Sie tat dies mit dem richtigen Maß an Gefühlen in der Stimme.

Mein Fazit:
Das Buch bietet vor allem in der zweiten Hälfte aufregende Szenen mit enorm viel Spannung. In der ersten Hälfte lernte ich Olivia und ihr Leben im Waisenhaus kennen und ihr erfuhr wie sie dort gelandet war. Später auf Gallant wurden nach und nach düstere Geheimnisse aufgedeckt, bis alle Fakten offenbart wurden. Ich konnte von der ersten bis zur letzten Hörminuten mitfiebern und war von den überraschenden Wendungen begeistert. Es gab keine Szenen, die ich langweilig fand. Auch habe ich nichts zu bemängeln, weshalb das Hörbuch eine klare Empfehlung von mir erhält.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Spaltet die Meinung

°C – Celsius
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Die erste Hälfte war phänomenal spannend, die Zweite zog sich massivst und war mehr öde als aufregend. Unten im Text möchte ich dich spoilerfrei ausführlich wissen lassen, warum ich dieser Meinung bin.

Meine ...

Die erste Hälfte war phänomenal spannend, die Zweite zog sich massivst und war mehr öde als aufregend. Unten im Text möchte ich dich spoilerfrei ausführlich wissen lassen, warum ich dieser Meinung bin.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover sticht durch das große C hervor und ist damit sehr auffällig. Im unteren Bereich ist eine vertrocknete Landschaft zu sehen. Ich selbst hätte dahinter keinen Wissenschaftsthriller vermutet. Ohne den Namen des Autors wäre das Buch an mir vorbei gegangen.

Meine Meinung zum Inhalt:
Ich stehe diesem Buch ziemlich zwiegespalten gegenüber. Marc Elsberg hat einen sehr wortgewandten Schreibstil, mit dem er mich als Leserin erreichen konnte. Die kurzen Kapitel sorgten für sehr viel Schwung und schnelle Perspektivenwechsel. Lange verweilte ich nicht bei den jeweiligen Protagonisten. Die wissenschaftlichen Informationen wurden vom Autor gekonnt mit dem Text verwoben, sodass ich als Laie verstehen konnte, was er beschrieb.

Andere Leserinnen und Leser bezeichneten die meisten Geschehnisse in der ersten Hälfte als Pageturner. Ich stimme ihnen vollumfänglich zu, weil die Abschnitte spannungsreich, aufregend und sehr fesselnd waren. Meine Neugier wuchs trotz der ständigen Wechsel zu anderen Protagonisten eine Weile an. Es ist nicht wirklich möglich Hauptprotagonisten zu benennen, weil es so viele gab. Am ehesten waren es wohl Fayola Oyetunde-Rabelt, Pat Welzer und der amerikanische Präsident Gilbert Howard. Häufiger kamen auch Emanuel Sanusi, Sienna Banks und Mene Odoh vor. Ansonsten wurde zwischen vielen weiteren Nebenfiguren hin und her gewechselt. Wundersamerweise habe ich niemanden verwechselt, da die meisten durch die Handlung eine eigene Persönlichkeit mit Hintergrund bekamen.

Der Klappentext des Buches beschreibt gut mit was die Geschichte beginnt. Über den weiteren Verlauf zu besprechen ohne zu spoilern ist wahrlich schwierig. Viele Rezensionen, die ich mir im Vorfeld durchgelesen haben tun es. Ich selbst bleibe meiner Linie treu und werde dir keine Details verraten. Die erste Hälfte hatte meine Aufmerksamkeit durchgehend gefesselt. Irgendwann begriff ich, genauso wie ein Protagonist, dass etwas nicht stimmen konnte. Es kam zu seltsamen Sprüngen. Das Geschehen wurde vom Wissenschaftsthriller zur Dystopie mit Science-Fiction-Elementen. Soweit so gut, denn ein gewisses Maß an Spannung war immer vorhanden.

Dann geschah eine Wendung, die mir mit einem Schlag die Spannung nahm und irgendwie für Ernüchterung sorgte. Vorsichtig las ich weiter und konnte mich nur noch schwerlich für die Ereignisse begeistern. Die Gespräche begannen mich zu ermüden. Diverse Wiederholungen sorgten für zähe Kapitel. Der Mittelteil zog sich massivst in die Länge. An manchen Stellen dachte ich tatsächlich darüber nach, das Buch abzubrechen. Doch der Gedanke, wissen zu wollen mit was es endete, brachte mich zum Durchhalten. Ich hatte eine Ahnung und wollte wissen, ob sie sich bestätigen würde. Ja, das tat sie. Glücklich war ich darüber nicht, denn das Ende wirkte unfertig. Man hatte ewig darauf hingearbeitet und dann geschah das – zack – ohne wirklichen Abschluss. Passend und unpassend zugleich. In meinen Augen war die zweite Hälfte nur noch vorhersehbar und öde. Ich war über diese Entwicklung sehr traurig. »Blackout« hatte ich von der ersten bis zur letzten Seite durchgesuchtet, Celsius nicht.

Das Setting der Geschichte ist lebensecht und auf dem heutigen wissenschaftlichen Stand. Zumindest meistens. Als Laie verstand ich die wissenschaftliche Seite durch die klaren Beschreibungen des Autors. Jedoch konnte ich nicht immer feststellen, wann Fiktion ins Spiel kam. Erst als sie Überhand nahm, wurden die Grenzen sichtbar. Das Gefühlchaos der Protagonisten war sehr stark zu spüren. Besonders bei Fay, die immer das Richtige tun wollte und zwischen den Stühlen stand, waren sie da. Durch den Einbau ihrer Familie bekam sie am meisten Tiefe und Raum für Entwicklung.

Grundsätzlich fand ich die Idee des Buches genial, denn es führte mir mit aller Deutlichkeit vor Augen, was unserer Erde droht. Viele Szenen waren beängstigend und brachten mich erneut zum Nachdenken. Am nächsten Tag nach dem Beenden des Buches betrachtete ich die vielen Autos um mich herum in einem anderen Licht. Trotzdem war die Handlung für mich oft wirr, obwohl ich einen roten Faden erkennen wurde. Manchmal war er hauchdünn, doch es gab ihn. Ich bin der Meinung, dass weniger mehr gewesen wäre. Es gab zu viele Wendungen, die wegen einer großen Wendung im Mittelteil erwartbar war. Durch eine bestimmte Erzähltechnik wusste ich ziemlich genau, was zur eigentlichen Handlung gehörte. Genauer kann ich wegen Spoilergefahr nicht werden.

Mein Fazit:
Nach dem Beenden von Celsius stehe ich mit gemischten Gefühlen da, die ich mit einigem Überlegen zum Papier bringen konnte. Einerseits war die erste Hälfte meisterhaft erzählt, spannend und ereignisreich. Ein so heikles Thema wurde mit klaren Worten und einem starken Plot zu einer guten Geschichte verwoben. Marc Elsberg brachte es meisterhaft zu Stande, mir die wissenschaftlichen Informationen über den Klimawandel verständlich zu machen. Irgendwann konnte ich nicht mehr unterscheiden, was real oder Fiktion ist – vermutlich gewollt. Die zweite Hälfte verwandelte sich durch eine bestimmte Wendung ins Gegenteil. Wiederholungen und der Verlauf machten das Buch vorhersehbar. Bald war mir klar, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Viele Abschnitte waren deshalb öde und langwierig. Weniger Story, dafür mehr Fokus hätte gutgetan. Das Ende war okay, wirkte aber dennoch etwas unfertig. Trotzdem ist es ein gutes Buch mit wichtiger Grundidee, die zum Nachdenken bringt und Wissen vermittelt.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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