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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2019

Anders als ich erwartet hatte, konnte mich aber dennoch fesseln

Der Würfel
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Zu Beginn war die Geschichte etwas undurchsichtig, doch je weiter ich las, umso mehr Gefallen fand ich daran. Was genau ich mochte, erkläre ich euch in folgendem Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ...

Zu Beginn war die Geschichte etwas undurchsichtig, doch je weiter ich las, umso mehr Gefallen fand ich daran. Was genau ich mochte, erkläre ich euch in folgendem Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und doch hat der rote Würfel meinen Blick angezogen. Gerade deshalb wurde ich auf die Geschichte neugierig, weil wissen wollte, was dahintersteckt.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes:
Taso ist ein Gaukler – das bedeutet, er tut alles, dass der Würfel keine Daten über ihn sammeln kann. Der Würfel kontrolliert das Leben der Menschen. Durch ihn sind Grundeinkommen und soziales Leben gesichert. Doch für Taso verhindert er Freiheit und Selbstbestimmung. Allerdings ändert sich Tasos Leben massiv, als die junge Dalia in sein Leben tritt. Er beginnt sich zu verändern, weil er mit ihr zusammen sein möchte. Doch kann er für sie seine Prinzipien aufgeben und seine Meinung über den sogenannten „Kubismus“ verdrängen? Eigentlich hat der Widerstand versucht, ihn für sich zu gewinnen. Dann geschieht etwas, dass ihn in seinen Entscheidungen bestärkt. Endlich weiß er, wohin er gehört.

Meine Meinung zum Inhalt:
Dieses Buch stellte mir vor eine ziemliche Herausforderung. Einerseits hat es mir ziemlich gefallen, andererseits hatte ich ein wenig zu kämpfen. Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig und gut strukturiert. Der Anfang ist sehr direkt. Aber ich benötigte einige Zeit, bis ich mich richtig orientiert hatte. Die Informationen, um die Welt zu verstehen, kam erst nach und nach.

Je mehr ich erfuhr, umso mehr erstaunte mich die Welt. Der Autor hat sie wirklich akribisch genau ausgearbeitet. Die Alltagsstruktur der Menschen, das System hinter dem Würfel, der Würfel selbst, die politischen Verstrickungen – all diese Dinge wurden präzise und wortgewandt dargestellt. Zwischendurch gab es allerdings kleine Passagen, die ich als “ fad und träge“ empfand. Ich wusste nicht so recht, wohin mich die Handlung führt.

Der Hauptprotagonist Taso ist eine vielschichtige Figur. Sein Denken und seine Persönlichkeit sind sehr komplex. Seine Überzeugungen und seine Zweifel waren glaubhaft. Das Gefühlschaos in ihm wegen seinem Leben als Gaukler und der Liebe zu Dalia war sehr intensiv. Ich fand es gut zu erleben, wie er zu sich selbst fand. Obwohl ich manche seiner Reaktionen vielleicht als etwas überzogen empfand. Aber sie gehörten einfach zu ihm. Überhaupt hatten Protagonisten, die häufig vorkamen, eine gute Tiefe.

Das Überragenste in dieser Geschichte sind allerdings die politischen Verstrickungen. Zuerst wirkten sie undurchsichtig und die Verflechtungen waren mir nicht ganz klar. Doch je mehr ich verstand umso beeindruckender war der Aufbau. Es ist erstaunlich, was sich der Autor hier alles ausgedacht hat.

Am besten gefielen mir die letzten circa 150 Seiten. Die Geschichte nahm nun massiv an Fahrt auf und zeigte eine ganz andere Seite. Allerdings wunderte es mich schon, dass Taso seine Gefühle derartig abstellen konnte. Er wirkte plötzlich zu gefühlskalt und ließ sich schneller als zuvor von allem überzeugen. Ganz gegen sein vorheriges Verhalten, lässt er so gut wie alles mit sich machen. Trotzdem fand ich den Verlauf richtig spannend. Endlich passierte etwas Konkretes. Zeitgleich war ich über die Mittel etwas verwundert, wünschte ihnen aber viel Glück.

All das konnte mich aber nicht auf das Ende vorbereiten. Die Spannung war in den letzten 30 Seiten besonders hoch. Ich fieberte mit und drückte ihnen so sehr die Daumen! Der Epilog hat mich aber doch schockiert. Nun frage ich mich, ob dies ein Einteiler ist oder ob noch mehr Teile erscheinen werden?

Mein Fazit:
Diese Geschichte war anders als ich erwartet hatte, konnte mich aber dennoch fesseln. Abgesehen von ein paar „trägen“ Passagen gefiel mir der Verlauf. Die politischen Verstrickungen gehören zu meinen Highlights, weil sie so gut ausgearbeitet waren. Überhaupt hat der Autor mit seinem strukturierten und lebendigen Schreibstil eine komplexe, aber faszinierende und intensiv erdachte Welt geschaffen. Die letzten 150 Seiten gefielen mir am besten. Mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet, finde es aber richtig gut. Der Hauptprotagonist Taso ist eine vielschichtige Figur, mit der man auch gut moralische Diskussionen führen könnte.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 16.05.2019

Meinem Bruder hat es gefallen, er hatte viel Spaß beim Lesen

Ruperts Tagebuch - Zu nett für diese Welt!
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So wirklich weiß ich nicht, was ich von diesem Kinderbuch halten soll. Finden Kinder das Geschehen lustig? Wie das Buch meinem Bruder und mir gefallen hat, erfahrt ihr im folgenden Text.

Meine Meinung ...

So wirklich weiß ich nicht, was ich von diesem Kinderbuch halten soll. Finden Kinder das Geschehen lustig? Wie das Buch meinem Bruder und mir gefallen hat, erfahrt ihr im folgenden Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover passt zum Stil von Jeff Kinney und zur Gregs Tagebuch Reihe. Zu sehen ist natürlich Rupert. Er sticht am meisten hervor. Meinem Bruder gefällt das Cover sehr gut.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes mit eigenen Worten:
Rupert beschreibt in diesem Buch seine Erlebnisse mit Greg. Es sind kleinere Geschichten, die zeigen wie sich Greg Rupert gegenüber verhält. Rupert ist gutgläubig, ruhig und nett. Greg dagegen oft gemein und hat immer wieder Tricks auf Lager. Manchmal schafft es Rupert Greg ebenso Streiche zu spielen. Die Geschichte zeigt, wie tief die Freundschaft der Beiden ist, obwohl sie sich gegenseitig Streiche spielen.

Meine Meinung zum Inhalt:
Nach dem Lesen dieses Kinderbuches bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Ich finde, dass sich Greg in diesem Buch von einer sehr gemeinen Seite zeigt. Rupert wird immer wieder reingelegt und kann sich kaum wehren. Trotzdem sind die beiden Freunde. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kinder damit den Eindruck vermittelt wird, dass es okay ist, seine Freunde auszunutzen. Es gab aber auch Szenen zum Schmunzeln und Lachen.

Über die meiste Zeit konnte ich nur den Kopf schütteln. Mir persönlich würde es als Kind nicht gefallen, weil ich solchen Umgang schon als Kind nicht leiden konnte. Die Zeichnungen sind zweifelslos sehr ansprechend und die Szenen sind gut dargestellt, aber die Story selbst konnte mich nicht überzeugen. In meinen Augen wird hier ein völlig anderes Bild von Greg gezeichnet. Natürlich ist es gut, dass Rupert endlich Raum bekommt und eine große Rolle spielt. Allerdings wird Greg dadurch auch sehr unsympathisch. Irgendwie ist es ein toller Bonus zur Hauptreihe, aber irgendwie zerstört es sicher von so manchem Kind das Bild von Greg. Wahrscheinlich sehe ich das Ganze zu streng.
Die Meinung meines Bruders zum Inhalt:

Meinem 12-jährigen Bruder hat die Geschichte, im Gegensatz zu mir, richtig gut gefallen. Er fand die Abschnitte toll und vor allem, dass man endlich mehr über Rupert erfährt. Denn diesmal bekommt man auch erzählt, was früher geschah. Ihm gefielen die Figuren richtig gut und er fand sie lustig. Es gefiel ihm zu lesen, wie sich Greg z.B. als Lernpartner verhält. Im Grunde hat ihm das ganze Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte war für ihn sehr cool und er fand sie sehr lustig. Lesespaß hatte er auf jeden Fall. Er hofft sehr, dass die Reihe um Rupert fortgesetzt wird. Um es mit seinen Worten zu sagen: „Das Buch hat ihm richtig getaugt.“

Mein Fazit:
Dieses Kinderbuch hat die Meinung von mir und meinem Bruder richtig gespalten. Meinem Bruder gefiel das Buch richtig gut und er hatte großen Spaß beim Lesen. Er hatte Freude daran, zu erfahren, was früher geschah. Mich hingegen hat es enttäuscht und ich fand Greg nicht mehr wirklich sympathisch. Meiner Meinung nach bringt es Kindern das Falsche bei. Aber vielleicht sehe ich das auch zu eng. Die Zeichnungen sind wieder sehr cool und lustig geworden.

Wir vergeben 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 30.04.2019

Ein guter Auftaktband mit einem ungewöhnlichen Thema, schlüssig umgesetzt

Benjamin Bayer
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Dieses Jugendbuch steckt voller Überraschungen und erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, welche aber wirklich gut umgesetzt wurde. Mehr erzähle ich euch im unten folgenden Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das ...

Dieses Jugendbuch steckt voller Überraschungen und erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, welche aber wirklich gut umgesetzt wurde. Mehr erzähle ich euch im unten folgenden Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist bunt und auffällig gestaltet. Es stach mir auf der Leipziger Buchmesse direkt in die Augen. Die Gestaltung wirkt jugendlich und offen, allerdings könnte man auch vermuten, dass es ein Kinderbuch ist. Aber nein, es ist definitiv ein Jugendbuch.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes:
Es fällt mir diesmal außerordentlich schwer, den Inhalt spoilerfrei zusammen zu fassen. Ich denke, dass der Klappentext einen guten Eindruck gibt und werde den Inhalt nicht näher zusammenfassen, damit ich niemanden spoilere.

Meine Meinung zum Inhalt:
Auf der Leipziger Buchmesse konnte ich mit einer sehr netten Frau über dieses Buch und die Reihe allgemein zu reden. Nun freue ich mich, dass ich die Möglichkeit bekam, in die Welt von Benjamin Bayer einzutauchen.

Der Schreibstil des Autors ist jugendlich und sehr lebendig. Er spart sich langweilige Beschreibungen und fokussiert sich auf die Geschichte. So geht die Geschichte relativ schnell voran, obwohl es ein ziemliches Hin und Her ist. Benjamin Bayer muss fast alles im Alleingang herausfinden und hat dabei gehöriges Glück. Im Mittelteil gab es einige Szenen, die mir ein wenig zu langgezogen waren. So hätte ich gerne einen Hauch mehr Spannung gehabt.

Ansonsten gefiel mir das Buch sehr gut. Die Grundidee ist für ein Jugendbuch eher ungewöhnlich, aber trotzdem sehr gut umgesetzt. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, weil der Text sehr flüssig war. Trotz dem etwas komplizierten Thema (den Seelen, der Wiedergeburt und den spärlichen Informationen am Anfang) fiel es mir leicht dem Geschehen zu folgen. Das Cover ist sehr unscheinbar und ich hoffe, dass mehr Menschen diese Geschichte entdecken werden. Denn sie hat richtig Potenzial.

Der Hauptprotagonist Benjamin Bayer ist sehr zielstrebig und akzeptiert seine neue Situation sehr schnell. Mir gefiel sein kleiner Freund namens „Schnitzel“. Über den Namen musste ich wirklich schmunzeln. Seine Familie und seine Freunde wurden vom Autor gut ausgearbeitet, sodass auch so eine Persönlichkeit bekamen. Die Sache mit Brigitte fand ich merkwürdig. Benjamin nimmt die Dinge eventuell ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter. Ich hoffe, dass er sich in den Folgebänden in dieser Hinsicht weiterentwickelt.

Mein Fazit:
Dieser Auftaktband ist ein guter Start in die Welt von Benjamin Bayer. Der Einstieg war direkt und ohne Umschweife. Der Schreibstil des Autors ist jugendlich und flüssig zu lesen. Die Ideen um die Reinkarnation, den Seelen, den Sammlern und den Jägern fand ich richtig gut und die Umsetzung war einwandfrei. Allerdings fehlte mir an manchen Stellen mehr Spannung. Trotzdem kann ich dieses Jugendbuch empfehlen, weil es gut geschrieben ist und die Geschichte eine gute Tiefe hat.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Eine neue und vor allem besondere Welt der Engel und Dämonen

Goldrauschgift - Angels are Falling
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Nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch verzaubert und in seinen Bann gezogen.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover konnte mich schon auf den ersten Blick für sich begeistern. Die Gestaltung sprach mich ...

Nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch verzaubert und in seinen Bann gezogen.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover konnte mich schon auf den ersten Blick für sich begeistern. Die Gestaltung sprach mich an, obwohl ich sie nicht mit Engeln in Verbindung gebracht hätte. Mir gefallen das Feuer und die Kraft, die es vermittelt.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes:
Die Cherubim Marie hat eine der wichtigsten Aufgaben eines Engelsdaseins: Sie muss das größte und bedeutendste Artefakt der Engelszunft beschützen. Doch dann begegnet sie dem Titan Python. Er verändert alles um sie herum und Marie weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist. Ihre Leidenschaft für Gold wird für den Gegner ein willkommenes Mittel, um sie zu beeinflussen. Als sie Python wiederbegegnet hat sie keine Ahnung, dass ihr Schicksal schon längst besiegelt ist.

Meine Meinung zum Inhalt:
Ich muss zugeben, dass mich der Klappentext ein wenig in die Irre geführt hat und ich ursprünglich etwas anderes erwartet habe. Trotzdem bin ich von der Geschichte mehr als begeistert und hatte das Buch sehr schnell gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, temporeich und gleichzeitig ausdrucksstark. Das Buch besteht aus zwei Abschnitten, die jeweils eigenen Kapitel-Abschnitte umfassen. Teil 1 hat 9 Kapitel, Teil 2 hat 18 Kapitel plus den Epilog.

Die Geschehnisse im ersten Teil „In einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit“ gefielen mir am besten. Ich mochte die Geschehnisse um Marie und vor allem um den Titan Python. Beinahe sofort faszinierte er mich. Obwohl seine Art sehr besitzergreifend und bestimmend war, mochte ich diesen „Bad-Boy“ sofort. Genauso wie mich die Welt der Engel und Dämonen magisch anzog. Der Aufbau war genial und endlich mal ein neuer Blickwinkel auf dieses Thema. Ich konnte nicht genug davon bekommen, weil eine besondere Intensität vorherrschte.

Viel zu schnell kam der zweite Teil „Im Hier und Jetzt“. Die Kapitel waren auch sehr spannend, aber doch teilweise verwirrend. Die Protagonisten lässt sich breitwillig auf die Geschehnisse ein, zweifelt aber trotzdem immer wieder an ihrem Verstand. So wurde ihr innerer Zwiespalt ziemlich gut dargestellt. Obwohl ich es komisch fand, dass Python seine Kräfte an einem öffentlichen Ort anwendete, ohne dass es von jemandem bemerkt wurde. Das Gefühlschaos gegenüber Python war wohl einer der besten Teile des Buches. Ich mochte das Geschehen, wenn ich auch nicht alles logisch nachvollziehen konnte. Das Gefühl etwas verpasst zu haben, hatte nicht nur die Protagonistin, sondern auch ich.

So vermute ich, dass es nach dem sehr nervenaufreibenden Ende des Buches und dem somit schockierenden Epilog noch eine Fortsetzung geben wird. Zumindest hoffe ich nun auf eine Fortsetzung.

Mein Fazit:
Mit dieser Geschichte hat die Autorin Elica Freudenreich eine neue und vor allem besondere Welt der Engel und Dämonen geschaffen. Der Hauptprotagonist Python faszinierte mich beinahe sofort, Marie war mir anfangs nicht so sympathisch, was sich aber später legte. Der in zwei Teile aufgeteilte Geschichte wohnt eine gefühlvolle und starke Intensität inne. Die Reaktionen der Hauptprotagonistin waren glaubhaft und gut dargestellt. Allerdings hatte ich das Gefühl, immer etwas verpasst zu haben. Für mich war nicht alles schlüssig. Nach dem Epilog vermute ich, dass es einen zweiten Band geben wird.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ein sehr wissenschaftliches Buch, welches sämtliche Facetten und Hintergründe des Mobbings aufführt

Mobbing - nicht mit mir!
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Dieses Buch befasst sich auf persönlicher und wissenschaftlicher Ebene mit dem Thema Mobbing. Schonungslos zeigt der Autor die Folgen und die Hintergründe auf.

Meine Meinung zum Cover:
Das Design des ...

Dieses Buch befasst sich auf persönlicher und wissenschaftlicher Ebene mit dem Thema Mobbing. Schonungslos zeigt der Autor die Folgen und die Hintergründe auf.

Meine Meinung zum Cover:
Das Design des Buches ist schlicht und entspricht dem „Image“ eines Sachbuches. Der Titel sticht durch den weißen Hintergrund am meisten hervor.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes:
Der Mobbing Experte Dr. Holger Wyrwa beschäftigt sich in diesem Buch mit den verschiedenen Seiten des Mobbings. Er schreibt über die Hintergründe, wie man zum Täter wird und wer diese sind. Ebenso zeigt er auf, dass es für Mobbing nicht nur die Täter braucht, sondern auch die Wegseher und Mitläufer. Erschreckend genau und wissenschaftlich stellt er alle Phänomene dar. Weiters fällt auf, wie wenig rechtlichen Rückhalt ein/e Betroffene/r hat und wie schwer es ist, sich gegen Mobbing zu verteidigen. Die verschiedensten Themen sind sehr ausführlich erklärt. Genauso macht er ergreifbar welche Tragweite Mobbing hat und dass die Opfer oft über viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte mit den Folgen kampfen bzw. leben müssen.

Meine Meinung zum Inhalt:
Der Autor dieses Buches hat mir hier viele Informationen gegeben, die mir als Opfer bzw. Betroffene in meiner Schulzeit geholfen hätten, wenn sie mir VORHER jemand gegeben hätte. Noch Jahre spätere erinnere ich mich an die Ereignisse und bin froh, dass ich heute fest und fast folgenfrei im Leben stehe. Denn das gelingt vielen Menschen leider nicht. Schonungslos führt der Autor Beispiele der Folgen des Mobbings auf. Er geht auf die Geschehnisse am Arbeitsplatz, in der Schule und im Netz ein.

Ich bekam in diesem Buch viele Hintergrundinformationen zu den Tätern/Mobbern. Es war überraschend zu lesen, wie viele Arten es von Mobbing gibt. Nach dem Lesen konnte ich auch die Mobber, die mich quälten, in diesen Kategorien wiederfinden. Dabei erfuhr ich, wie und warum diese Menschen vermutlich zu Mobbern wurden. Trotzdem werde ich niemals nachvollziehen können, warum Menschen so grausam sind.

Der Text ist oft sehr wissenschaftlich und es gab Abschnitte, die ich erneut lesen musste, um sie zu verstehen. Gerade beim Abschnitt über die Ordnung, die unser Gehirn benötigt, musste ich mich zwingen, nicht mit den Gedanken abzuschweifen. Teilweise waren die Kapitel sehr trocken, obwohl der Autor einige Beispiele wiedergab. Er bezog sich des Öfteren auf andere Bücher, griff aber auch Beispiele aus dem „echten“ Leben auf. Am schlimmsten fand ich die Interviews mit Opfern, weil ich mich dadurch an meine eigene Hilflosigkeit erinnert habe. Ich bin froh, dass ich den Absprung geschafft habe und heute glücklich leben kann. Es geschieht mir nur noch selten, dass ich mich an die schrecklichen Ereignisse aus der Schulzeit und meinem ersten Ausbildungsplatz erinnere.

Die Vielfalt der Themen, mit denen sich der Autor beschäftigt hat, überraschte mich zunehmend. Mir persönlich war nicht bewusst, wie tief manche Dinge miteinander verbunden waren.

Nicht alle Aspekte, die dieses Buch aufzeigt, konnten mich überzeugen. Ich bin ein großer Gegner des Mobbings. Zum Schluss drehte sich das Buch in vielen Seiten und Abschnitten um das sogenannte „Notwehr-Mobbing“. Für mich ging man darin zu weit, es wurde genauso zu Mobbing und ist für mich keine Rechtfertigung. Obwohl ich selbst vor dem Problem stand, wie man sich erfolgreich wehren kann. Dieser Abschnitt löste einen richtigen Zwiespalt in mir aus. Ich hoffe, dass das Buch Betroffenen hilft, einen Ausweg zu finden.

Weitere Themen die behandelt wurden: das Denken und Verhalten der Wegseher, visible und invisible Strukturen, die Grundmotive von Mobbern, die Lüge und Gerüchte, die menschliche Psyche und andere.

28 Seiten des Buches umfassen ein ausführliches Literaturverzeichnis, ein Quellenverzeichnis und ein Sachregister.

Mein Fazit:
Das Thema Mobbing wurde in diesem Buch sehr wissenschaftlich ausgearbeitet und führt sämtliche Facetten und Hintergründe des Mobbings auf. Die Themenvielfalt ist immens. Man kann hier wirklich viel nachlesen. In sehr trockener, aber direkter Manier geht der Autor auf alles ein, was das Mobbing und die Geschehnisse darum herum betrifft. Dabei zeigt er viele erschreckende Dinge auf, die vielen Menschen nicht bewusst sein werden. Mir als Opfer hätten manche Tipps in der Schulzeit geholfen, doch leider gab es als Schüler keine Möglichkeit an dieses zu kommen. Ich fand die Berichte von Betroffenen besonders schrecklich, zumal auch ich selbst ein Opfer war. Genauso schlimm fand ich, dass Betroffene im strafrechtlichen Sinn noch immer keinen Rückhalt haben, weil Mobbing so schwer nachweisbar ist. Es ärgert mich auch, dass Betroffenen oft nicht geglaubt wird.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!