Einmal Duffy, immer Duffy!
Alter Hund, neue TricksBereits die Vorgängerbücher habe ich voller Begeisterung gelesen. Damals das erste Buch eher aus Zufall, weil es Teil einer Leserunde war, habe ich die Nachfolger dann immer schon erwartet. Ich mag die ...
Bereits die Vorgängerbücher habe ich voller Begeisterung gelesen. Damals das erste Buch eher aus Zufall, weil es Teil einer Leserunde war, habe ich die Nachfolger dann immer schon erwartet. Ich mag die kantige Figur des nun ehemaligen Detective Inspectors Sean Duffy sehr. Er kämpft quasi immer auf verlorenem Posten, da er mitten im Religionskonflikt zwischen Protestanten und Katholiken in den 80er Jahren in Belfast arbeitet. Beiden Seiten haben so ihre Probleme mit ihm und er mit ihnen.
Nun sind die 90er Jahre angebrochen und die Zeiten haben sich geändert. Duffy lebt nicht mehr in Belfast, ist aber tageweise da... und schon hat er wieder einen neuen Fall am Hals. Zuerst nur ein Autodiebstahl mit tödlichem Ausgang, wird aus dem Fall plötzlich ein gefährlicher und Duffy als Ermittler gerät in Schwierigkeiten...
Besonders gut gefällt mir, dass hier die jüngere Vergangenheit Thema ist. Viele historische Romane oder Krimis beschäftigen sich mit längst vergangenen Zeiten, aber die jüngere Vergangenheit steht leider nicht so oft im Mittelpunkt. Gerade das finde ich aber spannend, denn zum Teil sind die Auswirkungen ja auch heute noch spürbar. In Kombination mit diesem wirklich interessanten und hochspannenden Fall ist dem Autor hier wieder ein richtig tolles Werk gelungen. Er beschreibt die Situationen treffend und die Figuren sind komplex – es macht Spaß, sich in die Szenerie hineinzudenken und mitzufiebern. Das Ende hat mir gut gefallen, rund und passend zur Geschichte, die überzeugt und auch für den anspruchsvollen Leser so einiges bietet.