Recht holprig
Like Gravity'Like Gravity' begann für mich leider recht holprig. Ich kam nur schwer die Story rein, weil ich lange, ca. 40% einfach überhaupt nicht mit den Charakteren warm geworden bin. Die Handlung dreht sich um ...
'Like Gravity' begann für mich leider recht holprig. Ich kam nur schwer die Story rein, weil ich lange, ca. 40% einfach überhaupt nicht mit den Charakteren warm geworden bin. Die Handlung dreht sich um Brooklyn, eine junge Studentin, die in ihrer Kindheit einen der schlimmsten Verluste durchleben musst und Finn, den Leadsänger einer Band, der Brooklyns Verlustängste nur zu gut nachempfinden kann. Das erste Kapitel zeigt sehr direkt und ohne Weichzeichnung den schlimmsten Moment im Leben der sechsjährigen Brooklyn. Das hat mich wirklich zutiefst erschüttert und ich habe demnach eine hochemotionale Geschichte erwartet, die mir den Boden unter den Füßen wegreißt. Doch leider weit gefehlt. Nach diesem ersten Kapitel werden wir mitten in Brooks Leben mit ihrer besten Freundin geworfen. Per Zufall begegnet sie Finn und das mehrmals, vor allem Lexi ist davon mehr als begeistert. Und schon war ich recht angespannt. Brooklyn tritt hier meiner Ansicht nach als sehr widerspenstig und unkooperativ auf, womit ich aber noch leben kann, weil ihr nun mal ihre eigene Meinung und die Möglichkeit ihre Entscheidungen selbst zu treffen, zu steht. Aber ihre "beste Freundin" Lexi ging für mich einfach gar nicht. Es tut mir leid aber mit Freundschaft hat das für mich nicht viel zu tun. Sie überredet Brooklyn auszugehen, nur um sie dann sturzbetrunken für einen Kerl stehen zu lassen und nicht einmal sicher zu gehen, dass sie sicher heim kommt. Ihre Bedürfnisse scheinen ihr grundsätzlich wichtiger zu sein und immer wieder lässt Brooklyn sich einreden, dass Lexi recht hat obwohl ich ihre Gefühle fast immer als sehr gerechtfertigt empfunden habe. Sie scheint ihre Freundin immer öfter stark zu drängen und zu überreden und das gefiel mir gar nicht. Auch Finn hat mich reichlich Nerven gekostet. Bei der ersten Begegnung lässt er noch cool den überheblichen Macho raushängen, was ich ihm vielleicht noch hätte verzeihen können, wenn er nicht so verdammt von sich selbst überzeugt wäre und spätestens beim zweiten Treffen tatsächlich glaubt, Brooklyn müsste ihm zu Füßen liegen. Mir fehlte hier einfach der nötige Respekt, da er immer wieder auf sie einredet und so schnell so hart verliebt sein muss, dass er nicht in der Lage ist ihr ihren Raum zu lassen. Damit war für mich ehrlich gesagt recht schnell die Luft raus und von Neugier, darauf wie es weiter geht, konnte nicht wirklich die Rede sein. Hier waren mir die Charaktere einfach insgesamt alle etwas überzogen und das Gaspedal zu fest runter gedrückt. Eine Spur weniger ist mehr, hätte hier meiner Ansicht nach für etwas mehr Gleichgewicht gesorgt. Oft hatte ich einfach das Gefühl, dass Brooklyn zu sehr in die Ecke gedrängt wird von den Menschen, denen sie doch eigentlich "so viel" bedeutet. Dass sie und ihre Emotionen nicht ernst genommen werden, sondern dass sie dauerhaft widerlegt werden. Vermutlich liegt das zum Teil auch an ihrer seelischen und mentalen Verfassung, aber vor diesem Hintergrund hat es mich einfach massiv gestört. Ich hab die Story beendet, doch ich muss zugeben, so wirklich gefesselt war ich nicht. Obwohl ich die weiteren Handlungsverläufe nicht unbedingt als schwach abtun möchte oder sagen will, dass die Story insgesamt langweilig ist, haben mir die Entwicklungen zu Beginn und die Charaktere die Geschichte leider zu sehr verleidet. Das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck und sollte euch nicht davon abhalten mal selbst einen Versuch zu starten. Mein Fall war es nicht aber wer weiß vielleicht kann Finn euch ganz leicht um den Finger wickeln. ;)