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Veröffentlicht am 30.07.2023

Der Mörder ist so fern und doch so nah

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Der Fallanalytiker Max Bischoff ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst des KK11 in Düsseldorf ausgeschieden, nicht bevor er dem ehemaligen Kollegen Bernd Menkhoff, der bei einem gemeinsamen Einsatz ...

Der Fallanalytiker Max Bischoff ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst des KK11 in Düsseldorf ausgeschieden, nicht bevor er dem ehemaligen Kollegen Bernd Menkhoff, der bei einem gemeinsamen Einsatz tödlich verletzt wurde, quasi auf dem „Sterbebett“ das Versprechen gegeben hat, weiter das Böse zu bekämpfen.

Aktuell bildet er Studenten an der Polizeihochschule in Köln zu Fallanalytikern aus, die genauso gut werden wollen wie er. Bischoff ist jemand, der sich wie kein anderer in die Psyche der Täter hineinversetzen kann. Trotz alledem geht die Jagd nach Verbrechern für Bischoff weiter.

Der Autor bedient sich in diesem Thriller eines ganz anderen Ansatzes, wonach es schwerfällt, dem Täter auf die Spur zu kommen. Spannung bis zum Schluss ist in diesem Psychothriller gegeben. Diese Idee finde ich sehr gelungen und beweist einmal mehr die Klasse des Autors.

In diesem aktuellen Fall kann Bischoff mit seiner Fallanalyse aber keine Spur zu einem möglichen Täter finden. Er kann einem leidtun, da er irgendwie neben der Spur zu sein scheint.
Alle drei Opfer scheinen willkürlich vom Täter ausgesucht worden zu sein. Die einzige Verbindung besteht darin, dass bei den Opfern jeweils ein schriftlicher Hinweis mit dem Text „Ihr fasst mich nicht“ entdeckt wird.

Mord ohne Motiv kann man nicht aufklären. Logischerweise ist immer ein Motiv vorhanden, man muss dem nur auf die Spur kommen.

Fazit:
Strobel bedient sich sowohl im Prolog als auch in einigen Absätzen der folgenden Kapitel eines kursiven Schriftbildes, um zum einen aus der Sicht des Täters zu schreiben und zum anderen die Gedanken von Max Bischoff hervorzuheben, wenn der sich in die Denkweise des Täters hineinzusetzen versucht.
Für Fans von spannungsgeladenen Psychothrillern ist dieses Buch zu empfehlen.
Den Lösungsansatz, warum Bischoff zuweilen neben der Spur ist, finde ich im Vergleich zur übrigen Handlung nicht nachvollziehbar. Deshalb gibt es von mir keine volle 5 Sterne, sondern nur 4,5.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein Tatort ohne Leiche

Das Loft
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Marc Lammert und Henning Järsch sind beste Freunde seit Kindheitstagen. Bei einem gemeinsamen Badeurlaub lernen die beiden eine Frau kennen. Marc hat ein Auge auf Sarah Hauptmann geworfen und schnell wird ...

Marc Lammert und Henning Järsch sind beste Freunde seit Kindheitstagen. Bei einem gemeinsamen Badeurlaub lernen die beiden eine Frau kennen. Marc hat ein Auge auf Sarah Hauptmann geworfen und schnell wird mehr daraus, die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Zurück in ihrer Heimat besucht Marc oft Sarah, die im Taunus in Hessen lebt. Marc wohnt in Hamburg. Obwohl Marc bei Sarahs Eltern nicht gut ankommt, beschließt Sarah zu Marc nach Hamburg zu ziehen. Sie finden ein Loft, dass ihnen sehr gut gefällt. Da die Unterhaltung teuer ist möchte Marc, dass sein Freund mit einzieht. Sowohl das Paar als auch Henning habe getrennte Wohnbereiche und in späteren Vernehmungen erklären sie der Polizei, dass es nie zu Spannungen kam. Nach drei Jahren kommt es wohl zu einem Eklat. Keiner ist zu Hause, aber da die gemeinsame Putzfrau einen Schlüssel hat, betritt sie eines Morgens die leere Wohnung und findet in der Küche eine riesige Blutlache vor. Für die Polizei ist schnell klar, dass es hier zu einer Tat gekommen ist, die das Opfer nicht überlebt haben kann.
Henning bleibt unauffindbar, Marc und Sarah kommen nach ersten Vernehmungen in Arrest. Ihre Angaben sind widersprüchlich, trotzdem wird Sarah nach einigen Vernehmungen auf freien Fuß gesetzt, weil die Beweislage nicht ausreicht.
Erst nach und nach kommt Licht ins Dunkel und schließlich findet die Polizei auch die Leiche von Henning Järsch.
Ein fulminantes Ende folgt, mit dessen Ausgang man nicht rechnen kann. Alle vorhergehenden Ermittlungsergebnisse werden damit ad absurdum geführt.

Mein Fazit:
Der Covereinband ist graphisch anspruchsvoll gestaltet und zeigt eine geschlossene Aufzugstür, hinter der sich ein dunkles Geheimnis verbirgt. So interpretiere ich jedenfalls die Darstellung.
„Das Loft“ ist der erste Stand Alone Psychothriller von Linus Geschke. Der Autor schreibt in der Vergangenheitsform aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Sarah und Marc, was sie denken und was sie fühlen. In der Gegenwartserzählung stellen sie sich oft die Frage, ob es die/der andere war. Alles ist plausibel beschrieben und nachvollziehbar.
Für diesen Thriller mit psychologischem Tiefgang kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein erpresserischer Deal

Gegen alle Regeln
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Der New Yorker Strafverteidiger Eddy Flynn soll den jungen Milliardär David Child vertreten. Er wird vom FBI und der CIA praktisch dazu gezwungen. Seine Frau Christine arbeitet ebenfalls als Anwältin in ...

Der New Yorker Strafverteidiger Eddy Flynn soll den jungen Milliardär David Child vertreten. Er wird vom FBI und der CIA praktisch dazu gezwungen. Seine Frau Christine arbeitet ebenfalls als Anwältin in der renommierten Societät Harland & Sinton. Sie hat unwissentlich ein Dokument mitgezeichnet, um eine der größten Finanzbetrügereien in der amerikanischen Geschichte zu ermöglichen. Man will sie nur straffrei davonkommen lassen, wenn Child gegen die bewusste Kanzlei als Zeuge aussagt. Allerdings will man ihn gleichzeitig dazu bringen, sich selbst zu belasten, da er seine Freundin ermordet haben soll. Obwohl alle Indizien gegen Child sprechen, ist Flynn von dessen Unschuld überzeugt und das bringt ihn in einen Gewissenskonflikt. Kann er das Gericht von Childs Unschuld überzeugen und gleichzeitig seine Frau vor eine Gefängnisstrafe bewahren?

Mein Fazit:
Im März 2023 erschien die überarbeitete Neuauflage des erstmals im Jahr 2017 als deutsche Ausgabe veröffentlichten Thrillers.
Der ehemalige Jurist und Bürgerrechtsanwalt S. Cavanagh kennt sich mit der Materie aus. Er weiß, wovon er schreibt.
Obwohl alle seine bisher erschienen Bücher nach einem gleichen Muster aufgebaut sind, versteht es Cavanagh, die Leser durch seine spannungsgeladenen Twists zu begeistern. Die einzelnen Bände kann man unabhängig voneinander lesen, da es sich um abgeschlossene Fälle handelt.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Tiefe Abgründe tun sich auf

Die Fesseln des Bösen
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Zwei Stripperinnen aus einem Pariser Nachtclub werden gefoltert und auf grausame Weise getötet und wie Müll „entsorgt“ aufgefunden.
Zwei schwierige Fälle für Kommandant Stephané Corso und sein Team von ...

Zwei Stripperinnen aus einem Pariser Nachtclub werden gefoltert und auf grausame Weise getötet und wie Müll „entsorgt“ aufgefunden.
Zwei schwierige Fälle für Kommandant Stephané Corso und sein Team von der Pariser Mordkommission. Und es werden nicht die einzigen bleiben. Die Ermittlungen gestalten sich sehr kompliziert und immer wieder taucht der Name eines Malers auf, der Kontakt zu den beiden Tänzerinnen hatte und in irgendeiner Weise in die Morde involviert zu sein scheint.
Philippe Sobieski hat lange Jahre wegen Mordes im Gefängnis gesessen und dort die Kunst des Malens erlernt. Jetzt gerät er ins Visier der Ermittler, aber er hat ein stichfestes Alibi.
Indizien bringen Ihnen dennoch vor Gericht, denn vieles spricht gegen ihn. In der Gerichtsverhandlung nimmt der Plot erst richtig Fahrt auf. Ein Pageturner, denn man sich nicht entgehen lassen sollte.

Mein Fazit:
Auch in diesem Thriller beweist Frankreichs Bestseller-Autor wieder seine ganze Klasse. Spannung ist bei Grangé immer garantiert, egal wo seine Thriller spielen. Viele Twists innerhalb der Handlung sorgen dafür, dass der Leser bis fast zum Schluss im Dunkeln tappt.
Zu erwähnen wäre noch, dass sich Feministinnen es überlegen sollten, bevor sie dieses Buch lesen. Es werden widerwärtige sexuelle Praktiken beschrieben, die sich fast ausnahmslos gegen das „schwache“ Geschlecht richten.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Flucht in die Einsamkeit

Im Versteck
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Ein neuer Fall für den Carabinieri Donato Neri aus Ambra in der Toskana. Paul Böger ist ein erfolgreicher Fotograf und arbeitet freiberuflich für eine Werbeagentur. Privat lebt er zusammen mit seinem Freund ...

Ein neuer Fall für den Carabinieri Donato Neri aus Ambra in der Toskana. Paul Böger ist ein erfolgreicher Fotograf und arbeitet freiberuflich für eine Werbeagentur. Privat lebt er zusammen mit seinem Freund Detlef Giesler, genannt Donnie, in einem Loft in Hamburg.
Unverständnis erntet er sowohl beruflich als auch privat, wie er ein heruntergekommenes Haus in der Toskana kauft. Die verwahrloste Hütte liegt völlig abseits von der Zivilisation. Sie ist nur mit Mühe über einen kaum befahrbaren Weg zu erreichen.
Seine Arbeit gibt er auf und die gemeinsame Wohnung verlässt er. Keiner kann sich erklären, warum er diesen Schritt gewählt hat und alle Brücken in Hamburg abbricht. Böger trägt ein grausames Geheimnis mit sich herum. Hier in Ambra scheint er zunächst sein Glück zu finden, bis alles zusammenbricht.

Mein Fazit:

Sabine Thiesler präsentiert einen Thriller mit viel Spannung, wobei sie ab und an Momente einbaut, wo es auch „menschelt“. Sie versteht es, leicht und verständlich ohne verschachtelte Sätze zu schreiben. Man kann sich in Ihre Personen und Charaktere gut hineinversetzen.
Ihre Affinität zur Toskana kommt daher, da sie dort gemeinsam mit ihrem Mann lebt.

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