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Veröffentlicht am 20.08.2022

True Crime vom Feinsten

Maxima Culpa
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In seiner über 30-jährigen Berufszeit als Gefängnisarzt hat Joe Bauch versucht zu ergründen, wie Sexualstraftäter und Mörder:innen ticken. Dabei kam er zu der Erkenntnis, dass jedes Verbrechen im Kopf ...

In seiner über 30-jährigen Berufszeit als Gefängnisarzt hat Joe Bauch versucht zu ergründen, wie Sexualstraftäter und Mörder:innen ticken. Dabei kam er zu der Erkenntnis, dass jedes Verbrechen im Kopf beginnt. Man kriegt beim Lesen einen Eindruck davon, dass nicht nur Männer brutal mit ihren Opfern umgehen, auch Frauen können gewalttätig sein, wobei sie bis zum äußeren gehen.
Bei einigen Fällen konnte ich mich erinnern, da sie wochen- und monatelang durch die Presse gingen.
Es ist erschreckend, wie Menschen ticken können und nicht immer liegt es an einem Martyrium in der Kindheit.

Mein Fazit:
Im Gegensatz zu Michael Tsokos – der Leiter der Rechtsmedizin in der Charité – beschränkt sich Joe Bausch einzig und allein auf True Crime in den nacherzählten wahren Fällen, lediglich die Namen der Täter:innen wurden geändert.
Tsokos schreibt in Form von Thrillern – fiktiv mit True Crime vermischt - und Bausch schreibt dokumentarisch.
Eine flüssige, leicht verständliche Schreibweise und Spannung charakterisieren das Buch von Bausch. Es ist absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Wie ein Albtraum bis zur Erlösung

Erlösung
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Der dritte Fall für Vizepolizeikommissar Carl Mørck vom Morddezernat Q der Kopenhagener Kriminalpolizei und seinem syrischen Assistenten Hafez el-Assad. Sie bearbeiten ungelöste Kriminalfälle, die schon ...

Der dritte Fall für Vizepolizeikommissar Carl Mørck vom Morddezernat Q der Kopenhagener Kriminalpolizei und seinem syrischen Assistenten Hafez el-Assad. Sie bearbeiten ungelöste Kriminalfälle, die schon längst zu den Akten gelegt worden sind.
In diesem Fall spielt eine Flaschenpost eine entscheidende Rolle, die bereits vor sechs Jahren aufgegeben und in Schottland an Land gespült wurde. Über Umwegen gelangt sie auf den Schreibtisch von Mørck.
Ein Kidnapper rächt sich an kinderreichen Familien, deren Glaube tief verwurzelt in einer Sekte sind. Dieser Glaube hilft dem Soziopathen, der als Kind selbst traumatisiert wurde, seine Taten auszuführen.
Lange Zeit bleibt sein Handeln unbemerkt, nicht zuletzt, weil er als treusorgender Ehemann und Familienvater in einer Scheinwelt lebt.
Erst als die Kripobeamten in einem aktuellen Fall Zugang zu einer zunächst verschlossenen und betroffenen Familie finden, kommen sie der Lösung näher.

Mein Fazit:
Wie bei den ersten beiden Büchern zieht sich die Handlung am Anfang und es dauert, bis das Geschehen „Fahrt“ aufnimmt. Für meinen Geschmack übertreibt es der Autor etwas mit den Humoresken. Die Schreibweise ist leicht verständlich, obwohl drei Handlungsstränge miteinander vermischt werden. Gekonnt inszeniert, wie sich der Kreis um den Täter immer enger zieht.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Das Eulentor – der Schlund zur Hölle

DAS EULENTOR
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Im August 1911 macht sich eine Expedition – geleitet von dem Wiener Arzt Dr. Andreas Berger – auf den Weg in den Nordatlantik. Ziel ist der Hornsund-Fjord auf Spitzbergen, eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe. ...

Im August 1911 macht sich eine Expedition – geleitet von dem Wiener Arzt Dr. Andreas Berger – auf den Weg in den Nordatlantik. Ziel ist der Hornsund-Fjord auf Spitzbergen, eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe. Dort errichtet man die Forschungsstation Sibirion. Ziel ist es, die Gegend zu kartografieren. Aber bei stark einsetzendem Sturm wird plötzlich eine Öffnung in den Fels gerissen und eine schwarze Öffnung mit einem Durchmesser von ca. drei Metern tut sich auf.
Ab diesem Zeitpunkt beginn das Unheil.
Man will den Schacht erkunden. Zunächst werden Steigbügel in den Fels geschlagen, um nach unten zu gelangen.
Im Laufe der Jahre werden die technischen Möglichkeiten immer besser, um tiefer in den Schacht zu gelangen. Je tiefer man vordringt, desto mehr mysteriöse Dinge geschehen. Tod und Wahnsinn übernehmen die Oberhand.
Die Nazis schicken norwegische Zwangsarbeiter und jüdische Gefangene als Versuchskaninchen in die Tiefe, um den Schacht zu erforschen. Letztendlich erreicht man eine Tiefe von ca. 1.000 Kilometern, aber ein Ende des Schachts ist nicht in Sicht.

Mein Fazit:
Andreas Gruber kann nicht nur Krimis, auch Mystery-Thriller versteht er eindrucksvoll zu schreiben. Wer dieses Genre mag, ist hier genau richtig.
Er schreibt in zwei Zeitebenen, die gekonnt miteinander verwoben sind und man verliert beim Lesen nie die Übersicht. Alles in sich wirkt schlüssig, auch wenn es fiktiv ist.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Ein Podcast als Lockmittel

Das Letzte, was du hörst
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Andreas Winkelmann hat in seinem neuesten Thriller einen Ansatz gewählt, den ich bisher noch nicht kannte. Durch seinen Podcast „Hörgefühlt“ zieht Marc Maria Hagen seine Hörerinnen in seinen Bann. Seine ...

Andreas Winkelmann hat in seinem neuesten Thriller einen Ansatz gewählt, den ich bisher noch nicht kannte. Durch seinen Podcast „Hörgefühlt“ zieht Marc Maria Hagen seine Hörerinnen in seinen Bann. Seine samtweiche und verständnisvolle Stimme verzaubert die Hörerinnen. Sie sind nahezu süchtig nach seinen Podcasts und können es kaum erwarten, bis es eine neue Folge gibt.
Aber dieser Podcast hat ganz dunkle Schattenseiten und zu spät merken seine Hörerinnen, dass dahinter der Tod lauert.
Winkelmann versteht es hervorragend, die Leserschar lange über Motiv und Täter im Unklaren zu lassen.

Mein Fazit:
Das Cover hat einen sehr guten Bezug zum Inhalt. Mit diesem neuen Thriller hat der Autor eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er einer der besten deutschen Thriller-Autoren ist, der auch keinen Vergleich mit der internationalen Konkurrenz zu scheuen braucht. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und auf einem hohen Level gehalten. Die Handlung ist glaubwürdig und nachvollziehbar – ein echter Pageturner.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Der Fluch über Chapel Croft

Das Gotteshaus
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Reverend Jacqueline (Jack) Brooks will zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter Florence (Flo) einen Neuanfang starten, der aber nicht ganz freiwillig geschieht.
Sie soll die verwaiste Stelle in Chapel Croft ...

Reverend Jacqueline (Jack) Brooks will zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter Florence (Flo) einen Neuanfang starten, der aber nicht ganz freiwillig geschieht.
Sie soll die verwaiste Stelle in Chapel Croft übernehmen und zieht dafür von Nottingham auf das Land. Der Pfarrer, der hier zuletzt gepredigt hat, wurde tot erhängt in der Kapelle gefunden. Angeblich soll es Selbstmord gewesen sein, was Brooks zweifeln lässt.
Die Dorfgemeinschaft verhält sich sehr reserviert ihr gegenüber, allen voran Simon Harper. Dessen Vorfahren haben allesamt ein Geheimnis mit ins Grab genommen. Eine verborgene Gruft in der Kirche, die durch Zufall entdeckt wird, bringt schließlich Licht in die Vergangenheit.
Tudor versteht es geschickt, dem Leser ein nicht vorhersehbares Ende zu präsentieren.

Mein Fazit:
Wenn ich alle vier Romane von Tudor miteinander vergleiche, ist dies für meine Begriffe der Schwächste. Es liest sich über weite Strecken nicht einfach und man ist immer wieder geneigt dazu, dass Buch zur Seite zu legen. Das Buch ist mit seinen 560 Seiten unnötig aufgebläht. Mit Verlaub – Pageturner lesen sich anders. Erst in den letzten ca. 150 Seiten baut sich ein Spannungsbogen auf. Der beste von ihr veröffentlichte Thriller bleibt nach wie vor „Der Kreidemann“.

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