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Veröffentlicht am 23.04.2017

Tödlicher Sport

Abfahrt in den Tod
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Abfahrt in den Tod von Marc Girardelli und Michaela Grünig

Marc Gassmann ist nur eine hundertstel Sekunde davon entfernt sich seinen fünften Stern im alpinen Abfahrtslauf zu holen, als er in der Zielgerade ...

Abfahrt in den Tod von Marc Girardelli und Michaela Grünig

Marc Gassmann ist nur eine hundertstel Sekunde davon entfernt sich seinen fünften Stern im alpinen Abfahrtslauf zu holen, als er in der Zielgerade von einer Drohne verletzt wird. Nachdem kurz erfolgen mehrere Morddrohungen an ihn und ausgerechnet Andrea Brunner wird mit der heiklen Angelegenheit der Aufklärung betraut. Als seine Verflossene ist Andrea alles andere als begeistert, ihrem Ex-Freund wieder so nahe kommen zu müssen. Und zu dem häufen sich jetzt rasant die Unfälle in Marcs Umfeld bei den Rennen und es ist nicht immer erkennbar, ob sie tatsächlich auf Marc abgesehen sind. Doch die Wettkämpfe müssen weiter gehen bis zum bitteren Sieg und somit steigt die Gefahr ständig an.

Mit ihrem gemeinsamen Debüt-Krimi ist dem Autoren-Duo ein eindrucksvolles Werk gelungen, welches mir auch nachhaltig interessante Einblicke in die Abläufe, Gefahren und auch Strapazen des alpinen Wettkampfes erschafft hat. Ein ausgefallenes Thema, einen Krimi mit dem Wettkampfsport zu verbinden. Die Hauptfiguren sind sehr plastisch und liebenswert in ihrer Handlung dargestellt und auch die Nebenfiguren machen einen angenehmen, glaubwürdigen und freundlichen Eindruck. Die Handlung ist logisch durchdacht und abgehandelt. Eine sich bis zum Schluss steigernde Spannung erhöht das Lesevergnügen und bis zum Finale habe ich tatsächlich keine Ahnung bzw. Verdacht über einen möglichen Täter. Sehr harmonisch fügt sich die neu aufkeimende Liebesbeziehung von Marc und Andrea in den Krimi ein.
Ein unblutiger und sehr lebendiger Krimi, mit Humor und viel Gefühl geschrieben, in kurzen, knappen Sätzen; und wie es sich für einen Sportler gehört in einem knackigem und von Erfahrung geprägtem Schreibstil gehalten. Er ist bezwingend und ich konnte ihn nicht mehr beiseite legen bevor das Rätsel gelöst war. Die charmanten Hauptakteure Marc und Andrea sind mir ans Herz gewachsen und vielleicht gibt es eine Fortsetzung ihrer Abenteuer.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Welt in Gefahr

Die Kaskaden des Salamanders
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Die Kaskaden des Salamander von van Deuss


In den 70ziger Jahren wird im Central Park von New York Joycelyn Miller von ihrem Mörder gefunden ...

Die Kaskaden des Salamander von van Deuss


In den 70ziger Jahren wird im Central Park von New York Joycelyn Miller von ihrem Mörder gefunden und brutal hingerichtet, zurück bleibt ein verwaistes 5jähriges Mädchen.
Jahrzehnte später wird im selben Park ein Hobbyfotograf unfreiwillig Zeuge einer seltsamen Begegnung und kurz darauf als Leiche aufgefunden. Seine Aufnahmen sind purer Sprengstoff, sollten sie durch falsche Hände an die sich in Sicherheit wähnende Weltbevölkerung geraten. Ein Tauziehen zwischen teuflischen und verschwörerischen Organisationen beginnt, und die Welt wird zum Spielball mächtiger Herrscher.

Ich hatte keine Probleme in die Geschichte einzusteigen, obwohl ich den ersten Band „Operation Sonnenwende“ nicht gelesen habe.
In „Die Kaskaden des Salamanders“ werden alle möglichen, bekannten sowie bereits vorhandenen Verschwörungstheorien miteinander verflochten und lassen erahnen in welchem Ausmaß wir manipuliert werden können. Z.B. über 9/11 und biologische Kriegsführung, Abhörmechanismen, auch die altbekannten Illuminati fehlen nicht. Ich fühlte mich z. T. sehr beklommen, ob der schon reellen Tatsachen und der zukünftigen technischen Möglichkeiten.
Der Thriller ist angenehm zu lesen; Spannung zu Beginn und am Ende verbannen kleine Schwächen im Mittelteil in den Hintergrund.
Es gibt aber auch einige Handlungen, die mir nicht ganz schlüssig bzw. logisch durchdacht und abgehandelt vorkommen. Und über vorhandene Schreibfehler muss man einfach hinwegsehen. „Die Kaskaden des Salamanders“ ist ein unterhaltsamer Verschwörungsroman doch der erwartete Nervenkitzel beim Lesen blieb bei mir aus. Die am Ende aufgeführte Liste der Akteure war hilfreich diese zeitweise zuzuordnen. Auch an Hand der anhängenden Navigationskarten konnte man sich eindeutig und schnell orientieren. Ein zu eempfehlender Thriller für Lesefreunde die das aussergewöhnliche lieben.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Tod in der Reha-Klinik

Auf sanften Schwingen kommt der Tod
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Auf sanften Schwingen kommt der Tod von Lena Avanzini

Während der Journalist Leon Ritter wegen seines Bandscheibenvorfalls in der Rehaklinik festsitzt wird dort eine junge Patientin tot aufgefunden. ...



Auf sanften Schwingen kommt der Tod von Lena Avanzini

Während der Journalist Leon Ritter wegen seines Bandscheibenvorfalls in der Rehaklinik festsitzt wird dort eine junge Patientin tot aufgefunden. Der Tathergang sieht nach einem Selbstmord aus. Gelangweilt und neugierig begibt sich Leon auf die Suche nach Erklärungen und stößt zwangsläufig in den Büroräumen der Klinik auf verdächtige Spuren. Gleichzeitig wird seine Lebensgefährtin Carla Bukowski vom LKA Wien zur Ermittlung auf den Fall angesetzt. Wer war die junge Frau, warum war sie in der Klinik und warum ist sie gestorben, hütet die Klinik ein Geheimnis vor der Öffentlichkeit? Leon leitet Einzelheiten seiner Recherchen an seine Freundin weiter, doch Carla ist verstimmt und bevor sie ihre mobilen Nachrichten öffnet und liest ist Leon bereits in den Händen seines Mörders und auch Carla gerät der tödlichen Gefahr immer näher.

Der Roman hat mich gleich zu Beginn durch seinen harmonischen Schreibstil begeistert und bis zum Schluss mein Interesse wach gehalten. Mit den richtigen Worten versteht es die Autorin Lena Avanzini hervorragend Frische und Lebendigkeit in die Handlung zu bringen und mich auch schlüssig an der Aufklärung teilhaben zu lassen. Etwas Wiener Charme und Humor geben dem Roman an den richtigen Stellen zusätzliche Würze. Die Charaktere sind bis ins Detail überzeugend beschrieben und je nach Handlung mehr oder weniger sympathisch. Mit der Hauptdarstellerin Carla konnte ich mich gut anfreunden. Ihre traurige Vergangenheit machte für mich ihre Zweifel und Gedanken plausibel und nachvollziehbar. Die Motivation des Mörders wird durch ältere Tagebucheinträge eingeblendet und so wird seine Handlungsweise etwas abgemildert.
Die Aufklärung sämtlicher Morde und deren Hintergründe wird von allen Seiten logisch und lückenlos durchdacht vermittelt und das Finale dem ich letztendlich entgegen fieberte ist sehr gelungen.
Dies war der zweite Fall von Carla Bukowski und ein spannendes und ereignisreiches Lesevergnügen für mich.
Der Vorgänger „Nie wieder sollst Du lügen“, der erste Fall von Carla Bukowski, ist ebenfalls im Haymond Taschenbuch Verlag am 08. März 2016 erschienen.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Sorge im Pferdehof

Zitrönchen
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Zitrönchen - Ein klarer Fall von Dickfelligkeit



Auf einem Pferdehof geht es immer turbulent zu. Kinder und Jugendliche, weiblich wie männlich, sind begeistert dabei, wenn es ums Reiten und die Versorgung ...

Zitrönchen - Ein klarer Fall von Dickfelligkeit



Auf einem Pferdehof geht es immer turbulent zu. Kinder und Jugendliche, weiblich wie männlich, sind begeistert dabei, wenn es ums Reiten und die Versorgung der Pferde geht. Zitrönchen, ein stolzes Pony, ist seit 1 Jahr in der Stallung dabei, ist das sensibelste, wenn es um seine Artgenossen geht. Er kümmert sich. Mit ihren Pferden erleben die Reiter die schönsten Abenteuer und vor allen Dingen den sensiblen Umgang mit ihnen. Kimba ist das Sorgenkind, keiner findet heraus was dem kleinen Pony fehlt. Es schwitzt unnatürlich, ist oft apathisch, auch der Tierdoktor steht vor einem Rätsel. Vor allen Dingen fällt sein unnatürlich dickes Fell auf. Doch wie sollen sie ihm ohne Diagnose helfen?

Wenn Kinder und Jugendliche gemeinsam einen gesunden Umgang mit Tieren pflegen, entstehen daraus Freundschaften. Es entsteht Vertrauen, Verständnis zueinander und zu den Pfleglinge.
Die Fürsorge der Pferdefreunde für ihre Pferde, aber auch die Sorge um sie habe ich herausgelesen. Die Freude im Umgang innerhalb der Gruppe, die ersten Schmetterlinge im Bauch, aber auch Traurigkeit sind gut geschildert. Erfrischend und belustigend war die Erzählung über die Pferderallye. Ein herzerwärmendes Buch für junge Pferdefreunde und solche die es werden wollen, oder einfach sich nur für Pferde begeistern können. Ich spüre beim Lesen die Vertrautheit und Erfahrung der Autorin mit diesem Thema, die sie gekonnt mit angenehmen Worten zu schildern versteht.
Die Autorin hat Umgang mit diesem Metier, das spricht aus jeder Zeile von „Zitrönchen“.
Ich muss zu meinem Bedauern gestehen, dass ich die ersten beiden Bände leider nicht gelesen habe, aber trotzdem gut zurechtgekommen bin.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Flickenpuppe

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ragdoll von Daniel Cole

Er, Detektive William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, hätte das kommende Unheil verhindern können, wäre er nicht vom Gerichtsdiener durch einen ...

Ragdoll von Daniel Cole

Er, Detektive William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, hätte das kommende Unheil verhindern können, wäre er nicht vom Gerichtsdiener durch einen brutalen Schlag daran gehindert worden. Nach seiner Suspendierung nimmt Wolf wieder seine Arbeit als erfolgreicher Mordermittler auf. Er wird zum Schauplatz eines grausigen Fundes gerufen, ein Flickwerk, zusammengenäht aus 6 verschiedenen Leichenteilen, die aussieht wie eine Flickenpuppe, eine Ragdoll. Die Suche nach den vermissten und zerstückelten Personen wird zum Puzzlespiel. Bizarrer weise erhält Wolfs Exfrau, die bei einem Fernsehsender arbeitet, zeitgleich eine Todesliste von weiteren 6 Personen, mit Todeszeit und der Killer ist bereits am Werk, diese in die Tat umzusetzen. Doch der letzte auf der Liste ist Wolf selbst. Kann er dieses Gemetzel vorzeitig stoppen um dem Grauen zu entkommen, wird er die anderen Todeskandidaten retten können?
Eigentlich vermittelt mir das Coverbild den Eindruck einer eher mystischen Handlung als eines Serienmörders.
Die Idee hinter dieser Handlung finde ich echt faszinierend und gruselig. Jedoch die Umsetzung ist nicht gerade spannungsgeladen und meine Nerven werden auch nicht überstrapaziert. Für einen Thriller sind einige Passagen im Mittelteil recht blass und monoton. Andere wieder sprunghaft und verwirrend. Die ganze Theatralik ballt sich am Ende, nicht immer nachvollziehbar und etwas unglaubwürdig. An den Schreibstil habe ich mich nach einiger Einlesezeit langsam gewöhnt. Für einen Debütroman jedoch ganz gut gelungen.