„Mutter werden. Mutter sein“, herausgegeben von Barbara Rieger, lässt verschiedene Autorinnen zum Thema Mutterschaft zu Wort kommen, welche in 15 Kurzgeschichten ihre Sicht auf das Thema aufarbeiten sollten. ...
„Mutter werden. Mutter sein“, herausgegeben von Barbara Rieger, lässt verschiedene Autorinnen zum Thema Mutterschaft zu Wort kommen, welche in 15 Kurzgeschichten ihre Sicht auf das Thema aufarbeiten sollten. Am Ende werden all diese Frauen noch kurz porträtiert. Optisch wirkt das Buch sehr hochwertig, es ist Hardcover mit modern aussehender Frauen-Illustration auf dem Cover und praktischem Lesebändchen. Die Grafik wird auch im Inneren aufgenommen, indem die Streifen des Buchrückens die erste Seite jeder Geschichte zieren. Auch gut gefallen hat mir, dass der jeweilige Name der Autorin während aller Seiten ihrer Geschichte am Rand abgedruckt ist und sich die Geschichten aufgrund des jeweils geringen Umfangs zügig lesen lassen.
Der Titel „Mutter werden. Mutter sein.“ klingt für mich interessant und auch der Klappentext verspricht eine wertschätzende Darstellung des Themas Mutterschaft. Ich habe mir Gedanken und Aspekte anderer moderner Frauen zu diesem Thema erhofft, die auch mir vielleicht in dieser wichtigen Entscheidung weiterhelfen. Leider wurde ich hierbei enttäuscht, da mich der Großteil der Geschichten leider nicht abholen konnte – weder inhaltlich, geschweige denn emotional. Wie so oft bei einem Kurzgeschichtenband gibt es Geschichten, die einen Leser mehr und welche die ihn oder sie weniger ansprechen. Leider waren es hier für meinen Geschmack zu wenige Stories, die mir gefallen haben und die mir vom Schreibstil her zugesagt haben. Der Großteil beleuchtet nur einen bestimmten Aspekt der Mutterschaft, teilweise kryptisch, teilweise zu detailliert und viele sind sehr literarisch und somit schwer verständlich verfasst. Für mich ist dieses Thema sowieso bereits eher problembehaftet, die meist eher negative Aspekte darstellenden Geschichten haben dies eher verstärkt, als mir Mut gemacht. Des Weiteren wurde häufig auf das Dilemma Künstlerin/ Schriftstellerin als Mutter gezielt, weshalb ich mich nicht mit den Autorinnen identifizieren konnte. Leider konnte mich das Buch deshalb nicht überzeugen, für Leserinnen mit anderen Erwartungen, die einen anspruchsvollen Schreibstil bevorzugen, wird es aber durchaus ein nettes Werk sein.
Wir schreiben das Jahr 1793 in Stockholm: Jean Michael Cardell, ein Kriegsveteran, der die schrecklichen Erlebnisse seiner Zeit bei der Marine noch in sich trägt, schlägt sich mehr schlecht als Recht als ...
Wir schreiben das Jahr 1793 in Stockholm: Jean Michael Cardell, ein Kriegsveteran, der die schrecklichen Erlebnisse seiner Zeit bei der Marine noch in sich trägt, schlägt sich mehr schlecht als Recht als Stadtknecht durchs Leben. Doch wer zu dieser Zeit überleben will muss egoistisch und rücksichtslos sein – was Cardell zunehmend schwer fällt und nur mit jeder Menge Alkohol erträgt. So lässt sich der Stadtknecht eines kalten Abends dazu überreden, in die stinkende Stadtkloake zu steigen, um die Überreste eines menschlichen Leichnams zu bergen. Dieser ist fast bis zur Unmenschlichkeit erstellt und schnell ist klar, dass ihm etwas Grausames wiederfahren sein muss. Gemeinsam mit Cecil Winge, dem tuberkulosekranken, aber immer noch nach Gerechtigkeit strebenden zuständigen Juristen möchte Cardell den Fall aufklären.
„1793“ des schwedischen Krimipreisträgers Niklas Natt och Dag stand auf der Liste der Spiegel Literatur-Bestseller und wird auf der Rückseite als „Meisterwerk“ bezeichnet. Diese Beschreibung gemeinsam mit der sehr ansprechenden Optik hat das Buch für mich interessant gemacht: Das Cover ziert die große Jahreszahl in Gold geprägt, in welcher kunstvoll sowohl das alte Stockholm, als auch Blutstropfen eingearbeitet wurde. Das Ganze auf schwarzem Hintergrund wirkt sehr edel und schafft bereits das passende Setting für die Story. Ebenfalls gelungen ist der historische Stadtplan in der vorderen Buchklappe, auf dem die wichtigsten Stationen der Story eingezeichnet sind. Interessant war auch das Interview mit dem Autor in der hinteren Buchklappe, in welcher dieser von seiner Recherche zum Stockholm des 18. Jahrhunderts berichtet.
Leider war es das für mich aber auch schon mit den positiven Aspekten des Buches, denn die Hauptsache – das Werk an sich – hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Sicherlich war das Leben im 18. Jahrhundert hart, aber wenn es in Stockholm zuging wie im Buch beschrieben hätte wohl jeder lieber den Freitod gesucht, als sich durch die beschriebene Hölle zu schleppen. Viele Szenen waren von einer Brutalität, Grausamkeit und Blutrünstigkeit geprägt, die für mich an die Grenze des guten Geschmacks ging. Über diese Grenze hinaus gingen die ekelerregenden Beschreibungen von z.B. Fäkalien und unmenschlichem Verhalten, die mich teilweise würgen ließen – und ich bin wirklich nicht zart besaitet. Das Ganze noch in einem Detailierungsgrad, den ich wirklich nicht lesen möchte. Dazu noch absolut unsympathische Figuren, deren Handeln und Denken ich nicht nachvollziehen konnte und eine verwirrende Geschichte, deren Ende alles oder nichts bedeuten kann und mich als Leser mehr als unbefriedigt und verwirrt zurück gelassen hat. Nein danke, ich werde definitiv kein anderes Buch des Autors mehr lesen wollen.
Vor sechs Jahren ist die kleine Leni auf dem Schulweg verschwunden. Ihr Fall, sowie der zweier gleichzeitig verschwundener Kinder wurde nie aufgedeckt und beinahe ad acta gelegt, als ein neuer Fall die ...
Vor sechs Jahren ist die kleine Leni auf dem Schulweg verschwunden. Ihr Fall, sowie der zweier gleichzeitig verschwundener Kinder wurde nie aufgedeckt und beinahe ad acta gelegt, als ein neuer Fall die Republik erschüttert: Wieder sind zwei kleine Mädchen verschwunden, wieder gibt es keinerlei Hinweise auf den Täter. Robert Benz, Lenis Vater, hat den ungeklärten Verbleib seiner kleinen Tochter niemals überwunden. Umso mehr nimmt es ihn mit, dass sich der Fall nun zu wiederholen scheint. Zeitgleich geschehen seltsame Dinge in Benz Umfeld: Lenis Sachen, die damals mit ihr verschwanden, stehen plötzlich wieder an ihrem alten Platz im Flur, er bekommt Anrufe und Drohungen. Die Vergangenheit lässt ihm keine Ruhe und so kontaktiert er Max Bischoff, den ehemals genialsten Fallanalytiker des Düsseldorfer KK11, der dem aktiven Polizeidienst aber inzwischen den Rücken gekehrt hat. Max lässt sich von dem verzweifelten Vater überreden, den Cold Case um Leni wieder aufzunehmen – nichtsahnend, dass er dabei in ein Wespennest sticht…
„Mörderfinder“ von Arno Strobl verfolgt den Weg des ehemaligen Polizisten Max Bischoff weiter und lässt ihn an einem neuen Fall arbeiten. Wer wie ich vorher nicht mit dem Ermittler in Kontakt kam hat hierbei keinen Nachteil, da das Buch geschickt eingebaut alle relevanten Informationen, die für den aktuellen Band notwendig sind, zusammenfasst. Somit hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Wichtiges aus den Vorgängerbänden fehlt, meine Neugier auf diese wurde trotzdem geweckt.
Strobls Schreibstil gefällt mir unheimlich gut, er liest sich flüssig und angenehm und entwickelt mit fortschreitender Story einen enormen Sog und ein hohes Tempo. Der Plot ist absolut stimmig aufgebaut und überzeugt durch die ein oder andere überraschende Wendung sowie Cliffhanger am Ende der Kapitel, die zum Weiterlesen animieren. Die Spannung ist permanent hoch und es macht Spaß, gemeinsam mit Max zu ermitteln. An manchen Stellen konnte ich seine Reaktionen allerdings nicht nachvollziehen und auch die ein oder andere Figur war mir persönlich etwas zu blass konstruiert. Des Weiteren mag ich das Cover nicht besonders gerne, ich finde es einfallslos und vor allem stört mich, dass das schwarze Haar darauf nicht mit dem im Buch ständig beschriebenen „blonden Zopf“ übereinstimmt. Insgesamt hat mir aber der temporeiche Thriller sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Fälle mit Max Bischoff – egal in welcher Rolle.
Käse ist für mich die wichtigste Zutat beim Essen – egal ob aufs Brot, zum Überbacken oder als beigemengte Zutat, mit Käse schmeckt einfach alles besser. Was über die üblichen Rezepte hinaus noch in der ...
Käse ist für mich die wichtigste Zutat beim Essen – egal ob aufs Brot, zum Überbacken oder als beigemengte Zutat, mit Käse schmeckt einfach alles besser. Was über die üblichen Rezepte hinaus noch in der Küche mit meiner Lieblingszutat möglich ist zeigt das neue Kochbuch mit dem lustigen Titel „Say Cheese!“ des Landwirtschaftsverlag – und begeistert mich damit!
Bereits die Optik des Buches überzeugt: Ein hochwertiges Hardcover-Buch mit hübschen orangefarbenem Buchschnitt in handlichem Format ist in meinem Briefkasten gelandet und mir bereits durch die Ankündigung „Heißhunger-Gerichte mit Käse“ den Appetit angeregt. Beim Durchblättern fallen zuerst die hochwertigen und passenden Fotos von Zutaten wie fertigen Gerichten ins Auge, die absolut Lust darauf machen, die Rezepte selbst auszuprobieren und wahnsinnig lecker aussehen. Tolle Illustrationen wurden hier gewählt und absolut passend eingebaut!
Das Buch beginnt mit einer Einleitung, in welcher der interessierte Leser Hintergründe zum Thema Käse in der Küche sowie Tipps für das perfekte Schmelzen von Käse erfährt. Auch eine kleine Käse-Kunde über einige der beliebtesten und bekanntesten Sorten ist vorhanden. Leider werden dort nicht alle Käsesorten beschrieben, die im Folgenden auch verkocht werden. So fiel es mir etwas schwer, passende Alternativen zu finden, da manche „speziellere“ Sorten beim Einkauf leider nicht zu bekommen waren. Die Rezepte an sich gliedern sich im Folgenden in die Zubereitung mit Brot, Nudeln, Gemüse sowie „zum Dippen & Löffeln“. Hierbei findet sich eine bunte Mischung an bekannten (z.B. Käse-Toast) sowie ausgefalleneren (z.B. Kürbis-Pfannkuchen mit Ziegenkäse) und auch kreativen (z.B. Mini-Quiches) Rezepten, so dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Des Weiteren gibt es glutenfreie Varianten, vegetarisches und saisonales – eine tolle Mischung! Mir haben insbesondere die Auflauf-Rezepte viele neue Anregungen gegeben, welche ich gerne ausprobieren werde. Manche der Rezepte sind mir aber zugegebenermaßen auch zu aufwändig dafür, dass am Ende ein etwas spezielleres Brot oder eine Suppe dabei herauskommt.
Mein Fazit: Auch wenn ich nicht jedes Rezept ausprobieren werde habe ich tolle Anregungen für die kreative und „etwas andere“ Zubereitungsweise meiner Lieblingszutat erhalten und freue mich aufs weitere Ausprobieren!
Jade flieht vor ihrer Vergangenheit nach New York, um dort noch einmal neu anzufangen und sich ihren Traum vom Modedesign-Studium zu erfüllen. Die Highschool-Zeit in der Kleinstadt Beckhaven hat sie in ...
Jade flieht vor ihrer Vergangenheit nach New York, um dort noch einmal neu anzufangen und sich ihren Traum vom Modedesign-Studium zu erfüllen. Die Highschool-Zeit in der Kleinstadt Beckhaven hat sie in schlimmer Erinnerung und zieht sich aufgrund der dort gemachten Erfahrungen gerne von anderen Menschen zurück. Da hat sie die Rechnung aber ohne Olivia gemacht, ihre Arbeitskollegin in dem Café, in dem Jade zu jobben beginnt. Olivia ist das glatte Gegenteil der introvertierten Jade: Lebensfroh, optimistisch und aufgeschlossen. Und sie ist HipHop-Tanzlehrerin im „Move District“. Die beiden werden Freundinnen und so gelingt es Olivia schließlich, Jade zu einer Probestunde in die Tanzschule zu locken. Dort entdeckt Jade nicht nur eine neue Leidenschaft für sich, sondern kommt auch in engeren Kontakt mit Olivias Trainerkollegen Austin. Zwischen den beiden knistert es heftig, doch Jade möchte keine Gefühle zulassen, da die Vergangenheit ihr noch in den Knochen sitzt – und zudem droht sie einzuholen. Wird es Austin gelingen, ihren Panzer zu knacken?
„Dance into my world“ ist das Debüt der jungen Freiburger Autorin Maren Vivien Haase und gleichzeitig der Auftakt der dreibändigen „Move District“-Reihe. Jedes der drei Cover folgt einem anderen Farbschema, passt vom Muster her aber perfekt zu den anderen Bänden. „Dance into my world“ ist in leuchtenden Orange- und Rottönen gehalten und macht auf den ersten Blick gute Laune! Ich liebe die Farbgebung, aber auch das quirlige Muster, das mich bereits an die geslideten Spuren eines Tänzers erinnert. Insofern finde ich die dynamische Wirbel absolut passend zum Inhalt. Besonders gut gefallen mir auch die goldenen Sprenkel auf dem Cover, die ihm etwas hochwertige und noch dazu eine sehr angenehme Haptik verleihen.
Dass das Motto „Tanz“ sich durch das gesamte Buch ziehen wird, bemerkt man auch bereits auf den ersten Seiten: Nicht nur ist die Autorin selbst semiprofessionelle Tänzerin in einer mir duraus bekannten, namhafen HipHop-Crew, auch ist dem Buch eine passende Playlist vorangestellt und durch einen QR-Code kann der interessierte Leser ein Video der Autorin beim Tanz zum Buch anklicken. Toll gemacht, ein perfekter Rahmen für Jades und Austins Dance-Lovestory!
Marens Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, er ist flüssig und lebendig, voller liebevoll beschriebener Details und Wortwitze in den Dialogen. Einige Szenen waren so gut beschrieben, dass ich laut loslachen musste, in anderen ist das Kribbeln zwischen den Protagonisten auf mich übergegangen. Da ich selbst Tänzerin bin haben mich aber insbesondere die authentisch beschriebenen, gefühlvollen Tanzszenen berührt – so kann man über diesen Sport nur schreiben, wenn man dieselbe tiefe Leidenschaft dafür verspürt wie ich. Ein ganz großes Kompliment an die Autorin, bisher hat noch kaum ein Buch das für mich mit dem Tanzen verbundene Lebensgefühl so perfekt eingefangen wie „Dance into my world“! Aber auch die Stimmung im „Move District“, im Café und insgesamt die Atmosphäre New Yorks wurden so authentisch beschrieben, dass ich mich als Teil davon gefühlt habe. Maren besitzt wirklich ein tolles Gespür für Stimmungen.
Die Geschichte an sich startet eher langsam, man lernt Jades Persönlichkeit und den Start ihres neuen Lebens kennen. So bin ich gut in der Story gelandet und konnte mir ein Bild von der Protagonistin verschaffen, bevor die eigentliche Handlung beginnt. Hinsichtlich ihrer Vergangenheit werden bereits einige Andeutungen gemacht, die meine Neugier, aber auch mein Mitgefühl wecken und erklären, warum sie in manchen Situationen so zurückhaltend reagiert. Jades Kontakt mit dem Tanzen und wie gut der Sport ihr tut waren schön ausgearbeitet, so werden auch tanzunerfahrene Leser:innen gut in diese Welt eingeführt – und entwickeln hoffentlich das Bedürfnis, diesen tollen Sport auch selbst einmal ohne Scheu auszuprobieren! Auch die Annäherung zu Austin fand langsam und gefühlvoll statt, ich mochte seine Kreativität und Hartnäckigkeit in Bezug auf Jade, auch wenn ich nicht so ganz verstanden habe, warum er sich so auf sie eingeschossen hat. Sein Fingerspitzengefühl und sein sensibler Umgang mit der traumatisierten Jade haben mir aber sehr imponiert und lassen auf eine ausgiebige Recherche seitens der Autorin schließen. Am Ende bleiben noch ein paar Fragen offen, ein Drama wirkte etwas konstruiert und einige Handlungen waren recht absehbar, aber darüber kann ich hinwegsehen, da die positiven Aspekte bei weitem überwiegen: Die Haupthandlung wurde abgeschlossen, das von mir ersehnte Happy End ist eingetreten und es bleiben noch genügend bereits angedeutete Hinweise auf Band 2 – auf den ich mich schon heute sehr freue! Viele der liebevoll ausgearbeiteten Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich kann kaum erwarten die Geschichte meiner Lieblings-Figur Olivia zu lesen!
Insgesamt ist „Dance into my world“ ein Buch, bei der die Leidenschaft der Autorin für das Tanzen sich in jedem Wort widerspiegelt. Maren Vivien Haase beschreibt die Tanzszenen so lebendig und authentisch, dass auch ich als Leserin sofort das Bedürfnis verspüre, die Musik laut aufzudrehen und mich dazu zu bewegen. Meine absolute Leseempfehlung für alle Tänzer*innen und solche, die es werden wollen.