Nur für Fans?
Die SonnenschwesterDieser Roman ist der sechste Band einer siebenteiligen Reihe, ich habe ihn jedoch als erstes gelesen – vielleicht nicht die beste Idee. Die jungen Frauen in Lucinda Rileys „Die sieben Schwestern“-Serie ...
Dieser Roman ist der sechste Band einer siebenteiligen Reihe, ich habe ihn jedoch als erstes gelesen – vielleicht nicht die beste Idee. Die jungen Frauen in Lucinda Rileys „Die sieben Schwestern“-Serie wurden von „Pa Salt“ adoptiert und sind in der Nähe von Genf aufgewachsen. Nach dem Tod ihres Adoptivvaters bekommt jede einen Brief mit Informationen zu ihrer Herkunft ausgehändigt. In jedem Buch der Reihe geht eine der Schwestern dem Rätsel um ihre Geburt nach; im sechsten Band „Die Sonnenschwester“, ist es die jüngste, Elektra. Sie ist Mitte zwanzig, lebt als Supermodel in Manhattan, hat ein ausgeprägtes Alkohol- und Drogenproblem und interessiert sich zunächst überhaupt nicht für ihre Wurzeln. Wichtig ist ihr eigentlich nur die eigene Selbstbetäubung, was sich nicht besonders fesselnd liest. Dann taucht allerdings eine Frau auf, die sich als Elektras Großmutter vorstellt und ihrer Enkelin die Geschichte ihrer kenianischen Vorfahrinnen erzählt, was eigentlich ein eigenständiger, historischer Roman sein könnte. Ab da wird zwischen den beiden Geschichten hin- und hergesprungen, wobei gleich der erste Einschub über 100 Seiten lang ist. Das Buch im Buch handelt von Cecily, einer jungen New Yorkerin, die 1939 ihre Patentante in Kenia besucht und deren Geschichte ich um einiges spannender fand als Elektras Läuterung in der Entzugsklinik. Beide Handlungsstränge eint leider eine gewisse Vorhersehbarkeit. Lucinda Rileys Andeutungen sind nicht besonders subtil, mir kam es mitunter so vor, als würde die Autorin mit einem blinkenden Neonpfeil in die Richtung zeigen, in die sich die Geschichte entwickelt. Vielleicht geht der Autorin bei dieser Romanreihe so langsam die Puste aus?