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Veröffentlicht am 22.11.2018

Recht amüsant.

Agatha Raisin und der tote Gutsherr
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Diese 10.te Folge fand sie recht amüsant. Passt zum Spätherbst mit all den Verwicklungen und gar den Elfenlichtern.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Um ein für alle Mal über den vermaledeiten ...

Diese 10.te Folge fand sie recht amüsant. Passt zum Spätherbst mit all den Verwicklungen und gar den Elfenlichtern.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Um ein für alle Mal über den vermaledeiten James Lacey hinwegzukommen, zieht Agatha Raisin nach Norfolk. Hier, im Osten Englands, sind die Leute ziemlich seltsam: Sie glauben sogar an Elfen. Was für ein Blödsinn!, findet Agatha. Dennoch möchte sie einen guten Eindruck im Dorf machen und behauptet, einen Kriminalroman zu schreiben, der Tod auf dem Landgut heißt.

Das hat ungeahnte Folgen, als auf dem nahegelegenen Landgut tatsächlich ein Mord geschieht und Agatha unter Tatverdacht gerät. Kann sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen? Und was hat es mit den angeblichen Elfen auf sich?“
Agatha kann es wieder nicht lassen. Sie fängt an, den Mord an dem Landgutherren aufzuklären, den sie vor Kurzen kennengelernt hat. Ihr Freund Charles, von dem sie die Finger gelegentlich auch nicht lassen kann, reist zu ihr. Zu zweit geben sie ein eigenartiges Hobby-Ermittler-Duo ab, das durchaus seine Erfolge feiern kann.
Agatha ist alles andere als nett. Sie verfolgt ihre eigenen Interessen, ohne Rücksicht auf Verluste, egal welcher Art die sein mögen. Charles hat etwas mehr Feingefühl, was ihm auch hilft, an die nötigen Infos ranzukommen. Mit etwas Glück kommen sie dahinter, wer hinter dem Mord steckt, es gibt später noch einen zweiten, obwohl hier auch Missverständnisse und reiner Bluff die entscheidenden Erfolgsmomente brachten. Sie entgehen einem Mordanschlag und liefern die Verbrecher der Polizei.
Ein cosy Krimi aus England, den man gut nebenbei hören kann. Agatha ist nicht sonderlich nett, hat aber ihren eigenen Charakter und Durchsetzungswillen, die ihr bei den Ermittlungen gut weiterhelfen. Insgesamt ist die Geschichte schön atmosphärisch. Man hat den Eindruck, man wäre in England und ermittele zusammen mit Agatha.
Julia Fischer hat sehr gut gelesen. Ich konnte alle Figuren samt ihren emotionalen Befindlichkeiten auf Anhieb heraushören. Gern höre ich weitere Folgen mit Agatha.
5 St. 19 Min., gekürzte Ausgabe.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Ein toller Reiseführer! Informativ, aussagestark, mitreißend.

Paris MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag
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Diesen Paris Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag würde ich auf jeden Fall mitnehmen, wenn ich nach Paris aufbreche. Auch die Vorbereitungen auf die Reise kann man damit prima erledigen: Die einzelnen ...

Diesen Paris Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag würde ich auf jeden Fall mitnehmen, wenn ich nach Paris aufbreche. Auch die Vorbereitungen auf die Reise kann man damit prima erledigen: Die einzelnen Sehenswürdigkeiten oder ganze Touren aussuchen, die man beim Besuch in Paris absolvieren möchte.
Der Reiseführer ist logisch, klar, mit tiefgreifender Kenntnis der Stadt und der Materie in Sachen Reisen insg. aufgebaut. Alles Wissens- und Sehenswerte ist griffig, in kleinen, aussagestarken Texten dargelegt, mit all den wichtigen Infos versehen, sodass man das Wesentliche in einem Buch zusammen hat und somit auch prima eigene Touren planen kann.
Gleich vorn gibt es paar Seiten, die grundsätzliche Dinge in einigen Sätzen über Paris vermitteln: Die Stadt und wie sie aufgeteilt ist, klassische Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Louvre, Centre Pompidou samt Alternativen wie „Unbekannte Museen“ und „Versteckte Perlen“ uvm. Auch wo man: Essen gehen, mit Preisen, Tel. Nr., gar mit passenden Phrasen auf Französisch; Ausgehen, z.B. Clubs, Cabarets, etc. und Einkaufbummel unternehmen kann. Hier findet man gleich Verweise auf die Touren, die den Kern des Reiseführers bilden.
Es gibt 13 Touren, die im Herzen von Paris anfangen, über Montparnasse, Eiffelturm, XVI. Arrondissement, Montmartre und zum Schluss zu Belleville und Pére-Lachaise führen. Für mehr Details s. Inhaltsverzeichnis auf der Webseite des Verlages. Da ist alles schön der Reihe nach aufgelistet.
Aber mit den Touren, wobei sie alle sehr schön sind, ich würde sie alle absolvieren, ist es noch nicht getan. Das Kapitel „Ausflüge“ berichtet u.a. über Saint-Denis, Fontainebleau, Versailles und andere Sehenswürdigkeiten mit all den nötigen Details, z.B. wie man hinkommt, wo man da essen kann, Öffnungszeiten, Preise inkl., und vielen anderen wertvollen Tipps. Als ein Tüpfelchen auf dem i findet man auch ein kleines Farbfoto von Monets berühmtem Seerosenteich, als die Rede von Musée des Impressionnismes in Giverny die Rede ist.
Darauf folgt ein Kapitel, das kurz aber prägnant über die Stadtgeschichte, Kulturleben, Wirtschaft, Nachtleben uvm. erzählt. Auch zu den Themen: „Mit Kindern in Paris“, „Anreise“, „Übernachten“, begleitet von einer Karte in Farbe auf 2 Seiten, auf der die Hotels aufgezeichnet sind, „Paris (fast) umsonst“, „Unterwegs in Paris“, usw. findet man hier eine Fülle von nützlichen Informationen, die man für die Planung der Reise und für die Orientierung vor Ort prima verwenden kann.
Die Auflistungen aller Museen und aller Restaurants, samt Speiselexikon und etwas Französisch zur allg. Konversation mit Übersetzung ins Deutsche, dem Kartenverzeichnis, das die Touren auf der Karte von Paris als beschriftete Vierecke dem Leser bildlich vor Augen führen, sowie Register runden das Ganze ab.
Im Umschlag hinten findet man den Stadtplan von Paris in Farbe, Maßstab 1:20.000 und Paris Métro-Plan, was auch sehr praktisch ist und eine große Hilfe zur eigenen Orientierung leisten kann.
Diesen Reiseführer habe ich am Sonntagabend aufs Geratewohl in der Mitte aufgeschlagen, im XVI. Arrondissement, in der Tour 9, gelandet und habe ihn bis zur letzten Seite in einem Schwung gelesen. Dann ging ich zu Anfang und las die ersten 8 Touren bis ich wieder dort ankam, wo ich angefangen habe. Ich fand den so unterhaltsam, so mitreißend, dass ich den nicht aus der Hand legen konnte. Es war wie eine schöne, virtuelle Reise nach Paris.

Fazit: Ein sehr gut gelungener Reiseführer mit all den Infos, die man braucht, begleitet von vielen Karten und Farbfotos sowie einer App für Smartphone, Tablet &Co. So macht die Planung und das Reisen auch Spaß, da man bestens informiert ist und sich prima orientieren kann. Die nächste Reise nach Paris wird damit bestimmt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Schön auch als Geschenk, nettes Mitbringsel. Für diesen Preis wird hier echt viel geboten.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Dieser Geschichte wohnt ein Zauber inne.

Tod eines Weinbauern
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Diesen gemütlichen Krimi aus der Nähe von Neusiedlersee, Österreich, habe ich sehr gern gelesen. So etwas Atmosphärisches, Herzerwärmendes, Authentisches! Perfekt für die trüben Novembertage.
Luise, Mitte ...

Diesen gemütlichen Krimi aus der Nähe von Neusiedlersee, Österreich, habe ich sehr gern gelesen. So etwas Atmosphärisches, Herzerwärmendes, Authentisches! Perfekt für die trüben Novembertage.
Luise, Mitte fünfzig, alleinstehend, ist eine aparte Erscheinung: Sie kleidet sich farbenfroh, in Röcke und Selbstgestricktes, versteht viel vom guten Wein, da Winzertochter, kocht/backt gern nach heimischen Rezepten. Resolut und eigensinnig, kann sie prima ihre Frau stehen: Wie sie sich dem Bürgermeister ggü behauptet hat, davon kann man ein gutes Stück an Streitkompetenz abschneiden. Sie ermittelt in ihrer Geburts- und Wohnstadt Schildern, in der sie viele Leute kennt. Ihre Lebensgeschichten sind miteinander verwoben, wie es sich nach und nach herausliest.
Luise war eine gute Freundin des ermordeten alten Winzers, kannte ihn und seine Weine. Sie fängt an, in der Familie und Bekanntenkreis herumzufragen. Da lernt man Leute kennen: Eine wahre Portraitgalerie. Alle Figuren kommen authentisch rüber, wie dem wahren Leben entsprungen, haben ihren eigenen Charakter, ihre Besonderheiten. Gern habe ich sie kennengelernt: Die alte Aloisia mit ihrem handgeschriebenen Heft voller alter Rezepte, einige findet man hinten im Buch zum Nachkochen; auch Melanie, die 14-jährige Enkelin des Weinbauers, die auch Winzerin werden will; oder auch den Öko-Winzer, der zwar kurz zum Schluss auftritt, aber einen sympathischen Eindruck hinterlässt. Und natürlich Luise selbst. Sie ist schon eine Person, die man nicht so schnell vergisst.
Bei Luise und den Leuten rund um den Weinberg habe ich mich wohlgefühlt. Ich war sofort in der Geschichte drin, konnte prima mit ihr durch diesen Krimi gehen. Sie ließ mich auch nicht los, als der Fall gelöst war.
Die Handlung ist logisch und gut nachvollziehbar aufgebaut. Sie hat mich auch hin und wieder mit unerwarteten Wendungen überrascht. Man bekommt genug Informationen in die Hand, um selbst mitzudenken. So rätselt man schön mit, denn viele haben ihre Motive gehabt. Aber nur einer hat es getan. Wenn man aufmerksam liest, hat man auch eine gute Chance, selbst darauf zu kommen, was ich auch sehr schätze: Der Leser wird hier fair behandelt.
Der klare Bezug zu den aktuellen Themen, Entwicklungen in der Landwirtschaft, die im Sommer für Schlagzeilen gesorgt haben, ist auch da. Die Gesellschaftskritik liest sich gut heraus, aber sie ist, wie auf Luises Webseite versprochen, sehr dezent und ohne Pathos angebracht worden. Finde ich sehr angenehm.
Auch Themen wie Familie, Familienzusammenhalt, und insb. Traditionen und ihre Pflege, die Liebe zur Heimat, die Wurzeln, die einen erden uvm. sind hier sehr gekonnt in den Erzählteppich eingewoben worden und sorgen für die Tiefe, die man oft vergeblich in Krimis dieser Art sucht.
Ich gehe soweit zu sagen: Dieser Geschichte wohnt ein Zauber inne.
Auch die persönliche Reife liest sich heraus, eher zwischen den Zeilen, aber man merkt, sie ist da, denn das Ganze wirkt nach, wie gute Geschichten es oft tun. Nach paar Tagen, als die letzte Seite umgeblättert war, fing ich an, sie von vorn zu lesen. Ich fand es schön, meine Zeit mit Luise & Co. zu verbringen. Dabei kamen noch andere Details der Handlung heraus, denen ich beim ersten Mal vllt nicht so viel Bedeutung beigemessen habe, die aber zum großen Ganzen wesentlich beitragen.
Ich denke mit Dankbarkeit an diese schönen Lesestunden zurück.
Wegen paar Unfeinheiten stilistischer Natur muss ich einen Stern abziehen. Die Geschichte an sich ist aber schön und sehr lesenswert.
Diesen Krimi kann ich mir sehr gut auch als Hörbuch vorstellen. Professionell vorgelesen, evtl. von einer reifen Frauenstimme, wird sie bestimmt mehr Leser/Zuhörer erreichen.
Freue mich auf weitere Folgen mit Luise Pimpernell und lese bis dahin den ersten Band.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Maigrets Geschichten einmal anders herum.

Maigrets Memoiren
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Diese Folge in der 12-teiligen Staffel mit Maigrets Fällen ist deutlich anders als die anderen 11.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Ein Fall, der eigentlich gar keiner ist: Maigret höchstpersönlich ...

Diese Folge in der 12-teiligen Staffel mit Maigrets Fällen ist deutlich anders als die anderen 11.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Ein Fall, der eigentlich gar keiner ist: Maigret höchstpersönlich erzählt aus seinem Leben – und Simenon muss schweigen.
Als Rentner in seinem Landhaus in Meung-sur-Loire schreibt Maigret seine Memoiren. Er erinnert sich an seine Kindheit, seine Anfänge bei der Polizei und an seine Liebe zu Madame Maigret, die ein gewisser Georges Simenon nicht ganz wirklichkeitsgetreu gezeichnet hat – wie so vieles andere auch… Kommissar Maigret muss einiges zurechtrücken.“
Hier erzählt Maigret. Von seiner Kindheit, seinen Eltern, seinem Werdegang als Ermittler, wie er seine Frau kennenlernte. Er erinnern sich an einige seiner Fälle, gängige Typen von Verbrechern uvm. Vor allem, ganz zu Anfang: Wie Maigret ein gewisser George Sim, ein junger Mann von etwa 24 Jahren, der auch gerne Pfeife raucht, von seinem Chef bei der Polizei vorgestellt wurde. George Sim meinte, er wäre kein Journalist, sondern ein Schriftsteller, der die Atmosphäre gern einfangen möchte. Als die Krimis mit Maigret dann populär wurden, trafen sie sich hin und wieder, aßen mal zusammen im Restaurant zu Abend usw.
Maigret hat auch sein Missfallen an den Darstellungen seiner Figur im Film geäußert. Mal war er dick, mal alt, mal zwanzig Jahre wieder jünger usw.

Es ist recht amüsant, diesen Maigret Memoiren zu lauschen. Maigrets Geschichten einmal anders herum sozusagen.

Walter Kreye hat wie gewohnt toll gelesen, ca. 4 St. 21 min. der ungekürzten Ausgabe waren schnell vorbei.
Gern höre ich die letzte Folge der Staffel.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Schonungslos. Wohl begründet. Augenöffnend. Unbedingt lesen!

Warum schweigen die Lämmer?
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Nach dem Beitrag von Prof. Rainer Mausfeld in „Lügen die Medien?“ von Jens Wernicke habe ich mehr von Prof. Mausfeld erhofft. Im Oktober 2018 erschienen „Die Lämmer“, was mich sehr gefreut hat. Habe das ...

Nach dem Beitrag von Prof. Rainer Mausfeld in „Lügen die Medien?“ von Jens Wernicke habe ich mehr von Prof. Mausfeld erhofft. Im Oktober 2018 erschienen „Die Lämmer“, was mich sehr gefreut hat. Habe das E-Book auf der Webseite des Verlages erworben und konnte mich dafür nur beglückwünschen. Das Buch übertraf meine kühnsten Erwartungen. „Stark! Großartig!“, musste ich oft beim Lesen denken. „Endlich sagt einer, was gesagt werden MUSS.“
Die heutige Lage, der Zustand der westlichen Gesellschaft und dessen, was sich Demokratie schimpft, ist so messerscharf analysiert und den Lesern griffig, in einer prima zugänglichen Form präsentiert worden, dass mir oft die Luft wegblieb. Ich war begeistert wie sprachlos ob der tiefgreifenden Erkenntnisse.
Der leitmediale Erzählrahmen wurde hier unter die Lupe genommen und den Lesern gezeigt, wie die Meinungsmache geschieht, anhand welcher Werkzeuge, auch wie man sie erkennen kann. Die Ziele der Indoktrination wurden ebenfalls in aller Klarheit offengelegt.
Der Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut. Insb. folgender Satz bringt es auf den Punkt, obschon nur einen Aspekt dieses Buches: „Rainer Mausfeld deckt die Systematik dieser Indoktrination auf, zeigt dabei auch ihre historischen Konstanten und macht uns sensibel für die vielfältigen psychologischen Beeinflussungsmethoden.“
An einigen Stellen musste ich an folgende, sehr lesenswerte Bücher denken: die Werke von Noam Chomsky, das Neuste „Kampf oder Untergang!“ (2018) oder auch an „Illegale Kriege“ von Daniele Ganser, „Plot zu scapegoat Russia“ von Dan Kovalik, wie auch an „Russland im Zangengriff“ und „Der Fluch der bösen Tat“ von Peter Scholl-Latour.
Das Buch stellt eine Ansammlung von Vorträgen von Prof. Mausfeld dar. Was man aus den Überschriften des Inhaltsverzeichnisses herausliest, wurde ausführlich dargelegt. Man bekommt auf jeden Fall sehr viel mehr, als man evtl. erwartet. Es ist so eine beeindruckende Fülle an Erkenntnissen, die einem hier in geballter Form vermittelt wird!
Die Thesen wurden im Laufe der Ausführungen von diversen Blickwinkeln betrachtet und plausibel, anhand von etlichen Quellen belegt. Bei den Quellen geht es um Forschungsergebnisse und Werke anderer Wissenschaftler, denn es gab bereits etliche empirische Untersuchungen in dem Bereich, meist im englischsprachigen Raum. Die Kommentare an den Fußnoten, die durchaus auch mal paar Seiten in Anspruch nehmen, stellen eine Fundgrube an weiteren Erläuterungen, Zitaten aus und Verweisen an Werke andere Wissenschaftler dar. Im E-Book konnte ich prima zw. Fußnoten und dem eigentlichen Text springen. Solch reichhaltige Fußnoten habe ich bisher in keinem anderen Sachbuch gesehen. Und ich habe sie genossen.
Was noch sehr positiv aufgefallen war: Nicht nur enormes Wissen, das einem vermittelt wird, macht dieses Buch aus. Man sieht auch, dass der Autor für das Thema brennt. Man merkt, dass es ihm nahegeht, was mit der Gesellschaft geschieht, in welche Richtung sie gelenkt wird und was daraus für die Normalbürger und ihr Nachkommen dabei herausspringt. Diese Hingabe ist das, was mich zusammen mit dem tiefgründigen Wissen, messerscharfen Analysen und griffigen Darstellungen sehr beeindruckt hat.
Man kann viel über dieses Buch schreiben, viel besser, man liest es selbst.
Ich habe schon einiges zu den Themen, die hier beleuchtet wurden, gelesen. Dieses Buch ist aber ein absolutes Top of the top aus all dem, was mir in der letzten Zeit vor Augen gelaufen war. Das war nicht gerade wenig.

Fazit: Ein großartiges Werk! Ein Glanzstück. Ein echtes Highlight in diesem Leseherbst 2018. All diejenigen, die diese Welt nicht begreifen, wenn sie sich der leitmedialen Erzählrahmen bedienen, werden hier fündig und erhalten sehr plausible und wohl begründete Erklärungen des Zeitgeschehens. Ehrlich. Schonungslos. Augenöffnend. Unbedingt lesen!
Gekürzt.