Profilbild von Weinlachgummi

Weinlachgummi

Lesejury Star
offline

Weinlachgummi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Weinlachgummi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

...

Das Jahr der Hexen
0

Zu Beginn der Geschichte war ich etwas an den Film The Village erinnert, doch schon bald löste ich mich von diesem Gedanken. Immanuelle lebt in Bethel, einer Gemeinde, wie soll ich sie am besten beschreiben, ...

Zu Beginn der Geschichte war ich etwas an den Film The Village erinnert, doch schon bald löste ich mich von diesem Gedanken. Immanuelle lebt in Bethel, einer Gemeinde, wie soll ich sie am besten beschreiben, dort herrscht das Patriarchat. Der Heilige Vater ist ganz dolle und alle Sünde kommt von der Mutter, deswegen muss Frau Buße tun und schön alles machen, was Mann sagt, um diese Erbsünde zu sühnen.

Immanuelle hat praktisch keine Rechte und lebt bei ihren Großeltern, da ihre Mutter gestorben ist. Diese hatte sich mit einem Jungen aus den Vorstädten eingelassen, obwohl sie dem Propheten versprochen war. Dadurch ist sie in Ungnade gefallen und Immanuelles Daseinsberechtigung ist noch geringer als die der anderen Frauen, manche munkeln sogar sie sei eine Hexe. Als es sie dann wie magischen in den verbotenen düsteren Wald zieht, nimmt das Schicksal seinen lauf...

Puhh, die Autorin bringt diese Gesellschaftskonstellation sehr gut an die Leserschaft, so empfand ich es zum Teil ziemlich anstrengend zu lesen wie ungerecht diese Welt ist und was dort alles schiefläuft. Je nach Laune war dies schwer zu ertragen und ich habe mich auf die Rache gefreut, auf den großen Rückschlag im Sinne von Carry. Ihr wisst, was ich meine. Ich möchte nicht Spoilern, nur so viel, das Buch ging dann auf jeden Fall in eine gute und richtige Richtung, ich hätte aber etwas andres und mehr erwartet.

Ich habe einfach ein bisschen etwas anderes Erwartet. Auch bei dem Thema Hexen, das kam für mich nicht in dem Ausmaße durch, wie ich es mir gewünscht hätte. Kurzum, ich kann dem Buch nicht wirklich vorwerfen, dass es nicht so war, wie ich es gerne gehabt hätte, da kann das Buch ja nichts für. Und Das Jahr der Hexen ist durchaus eine unterhaltsame Geschichte, mit einigen Höhen. Doch leider zogen sich manche Passagen für mich und ich habe die Spannung vermisst.

Dafür mochte ich die mutige und starke Protagonistin sehr und auch wie die Autorin die Atmosphäre eingefangen hat. Man hat sich als Leser*in wirklich in diese puristische Zeit zurückversetzt gefühlt. Themen wie Rassismus und Sexismus finden einen Platz in der Geschichte bzw. sind Zentrale Elemente. In der Summe eine atmosphärische und Unterhaltsame Geschichte, von der ich mir leider doch etwas mehr erhofft hätte.

Veröffentlicht am 02.07.2021

...

Roboterland
0

Roboterland: Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden ist ein sehr interessantes Buch. Eins vorweg, es ist kein Buch, welches man mal so eben wegließt. Dies liegt zum einen daran, dass der ...

Roboterland: Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden ist ein sehr interessantes Buch. Eins vorweg, es ist kein Buch, welches man mal so eben wegließt. Dies liegt zum einen daran, dass der Leserschaft einige Fakten und Wissen geboten wird und zum anderen daran, dass man das gelesene auch erst einmal verdauen muss.

Denn Jenny Kleeman zeigt der geneigten Leserschaft viele Innovationen auf, die man vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hat. Ich zum Beispiel wusste zwar von einzelnen, aber nicht welches ausmaß sie annehmen und das war zum Teil schon erschreckend. Aber auch wahnsinnig interessant und bereichernd. Man muss selbst zunächst verarbeiten, was auf einen zukommen könnte und wie weit die Wissenschaft bzw. Technik schon ist oder bald sein wird.

Dabei hat Jenny Kleeman ganze Arbeit geleistet, sie hat wirklich gut recherchiert wie man schnell merkt und auch wie sie die Dinge dann an das Publikum bringt, ist super. Nicht zu wertend, man merkt schon wie sie zu den einzelnen Dingen steht, da es im Gespräch einfach auch mit rauskommt, aber sie diktiert den Lesern keine Meinung auf. Sondern liefert die nötigen Informationen und Fakten, damit sich jeder Mensch selbst eine Meinung bilden kann. Wobei ich hier auch sagen muss, dass dies zu Beginn noch nicht ganz so ausgefeilt war, aber ich mochte ihre kritischen Interviewfragen und fand es gut, wie sie ihren Stil im verlauf verfeinert hat.

Es geht um Themen wie Roboter, genauer gesagt Sexroboter, wobei diese, wenn alles so klappt, wie es soll, einen Menschen weitestgehend ersetzen können. Außerdem geht es noch um Organe und Fleisch aus dem 3D-Drucker, das Thema fand ich auch sehr interessant. Erschreckend fand ich ein bisschen das Kapitel über die künstliche Gebärmütter. Der Grad bei Innovation und was ethnisch okay ist, ist schmal bei manchen Themen und auch Typ abhängig, was den einen nicht stört, wird dem anderen bitter aufstoßen. Doch würde diese Innovation, wie auch einige andere zweifellos vielen Menschen helfen. Ich denke letztendlich kommt es immer auf den Menschen drauf an, was er daraus macht. Hilft man kinderlosen Paaren oder möchte man langfristig perfekte Babys züchten?

Veröffentlicht am 17.06.2021

...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
0

Dies war mein erstes Buch von V. E. Schwab und ich bin schwer angetan von Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, sodass ich nun auch Lust habe ihre anderen Bücher zu lesen.

Addie wächst in einem kleinen ...

Dies war mein erstes Buch von V. E. Schwab und ich bin schwer angetan von Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, sodass ich nun auch Lust habe ihre anderen Bücher zu lesen.

Addie wächst in einem kleinen Dorf in Frankreich auf, es ist 1714 und als Frau ist es ihre Aufgabe zu heiraten und Kinder zubekommen. Aber sie will mehr, sie will selbst über ihr Leben entscheiden und so schließt sie in einer schicksalsschweren Nacht einen Pakt mit dem Teufel. Aber wie schon jedes Kind weiß, sollte man Vorsicht mit dem sein, was man sich wünscht.

So bekommt Addie zwar ihre Freiheit, diese hat aber einen hohen Preis, denn sie wird nie Spuren in der Welt hinterlassen, da jeder den sie trifft, sie wieder vergessen wird und das Augenblicklich, es ist als hätte es sie nie gegeben.

Allein schon diese Grundidee fand ich höchst interessant. Unweigerlich stellt man sich beim Lesen vor, wie so ein Leben wohl wäre. Würde man seine Seele vielleicht auch für so ein langes und selbstbestimmtes Leben eintauschen? Ihr könnt euch vorstellen, dass es sehr belastend ist, wenn man ständig vergessen wird, ein Job? Unmöglich, Freundschaft, wie wenn die anderen dich vergessen, sollten sie kurz aufs WC gehen.

Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen erzhält und aus der Sicht von zwei Protagonisten. Zunächst lernen wir nur Addie kenne, doch im Verlauf kam noch Henry hinzu. Diesen fand ich sehr interessant und ich habe seine Kapitel wirklich gerne gelesen. Wenn ich aber noch faszinierender fand, war Luc, tatsächlich hätte ich gerne auch ein paar Kapitel über ihn gehabt und fände eine Side Story über ihn genial.

Ich möchte natürlich nicht spoilern, aber das Ende hat mir richtig gut gefallen. Es war anders, überraschend und hat dem Buch einem würdigen Abschluss gegeben. In der Summe eine sehr interessante Geschichte mit tollen und authentischen Charakteren. Leider gab es für mich die eine oder andere Länge in der Vergangenheit von Addie, sodass es letztendlich 4,5 Weinlachgummis werden.

Veröffentlicht am 28.05.2021

...

M.A.G.I.K. (1). Die Prinzessin ist los
0

Nachdem mir die Zuckermeister von Tanja Voosen sehr gefallen haben, musste auch ihre neue Reihe bei mir einziehen.

Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es in diesem Reihenstart für Leser:innen ab ...

Nachdem mir die Zuckermeister von Tanja Voosen sehr gefallen haben, musste auch ihre neue Reihe bei mir einziehen.

Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es in diesem Reihenstart für Leser:innen ab 9 Jahren magisch zu. Neles Vater arbeite bei M.A.G.I.K., was genau er dort macht ist streng geheim. Aber sie weiß, es geht um magische Angelegenheiten und was sie noch weiß, der Job ist daran schuld, dass sie ihren Vater viel zu wenig sieht und sich oft einsam fühlt. Doch dann bringt er auf einmal Romy mit.

Romy die wirkt als würde sie von einem anderen Planeten kommen. Schnell wird klar, Romy ist eine Prinzessin und die Zeit mit ihr wird nicht einfach werden. Denn eine magische Prinzessin im Zeugenschutzprogramm, das ist kein einfaches Unterfangen.

Die Geschichte ist locker leicht erzählt und passt gut für die Altersempfehlung. Die Sätze sind einfach und verständlich gehalten und es gibt zwar keine Zeichnungen von einzelnen Szenen, was ich ziemlich schade fand, aber am Anfang jedes Kapitels gibt es eine kleine Illustration. Besonders gefallen hat mir hier wieder die Kreativität von Tanja Voosen, sie bringt so tolle und coole Ideen in die Geschichte ein.

Es hat Spaß gemacht die Geschichte zu lesen. Man leidet mit Nele mit, die ihren Vater vermisst und dann mit Romy klarkommen muss, die wirklich nicht einfach ist. Da konnte ich Neles Gefühle wirklich gut verstehen. Aber auch in Romy kann man sich gut hineinversetzten, sie kommt einfach aus einer völlig anderen Welt, wurde anders erzogen und kennt es schlichtweg nicht anders.

Das Thema Fußball, was eigentlich nicht meins ist, hat mir auch gefallen, weil dadurch das Thema Teambildung und Teil einer Gruppe sein, Elemente in der Geschichte waren. Nele und auch Romy entwickeln sich weiter und es war schön diesen Prozess zu verfolgen und zu sehen wie die beiden sich anfreunden.

Fazit:
Ein schöner Auftakt in die neue Reihe von Tanja Voosen.
Magisch, chaotisch und voller Freundschaft und nicht zu vergessen auch witzig.
Mir hat ein bisschen das besondere Etwas gefehlt, aber ich glaube jüngere Leser:innen werden bestimmt völlig in der Geschichte aufgehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2021

...

Haus aus Salz und Tränen
0

Es ist schon eine ganze Weile her, dass mich ein Buch so von sich eingenommen hat wie Haus aus Salz und Tränen. Die Geschichte hat so einen Sog entwickelt, dass ich, auch wenn ich nicht weiterlesen konnte, ...

Es ist schon eine ganze Weile her, dass mich ein Buch so von sich eingenommen hat wie Haus aus Salz und Tränen. Die Geschichte hat so einen Sog entwickelt, dass ich, auch wenn ich nicht weiterlesen konnte, in Gedanken bei der Geschichte war. Und auch heute noch, fast 2 Wochen nach dem Lesen, beschäftigt mich die Geschichte noch immer.

Die Geschichte klingt ein bisschen wie ein Märchen, es waren einmal 12 Schwestern doch dann starben sie, eine nach der anderen. Annaleigh unsere Protagonistin glaubt nicht an einen Fluch, doch fällt es ihr zunehmend schwer je mehr ihrer Schwester der frühe Tod ereilt. Ich möchte nicht zu viel der Geschichte vorwegnehmen, doch das Märchen Die zertanzten Schuhe dient hier zum Teil als Vorlage. Aber der Roman ist mehr als eine reine Märchenadaption, es gibt einige interessante Einflüsse und Wendungen.

Ich habe das Buch unheimlich gerne gelesen und war total an die Seiten gefesselt. Wollte immer weiter lesen und gar nicht mehr aufhören. Es gibt einige Geheimnisse und diese wollte ich unbedingt lüftet. Manche Wendungen habe ich erahnt, andere nicht und diese Mischung hat mir sehr gefallen. So war die Spannung permanent gegeben.

Die Geschichte mochte ich auch, sie war so schön atmosphärisch, aber auch bedrückend und zuweilen gruselig. Es beginnt ein Verwirrspiel und es gab durchaus einige gruselige Szenen. Aber auch Platz für eine kleine Romanze, welche aber nicht die Geschichte einnimmt. In der Summe hat mir diese Mischung aus verschiedenen Elementen sehr gefallen. Es war etwas anderes und besonders das raue Setting und die gruseligen Züge haben es mir angetan.

Fazit:
Ein überraschendes Highlight für mich.
Atmosphärisch, düster und bedrückende, aber doch mit Hoffnung gespickt.
Ich mochte die Charaktere und besonders die an ein Märchen angelehnte Geschichte.
Am liebsten würde ich nochmal in diese Welt eintauschen, aber es ist leider ein Einzelband.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere