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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

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Unsichtbare Frauen
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Aufmerksamkeit auf das Buch wurde ich aufgrund einer Werbung und ich bin wirklich froh darüber. Ich schreibe selten bei einem Buch, „unbedingt lesen!“. Da jeder Lesegeschmack ja individuell ist, aber Unsichtbare ...

Aufmerksamkeit auf das Buch wurde ich aufgrund einer Werbung und ich bin wirklich froh darüber. Ich schreibe selten bei einem Buch, „unbedingt lesen!“. Da jeder Lesegeschmack ja individuell ist, aber Unsichtbare Frauen ist ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. Durch die Aufteilung in verschiedene Teile zum Beispiel, Der Arztbesuch, in dem es unter anderen um wirkungslose Medikamente geht, kann man auch gut von einem Themengebiet zum anderen switchen und die Gliederung erleichtert das Lesen. Falls nun jemand denkt, die fast 500 Seiten an Fakten und Daten seien ihm zu zäh. Die Autorin hat durchaus einen gewissen humorvollen Stil, die Informationen an die Frau und hoffentlich auch an den Mann zu bringen.


Vermutlich weiß jeder, dass Frauen weniger verdienen und Führungspositionen viel häufiger von Männern besetzt sind. Doch wie groß der Unterschied wirklich ist und auch wie gefährlich, zeigt Unsichtbare Frauen sehr gut auf. Die Autorin nennt dabei allerlei Quellen, die man am Ende Nachschlagen kann. Wie gut alles recherchiert ist, kann ich nicht beurteilen, da ich von vielen davon keine Ahnung habe, doch wirkt die zusammengetragene Arbeit umfangreich recherchiert und sachlich. So hatte ich zum Beispiel nicht das Gefühl, die Autorin würde sich etwas aus den Fingern saugen oder überdramatisieren, einen vorwurfsvollen Ton wie ich ihn zunächst befürchtet habe, sucht man vergebens.


Gleich zu Beginn des Buches war ich geschockt, mir war nicht bewusst wie frauenfeindlich unsere Welt ist. Dabei ist dies oft gar keine Absicht, sondern resultiert aus Gedankenlosigkeit und falschen Daten Erhebungen. So wurden zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe, Häuser ohne Küche gebaut, weil keine Frau bei der Planung involviert war. Bei manchen Beispielen kann Frau sich nur an den Kopf fassen.


Schlimm fand ich auch den alltäglichen Teil, wie viele Frauen in oder beim Warten auf öffentliche Verkehrsmittel schon belästigt wurden, ist erschreckend. Mir selbst ist das auch schon passiert und dies leider nicht nur einmal. Die Autorin zeigt in diesem Buch auch gut auf, wie die einzelnen, ich nenne es mal Missstände beseitigt werden könnten. Manche Länder haben dies auch schon probiert, so hilft, um bei dem Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bleiben, zum Beispiel eine bessere Beleuchtung an den Haltestellen oder das Verlegen dieser an mehr frequentierte Orte. Aber um die Situation zu verbessern, muss zunächst jemand erkennen, das und auch was schiefläuft.


Auch wenn ihr normal wenig mit Sachbüchern anfangen könnt, lege ich euch dieses Buch ans Herz. Vermutlich lest ihr es nicht wie einen Roman am Stück, ich selbst habe recht lange gebraucht, weil ich die einzelnen Informationen immer wieder sacken lassen wollte und auch musste. Aber Unsichtbare Frauen beinhaltet so viele wichtige Informationen und zeigt auf, wie wichtig es ist, dass auch Frauen in Entscheidungspositionen sind, denn nur so kann sicher gegangen werden, dass wir nicht unsichtbar bleiben, denn das wir die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, reicht augenscheinlich nicht dafür aus.


Deswegen bitte lest dieses Buch, informiert euch, schreibt und sprecht darüber. Nur wenn man ein Bewusstsein bei den Menschen für diese doch noch so großen Unterschiede schafft, kann man etwas daran ändern.

Veröffentlicht am 04.04.2020

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Der Zauber von Immerda 1 – Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag
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Anemona hat es nicht so leicht. Sie kommt aus einer Hexenfamilie und jedes Mitglied hat eine besondere magische Fähigkeit. Sie kann nur verschwundene Dinge finden, was echt nicht so cool ist, wie zum Beispiel ...

Anemona hat es nicht so leicht. Sie kommt aus einer Hexenfamilie und jedes Mitglied hat eine besondere magische Fähigkeit. Sie kann nur verschwundene Dinge finden, was echt nicht so cool ist, wie zum Beispiel hellsehen oder schwere Sachen ohne Probleme tragen zu können. Und sie fühlt sich auch nicht so nützlich. Okay, sie findet die verlorene Brille der Nachbarin, aber die war auf ihrem Kopf, also dafür braucht man nicht wirklich Magie.


Doch dann steht eines Tages Moreg Vaine vor ihrer Tür, eine mächtige Hexe um die es so einige Gerüchte gibt, und sie will ausgerechnet zu Anemona. Zunächst denkt sie, da muss ein Fehler vorliegen, doch als Moreg ihr dann erklärt, das der letzte Dienstag verschwunden ist, ergibt es einen Sinn. Denn Anemona hat ja schließlich die magische Fähigkeit alles mögliche wiederzufinden, wieso dann nicht auch den letzten Dienstag, doch ganz so leicht ist die Mission dann doch nicht.


Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Dienstag, dabei begleitet Anemona ein schlecht gelauntes Monster namens Oswald, sozusagen ihr Hausmonster. Der kleine ist echt drollig und wurde schnell zu meinem Highlight in der Geschichte. Mit seiner Art zu sprechen hat er für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt und die Geschichte zusätzlich aufgelockert.


Die Reise verläuft nicht wie geplant und Anemona muss sich ganz neuen Herausforderungen stellen. Hierbei mochte ich sehr, wie sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt. Man merkt richtig schön, wie sie mehr Selbstbewusstsein bekommt und erkennt, dass auch sie eine wichtige Fähigkeit hat und eine Daseinsberechtigung in der Hexenfamilie. Die damit verbundene Botschaft, die dem Leser dabei vermittelt wird, hat mir gut gefallen. Jeder Mensch hat seine Fähigkeiten und nur weil sie auf den ersten Blick nicht so erwähnenswert wirken, heißt dies nicht, dass man bzw. sie weniger Wert sind.


Das Buch ist für Leser ab 9 Jahren und dem stimme ich zu. Die Geschichte ist einfach geschrieben und voller fantastischer Elemente. Besonders mochte ich neben Oswald den Drachen. Ja mit Drachen kann man mich immer haben und dieser hier ist ein liebes Exemplar. Granny Flora mochte ich auch sehr gerne. Allgemein sind die Charaktere liebevoll gezeichnet.


Und wo wir gerade bei gezeichnet sind. Im Buch befinden sich wunderschöne Illustrationen von Sarah Warburton. Den Stil dieser könnt ihr schon am Cover erkennen. Mir haben sie richtig gut gefallen und ich habe mich immer sehr gefreut, wenn ich welche entdeckt habe. Besonders die ganzseitigen waren ein Highlight.


Warum gibt es dann „nur″ 4 Weingummis und nicht 5? Ich kann es gar nicht so genau sagen. Mir hat der letzte Funke gefehlt, das besondere. Außerdem konnte mich die Geschichte nicht immer so an ihren Seiten fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Dies mag aber sicherlich bei den jüngeren Lesern anders sein. Für mich ist es eine schöne und solide Geschichte für Leser ab 8 Jahren, die es gerne magisch mögen.


Veröffentlicht am 04.04.2020

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Die Wunderfabrik – Keiner darf es wissen!
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Die Wunderfabrik, das hört sich nach einer fantasievollen und magischen Geschichte an. Das Cover strahlt für mich Spaß und Freude aus, und macht sehr neugierig auf das Buch.


Die zwölfjährige Winnie, ...

Die Wunderfabrik, das hört sich nach einer fantasievollen und magischen Geschichte an. Das Cover strahlt für mich Spaß und Freude aus, und macht sehr neugierig auf das Buch.


Die zwölfjährige Winnie, ihre große Schwester Cecilia und ihr kleiner Bruder Henry verbringen ihre Sommerferien bei den Großeltern, da ihre Eltern beruflich verreisen müssen. Die Großeltern haben die Geschwister bis dato kaum kennengelernt, deswegen sind sie doch ein bisschen überrascht, dass diese von sich aus anbieten, dass die Kinder dort bleiben können. Ganz so wild sind die drei nicht darauf, denn aus dem belebten London für ein paar Wochen in ein kleines Kaff zu ziehen, wo es nicht mal Internet gibt, scheint nicht sehr attraktiv.


Der Anfang der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Ich war sehr gespannt, was die Kinder alles bei den Großeltern erwartet. Leider Flaute die Freude immer mehr ab, da sich die Geschichte für mich immer mehr zog. Nachdem die Kinder bei den Großeltern gelandet sind, passiert eine Zeitl ang nicht viel und mir fiel es schwer am Ball zu bleiben, da mir die Spannung fehlte.


Was mir das Lesen zusätzlich erschwert hat, war die Atmosphäre, die mich richtig runtergezogen hat. Ich mag skurrile Charaktere, die schrullig und verschoben sind. Aber die Großeltern gingen für mich gar nicht. Sie waren so kaltherzig und abweisend zu den Kindern. Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber mich hat es richtig belastet zu lesen, wie die drei behandelt werden. Zugutehalten kann man hier der Autorin, dass sie es geschafft hat, diese Niedergeschlagenheit der Kids gut an mich als Leser zu transportieren. Nach einer Weile wurde es auch wieder besser, aber trotzdem wurde ich mit den Großeltern nicht warm.


Ich hatte die Hoffnung, dass das tragische Trio, dies auffangen wird und sie so Bezugspersonen für die Kinder werden. Dies passierte zwar ein bisschen, doch nicht in dem Ausmaß wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich verstehe vollkommen, dass die Bezeichnung tragischen Trio humorvoll gemeint ist. Doch trifft es leider nicht meinen Humor. Zur Information, das tragische Trio besteht aus einer Blinden sowie einer Tauben Frau und einem Kleinwüchsigen Mann.


Gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der Geschwister, wobei ihnen ja kaum etwas anderes übrig bleibt, als zusammenzuhalten. Es kam sehr schön beim Lesen raus, wie sehr sie sich mögen und was für ein gutes Team sie sind. So mochte ich die Szenen, in denen sie als Geschwister zusammen agiert haben.


Gegen Ende wurde die Geschichte dann wieder besser, konnte aber nicht den schwachen Mittelteil für mich Ausgleichen. Die Idee mit der Wunderfabrik finde ich ziemlich cool, doch leider wurde sehr viel Potenzial verschenkt. Und die Umsetzung hat mir zum Großen Teil nicht gefallen.


Veröffentlicht am 04.04.2020

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Falling Skye (Bd. 1)
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Nach einem tragischen Vorfall sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Menschen werden nun aufgeteilt in Rationelle (Ratio) und Emotionale (Senso). Dies soll helfen, Rassismus und Diskriminierung ...

Nach einem tragischen Vorfall sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Menschen werden nun aufgeteilt in Rationelle (Ratio) und Emotionale (Senso). Dies soll helfen, Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen, denn jeder Mensch ist gleich, der einzige Unterschied ist, ob du dich von deinen Emotionen leiten lässt, oder rationell denkst. So sollte es zumindest sein. Aber ist es fair, dass Sensos aus ihren gut bezahlten Jobs geworfen werden, da sie nur noch arbeiten für emotionale Menschen nachgehen dürfen wie zum Beispiel Erzieher, die dann auch schlechter bezahlt werden?


Um herauszufinden, zu welcher Gruppe ein Mensch gehört, gibt es die sogenannte Testung. Da das ganze Konzept aber noch neu ist, sind viele Erwachsene noch nicht getestet. Aber die Jugendlichen müssen sich nun alle testen lassen und wir begleiten die 16-jährige Skye bei ihrer Testung.


Das grobe Konstrukt scheint bekannt aus anderen Dystopien. Die Menschen werden in verschiedene Gruppen eingeteilt und die Protagonistin wird dabei begleiten, wie sie zu ihrem Ergebnis kommt. Doch bietet Falling Skye durchaus auch individuelle Ideen. Das Thema Feminismus spielt eine große Rolle, was mir richtig gut gefallen hat. Ich mochte es, wie die Autorin diesen Aspekt hat immer wieder mit einfließen lassen.


Der Schreibstil von Lina Frisch war angenehm zu lesen. Schön flüssig und fesselnd hat sie die Geschichte erzählt und dabei ein schönes Kopfkino geweckt. Ich konnte mir die Testung und die Charaktere gut bildlich vorstellen, dabei verliert sie sich aber nicht in endlosen Beschreibungen. Gelesen hab ich das Buch innerhalb von ein paar Tagen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Die Spannung wird gut gehalten und Langeweile kam beim Lesen keine auf.


Es passieren so einige Dinge, sodass die Geschichte dynamisch ist. Der Story Verlauf an sich hat mir auch gut gefallen. Man erfährt als Leser, wie es zur Gläsernen Nation kam und wie der Aufbau ist. So erscheint die Geschichte schön rund und gut durchdacht. Die Idee hat mir richtig gut gefallen, besonders im Hinblick auf den feministischen Teil. Aber auch die actiongeladenen Szenen haben mich überzeugt.


Unsere Protagonistin Skye mochte ich. Sie will unbedingt eine Rationelle sein und versucht danach zu handeln, aber kann man seine Emotionen einfach so abschalten? Sie ist mutig und sehr entschlossen. Besonders gerne mochte ich ihre Entwicklung bzw. wie sie mit der Zeit umdenkt und Dinge infrage stellt. Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen, da sie gut dargestellt wurden und nicht nur blasse Statisten waren.


Mein einziger Kritikpunkt ist die Lovestory. Diese verlief eigentlich gut und glaubhaft, hat dann aber gegen Ende einen Sprung gemacht, den ich überhaupt nicht nötig fand und auch überzogen. In der Summe ist dies aber nur ein kleines Manko und ich freue mich schon sehr auf Band 2.


Veröffentlicht am 04.04.2020

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Tara und Tahnee
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Bei Tara und Tahnee ist mir sofort das wunderschöne Cover und der lila Buchschnitt ins Auge gesprungen. Das Cover Bild von Max Meinzgold ist wirklich wunderschön und ich habe es des Öfteren beim Lesen ...


Bei Tara und Tahnee ist mir sofort das wunderschöne Cover und der lila Buchschnitt ins Auge gesprungen. Das Cover Bild von Max Meinzgold ist wirklich wunderschön und ich habe es des Öfteren beim Lesen betrachtet.


Wie man sich bei dem Titel Tara und Tahnee und dem Cover denken kann, geht es in dieser abenteuerlichen Geschichte für Leser ab 10 Jahren um zwei Mädchen. Der Leser begleitet die beiden Mädchen abwechselnd, dabei hat der Autor zunächst unterschiedliche Wege gewählt den Leser an den Geschehnissen teilhaben zu lassen. So begleitet man Tahnee aus der Erzähler-Perspektive und ist bei ihrem Handlungsstrang live dabei. Tara hingegen lässt den Leser aus der Ich-Perspektive in Form von Briefen, die sie ihrer Mutter schreibt, an den Geschehnissen teilhaben.


Diese Abwechslung mochte ich sehr, doch gibt es noch mehr Unterschiede. So startet man bei Tahnee gleich voller Action. Eine Truppe von Kopfgeldjägern steht bei ihr vor der Hütte und sucht ihren Vater. Tahnee kann es gar nicht glauben, wieso sollte jemand den Tod ihres Vaters in Auftrag geben? Doch es ist ohne Zweifel sein Gesicht auf dem Steckbrief. So beginnt eine wilde Flucht. Mir war es hier manchmal ein bisschen zu wild. Für ihre 11 Jahre hat Tahnee so einiges drauf und behält einen kühlen Kopf. Sie ist eine richtige Kämpferin.


Die Handlung um Tara beginnt da eher ruhig. Man erfährt ein bisschen etwas über ihren Alltag und über ihr isoliertes leben in San Francisco. Dort wohnt sie in einem großen Haus, doch ist es eher ein goldener Käfig, denn ihr Großvater will sie vor der Welt beschützen. Mit der Zeit ereignen sich einige mysteriöse Dinge und Tara fängt an Geschichten in Zweifel zu ziehen.


Die Atmosphäre im Buch ist richtig toll. Das Wild West Feeling kam richtig gut beim Lesen rüber und auch die Thematik mit dem Goldrausch fand ich interessant. Mit der gewählten Zeit 1856 und durch diesen Wild West Charme, sticht das Buch aus der Maße von Kinderbüchern heraus. Durch die Beschreibungen von Patrick Hertweck konnte ich mir die Charaktere und auch die Kulisse richtig gut vorstellen. So hat mir das Lesen richtig Spaß gemacht.


Ich muss aber auch sagen, dass mich das Buch nicht Konstant fesseln konnte. Dies lag aber nicht daran, dass es Langweilig oder zäh würde. Eher im Gegenteil, die Geschichte ist sehr dynamisch und rasant. Nur waren mir die ganzen Ereignisse manchmal ein bisschen zu viel des Guten, sodass ich da leider unbewusst etwas abgeschweift bin mit den Gedanken. Davon abgesehen aber, Däumchen nach oben.