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Bus 57Ich hatte Bus 57 überhaupt nicht auf dem Schirm, aber als ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich es unbedingt lesen. Einmal angefangen habe ich es dann auch fast am Stück gelesen. Ich habe befürchtet, ...
Ich hatte Bus 57 überhaupt nicht auf dem Schirm, aber als ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich es unbedingt lesen. Einmal angefangen habe ich es dann auch fast am Stück gelesen. Ich habe befürchtet, die Geschichte könnte zu trocken werden, zu sehr ein Bericht sein und weniger ein Roman, doch waren diese Ängste unbegründet.
Sasha bezeichnet sich selbst als agender, heißt, sie identifiziert sich nicht als bestimmtes Geschlecht. Allein schon deswegen wollte ich das Buch lesen, da ich noch nie ein Buch in diesem Bereich gelesen habe. Es gibt auch eine Auflistung / Erklärung im Buch, was Begriffe wie Bigender, Cupiosexuell und Panromantisch zum Beispiel bedeuten. Was ich richtig toll und informativ fand.
Sasha trägt gerne Röcke und fährt jeden Tag mit der Busline 57. Genau so Richard, er ist Afroamerikaner und schon straffällig geworden, macht gerne Scherze und fährt auch mit dem Bus 57. Natürlich machen Sasha und auch Richard noch sehr viel mehr Dinge aus, aber diese Details, sind für den Verlauf der Geschichte entscheidend. Wie es dazu kommt, dass er den Rock von Sasha anzündet, erfahrt ihr in Bus 57. Doch können wir dabei nicht in den Kopf von Richard sehen, und so bleiben einige Dinge auch ungewissen.
Ich fand die Geschichte fesselnd und auch spannend erzählt, ich wollte die ganze Zeit wissen, was als Nächstes passiert bzw. wie es dazu kam, dass der Rock von Sasha brannte und warum Richard das getan hat und dann später, was die Konsequenzen sind. So geht es in der Geschichte nicht nur um Sasha und das Gender Thema, sondern auch um Richard, sein leben im Viertel und auch den Strafprozess. Wie schnell eine unbedachte Handlung und auch das falsche Wort alles verändern können, es geht um das Strafgesetz / die Justiz und auch um Hassverbrechen. Darum, wie schnell sich eine öffentliche Meinung bildet und wie die Konsequenzen sein können. Die Mischung fand ich interessant und auch informativ.
Die Autorin verwendet die politisch korrekten Pronomen, was das Lesen manchmal etwas erschwert hat. Ich musste da erst rein kommen und am Anfang hat mich z.B. "Sier" aus dem Lesefluss gerissen, aber mit der Zeit wurde es normal und ich bin nicht mehr über das Wort gestolpert.
Fazit:
Das Buch schafft ein Bewusstsein, sei es über das Rechtssystem oder Gender Themen.
In meinen Augen ein sehr wichtiges Buch, welches auch gut als Schullektüre taugt, da es viel Stoff zu Diskussionen hergibt und auch aufklärt.
Inwieweit die Autorin die tatsächlichen Fakten wiedergegeben hat, kann ich natürlich nicht einschätzen, doch empfand ich die Geschichte als rund und nicht so, dass Dinge beschönigt wurden.