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Veröffentlicht am 31.01.2017

Faszinierender Weltenaufbau mit vielschichtigen Charakteren

Die Traumknüpfer
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Inhalt:

Kanaael De’Ar ist der Thronfolger des Herrschers der Sommerlande, doch er versteckt eine Gabe, die sein ganzes Volk gegen ihn aufbringen könnte.
Naviia O’Bhai, ein Mädchen in den Winterlanden, ...

Inhalt:

Kanaael De’Ar ist der Thronfolger des Herrschers der Sommerlande, doch er versteckt eine Gabe, die sein ganzes Volk gegen ihn aufbringen könnte.
Naviia O’Bhai, ein Mädchen in den Winterlanden, hat ein Geheimnis, das sie von den anderen Menschen abgrenzt. Dann werden Dörfer überfallen - darunter auch ihres. Dabei wird ihr Vater ermordet und Naviia schwört Rache.
Doch dann wird das Schicksal der beiden verwoben, als ihnen die Frühlingsgöttin Kev im Traum erscheint. Denn die Traumknüpferin Udinaa, die seit Jahrhunderten schläft und damit die göttliche Macht bewahrt, droht geweckt zu werden - etwas, das die Welt der vier Jahreszeiten in Gefahr bringt ...

Meine Meinung:

Ich kann nur empfehlen, auf keinen Fall den Klappentext zu lesen. Der nimmt etwa zwei Drittel der ganzen Story vorweg, was vielleicht auch Spannung aufbauen kann, in meinem Fall aber dazu geführt hat, dass ich die meiste Zeit darauf gewartet habe, zum Punkt zu kommen.
Denn der Leser kann die Entwicklungen mitverfolgen, wie sich die Einzelschicksale der Charaktere entwickeln und allmählich miteinander verbunden werden. Dabei wird die Geschichte aus mehreren Sichten erzählt, hauptsächlich dominiert aber von Kanaael und Naviia.

Der Weltenaufbau ist unheimlich faszinierend. Es gibt vier Länder, die jeweils einer Jahreszeit und der entsprechenden Gottheit zugeordnet sind. Je nachdem, welches Geschlecht die jeweilige Gottheit inne hat, hat auch dieses Geschlecht in dem Land den Vorrang, sodass es zwei matriarchalische und zwei patriarchalische Gesellschaften gibt, was ich ziemlich interessant fand. Diese beiden Kulturen treffen im Verlauf des Romans auch des Öfteren mal aufeinander und werden hinterfragt.
Ebenso interessant ist die Geschichte dieser Welt, auf die ich nicht weiter eingehen werde, um nichts vorwegzunehmen. Allerdings wird hier deutlich, dass sich keine Gruppe als „die Bösen“ klar definieren lässt, sondern dass die Handlungen und Entscheidungen individuell sind.
Eine besondere Rolle spielt das Verlorene Volk, Halbgötter mit besonderen Fähigkeiten, die sich jedoch in der Gesellschaft verstecken müssen und nur noch als Aberglaube gelten.

Die Hauptcharaktere waren mir sehr sympathisch. Es sind starke Charaktere, die entschlossen handeln und trotzdem alle individuell sind, mit ihren eigenen Erfahrungen, Familien, Motiven und vor allem Menschen, die ihnen nahe stehen und für die sie kämpfen. Sie sind nicht perfekt und wirken dadurch echt, und ich litt mit ihnen mit und schloss sie ins Herz.
Liebesgeschichten spielen eher eine nebengeordnete (aber nichtuntergeordnete) Rolle, der Fokus liegt vor allem auf Udinaa und dem Antreten des Schicksals.

Allerdings muss ich auch gestehen, dass mich das Buch nicht wirklich gefesselt hat, beziehungsweise erst auf den letzten hundert Seiten. Dabei hatte ich durchaus Spaß am Lesen, es hat mich unterhalten und war auch durchaus spannend. Vielleicht lag es auch daran, dass der Klappentext schon so viel verraten hatte und sich die Handlung somit anfangs hinzog.
Nichtsdestotrotz war Spannung vorhanden, vor allem durch die Intrigen und Verwicklungen, und ich habe das Schicksal der Charaktere gerne verfolgt.

Fazit: Faszinierender Weltenaufbau sowie vielschichtige, lebensechte und sympathische Charaktere

Veröffentlicht am 17.01.2017

Solider Abschluss

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
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! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !

Fesselnd war das Buch auf jeden Fall. Es zog mich in seinen Bann und entführte mich in das historisch angehauchte, wenn auch eigentlich mehr oder auch weniger ...

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !



Fesselnd war das Buch auf jeden Fall. Es zog mich in seinen Bann und entführte mich in das historisch angehauchte, wenn auch eigentlich mehr oder auch weniger fiktive Land Anglia, in die Welt der Hexen und Hexenmeister, der Magie und Intrigen. Auch Spannung ist definitiv vorhanden, vor allem durch den Kampf gegen Blackwell und die ständige Gefahr.
Es wird oft gesagt, die Fortsetzung sei schwächer als ihr Vorgänger, was ich so nicht bestätigen würde. Ich wurde bestens unterhalten, anfangs teils auch durch die oft humorvoll geprägten Interaktionen der Charaktere, aber auch durch die actionreichen Kämpfe.

Zu Beginn hatte ich kurz Schwierigkeiten, alles wieder einzuordnen und mir die Details wieder in den Kopf zu rufen, zumal kaum bis gar keine Informationen zusätzlich gegeben werden. Mit einem entspannten Einstieg hält sich die Autorin sowieso nicht auf, es geht sofort spannungsgeladen los.
Was ich von dem Ende halten soll, weiß ich noch nicht. Es passt, es ist gelungen, aber irgendwie fehlt mir der Funke, der es perfekt macht. Persönliches Problem.

Elizabeth ist eine starke Protagonistin, die nach dem Verlust ihres Stigmas ihre Fähigkeiten neu entwickeln muss, und somit alles andere als unfehlbar oder unbesiegbar ist. Dennoch opfert sie viel, um ihre Wünsche durchzusetzen.
Auch steht sie im stetigen Konflikt mit der Tatsache, dass ihre Vergangenheit, ihre Erinnerungen und ihre Fähigkeiten davon geprägt sind, dass sie einst die Feindin derjenigen war, die ihr heute am Herzen liegen.

Die Liebesgeschichte mit John ist vor allem anfangs ganz süß, allerdings zeigt sich bei ihm zunehmend der Einfluss des Stigmas, das ihn verändert.
Auch mit anderen gern gewonnen Charakteren wie Nicholas, Skyler und Fifer gibt es natürlich ein Wiedersehen, auch wenn alles unter dem Stern eines drohenden Krieges steht.

Fazit: Solider Abschluss mit viel Spannung, fesselndem Schreibstil und einer starken Protagonistin

Veröffentlicht am 14.01.2017

Ungewöhnliche Idee, viel Action und ein Protagonist mit viel Potenzial

Steelheart
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Die Idee ist ziemlich cool. Superhelden kennt jeder, aber hier wurde das Ganze mal umgedreht, denn sie sind nicht gekommen, um die Welt zu retten und für das Gute zu kämpfen, sondern um die Macht an sich ...

Die Idee ist ziemlich cool. Superhelden kennt jeder, aber hier wurde das Ganze mal umgedreht, denn sie sind nicht gekommen, um die Welt zu retten und für das Gute zu kämpfen, sondern um die Macht an sich zu reißen, was ich ziemlich interessant fand.
Es gibt viele verschiedene Superhelden, Epics genannt, einige sind schwächer, andere stärker. Während die stärkeren ganze Gebiete beherrschen, sich aber im ständigen Machtkampf mit anderen starken Epics befinden, unterwerfen sich diesen die schwächeren. Insgesamt gibt es somit eine Vielzahl unterschiedlichster Begabungen - und jeder Epic hat eine Schwäche, die er zu verbergen sucht.

Diese tolle Idee ist zudem noch recht ungewöhnlich, auch wenn man anfangs das Gefühl hat, dass der Aufbau der Geschichte bekannt ist. Rebellen, die gegen einen übermächtigen Herrscher kämpfen und ein unerfahrener Protagonist mit dem Wunsch nach Rache, das ist nicht komplett neu. Doch die Handlung weist einige überraschende Wendungen auf, auch wenn ich die ein oder andere Enthüllung bereits erahnt habe.
Zudem ist das Buch sehr fesselnd, was vor allem daran liegt, dass die Kapitel meist mit Cliffhangern enden und man somit quasi dazu gezwungen wird, weiterzulesen. Zwar ist es lange nicht wirklich atemraubend und total mitreißend, was auch an dem nüchternen Erzählstil des Protagonisten liegt, aber gerade gegen Ende steigert sich das Ganze nochmal.

David ist auch ein eher ungewöhnlicher Protagonist. Er brennt nach Rache, will Steelheart unbedingt zu Fall bringen und sich deswegen den Rebellen anschließen, zudem ist er sehr intelligent und denkt oft analytisch, was ihn zu einem starken Charakter werden lässt. Zwar streitet er ab, ein Nerd zu sein, allerdings hat er Informationen zu allen Epics und ihren Schwächen gesammelt, was eher auf das Gegenteil schließen lässt, wodurch entsprechende Diskussionen sehr unterhaltsam werden. Zudem verfügt er so über wertvolles Wissen, mit dem er zu glänzen weiß.
Auf der anderen Seite wirkte er oft jünger als er tatsächlich sein soll - also achtzehn Jahre alt. Manchmal kommt er ziemlich naiv rüber, außerdem verliebt er sich auf den ersten Blick in eine der Rebellen - Megan - und himmelt sie dauernd an, etwas, das ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, da sie lange sehr verschlossen bleibt.
Allgemein wirkt David auf zwischenmenschlicher Ebene sehr unbeholfen, was ihn niedlich erscheinen lässt. Im Allgemeinen entwickelt er sich aber weiter und zeigt Potenzial dazu, zu einem starken Helden zu werden.

Zwei weitere typische Merkmale für David und seine Gedankengänge sind Metaphern und Feuerwaffen. Zum Einen zeigt er sich auch in der Benutzung von Metaphern als sehr unbeholfen, sodass er teils sehr verdrehte Bilder entwickelt. Dieser Humor kam jetzt bei mir persönlich nicht hundertprozentig an, war aber ganz unterhaltsam.
Außerdem taucht regelmäßig seine Kritik an Pistolen wieder auf, da er Gewehre eindeutig vorzieht. Auch hier entsteht der Unterhaltungswert vor allem durch die Wiederholung und seine Versessenheit.

Auch die anderen Charaktere deuten oft Vielschichtigkeit an und einige von ihnen habe ich auch schnell lieb gewonnen.
Das Ende ist einigermaßen abgeschlossen, lässt aber ein paar Fragen offen und gerade durch die Steigerung zum Ende hin bin ich gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit: Ungewöhnliche, faszinierende Idee, mit viel Action und Spannung, leider auch einer nicht ganz nachvollziehbaren Liebesgeschichte am Rande umgesetzt, nüchtern erzählt durch einen intelligenten, teils aber auch noch naiven Protagonisten, der viel Potenzial dazu hat, sich zu einem starken Helden zu entwickeln

Veröffentlicht am 10.01.2017

Spannende, teils sehr brutale Fortsetzung mit starken Protagonisten

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !

Die Handlung setzt nahtlos dort an, wo sie im Vorgänger aufgehört hat. Das sorgt dafür, dass von Anfang an Spannung und Action vorhanden sind und ich an die ...

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !



Die Handlung setzt nahtlos dort an, wo sie im Vorgänger aufgehört hat. Das sorgt dafür, dass von Anfang an Spannung und Action vorhanden sind und ich an die Seiten gefesselt wurde.

Hauptkritikpunkt meinerseits an dem ersten Band war Laia, die mir einfach zu schwach war. Und auch wenn sie jetzt auch nicht die stärkste Protagonistin ist, entwickelt sie sich doch schon mal in diese Richtung, sodass ich in diesem Band weitgehend mit ihr klar kam. Sie handelt entschlossen, entwickelt Pläne und lässt sich nicht mehr so leicht unterkriegen, auch wenn immer noch genug Luft nach oben ist. Im Mittelteil hat sie dann wieder eine kleine, aber auch begründete Tiefphase und alles in allem bin ich gespannt auf ihre weitere Entwicklung in den Fortsetzungen, zumal sie neue Aspekte enthüllt.
Elias ist wie im Vorgänger ein starker Charakter, der zu Beginn ein wenig unter Komplexen leidet, die ihm zwar Tiefgründigkeit verliehen, mir aber Seufzer entlockt haben. Ansonsten zieht er aber gelassen Schlussfolgerungen und sieht nötige Handlungen, sodass er mir sehr sympathisch war.

Insgesamt wird diese Band nun nicht nur aus Laias und Elias‘, sondern auch aus Helenas Sicht erzählt, sodass man als Leser immer auch einen Überblick darüber hat, was bei dem frischen Imperator Marcus und Co. abgeht.
Helena ist ein starker Charakter. Obwohl sie sich in einem ständigen Konflikt zwischen ihrem Pflichtbewusstsein und ihrer Zuneigung zu Elias befindet und auch den Entscheidungen des Imperators und der Kommandantin zunehmend abgeneigt ist, tut sie doch, was getan werden muss und erfüllt ihre Pflicht, auch wenn sie in weitere Zwiespälte gerät und vor schwerwiegende Entscheidungen gestellt wird.

Liebesgeschichtstechnisch entwickelt sich gar nicht mal so viel zwischen Elias und Laia, die befinden sich weitgehend noch in ihrer Gefühlsverleugnungsphase. Hier kämen wir dann auch zu meinem Hauptkritikpunkt an diesem Band: Das Liebesquadrat - oder wie man das nennen will. Zwischen Elias und Laia sprühen definitiv Funken, dann ist Helena aber auch in Elias verliebt, Elias irgendwie auch nicht so abgeneigt und Kinan ist auf Laias Seite auch noch nicht aus dem Rennen. Ehrlich, musste das sein? Mich hat das nur genervt.

Dabei ist es ja nicht so, dass nicht genug Drama und Spannung da wären. Zahlreiche Damoklesschwerter schweben über den Häuptern unserer Protagonisten. Helena, die ihren ehemaligen Freund töten soll, nicht weiß, ob sie dazu in der Lage ist, aber dazu im Prinzip gezwungen ist. Sie, die Soldaten, Masken und die Kommandantin, die die Verfolgung von Laia und Elias aufnehmen. Und dann noch einige andere Verwicklungen, die sich noch ergeben.
Spannung ist also immer da, gerade das letzte Drittel zeigt sich als sehr fesselnd und lässt am Ende einige Fragen für die Fortsetzungen offen, da auch neue Stränge aufgeworfen werden.
Wie schon der Vorgänger ist auch dieser Band nichts für Zartbesaitete. Gewalt ist quasi an der Tagesordnung und im Verlauf der Handlung wird gerne auch mal das ein oder andere Blutbad angerichtet, bevorzugt natürlich an den Kundigen durch die Hand der Kommandantin.

Aufgefallen ist mir aber auch die Vielschichtigkeit der Charaktere, einschließlich der Antagonisten. Selbst die Gegenspieler haben Gefühle, etwas, das sie bedauern, Momente der Schwäche. Sei es die Kommandantin, die Elias gezielt bei dem Stamm abgab, weil sie in einem Moment doch fast so etwas wie Zuneigung empfand, oder Marcus, der trotz seiner Grausamkeit den Mord an seinem Zwillingsbruder bedauert. Dadurch werden die Charaktere tiefgründig und lebensecht.

Fazit: Spannende, teils sehr brutale Fortsetzung mit starken Protagonisten und vielschichtigen Charakteren, leider aber auch einem doppelten Liebesdreieck

Veröffentlicht am 06.01.2017

Spannende Fortsetzung mit detailreichem Weltenaufbau

Die Chroniken der Fae - Durch Himmel und Hölle
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! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !


Inhalt:

Ein Erdbeben reißt Izzy aus dem Schlaf, doch sie weiß, dass es mehr als ein Erdbeben ist. Als dann auch noch die Fear auftauchen, geisterhafte Wesen, ...

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !




Inhalt:

Ein Erdbeben reißt Izzy aus dem Schlaf, doch sie weiß, dass es mehr als ein Erdbeben ist. Als dann auch noch die Fear auftauchen, geisterhafte Wesen, die sogar von anderen Sidhe gefürchtet sind und klar wird, dass diese aus ihrem Bann befreit wurden, ahnt Izzy, dass nicht nur sie, sondern die Welt in Gefahr ist. Auf einmal sieht sie sich nicht nur mit Sidhe, sondern auch mit Engeln und Dämonen konfrontiert, die in ihr nur ein Spielzeug, ein Mittel zum Zweck, sehen. Und dann taucht auch Jinx wieder auf, der seit den Vorgängen im Sommer einfach verschwunden ist. Und es wird klar, dass der Kampf gegen Holly noch nicht vorbei ist - und dass diese vor nichts zurückschrecken wird ...

Meine Meinung:

Dieses Buch ist kein typischer zweiter Band, kein Durchhänger zwischen zwei großartigen Teilen, sondern lässt einen zwischendurch fast glauben, sich im Abschluss zu befinden.
Spannend ist es also auf jeden Fall, schon mit dem Prolog, aber auch mit den Entwicklungen und Enthüllungen. Auch wenn man mittlerweile einen vagen Eindruck davon hat, wem man trauen kann, sind das doch sehr wenige, gerade im Vergleich zu den vielen Fraktionen, die da rumrennen und nur ihr eigenes Interesse im Auge haben - was für mehr als nur eine geladene Atmosphäre sorgt. Und dazwischen Izzy und ihr Vater, mühsam versucht, die Oberhand zu behalten, obwohl besonders Izzy immer mehr in Intrigen und Machtspielchen hineingesogen wird.

Action ist also durchaus viel vorhanden, von Anfang an, auch wenn zu Beginn genug knappe Informationen beiläufig nochmal genannt wurden, sodass ich mich schnell wieder zurechtfand.
Somit war das Buch auch sehr fesselnd und ich las es quasi in einem Rutsch durch, nur um dann zurückzubleiben und verzweifelt feststellen zu müssen, dass ich mich noch vier Monate auf das Erscheinen des Abschlusses gedulden muss.

Wie auch im Vorgänger wechselt hier die Sicht zwischen Izzy, Jinx und manchmal auch Dylan. Gerade in Jinx‘ Seelenleben erhält der Leser also tiefe Einblicke, was dazu führte, dass er mir wirklich leid tat. Der ewige Konflikt um das, was er ist, seinen Wert, seine Herkunft und wie eng er noch mit Holly verbunden ist lässt ihn niemals los und macht ihn zu einem vielschichtigen Charakter.
Was ich wirklich erfrischend fand, ist, dass Izzys Vater mal noch am Leben ist und sie nicht wie so oft allein gegen alle Mächte bestehen und ihre neue Aufgabe antreten muss. Vielmehr übernimmt ihr Vater den Großteil, wobei sie eher in die Machtspielchen selbst hineingezogen wird. Und auch wenn ihr Vater ihr nicht direkt viel erzählt - abgesehen von dem Training und den Lehrstunden - und sich bemüht, sie da raus zu halten, um sie zu schützen, schloss ich ihn doch in mein Herz.
Das Einzige, was mir noch nicht so ganz klar ist, ist, wie diese Grigori-Macht jetzt genau aussieht, wegen der alle Izzys Vater fürchten.

Izzy ist aber auf jeden Fall eine sympathische Protagonistin. Sarkastisch, vorlaut und zwischendurch gebührend genervt von ihrer Situation, immer versucht, ihr nahestehende Menschen zu schützen. Gleichzeitig ist sie stark und entwickelt sich gerade in diesem Punkt auch noch weiter, ohne dass sie nach ein paar Stunden Kampftraining auf einmal die strahlende Kriegerin ist, im Gegenteil.
Sie tut, was getan werden muss, zeigt aber auch Gefühle, ist alles andere als eine unbesiegbare Heldin und doch eine Heldin, weil sie für ihre Wünsche kämpft. Kurz: Eine authentische Entwicklung für ein Mädchen, das erst seit kurzem in diese Welt reingezogen wurde, verbunden mit persönlicher Stärke und einer unterhaltsamen Ironie.

Aber auch die Legenden der Sidhe spielen natürlich eine Rolle, und wie beim Vorgänger bin ich fasziniert von der Verflechtung der irischen und der christlichen Mythologie.
Der Grundkonflikt mag nicht direkt neu sein - alte, gefährliche Wesen, vor Jahrhunderten in einem Krieg und mit zahlreichen Opfern gebannt, lösen sich aus ihren Fesseln -, aber gerade dadurch, dass die Welt so ausgearbeitet ist, mit vielen Facetten, Legenden und einer detailreichen Geschichte, zieht sie in ihren Bann.

Fazit: Spannende und actionreiche Fortsetzung mit vielschichtigen, teils sehr liebenswürdigen Charakteren und einer starken, sarkastischen Protagonistin sowie einem detailreichen World Building