Vampire im Wilden Westen im Tarantino Style!
Das Buch ohne Namen Um was gehts?
Ein Fremder kommt in eine Bar und bestellt einen Bourbon.
Zwei Mönche machen sich auf die Suche nach einem Stein.
Ein Detective wird zu übernatürlichen Ermittlungen wegen 5 brutalen Morden ...
Um was gehts?
Ein Fremder kommt in eine Bar und bestellt einen Bourbon.
Zwei Mönche machen sich auf die Suche nach einem Stein.
Ein Detective wird zu übernatürlichen Ermittlungen wegen 5 brutalen Morden gerufen.
Eine Lady erwacht aus einem Albtraum, der sie schon seit Jahren verfolgt.
Und ein Barmann engagiert einen Killer namens Elvis.
Das alles spielt sich in dem Städtchen Santa Mondega ab - dem Schauplatz, dessen namenlose Ereignisse noch in die Geschichte eingehen werden ...
Meine Meinung
Haha! Manchmal sollte man Büchern eben doch eine zweite Chance geben! Vor einigen Jahren hab ich es zur Hälfte gelesen und war nicht so recht dafür zu begeistern - ganz im Gegensatz zu heute!
Was für eine abgefahrene Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite super unterhalten hat!
Man muss den Stil mögen und sich auf eine extrem durchgeknallte, brutale und mit schwarzem Humor gespickte Story einlassen können, dann hat man unendlich viel Spaß dabei :D
Es spielt hauptsächlich in einer angesagten Bar in Santa Mondega, in der vor fünf Jahren der berüchtigte Bourbon Kid ein Massaker angerichtet hat. In einigen Tagen scheint es wieder soweit zu sein, denn die nächste Mondfinsternis steht an und das "Auge des Mondes" wurde wieder gestohlen, ein sagenumwobener Stein, der viel Macht zu besitzen scheint.
Es gibt einige Figuren, die eine wichtige Rolle spielen, hauptsächlich Schlägertypen, Mönche, zwei hübsche Ladys und zwei obsessive Cops die alle in die Geschehnisse involviert sind. Die Perspektiven wechseln hier immer wieder und so kann man sehr gut verfolgen, wie die Jagd nach dem Stein mit Leichen gepflastert wird; mit vielen Leichen. Brutal zugerichteten Leichen. Doch die Art, wie die Geschichte erzählt wird, lässt die grausamen Details eher als Nebeneffekt erscheinen und der schwarze Humor behält immer wieder die Oberhand.
Witzig fand ich auch die erwähnten Figuren oder Szenen zu Filmen bzw. Serien, die immer wieder in den Dialogen aufgetaucht sind.
Es geht rau zu und die ganze Kulisse erweckt unmerklich den Anschein eines alten Westernklischees, das in unsere Zeit versetzt wurde und das ist dem Autor - oder der Autorin - wer auch immer hinter dem "Anonymus" steckt, wahrlich gut gelungen! Ein "typischer" Saloon mit einem gewieften Barmann, rauchende Colts und Schlägereien sind nur ein Teil davon, denn im Hintergrund lauert noch eine viel größere Gefahr: die Untoten, die Santa Mondega bevölkern. Vampire, die zum größten Teil im Hintergrund bleiben und erst gegen Ende ihre Deckung fallen lassen. Also erwartet ja keinen typischen Blutsauger .... "Vampirroman". Überhaupt ist hier alles so untypisch und erfrischend verkorkst anders, dass ich total geplättet war. Vor allem auch, wie sehr sich mein Eindruck verändert hat gegenüber dem ersten Lesen vor einigen Jahren.
Auch wurde gekonnt das Rätsel um Bourbon Kid bis zum Ende geheimgehalten und es gab einige Überraschungen bei dem großen Show Down am Ende - natürlich um 12 Uhr mittags, wie es sich für einen Western Verschnitt gehört. Alle Details wurden passend aufgelöst und auch wenn ich einige Vermutungen hatte - und auch teilweise richtiglag - gab es doch noch unverhoffte Wendungen.
Fazit
Die ganze Geschichte ist ein in sich stimmiges Spektakel mit viel Pistolengeballer, Machogehabe, Situationskomik an den unmöglichsten Stellen und einem großartigen Mix aus den unterschiedlichsten Genres, die so obskur zusammen gewürfelt wurden, dass sie mich beim Lesen total überrascht und begeistert haben!