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Veröffentlicht am 07.05.2021

Kriminalroman mit historischem Hintergrund des besetzten Paris

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Die Handlung um den Protagonisten Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, von der Pariser Polizei beginnt an dem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht 1940 in Paris einmarschiert:
Auf einem Pariser Bahnhof ...

Die Handlung um den Protagonisten Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, von der Pariser Polizei beginnt an dem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht 1940 in Paris einmarschiert:
Auf einem Pariser Bahnhof wurden die Leichen von 4 Polen gefunden, die durch Giftgas aus dem letzten Krieg zwischen Frankreich und Deutschland getötet.
Schon zu Beginn seiner Ermittlungen am Bahnhof kommen deutsche Soldaten Eddie Giral in die Quere.
Girals Gegenspieler ist Major Hochstetter von der Abwehr, dem Militärgeheimdienst der Wehrmacht, aber auch die Gestapo, die ihre Schwergen als Geheime Feldpolizei maskiert hat, weil die Wehrmacht ohne Gestapo und SS den Westfeldzug unternehmen sollte, mischt sich ein.
Und dann ist da noch Auban, ein französischer Ermittler, der eher auf der Seite der Deutschen zu stehen scheint.
Eddie legt sich verbal immer wieder mit seinen deutschen Gegenspielern und körperlich sogar mit Alban an.
Als Girals Sohn Jean-Luc auftaucht, den und dessen Mutter er vor 15 Jahren verlassen hat als Jean-Luc fünf Jahre alt war, der eine französische Armee-Uniform trägt, verschachtelt sich Giral in ein Spiel seinen Sohn vor den Besatzern zu beschützen und die Hintergründe zum Tod der Polen zu ermitteln ...

Zuerst ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, zumal der Autor immer wieder Retrospektiven einbaut, um Informationen aus Girals Vergangenheit zu liefern, die das Wesen und Umfeld der Hauptperson, aber auch einiger Nebenpersonen vermitteln.
Diese Rücksprünge erklären aber viel und sind so eingesetzt, dass der Handlung nicht vorgegriffen und der Leser meiner Meinung nach gut mitgenommen wird.
Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an den Stil, denn weder Wortwahl und Satzbau, noch die Handlung sind Trivial, insbesondere der historische Hintergrund.

Das Cover mit schwarz-weiß Bildern des Eiffel-Turms und der Eglise Notre-Dame ordnet den Kriminalroman örtlich ein und lässt eine Handlung in der jüngeren Vergangenheit erwarten.
Gleichzeitig wird so schon vor Lesen der ersten Sätze ein etwas düsterer Eindruck aufgebaut.

Im Nachwort erwähnt der Autor, dass weitere Titel rund um den Protagonisten Eddie Giral folgen könnten, die dann sicherlich auch im gleichen historischen Kontext angesiedelt sein dürften:
Ich bin gespannt was da noch kommen könnte ...

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Nordwesttod
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Dieses ist ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe, die in St. Peter-Ording erzählt. Anna Wagner kommt aus München und ist eigentlich nur für ein halbes Jahr in Kiel eingesetzt. Für den aktuellen ...

Dieses ist ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe, die in St. Peter-Ording erzählt. Anna Wagner kommt aus München und ist eigentlich nur für ein halbes Jahr in Kiel eingesetzt. Für den aktuellen Vermisstenfall darf sie aus St. Peter-Ording ermitteln zusammen mit Hendrik Norberg, der die Polizeidienststelle dort seit neuestem leitet.
Die älteste Tochter der Hoteliersfamilie Brechtmann ist spurlos verschwunden, keiner scheint etwas zu wissen.

Schön bei Krimireihen finde ich, dass auch etwas von den privaten Geschichten der Ermittler zu lesen ist. Anna Wagner hat gerade eine Scheidung hinter sich. Sie braucht erst einmal Abstand zu ihrem bisherigen Alltag. Bei Hendrik Norberg ist seine Frau vor gerade mal drei Monaten verstorben. Bei ihm und seinen beiden Söhnen ist die Trauer gerade sehr groß, er hat sich bewusst für den Job als Dienststellenleiter entschieden, so arbeitet er vor Ort und kann damit mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen. Früher hatte sich seine Frau überwiegend um die Kindererziehung gekümmert.

Ich empfinde diesen Krimi als sehr bodenständig. Es gibt wenig Blutvergießen und es wird ganz klassisch und solide ermittelt. Interessante Details kommen nach und nach ans Licht, das macht es spannend.

Der Schreibstil liest sich locker und verständlich, die relativ kurz gehaltenen Kapitel habe ich als sehr angenehm empfunden.

Nun habe ich gesehen, dass ich bald schon einen neuen Fall mit Anna Wagner und Hendrik Norberg lesen kann, da freue ich mich schon drauf!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein Roman zum Abtauchen

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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Wiedermal ist es Gabriella Engelmann wunderbar gelungen, einen Wohlfühlroman zum Abtauchen zu schreiben. Ein herrlich lockerer Schreibstil und eine Geschichte, die zu Teilen in Hamburg aber auch auf der ...

Wiedermal ist es Gabriella Engelmann wunderbar gelungen, einen Wohlfühlroman zum Abtauchen zu schreiben. Ein herrlich lockerer Schreibstil und eine Geschichte, die zu Teilen in Hamburg aber auch auf der Sonneninsel Mallorca erzählt.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Kapitel aus den unterschiedlichen Sichtweisen von Sophie und Marc erzählt werden. So ergibt sich für die Leserin ein tolles Gesamtbild.

Zum Inhalt:
Vor 5 Jahren ist der Mann von Sophie sehr plötzlich gestorben. Sie vermisst ihn immer noch unglaublich. Für Sophie ist es nun am Wichtigsten, für ihre Töchter da zu sein und sie in ihren Vorhaben zu unterstützen. Die ältere Tochter Liv möchte sich den Traum von einem eigenen Restaurant verwirklichen. Total unglücklich bricht sie sich, kurz bevor die ersten Gäste zur Eröffnung kommen, die Hand. Wie kann das gesamte Vorhaben nun noch gut über die Bühne gebracht werden?

Insgesamt ist dieses ein herrlicher Wohlfühlroman, den ich sehr empfehlen kann, wenn man einfach unbeschwert in einen Roman abtauchen möchte.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein solider Thriller

Blütengrab
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Dieser Thriller erzählt Anfang der 1990-er Jahr in Mecklenburg. Die Themen, die zu der Zeit dort aktuell sind, werden sehr gut herausgearbeitet und sehr gut in den Thriller eingearbeitet. Der Schreibstil ...

Dieser Thriller erzählt Anfang der 1990-er Jahr in Mecklenburg. Die Themen, die zu der Zeit dort aktuell sind, werden sehr gut herausgearbeitet und sehr gut in den Thriller eingearbeitet. Der Schreibstil ist leicht verständlich, so dass man wunderbar in die Geschichte eintauchen kann.
Am Anfang war das Buch zwar interessant, es hat mich da aber noch nicht so gefesselt, das kam erst im letzten Drittel des Buches. Ab einem gewissen Punkt musste ich dann unbedingt wissen wie es weitergeht und konnte das Buch dann kaum noch aus der Hand legen.

Zum Inhalt:
Ulrike Bandow - in einem kleinen Ort in Mecklenburg aufgewachsen - lebt mit ihrem Bruder zusammen. Der Vater ist vor vielen Jahren gestorben und die Mutter meinte, in Westdeutschland ein besseren Leben führen zu können. Zunächst mäßig begeistert ist Ulrike Bandow von ihrem Kollegen Ingo Larssen, der ausdrücklich in Ostdeutschland arbeiten möchte, was Ulrike so gar nicht verstehen kann.
Bei den Ermittlungsarbeiten, wo es um den Tod eines Mädchens geht, arbeiten die beiden jedoch sehr gut zusammen und schätzen den jeweils anderen Kollegen.

Insgesamt ein guter solider Thriller!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Was für ein großartiger Auftakt einer Familiensaga

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Zunächst einmal möchte ich erwähnen, wie wunderschön das Buch gestaltet ist. Es fühlt sich wunderschön an und hat eine sehr angenehme Größe, da kommt schon beim "Buch in der Hand halten" pures Lesevergnügen ...

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, wie wunderschön das Buch gestaltet ist. Es fühlt sich wunderschön an und hat eine sehr angenehme Größe, da kommt schon beim "Buch in der Hand halten" pures Lesevergnügen auf.

Im Mittelpunkt dieser Familiensaga steht das Familienhotel - das Palais Heiligendamm. Heinrich Kuhlmann ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts so mutig, in Doberan ein luxuriöses Hotel zu eröffnen. In Heinrich Kuhlmanns Augen wird der Sohn Paul in der nächsten Generation das Hotel weiterführen. Allerdings ist es offensichtlich, dass Paul es nicht liegt, ein Hotel in der Klasse zu führen. Ganz anders Tochter Elisabeth, deren größter Traum es ist, im Hotel arbeiten zu dürfen. Für ihre Töchter haben die Eltern allerdings nur das Ziel, sie gut zu verheiraten, dass sie ein standesgemäßes Leben führen können.

Das Palais Heiligendamm sieht düsteren Zeiten entgegen. Es scheint ein Bankrott des Familienunternehmens, nur ein Wunder könnte noch helfen.

Ohne hier zu viel vorwegnehmen zu wollen: es ist ein großartiger Roman, in dem spannende Geschichten der einzelnen Familienmitglieder aber auch von Mitarbeiter*innen des Hotels erzählt werden.

Auch das was im ersten Weltkrieg erlebt werden musste, ist zu lesen.

Die Spannung in diesem Buch wird so perfekt aufgebaut, dass ich das Buch zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen konnte und ich es dann durchlesen musste.

Und nun freue ich mich schon riesig, dass schon bald der zweite Teil dieser Saga erscheint!

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