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Veröffentlicht am 27.01.2024

Ein Dorf voller Hexen

Die Hexen von Cleftwater
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"Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer hat mich von der ersten Seite an in eine düstere und faszinierende Welt entführt. Als Leser wurde ich direkt ins Jahr 1645 im ländlichen East Anglia versetzt, ...

"Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer hat mich von der ersten Seite an in eine düstere und faszinierende Welt entführt. Als Leser wurde ich direkt ins Jahr 1645 im ländlichen East Anglia versetzt, wo die stumme Hebamme Martha Hallybread ein scheinbar ruhiges Leben führt, bis der unbarmherzige Hexenjäger Silas Makepeace das Dorf betritt.
M. Meyer beschreibt die Zeit der Hexenverfolgung mit einer Intensität, die mir mehr als einmal einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ihre Worte fesselten mich und ließen mich nicht mehr los, selbst wenn die Beschreibungen der Foltermethoden und Verurteilungen schwer zu ertragen waren.
Die Entwicklung von Martha hat mich besonders beeindruckt. Ihre Balance zwischen dem Bestreben, Frauen zu retten, und dem Schutz ihres eigenen Lebens hat eine poetische Tiefe, die mich zutiefst berührte. Marthas unerschütterliche Stärke, um unter solch lebensbedrohlichen Umständen zu überleben, hinterließ einen bleibenden Eindruck, der mich auch lange nach dem Lesen des Buches begleitete.
Das Buch verdeutlicht die gesellschaftliche Verunsicherung und den Umbruch jener Zeit auf eindrucksvolle Weise. Meyer zeigt die sozialen Dynamiken der Hexenverfolgung schonungslos auf, was den Roman zu einem Mahnmal gegen Ungerechtigkeit und Aberglauben macht.
Trotz der schweren Thematik kann ich "Die Hexen von Cleftwater" uneingeschränkt weiterempfehlen. Es bietet einen tiefgründigen Einblick in eine dunkle Periode der Geschichte und regt zum Nachdenken über die Abgründe der menschlichen Natur an. Wer sich auf dieses Buch einlässt, begibt sich auf eine emotionale und erschütternde Reise, die noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Der Ruf nach Toten

Die geheime Gesellschaft
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1873: In einem verlassenen Château außerhalb von Paris hält die Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire düstere Séancen ab. Sie ist weithin bekannt für ihr Talent und ihre Dienste werden gleichermaßen ...

1873: In einem verlassenen Château außerhalb von Paris hält die Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire düstere Séancen ab. Sie ist weithin bekannt für ihr Talent und ihre Dienste werden gleichermaßen von Verwitweten wie von Gesetzeshütern in Anspruch genommen – um Kontakt zu Mordopfern aufzunehmen und deren Mörder zu finden.
Die junge Lenna Wickes ist nach Paris gekommen, um den Mord an ihrer Schwester aufzuklären, wobei sie erst ihre Vorurteile gegenüber dem Okkulten überwinden muss. Als dann Vaudeline für eine Mordermittlung nach England gerufen wird, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch während die zwei Frauen versuchen, mit der exklusiven und ausschließlich aus Männern bestehenden Geheimgesellschaft »Séance Society« zusammenzuarbeiten, kommt ihnen langsam der Verdacht, dass sie nicht nur ein Verbrechen aufdecken sollen, sondern selbst in eines verwickelt wurden …(Quelle: Amazon/Verkag/Autor).

"Die geheime Gesellschaft" von Sarah Penner entführt den Leser auf eine faszinierende Reise ins viktorianische London des Jahres 1873. Die Geschichte rund um die beiden Hauptfiguren, die authentisch und unkonventionellen Frauen Lenna und Vaudeline, begeistert mit einer Mischung aus Mystery und Krimi. Die Autorin hat es geschafft, die Charaktere gut darzustellen, die Beschreibung von dem viktorianischen Londons ist ihr besonders gut gelungen. Ihr Schreibstil ist gut, da mein Lesefluss gleichmäßig war ohne holperer oder fehlenden Informationen. Zu Anfang dachte ich erst, dass die Geschichte etwas ausartet und langatmig wird, aber die Story nimmt im Verlauf immer mehr zu. Die Spannung wird durch unerwartete Wendungen bis zum Schluss aufrechterhalten, und die Bonusinformationen am Ende des Buches fügen eine interessante historische Info hinzu. Sarah Penner hat hier wirklich mal wieder ein gutes Händchen für History gezeigt.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Ein Meisterwerk

Kontur eines Lebens
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Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich ...

Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich alles für sie verändern wird. Auf dem Eis trifft sie den verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe, die stürmisch beginnt und schicksalhaft endet: Frieda wird schwanger – ein Skandal in der Welt, in der sie sich bewegt. Und so darf sie ihrem heimlichen Kind nie Mutter sein. Jahrzehntelang behält sie die Erinnerungen an diese Episode ihres Lebens für sich. Doch als sie mit über achtzig Jahren in ein Pflegeheim zieht, beginnt sie, sich ihnen zu stellen und sie zu teilen (Quelle: Amazon/Verlag/Autor).

"Kontur eines Lebens" von Jaap Robben hat mich tief berührt und hat mich zum Nachdenken sehr angeregt. Die Geschichte von Frieda Tendeloo, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Louis ins Pflegeheim ziehen muss, ist einfühlsam und intensiv erzählt. Der Autor entführt uns in Friedas Vergangenheit, die von einer tragischen Liebesgeschichte, ungewollter Schwangerschaft und den tabuisierten Herausforderungen unverheirateter Frauen in den 60er Jahren geprägt ist.
Besonders beeindruckend ist die Art, wie Robben Friedas Emotionen beschrieben hat, wenn sie sich im Pflegeheim ihren Erinnerungen stellt, es war so authentisch dargestellt, als wäre man selbst dabei gewesen. Der Autor spricht problematische Themen der damaligen Zeit an, wie der Umgang mit unverheirateten schwangeren Frauen und die daraus salutierenden Traumata bzw. psychischen Erkrankungen. Besonders gut ist dem Autor die Umsetzung der Charaktere gelungen, sind nahbar und sehr authentisch. Die Geschichte erzählt eine unglaublich Storyline über Frieda und ihren Sohn, die mich als Leserin sehr bewegt hat.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Schön besprochen

Threads of Power
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Sieben Jahre sind verstrichen in den vier Londons, wo alles begann. Im roten London, in dem die Magie allgegenwärtig ist, macht sich Unzufriedenheit breit. Es geht sogar das Gerücht um, dass eine mysteriöse ...

Sieben Jahre sind verstrichen in den vier Londons, wo alles begann. Im roten London, in dem die Magie allgegenwärtig ist, macht sich Unzufriedenheit breit. Es geht sogar das Gerücht um, dass eine mysteriöse Organisation mithilfe eines magischen Artefakts ein Attentat auf den König plant. Die Suche nach den Attentätern führt die Magierin Lila Bard nicht nur ins weiße und graue London, sondern auch auf die Spur einer jungen Tüftlerin, die die Fäden der Magie manipulieren kann, und damit das Gleichgewicht zwischen den Welten verändern könnte (Quelle; Amazon/Verlag/Autor).

"Threads of Power" von VE Schwab entführt die Leser erneut in die faszinierenden Welten der Londons. In diesem spannenden Spin-Off der Weltenwanderer-Trilogie werden bekannte Charaktere mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Die vielschichtige Handlung, die verschiedene Perspektiven einbezieht, erfordert anfangs etwas Geduld, belohnt jedoch mit einem reichen Geflecht aus Magie, Intrigen und überraschenden Wendungen. Leider habe ich den ersten Teil dazu weder gelesen noch gehört. Die Erzählstimme spricht das Buch wie ein Hörspiel, was mir wirklich super gefallen hat. Ich mag es sehr, wenn die Stimme beruhigend auf den Hörer wirkt.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Spannende Geschichte, gerne gehört

Die Bibliothek im Nebel
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Sankt Petersburg, 1917. Der junge Bibliothekar Artur flieht vor den Schergen der Revolution, im Gepäck ein Manuskript, das ihn retten soll – und die Leben vieler anderer bedroht. Sein Ziel ist Leipzig, ...

Sankt Petersburg, 1917. Der junge Bibliothekar Artur flieht vor den Schergen der Revolution, im Gepäck ein Manuskript, das ihn retten soll – und die Leben vieler anderer bedroht. Sein Ziel ist Leipzig, die Stadt der Bücher. Im legendären Graphischen Viertel will er seine große Liebe Mara wiedersehen, die dem Sohn eines reichen Verlegers versprochen ist.
Cote d'Azur, 1928. Das Mädchen Liette findet auf dem Dachboden des Luxushotels Château Trois Grâces die vergessenen Reisekisten russischer Familien, die während der Revolution ermordet wurden. Darin entdeckt sie ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch.
Dreißig Jahre später beauftragt Liette, mittlerweile Direktorin des Hotels, den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin des Buchs herauszufinden – eine Russin namens Mara. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, der vor Jahren nach Leipzig kam, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel (Quelle: Amazon/Verlag/Autor).

"Die Bibliothek im Nebel" von Kai Meyer entführt den Leser auf eine faszinierende Reise durch drei Zeitschienen und verschiedene Schauplätze. Die Figuren, allen voran Artur und Mara, stellen eine hervorragende Storyline vor aus Strängen von Liebe und Spannung. Die Verbindung zu Leipzig und dem Graphischen Viertel verleiht dem Werk eine besondere Note, obwohl dies erst spät im Buch deutlich wird. Die Hörbuchversion mit verschiedenen Erzählstimmen ist empfehlenswert. Die Erzählstimmen nehmen ein mit in die Geschichte, man hat, dass Gefühl immer dabei zu sein. Eher unaufgeregt wird erzählt, was dem Buch eine gewisse Spannung gibt und dem Hörgenuss vertieft. Das Hörbuch hat knapp 17 Stunden und 40 Minuten, die aber wirklich gut angesetzt sind.

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