Wenn Eskapismus Realität wird - nicht perfekt aber Lesenswert!
Long Live EvilIn die Welt des Lieblingsbuches einzutauchen kann für viele ein Traum sein - für Rae wird es Realität, mit der Chance ihr eigenes Leben zu retten, denn sie liegt mit einer Krebsdiagnose im Sterben. Auf ...
In die Welt des Lieblingsbuches einzutauchen kann für viele ein Traum sein - für Rae wird es Realität, mit der Chance ihr eigenes Leben zu retten, denn sie liegt mit einer Krebsdiagnose im Sterben. Auf magische Art und weise landet sie in ihrem Lieblingsbuch, im Körper von Rahela - die Bösewichtin, die in wenigen Stunden exekutiert werden soll. Dank Rae's Wissen über den Verlauf der Gesichte kann sie die Geschehnisse manipulieren. Weil ihr Gedächtnis aber nicht mehr ganz so zuverlässig ist, birgt das lückenhafte Wissen leider einige Hürden.
Die Prämisse des Buches klingt sehr interessant und die Story fängt auch sehr stark an. Der Schreibstil sagt mir sehr zu, allerdings sind mir einige Stellen aufgefallen, die sehr holprig gewirkt haben, was ich erstmal auf die Übersetzung schieben würde. Bei manchen Formulierungen hätte ich es bevorzugt, wären einige englische Begriffe unübersetzt geblieben. Über "Schurkenhintergrundgeschichte" kann man nur stolpern. Auch gab es leider einige Tippfehler - welche nicht der Autorin zuzuschreiben sind, aber nach dem dritten doch auffällig werden.
Aber weiter zur Story: ich muss einigen anderen Rezensierenden zustimmen - ein paar Szenen waren einfach zu langwierig, etwa Mitte des Buches kam ich kaum voran, und die Story gefühlt auch nicht. Anfang und Ende jedoch haben mich gut gecatcht. Es gab Charaktere die ich mochte, andere weniger, aber das ist ja rein subjektiv, genau wie das Gefallen von romantischen Plotlines. Ich kann verstehen, wenn man diese gerne liest, in dem Fall von Long Live Evil wollte ich persönlich sie aber weniger lesen :ihr kennt euch erst seit ein paar Tagen hallo???: .
Ich muss aber sehr positiv die Einbindung von queeren Charakteren anmerken, das hat mich unglaublich gefreut, weil es sehr casual ist und kein riesen Ding draus gemacht wird - sondern einfach normal ist!
Über das Ende des Buches möchte ich wegen Spoiler-Gefahr möglichst wenig sagen aber eins werde ich sagen: Ich hatte gehofft, dass es ein Standalone wird. Aber weil ich doch zu neugierig bin, kann ich mir gut vorstellen, dass ich den zweiten Band früher oder später lesen werde; allerdings auf keinen Fall wieder auf Deutsch.
Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich Spaß beim Lesen und würde das Buch weiterempfehlen.
Noch kurz zum Äußerem des Buches:
Ich bin riesen Fan des Covers, der Stil gefällt mir sehr sehr gut und ich hätte das Buch im Laden vermutlich wenigstens einmal in die Hand genommen - hätte ich es nicht durch die Verlosung bei Lovelybooks gewonnen. Der Farbschnitt ist gerade so an der Grenze zwischen schön und "too much", das Motiv ist einfach etwas unruhig und meiner Meinung nach sehen (einfarbige) Farbschnitte gerade an gebunden Büchern schöner aus, als an Taschenbüchern. Aber auch das ist natürlich rein subjektiv.