Spannend und verwirrend, aber auch nicht mehr.
GIER - Wie weit würdest du gehen?Der dystopische Roman beschäftigt sich mit einem gesellschaftspolitischen Thema. Dieses Mal geht es um den schnöden Mammon: Geld. Aber Geld regiert die Welt, und daran hat sich seit Urzeiten nichts geändert. ...
Der dystopische Roman beschäftigt sich mit einem gesellschaftspolitischen Thema. Dieses Mal geht es um den schnöden Mammon: Geld. Aber Geld regiert die Welt, und daran hat sich seit Urzeiten nichts geändert.
Action:
Weltuntergangsszenario, sehr viel Action bereits zu Beginn, aber mir fehlte irgendwie der Zugang zum eigentlichen Thema. Denn meiner Meinung nach werden Menschen, wenn sie Erfolg haben, nie Teilen, würden sie das, wäre der Kommunismus eine prosperierende Gesellschaftsform.
Die Szenen wechseln sehr schnell und der etwas abgehackte – oder vornehmer ausgedrückt stakkatohafte – Schreibstil hat mir leider auch nicht gefallen. - Für mich bleibt die deutsche Sprache auf der Strecke.
Dieser Schreibstil ändert sich nur, wenn es um das Thema Geld und Verteilung geht und die Action nach lässt.
Mathematik:
Das Thema Wohlstand und die Verteilung desselben wird ausgiebig von verschiedenen Seiten betrachtet, allerdings bin ich nun so gar kein Fan von Mathematik (weil ich einfach nicht besonders gut darin bin). Die sehr wissenschaftlichen Betrachtungen und Berechnungen haben mich erst erschlagen und später dann gelangweilt – überspitzt ausgedrückt!
Es vergeht sehr viel Zeit, bis man Einblick in diese neue Formel für den Wohlstand für Alle bekommen. Es bleiben sehr lange viele Fragen offen, die mich die Theorie als „absoluten Blödsinn“ haben abtun lassen. Erst auf den letzten 30 Seiten wird das Puzzle zusammengefügt. Da hatte ich einen Großteil schon vergessen …!
Vielleicht hätte man diese Erklärungen auch irgendwie anders anbringen können?! Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass ich nicht wüsste wie.
Setting:
Das Setting rund um eine politische Konferenz und den dazugehörigen Demonstrationen, ist grundsätzlich gut gewählt. Ähnlich den G7-Treffen und dergleichen. Solche Szenarien kennen wir und lassen die passenden Bilder dazu im Kopf entstehen.
Trotzdem konnte mich das Geschehen nicht wirklich überzeugen und erreichen. Der Vortrag über eine neue oder auch alte Theorie wird die Welt nicht wirklich umstürzen können. Auch wenn man den Redner ermordet, ist es für mich kein Grund für diese „Action“! Da fehlt mir der Grund, warum weshalb, weswegen. Aber: Er hätte durchaus unrealistisch sein können ….!
Personen:
Was für mich bleibt ist ein sehr actionlastiges Buch, mit sehr vielen Matheformeln und einer ganzen Staffage an handelnden (klischeehaften) Personen, die mich nicht nur marginal erreichen konnten, bzw. sogar nervten: Jan, der ständig Angst hat und grundsätzlich reichen Leuten misstraut, oder Jörg, der Polizist, der alles andere als „mutig“ ist.
Mein Fazit:
Gier – Wie weit würdest du gehen? ist nicht ganz mein Buch. Ich mochte weder die Leute die darin vorkamen, noch den sehr eigenwilligen Schreibstil – obwohl ich das Grundthema durchaus sehr interessant fand. Schade drum! Wäre es ein Film, dann würde ich nach der Vorstellung sagen: Interessante Ansätze, „net schlecht“, spannend und verwirrend, aber auch nicht mehr.