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Veröffentlicht am 03.08.2017

Eine wunderschöne Ode an das Leben

Als der Tod die Liebe fand
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Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition) ...

Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition)



Inhalt:

Muss man gesund sein, um stark zu sein? Muss man zwingend fremde Welten erkunden, um Abenteuer zu erleben?

„Als der Tod die Liebe fand“ beweist, dass man die stärkste Kraft aus den schwierigsten Situationen schöpft und sich die Wunder dieser Welt direkt vor den eigenen Augen abspielen.
Die 18-jährige Mila genießt ihr Leben, bis sie von ihrer Krebsdiagnose überrumpelt wird. Innerhalb weniger Sekunden steht alles auf dem Kopf. Alles, was zuvor ihrem Alltag Farbe verliehen hat, verliert plötzlich an Intensität. Mila merkt schnell: Der Krebs ist ein Egoist, der alles an sich reißt. Im Krankenhaus trifft sie auf Mikael, der ihr über die Widrigkeiten der Chemotherapie und die Eintönigkeit des Krankenhausaufenthaltes hinweghilft. Allerdings steckt in Mikael mehr, als Mila ahnt. Er ist kein Mensch. Er ist gekommen, um Mila mit sich zu nehmen.



Bewertung:

DISCLAIMER: Vielen Dank an die liebe Mariella Heyd, dass ich nach "Elfenfehde" 1 und 2, sowie "Touch of Flames" auch noch dieses Buch lesen durfte! Ich bin mittlerweile ein richtiger Fan dieser Autorin geworden und warte mit Spannung auf weitere Bücher!

Bevor ich mit der Rezension beginne, einige Worte zum Cover, das ich wunderschön finde. Eigentlich ist es total kitschig, strahlt aber durch das hübsche violett-blau, der verschnörkelten Uhr und den zwei Personen vor dem Sternenhimmel eine romantische Magie aus, der man sich einfach nicht einziehen kann. Auch der Titel ist super treffend. Zuerst war ich etwas skeptisch, da ich gar nicht verstanden habe, was er soll und ihn komplett falsch verstanden habe, doch in der Mitte des Buches ist mir dann ein Lichtlein aufgegangen und jetzt liebe ich ihn einfach! Ich habe das Buch leider nur als E-Book gelesen, doch auf vielen Bildern gesehen, dass die Kapitel sehr schön mit Motiven und Schnörkeln ausgestaltet sind. Ich finde die ganze Darstellung mal wieder sehr gelungen! Den Klapptext finde ich auch gut, da er den fantastischen Teil der Geschichte schon andeutet, aber noch nicht komplett vor dem Leser ausbreitet.
Erster Satz: "Langsam trotteten Mila und der Rest der zwölften Klasse des Queen's College nacheinander aus dem Bus, und sahen sich mit hängenden Mundwinkeln um."


Denn das hat mich zuerst sehr verwirrt. Das Buch beginnt bodenständig, "normal", mit dem Alltag der lebensfreudigen jungen Mila, die sich auf einer Schulfreizeit in ihren Klassenkameraden und Freund Josh verliebt. Sie zofft sich mit ihren Eltern, geht nachts feiern, liebt Kleidung, Schönheit, Musik und das Leben - bis ihr eine niederschmetternde Diagnose ein Strich durch die Rechnung macht. Sie hat Krebs, sagt der Arzt, Blutkrebs mit einer guten zwar Prognose, doch ihr Leben dreht sich trotzdem um 360 Grad. Plötzlich geht es nur noch um ihre Krankheit, alles dreht sich um Chemos, Keimfreiheit und lange Krankenhausaufenthalte bei denen sie sich schon wie tot fühlt.


"Krebs. Mila stockte der Atem. Krebs kannte sie nur aus dem Fernsehen. Blasse Leute mit Glatze, die mit dem Leben abgeschlossen hatten. Krebs, wer bekommt schon Krebs? Krebs kriegen doch immer nur die anderen. (...) "Und das denken die anderen auch."


Dabei ist es keine Hilfe, dass ihre beste Freundin Niki und ihre eigene Familie mit der Situation nicht klarkommen und mehr Ballast als Hilfe sind. Josh bleibt dennoch an ihrer Seite, während Mila zwischen Krankenhausessen, Desinfektionsmittel und Infusionsständern hart um einen letzten Rest Normalität kämpft. Doch dann begegnet sie Mikael, der in ihr nicht nur die Kranke sieht, sondern einfach nur Mila, der den Krebs als Normalität erkennt und sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, denn er scheint der einzige zu sein, der sie in der jetzigen Lage versteht. Mit ihm kommt wieder Hoffnung, ihr Überlebenswille, Freude und Leben in Mila zurück - eigentlich eine schreckliche Ironie, wo er doch ihr Tod ist...


"Ich glaube, man rasiert sich nur einem im Leben eine Glatze. Das lass ich mir doch nicht entgehen." In jedem dieser Sprüche steckte ein Funke Wahrheit, ein Funke Angst, ein Funke Neugier, ein Funke Verlust und ein Funke Mut. Zusammen war es ein großes Gefühlsfeuerwerk."


Und ab da wandelt sich das Buch dann sehr krass. Zuerst hat man es mit einem typischen Krebsbuch zu tun, detailliert bekommt man Milas Situation geschildet, versetzt sich in ihre Lage und leidet mit ihr, an der Hoffnungslosigkeit - ein trauriger aber realer Roman. Doch als Mikael auftaucht, wendet sich das Blatt und Fantasy Elemente heben die Stimmung. Er kommt als übersinnliches Wesen, einer der Söhne des Todes, der Mila in die Ewigkeit begleiten soll. Mit ihm erscheint die kleine Hoffnung, die Mila als Kampfgeist zur Seite steht, auch wenn sie sie nur für ein Hirngespinst sieht. Die beiden stellen Milas Leben völlig auf den Kopf und rufen Gefühle in ihr hervor, wo zuvor nur Wut und Verzweiflung gewesen waren. Doch auch Mikael beginnt mehr für Mila zu empfinden, als er sollte, denn als Tod hat er eine festgelegte Aufgabe, von der er kein Entkommen gibt. Ein Wettlauf gegen den Krebs, gegen den Tod, gegen die Zeit beginnt...


"Ich bin der Tod. Ich spiele mit der Endlichkeit der Menschen und auf der anderen Seite gehört mir die Unendlichkeit."

An manchen Stellen hat mich das Buch etwas verwirrt, da die Perspektiven mitten in der Szene mehrmals von Mila zu Mikael verwischen und man manchmal nicht genau zu ordnen kann, in wessen Gedanken- und Gefühlswelt man sich gerade befindet. Zudem ist der Übergang von Traum und Fantasy zur Realität oft etwas undeutlich, sodass man ein bisschen im Unklaren ist, was gerade wirklich passiert und was nicht. Das ruft aber den interessanten Effekt hervor, dass man wie Mila, die ebenfalls nicht an die Fantasyelemente glauben kann, denen sie begegnet, ein wenig verwirrt ist und im Dunkeln tappt, auch wenn man schon mehr weiß, als sie. Schade fand ich nur, dass die Handlung vor allem gegen Ende etwas zu rennen scheint. Die Autorin beweist sehr viel Fingerspitzengefühl, ich hätte mir aber ab dem Fantasy-Übergang etwas mehr Details und Zeit gewünscht. Die Story ist ansonsten super konstruiert, auch wenn mich der Übergang von Krebsroman zur Fantasy ein wenig überrascht hat.


"Es ist schon komisch", sagte sie mehr zu sich selbst als zu Mikael, "man merkt erst, wie sehr man am Leben hängt, wenn man über das Ende nachdenken muss."


Die achtzehnjährige Mila hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Wir erfahren sehr viel von ihren Gedanken und Gefühlen, auch wenn mittels eines personalen Erzählter und erst im letzten Kapitel aus der Ich-Perspektive heraus erzählt wird. Am Anfang erschien sie mir etwas oberflächlich mit ihrer Liebe für Schminke, schöne Kleidung, Clubs und der Angewohnheit, sich mit den Freunden anderer Mädchen zu amüsieren, als sie dann aber ihre Diagnose bekommt und sich ihr Leben schlagartig verändert, habe ich verstanden, dass das einfach nur Lebenslust war, die Suche nach Normalität, die jeden Jugendlichen beschäftigt. Mir gefällt ebenfalls die Art es sehr, auf die Mariella Heyd die restlichen Probleme von Mila schildert, die nichts mit ihrer Diagnose zu tun haben. Nicht übertrieben oder zwanghaft lehrreich, aber doch irgendwie ernstzunehmenden und mit einem kleinen Hauch an Zuversicht.


"Diese Scheißwelt ist scheiße unfair", nuschelte Mila und zog die Nase hoch. "Ja das stimmt. Diese Scheißwelt ist scheiße unfair."


Ihre Diagnose hat aber nicht nur ihr Leben umgekrempelt, sondern auch ihren Charakter bleibend verändert. Sie reagiert zuerst sehr tapfer auf ihre Diagnose und möchte, dass der Krebs nicht ihr, noch das Leben ihrer Familie noch Freunde bestimmt. Doch immer mehr muss sie einsehen, dass das nicht so funktionieren kann, wie sie sich das vorgestellt hat. Zu sehen, wie sie sich dann doch mit ihrer Krankheit auseinandersetzt, sich mit dem Thema "Tod", "Zukunft" und "Abschied" befasst, ist wirklich sehr herzergreifend und spannend. Mikael hilft ihr, sich selber weiterentwickelt und das Leben zu genießen. Sie schafft es nicht zuletzt durch seine Liebe und die Unterstützung ihrer Familie, zu einer erwachsenen und starken Frau heran zu reifen, die ihr Schicksal mit hoch erhobenem Haupt erträgt. Beeindruckend!


"Mila verstand inzwischen, dass sich Normalität und Routine im Laufe eines Lebens ständig veränderten und somit wusste sie nun auch, dass ihre jetzige Normalität irgendwann der Vergangenheit angehören würde..."


Auch ihr Umfeld wurde meiner Meinung nach authentisch aufgebaut: Ihre Eltern, ihre kleine Schwester Emma, ihre beste Freundin Nicki, ihr Freund - alle reagieren entsetzt auf die Diagnose und lassen sich von ihrem eigenen Schmerz so sehr ablenken, dass sie teilweise vergessen, Mila in ihrem eigenen Schmerz beizustehen. Denn während die Angehörigen, Freunde und Bekannte nach einem anstrengenden Krankenbesuch wieder nach Hause gehen können, muss der Patient im Krankenhaus bleiben. Für ihn bleibt die Zeit stehen und sein ganzes Dasein dreht sich nur noch um den Überlebenskampf. Viel zu oft laufen sie vor der Krankheit weg, wo Mila nicht weglaufen kann. Dadurch wirken die genannten Charaktere ein klein bisschen unsympathisch, wenn auch realistisch dargestellt. Das kann man als Zuschauer von außen ganz leicht feststellen und kritisieren, ich glaube aber, wenn man wirklich selbst in so einer Situation ist, ist es unfassbar schwierig, nicht so zu reagieren. So hinterlässt die Diagnose auch bei ihnen ihre Spuren und sie und ihr Verhältnis zu Mila verändern sich stark. Zum Guten wie auch zum Schlechten.

Der Krebs ist hier sehr negativ dargestellt, als wahrer Feind, wobei es je eigentlich die eigenen Körperzellen sind, die sich gegen einen wenden und kein von außen gesteuerter Geist, auf den man wütend sein könnte. Das hat mich ein bisschen gestört, auch wenn es wahrscheinlich realistisch ist, einen Hass auf die Krankheit zu entwickeln, die einen dahinrafft. Sonstige Randinformationen sind gut mit eingebracht, stehen aber nicht im Vordergrund. Es geht hier nämlich eigentlich mehr um den Tod als um Krebs.


"Er war wie Lakritz. Irgendwie mochte man es und konnte es sich aus dem Süßwarensortiment nicht mehr wegdenken, aber freiwillig kaufte man es nie." (...) "Doch manchmal muss es eben echt Lakritz sein!"


Die Idee, den Tod als Person darzustellen, ist nicht neu, aber wunderbar gemacht. Mikaels Charakter ist sehr interessant und geheimnisvoll, da nie viel über ihn verraten wurde, konnte man schön mit rätseln. Besondern gut aber fand ich an ihm die Rolle, die er verkörpert hat: Genau wie der kleine Kampfgeist Hoffnung ist er eigentlich ein Boten des Todes, bringt Mila aber gleichzeitig auch viel Hoffnung, Erlösung und Leben. So lernt man den Tod aus einer komplett anderen Perspektive kennen, mal nicht als erbarmungsloser Feind, sondern als ein alltäglicher Begleiter, der nichts Schlechtes sein muss, sondern einen begleitet, bis die eigene Zeit gekommen ist. Wie der Tod beschrieben wird, friedvoll, fair, erlösend, wunderschön, macht Hoffnung und nimmt die Angst vor dem Thema. Das finde ich sehr wichtig, da der Tod immer noch ein wenig als Tabu-Thema gilt und mit Schrecken erwartet wird, obwohl man nicht mit Sicherheit sagen kann, was danach passiert. Das "Danach", dass in "Als der Tod die Liebe fand" präsentiert wird, ist einfach wunderschön und macht Mut beim Lesen. Viele Autoren lassen ihre Bücher vor dem Jenseits enden, da sie sich nicht genau festlegen wollen, doch das umgeht Mariella Heyd nicht und ich habe es geliebt!!!


"Die Menschen haben Angst vor dem Tod, weil sie ihn nicht kennen, sagen sie. Sie mögen nur den Schutzengel, der Tag für Tag an ihrer Seite ist und sie im rechten Moment beschützt, bevor sie auf die Straße stolpern, während ein Wagen heranrast. Sie verstehen nicht, dass es ein und dieselbe Gestalt ist. Der Tod ist ein guter Geist, der die Menschen täglich beschützt, bis es soweit ist und er sie begleitet."

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen – locker, leicht, bildhaft – alles was das Leserherz begehrt. Mariella Heyd schafft es, ohne lange umschweifende Beschreibungen eine gewissen Grundspannung zu erzeugen. Trotz des eigentlich traurigen Inhalts, ist das Buch unwahrscheinlich lebendig und fröhlich erzählt, sodass man mit einem lebendigen, gestärkten Gefühl das Buch beenden kann.

Das Ende war dann ganz anders, als ich gedacht hatte, mit einer kleinen Wendung darin, eigentlich wenig spektakulär aber sehr herzergreifend mit einem wunderschönen Epilog.

Und die Moral aus der Geschicht´:

"Ich will tanzen. Koste es, was es wolle."
"Gute Einstellung. Man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen."
"Im Ernst? Man hat nur das eine", protestierte Mila ein wenig verwundert.
"Ja genau. Man hat nur das eine Leben und überleben tut man es eh nicht", feixte er.
"Also tanze!"


Fazit:

Eine wunderschöne Ode an das Leben, die dem Leser ein wenig Angst vor dem Tod nimmt und stattdessen Hoffnung und Mut schenkt.
Eine klare Leseempfehlung für einfach jeden. Ich denke jeder wird aus dieser Geschichte etwas für sich selbst mitnehmen können.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Eine wunderschöne Ode an das Leben

Als der Tod die Liebe fand
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Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition) ...

Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition)



Inhalt:

Muss man gesund sein, um stark zu sein? Muss man zwingend fremde Welten erkunden, um Abenteuer zu erleben?

„Als der Tod die Liebe fand“ beweist, dass man die stärkste Kraft aus den schwierigsten Situationen schöpft und sich die Wunder dieser Welt direkt vor den eigenen Augen abspielen.
Die 18-jährige Mila genießt ihr Leben, bis sie von ihrer Krebsdiagnose überrumpelt wird. Innerhalb weniger Sekunden steht alles auf dem Kopf. Alles, was zuvor ihrem Alltag Farbe verliehen hat, verliert plötzlich an Intensität. Mila merkt schnell: Der Krebs ist ein Egoist, der alles an sich reißt. Im Krankenhaus trifft sie auf Mikael, der ihr über die Widrigkeiten der Chemotherapie und die Eintönigkeit des Krankenhausaufenthaltes hinweghilft. Allerdings steckt in Mikael mehr, als Mila ahnt. Er ist kein Mensch. Er ist gekommen, um Mila mit sich zu nehmen.



Bewertung:

DISCLAIMER: Vielen Dank an die liebe Mariella Heyd, dass ich nach "Elfenfehde" 1 und 2, sowie "Touch of Flames" auch noch dieses Buch lesen durfte! Ich bin mittlerweile ein richtiger Fan dieser Autorin geworden und warte mit Spannung auf weitere Bücher!

Bevor ich mit der Rezension beginne, einige Worte zum Cover, das ich wunderschön finde. Eigentlich ist es total kitschig, strahlt aber durch das hübsche violett-blau, der verschnörkelten Uhr und den zwei Personen vor dem Sternenhimmel eine romantische Magie aus, der man sich einfach nicht einziehen kann. Auch der Titel ist super treffend. Zuerst war ich etwas skeptisch, da ich gar nicht verstanden habe, was er soll und ihn komplett falsch verstanden habe, doch in der Mitte des Buches ist mir dann ein Lichtlein aufgegangen und jetzt liebe ich ihn einfach! Ich habe das Buch leider nur als E-Book gelesen, doch auf vielen Bildern gesehen, dass die Kapitel sehr schön mit Motiven und Schnörkeln ausgestaltet sind. Ich finde die ganze Darstellung mal wieder sehr gelungen! Den Klapptext finde ich auch gut, da er den fantastischen Teil der Geschichte schon andeutet, aber noch nicht komplett vor dem Leser ausbreitet.
Erster Satz: "Langsam trotteten Mila und der Rest der zwölften Klasse des Queen's College nacheinander aus dem Bus, und sahen sich mit hängenden Mundwinkeln um."


Denn das hat mich zuerst sehr verwirrt. Das Buch beginnt bodenständig, "normal", mit dem Alltag der lebensfreudigen jungen Mila, die sich auf einer Schulfreizeit in ihren Klassenkameraden und Freund Josh verliebt. Sie zofft sich mit ihren Eltern, geht nachts feiern, liebt Kleidung, Schönheit, Musik und das Leben - bis ihr eine niederschmetternde Diagnose ein Strich durch die Rechnung macht. Sie hat Krebs, sagt der Arzt, Blutkrebs mit einer guten zwar Prognose, doch ihr Leben dreht sich trotzdem um 360 Grad. Plötzlich geht es nur noch um ihre Krankheit, alles dreht sich um Chemos, Keimfreiheit und lange Krankenhausaufenthalte bei denen sie sich schon wie tot fühlt.


"Krebs. Mila stockte der Atem. Krebs kannte sie nur aus dem Fernsehen. Blasse Leute mit Glatze, die mit dem Leben abgeschlossen hatten. Krebs, wer bekommt schon Krebs? Krebs kriegen doch immer nur die anderen. (...) "Und das denken die anderen auch."


Dabei ist es keine Hilfe, dass ihre beste Freundin Niki und ihre eigene Familie mit der Situation nicht klarkommen und mehr Ballast als Hilfe sind. Josh bleibt dennoch an ihrer Seite, während Mila zwischen Krankenhausessen, Desinfektionsmittel und Infusionsständern hart um einen letzten Rest Normalität kämpft. Doch dann begegnet sie Mikael, der in ihr nicht nur die Kranke sieht, sondern einfach nur Mila, der den Krebs als Normalität erkennt und sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, denn er scheint der einzige zu sein, der sie in der jetzigen Lage versteht. Mit ihm kommt wieder Hoffnung, ihr Überlebenswille, Freude und Leben in Mila zurück - eigentlich eine schreckliche Ironie, wo er doch ihr Tod ist...


"Ich glaube, man rasiert sich nur einem im Leben eine Glatze. Das lass ich mir doch nicht entgehen." In jedem dieser Sprüche steckte ein Funke Wahrheit, ein Funke Angst, ein Funke Neugier, ein Funke Verlust und ein Funke Mut. Zusammen war es ein großes Gefühlsfeuerwerk."


Und ab da wandelt sich das Buch dann sehr krass. Zuerst hat man es mit einem typischen Krebsbuch zu tun, detailliert bekommt man Milas Situation geschildet, versetzt sich in ihre Lage und leidet mit ihr, an der Hoffnungslosigkeit - ein trauriger aber realer Roman. Doch als Mikael auftaucht, wendet sich das Blatt und Fantasy Elemente heben die Stimmung. Er kommt als übersinnliches Wesen, einer der Söhne des Todes, der Mila in die Ewigkeit begleiten soll. Mit ihm erscheint die kleine Hoffnung, die Mila als Kampfgeist zur Seite steht, auch wenn sie sie nur für ein Hirngespinst sieht. Die beiden stellen Milas Leben völlig auf den Kopf und rufen Gefühle in ihr hervor, wo zuvor nur Wut und Verzweiflung gewesen waren. Doch auch Mikael beginnt mehr für Mila zu empfinden, als er sollte, denn als Tod hat er eine festgelegte Aufgabe, von der er kein Entkommen gibt. Ein Wettlauf gegen den Krebs, gegen den Tod, gegen die Zeit beginnt...


"Ich bin der Tod. Ich spiele mit der Endlichkeit der Menschen und auf der anderen Seite gehört mir die Unendlichkeit."

An manchen Stellen hat mich das Buch etwas verwirrt, da die Perspektiven mitten in der Szene mehrmals von Mila zu Mikael verwischen und man manchmal nicht genau zu ordnen kann, in wessen Gedanken- und Gefühlswelt man sich gerade befindet. Zudem ist der Übergang von Traum und Fantasy zur Realität oft etwas undeutlich, sodass man ein bisschen im Unklaren ist, was gerade wirklich passiert und was nicht. Das ruft aber den interessanten Effekt hervor, dass man wie Mila, die ebenfalls nicht an die Fantasyelemente glauben kann, denen sie begegnet, ein wenig verwirrt ist und im Dunkeln tappt, auch wenn man schon mehr weiß, als sie. Schade fand ich nur, dass die Handlung vor allem gegen Ende etwas zu rennen scheint. Die Autorin beweist sehr viel Fingerspitzengefühl, ich hätte mir aber ab dem Fantasy-Übergang etwas mehr Details und Zeit gewünscht. Die Story ist ansonsten super konstruiert, auch wenn mich der Übergang von Krebsroman zur Fantasy ein wenig überrascht hat.


"Es ist schon komisch", sagte sie mehr zu sich selbst als zu Mikael, "man merkt erst, wie sehr man am Leben hängt, wenn man über das Ende nachdenken muss."


Die achtzehnjährige Mila hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Wir erfahren sehr viel von ihren Gedanken und Gefühlen, auch wenn mittels eines personalen Erzählter und erst im letzten Kapitel aus der Ich-Perspektive heraus erzählt wird. Am Anfang erschien sie mir etwas oberflächlich mit ihrer Liebe für Schminke, schöne Kleidung, Clubs und der Angewohnheit, sich mit den Freunden anderer Mädchen zu amüsieren, als sie dann aber ihre Diagnose bekommt und sich ihr Leben schlagartig verändert, habe ich verstanden, dass das einfach nur Lebenslust war, die Suche nach Normalität, die jeden Jugendlichen beschäftigt. Mir gefällt ebenfalls die Art es sehr, auf die Mariella Heyd die restlichen Probleme von Mila schildert, die nichts mit ihrer Diagnose zu tun haben. Nicht übertrieben oder zwanghaft lehrreich, aber doch irgendwie ernstzunehmenden und mit einem kleinen Hauch an Zuversicht.


"Diese Scheißwelt ist scheiße unfair", nuschelte Mila und zog die Nase hoch. "Ja das stimmt. Diese Scheißwelt ist scheiße unfair."


Ihre Diagnose hat aber nicht nur ihr Leben umgekrempelt, sondern auch ihren Charakter bleibend verändert. Sie reagiert zuerst sehr tapfer auf ihre Diagnose und möchte, dass der Krebs nicht ihr, noch das Leben ihrer Familie noch Freunde bestimmt. Doch immer mehr muss sie einsehen, dass das nicht so funktionieren kann, wie sie sich das vorgestellt hat. Zu sehen, wie sie sich dann doch mit ihrer Krankheit auseinandersetzt, sich mit dem Thema "Tod", "Zukunft" und "Abschied" befasst, ist wirklich sehr herzergreifend und spannend. Mikael hilft ihr, sich selber weiterentwickelt und das Leben zu genießen. Sie schafft es nicht zuletzt durch seine Liebe und die Unterstützung ihrer Familie, zu einer erwachsenen und starken Frau heran zu reifen, die ihr Schicksal mit hoch erhobenem Haupt erträgt. Beeindruckend!


"Mila verstand inzwischen, dass sich Normalität und Routine im Laufe eines Lebens ständig veränderten und somit wusste sie nun auch, dass ihre jetzige Normalität irgendwann der Vergangenheit angehören würde..."


Auch ihr Umfeld wurde meiner Meinung nach authentisch aufgebaut: Ihre Eltern, ihre kleine Schwester Emma, ihre beste Freundin Nicki, ihr Freund - alle reagieren entsetzt auf die Diagnose und lassen sich von ihrem eigenen Schmerz so sehr ablenken, dass sie teilweise vergessen, Mila in ihrem eigenen Schmerz beizustehen. Denn während die Angehörigen, Freunde und Bekannte nach einem anstrengenden Krankenbesuch wieder nach Hause gehen können, muss der Patient im Krankenhaus bleiben. Für ihn bleibt die Zeit stehen und sein ganzes Dasein dreht sich nur noch um den Überlebenskampf. Viel zu oft laufen sie vor der Krankheit weg, wo Mila nicht weglaufen kann. Dadurch wirken die genannten Charaktere ein klein bisschen unsympathisch, wenn auch realistisch dargestellt. Das kann man als Zuschauer von außen ganz leicht feststellen und kritisieren, ich glaube aber, wenn man wirklich selbst in so einer Situation ist, ist es unfassbar schwierig, nicht so zu reagieren. So hinterlässt die Diagnose auch bei ihnen ihre Spuren und sie und ihr Verhältnis zu Mila verändern sich stark. Zum Guten wie auch zum Schlechten.

Der Krebs ist hier sehr negativ dargestellt, als wahrer Feind, wobei es je eigentlich die eigenen Körperzellen sind, die sich gegen einen wenden und kein von außen gesteuerter Geist, auf den man wütend sein könnte. Das hat mich ein bisschen gestört, auch wenn es wahrscheinlich realistisch ist, einen Hass auf die Krankheit zu entwickeln, die einen dahinrafft. Sonstige Randinformationen sind gut mit eingebracht, stehen aber nicht im Vordergrund. Es geht hier nämlich eigentlich mehr um den Tod als um Krebs.


"Er war wie Lakritz. Irgendwie mochte man es und konnte es sich aus dem Süßwarensortiment nicht mehr wegdenken, aber freiwillig kaufte man es nie." (...) "Doch manchmal muss es eben echt Lakritz sein!"


Die Idee, den Tod als Person darzustellen, ist nicht neu, aber wunderbar gemacht. Mikaels Charakter ist sehr interessant und geheimnisvoll, da nie viel über ihn verraten wurde, konnte man schön mit rätseln. Besondern gut aber fand ich an ihm die Rolle, die er verkörpert hat: Genau wie der kleine Kampfgeist Hoffnung ist er eigentlich ein Boten des Todes, bringt Mila aber gleichzeitig auch viel Hoffnung, Erlösung und Leben. So lernt man den Tod aus einer komplett anderen Perspektive kennen, mal nicht als erbarmungsloser Feind, sondern als ein alltäglicher Begleiter, der nichts Schlechtes sein muss, sondern einen begleitet, bis die eigene Zeit gekommen ist. Wie der Tod beschrieben wird, friedvoll, fair, erlösend, wunderschön, macht Hoffnung und nimmt die Angst vor dem Thema. Das finde ich sehr wichtig, da der Tod immer noch ein wenig als Tabu-Thema gilt und mit Schrecken erwartet wird, obwohl man nicht mit Sicherheit sagen kann, was danach passiert. Das "Danach", dass in "Als der Tod die Liebe fand" präsentiert wird, ist einfach wunderschön und macht Mut beim Lesen. Viele Autoren lassen ihre Bücher vor dem Jenseits enden, da sie sich nicht genau festlegen wollen, doch das umgeht Mariella Heyd nicht und ich habe es geliebt!!!


"Die Menschen haben Angst vor dem Tod, weil sie ihn nicht kennen, sagen sie. Sie mögen nur den Schutzengel, der Tag für Tag an ihrer Seite ist und sie im rechten Moment beschützt, bevor sie auf die Straße stolpern, während ein Wagen heranrast. Sie verstehen nicht, dass es ein und dieselbe Gestalt ist. Der Tod ist ein guter Geist, der die Menschen täglich beschützt, bis es soweit ist und er sie begleitet."

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen – locker, leicht, bildhaft – alles was das Leserherz begehrt. Mariella Heyd schafft es, ohne lange umschweifende Beschreibungen eine gewissen Grundspannung zu erzeugen. Trotz des eigentlich traurigen Inhalts, ist das Buch unwahrscheinlich lebendig und fröhlich erzählt, sodass man mit einem lebendigen, gestärkten Gefühl das Buch beenden kann.

Das Ende war dann ganz anders, als ich gedacht hatte, mit einer kleinen Wendung darin, eigentlich wenig spektakulär aber sehr herzergreifend mit einem wunderschönen Epilog.

Und die Moral aus der Geschicht´:

"Ich will tanzen. Koste es, was es wolle."
"Gute Einstellung. Man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen."
"Im Ernst? Man hat nur das eine", protestierte Mila ein wenig verwundert.
"Ja genau. Man hat nur das eine Leben und überleben tut man es eh nicht", feixte er.
"Also tanze!"


Fazit:

Eine wunderschöne Ode an das Leben, die dem Leser ein wenig Angst vor dem Tod nimmt und stattdessen Hoffnung und Mut schenkt.
Eine klare Leseempfehlung für einfach jeden. Ich denke jeder wird aus dieser Geschichte etwas für sich selbst mitnehmen können.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Ruhiger, romantischer und vielseitiger drittet Teil

Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente 3
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Allgemeines:

Titel: Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente
Autor: Lia Haycraft
Genre: Fantasy
ISBN-13: 978-9963534388
Preis: 2,99€ (Kindle-Edition)
12,99€ (Broschiert)
Weitere Bände: "Mondtochter - ...

Allgemeines:

Titel: Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente
Autor: Lia Haycraft
Genre: Fantasy
ISBN-13: 978-9963534388
Preis: 2,99€ (Kindle-Edition)
12,99€ (Broschiert)
Weitere Bände: "Mondtochter - Die Nacht der Elemente";
"Mondschwinge - Die Nacht der Elemente";
"Sonnentochter - Die Nacht der Elemente" (?)




Inhalt:

"Er drehte sich zu ihr und küsste sei auf den Kopf. "Ich wünschte, wir hätten uns woanders kennengelernt." Seine Worte waren leise.
"Das wünsche ich auch."

Gerade stand Ruben noch in der Tate Gallery in London, jetzt befindet er sich plötzlich in Axikon, der Welt der unendlichen Nacht. Neugierig lässt er sich auf diesen magischen Ort ein und begegnet der hübschen und geheimnisvollen Sotai, die aussieht wie ein Mensch, sich jedoch in den Wind verwandeln kann. Vom ersten Moment an ist Ruben von ihr fasziniert, obwohl auf der Erde seine Verlobte wartet. Ruben will sich auf das Abenteuer einlassen, doch kein Mensch darf in dieser Welt bleiben und so will Sotai ihn unentdeckt zur Erde zurückzubringen. Jedoch müssen beide bald feststellen, dass ihr Vorhaben weitaus gefährlicher ist, als es anfangs scheint ...



Bewertung:


"Die Monde Enxía und Serniwe spiegelten sich in dem schmalen Bachlauf zwischen Abertausenden von Sternfischen, die aufleuchteten, wenn sie vorbeischwammen."

Das ist der erste Satz des vorletzten Bandes der "Die Nacht der Elemente" - Reihe von Lia Haycraft. Nach "Mondtochter" und dem zweiten Teil, "Mondschwinge" handelt dieses Buch auch wieder von anderen Charakteren, welche aber mit Sotai teilweise bekannt waren. Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass mir diese Reihe immer besser gefällt und ich diesen vorletzten Teil wohl bis jetzt am besten finde! Ich war eigentlich immer von einer Trilogie ausgegangen und bin nun freudig überrascht, dass es anscheinend noch einen weiteren Teil geben soll, der "Sonnentochter" heißt.

Das Cover ist mal wieder sehr hübsch geworden. Wieder ist ein Mädchen zu sehen, welches meinen Vorstellungen zu Sotai recht nahe kommt, mich aber trotzdem etwas verärgert hat, da ich Models auf Cover recht ablehnend gegenüberstehe, was ihr bestimmt so langsam wisst. Dieses Mal ganz in goldenen und schwarzen Tönen mit einigen roten und blauen Akzenten. Die Farben sind sehr passend gewählt, auch da Ruben zu Beginn einen Orakelkäfer mit diesen Farben erhält. Das Blau steht für Wind, Sotais Element, das das zusehende Mädchen schwungvoll umspielt. Das Rot im schön geschwungenen Titel steht für die Liebe und das Gold für die Sonnenschwinge. Was es damit auf sich hat? Lasst euch überraschen!


19 Jahre sind seid dem letzten Band vergangen, viel hat sich nicht verändert. Eigentlich will Sotai in Zukunft besser auf ihr Herz aufpassen und es nicht so leichtfertig verschenken wie bisher. Doch der gutaussehenden Ruben bringt ihre Pläne zum wanken. So viel verbindet die beiden, aber eine Liebe scheint unmöglich, gehören sie doch in verschiedene Welten. Er kann nicht in Axikon bleiben, denn es ist Menschen verboten und würden es die Ältesten mitbekommen, würden sie ihn auf die Erde schicken, aber seine Erinnerungen an ihre Welt einbehalten. Um das nicht zu riskieren, muss Sotai ihn unbemerkt zur Erde zurückbringen. Beide haben Angst vor dem unausweichlichen Abschied, denn auf der Erde lauert das gefährliche Sonnenlicht, welches Sotais Haut verbrennen würde. Noch während sie überlegt, wie viel sie bereit ist für Ruben aufzugeben, wird einer der Wächter Axikons, die Sonnenschwinge Miro, schwer verletzt und verliert seine Bestimmung. Während die beiden versuchen, Miro, welcher alles vergessen hat, ein neuen Leben auf der Erde zu ermöglichen, bemerkt Sotai, dass ihr Schicksal doch enger mit Rubens verbunden ist, als sie gedacht hat...


"Sie würde nicht altern, Ruben schon. Sie konnte nicht bei Tag raus, Ruben schlief vermutlich überwiegend in der Nacht, wenn sie wach war. Es war fast wie in diesen kitschigen Vampirliebesgeschichten, wovon Kani ein paar besaß. Am Ende biss der eine den anderen und beide blieben glückliche Vampire. (...)
Aber dies war kein Roman, sondern das wahre Leben."


Die Geschichte um Sotai und Ruben ist aber nur einer der Handlungsstränge in diesem Buch. Neben den beiden geht es, etwas im Hintergrund, auch noch um Mahin, das über fünfhundert Menschenjahre alte Ratsmitglied, welche wir schon aus "Mondschwinge" kennen. Sie trauert um den Erinnerungsverlust von Miro, in den sie heimlich verliebt war und macht sich auf die Suche nach der neuen Sonnenschwinge. Dabei trifft sie auch ihren lange vergessenen Zwillingsbruder, ein bekanntes Gesicht, wieder und findet eine neue Liebe...

Ein ganz nebensächlicher Handlungsstrang, den ich eigentlich schon fast als unnötig und unbedeutend abgetan hatte, tritt gegen Ende noch einmal kurz in den Vordergrund. Umbra Jones, die rachsüchtige Mutter von Raja und Hobby-Bösewicht, räumt ihren Platz im Spiegelrat für ihre Tochter und verschwindet auf die Erde mit undurchsichtigen Plänen. Hat sie etwa von ihren Racheplänen immer noch nicht Abstand genommen...?


"Umbra drehte sich zur Seite, verwandelte sich in eine Wolke aus Eisblumen und flog mit dem Käfer über den See. Sie verschwand in der Dunkelheit. Augenblicklich wusste Mahin, dass Umbra etwas plante. (...)
Mahin flüsterte einen Namen und hoffte, dass sie unrecht hatte."


Dieser dritte Teil verwebt viele neue aber auch bekannte Gesichter kunstvoll zu einer einzigen Geschichte. Kasumi und ihr Geliebter Ivan nehmen einen nicht unbedeutenden Platz ein, auch Lucija, Sander und deren Sohn Aidan, das neue Element des Feuers, kommen vor. Altbekannte wie Sotais Eltern, Kasumis Großeltern, der Rabenmann Artus und die Wächterin der Grenze Elfrun dürfen wir ebenfalls wieder treffen. Was ich im zweiten Teil etwas vermisst hatte, die genauere Erläuterung von Mond- und Sonnenschwinge, wird endlich geklärt und auch noch einmal Axikon genauer beschrieben. Leider konnte man Miro, seine Geschichte als Sonnenschwinge und der doch etwas rätselhafte Epilog am Ende von Band Zwei nicht mehr näher kennenlernen. Allgemein geht es in diesem Band viel ruhiger zu, romantisch, beschaulich und trotzdem spannend. Sehr interessant ist es auch, Axikon noch einmal aus der Sicht eines Menschen zu erleben.


"Bäume, Häuser, seltsame Fabelwesen wie Einhörner und Drachen, Blumen, die zu brennen schienen, Regenbogen, Wolken, Schnee und Eisblumen, Herbstlaub, Wasserfontänen und rot leuchtenden Regen wie Feuerfunken."


Der Schreibstil ist locker-flockig, wie ich das auch schon gewohnt war, dieses Mal wieder mit vielen tollen Beschreibungen und in angenehmem Tempo.
Wie ich schon einige Male in vorherigen Rezensionen betont hatte, hat die Autorin die einmalige Gabe, mit ihren Worten ein Bild zu gestalten, dunkel, schillernd, glänzend und geheimnisvoll wie die Welt, die sie erschaffen hat. Mit dem malerischen Stil, der sehr beschreibend und treffend das Geschehende umschreibt, ist es sehr angenehm und einfach zu lesen und die Seiten rauschten wieder nur so vorbei. Der ständige Wechsel zwischen Erde und Axikon und die Reaktion der Charaktere darauf ist sehr interessant rüber gebracht. Sotai fühlt sich auf der Erde fremd und hilflos, während Ruben mit Axikon zuerst nicht sehr viel anfangen kann.

Die Idee mit den Elementen und auch der recht gewöhnliche und nicht gerade überraschende Verlauf des Plots ist zwar nicht wirklich etwas, was man noch nicht zuvor schon mal irgendwo gelesen hat, doch trotzdem erschien es mir ausreichend abwechslungsreich und faszinierend mystisch, dass es mich in seinen Bann gezogen hat. Axikon, der Spiegelrat und die beiden Schwingen sind jedoch etwas komplett Neues, was die Geschichte einzigartig macht. Auch die Nacht, der Mond und dessen Kraft konnte seine magische Anziehungskraft auf mich wieder ausüben und hat somit meine Faszination zu dem Buch verstärkt.
Oft hatte ich das Gefühl, leichte Dopplungen zum zweiten Teil zu lesen, doch das hat mir nicht wirklich etwas ausgemacht.

Sotai, welche man schon aus "Mondschwinge" kennt, ist von einem lebensfreudigen jungen Mädchen zu einer stürmischen und abenteuerlustigen Frau geworden. Ihr Element ist der Wind und genau so ist auch ihr Charakter. Mit ihrer aufgeweckten Art bringt sie viel Schwung in die Geschichte. Sofort war sie mir sympathisch, nachdem ich sie schon im Vorgängerband super fand. Was mir aufgefallen ist, ist das seltsamerweise alle Hauptcharaktere der drei Bände das Element des Windes tragen, Sander, Ivan und nun auch Sotai. Witziger Zufall


"Ist Grün deine Lieblingsfarbe?", fragte Ruben. (...)
"Ja. Und deine?" (...)
"Meine auch", sagte er. "Bei uns ist Grün die Farbe der Hoffnung", flüsterte Ruben. Er war sich nicht sicher, ob sie es gehört hatte, und er war sich genauso wenig sicher, ob er wollte, dass sie es gehört hatte. Er wusste überhaupt nicht, was er hoffen sollte..."


Ruben jedoch blieb mir etwas zu blass. Leider konnte ich nicht wirklich eine Bindung zu ihm aufbauen. Was er auf der Erde so macht, was er mag, sein Leben, sein Charakter, alles erfährt man sehr spät und recht oberflächlich. Er hat eine Verlobte, stört sich aber nicht sonderlich daran, sonst weiß man am Ende nur, dass er in London wohnt und Lehrer ist. Vielleicht lag es daran, dass es so viele neue Charaktere gab, die im Schnelldurchlauf charakterisiert werden mussten, oder ich habe einfach das Wichtigste überlesen, doch er konnte einfach keine Tiefe entwickeln. Auch das Problem mit der Verlobten löst sich viel zu einfach auf und hinterlässt keinerlei Bedauern in ihm. Eigentlich schade.

Mahin ist recht traurig und unbeholfen in der Welt der Menschen, aber eine wirklich treue und liebenswürdige Seele. Wer ihr lange vermisster Bruder ist, will ich hier nicht verraten, es ist aber eine nette Überraschung.

Umbra bleibt in diesem Teil sehr im Hintergrund und verschwindet am Ende doch sehr trivial. Ich hätte mir da ein bisschen mehr erhofft, da sie eigentlich immer präsent war und mich mit ihrer Art doch fasziniert hatte.


"Umbra, die eisige Frau ohne Herz. Sotai schauderte und betete, dass sie dieser Frau nie wieder begegnen musste."


Eine ganze Reihe an Nebencharakter wird eingeführt, darunter die 4 neuen Elemente darunter Tian und Aidan, Amber und Lynnelle werden hingegen nur kurz angesprochen. Auch der Spiegelrat lernt man näher kennen und am Ende wird endlich alles gut.

Wieder sind mir ein paar Logikproblemchen und aufgelöste Fragen aufgefallen, welche aber auch einfach nur meiner Unaufmerksamkeit entspringen könnten. Wenn jemand so etwas anderes entdeckt hat, schreibt mir bitte einen Kommentar! 1. Alle Ratsmitglieder haben einen Zwilling, so heißt es ja, doch wer ist dann Rajas Zwilling? 2. Was passiert mit Aidan nachdem sich das Tor geschlossen hat, muss er für die nächsten 19 Jahre in Axikon bleiben, auch wenn er das eigentlich gar nicht wollte? 3. Warum ist Umbra zufrieden als Miro einen Unfall hat, war es etwa ihre Schuld? ...

Wirklich viele überraschende Wendungen gab es nicht und die Erkenntnisse, die es gab, waren für mich doch sehr voraussehbar. Auch das Ende ist nicht so spektakulär, wie es hätte sein können, doch umso interessanter ist es, das mich das Buch dennoch sehr in seinen Bann gezogen hat. Woran genau das lag, kann ich nicht sagen, doch die ganze Reihe umgibt eine wunderschön magische Atmosphäre, welche mich auch sehr auf den vierten Teil gespannt werden lässt.

"Sotai hatte das Gefühl zu schweben, alles um sie herum war weich und leise. Es gab keine Farben und niemand störte sie, bis der Schmerz kam. Er füllte sie aus , verebbte aber jedes Mal sehr schnell. Sie hatte kaum Kraft übrig um sich Gedanken zu machen."



Fazit:

Wieder einmal gute 4 Sterne für einen etwas ruhigeren, romantischeren und vielseitigeren dritten Teil, welcher für mich der beste der Reihe um "Die Nacht der Elemente" darstellte.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Sommerfeeling, Emotionen und ein wenig Nachdenklichkeit

Der Sommer, als ich schön wurde
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Allgemeines:

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde
Autor: Jenny Han
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. April 2013)
Genre: Roman
ISBN-10: 3423625368
ISBN-13: 978-3423625364
Seitenzahl:320 Seiten
Originaltitel: ...

Allgemeines:

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde
Autor: Jenny Han
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. April 2013)
Genre: Roman
ISBN-10: 3423625368
ISBN-13: 978-3423625364
Seitenzahl:320 Seiten
Originaltitel: "The summer I turned pretty"
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
8,95€ (Taschenbuch)


Inhalt:

Über die Kraft der Freundschaft und der Liebe

Die Sommer in Susannahs Strandhaus waren schon immer die Highlights in Bellys Leben. Und Susannahs Söhne Jeremiah und Conrad sind vielleicht das Wichtigste an den Ferien. In diesem Sommer fühlt Belly sich endlich nicht mehr wie ein kleines Mädchen, sondern wie eine attraktive junge Frau. Und endlich interessieren sich auch die Jungs für sie. Nur Conrad, in den sie schon immer heimlich verliebt war, reagiert zurückhaltender als früher. Und auch der sonst so fröhliche Jeremiah wirkt bedrückt.

Was steckt dahinter? Belly begreift, dass ihr Kindheitstraum von den gemeinsamen Strandhausferien in diesem Jahr endet. Und dass sie ihn erst loslassen muss, bevor sie bereit ist für etwas Neues....


Bewertung:

Das Buch habe ich vor einer ganzen Weile als Lückenbüßer auf meinen Reader geladen gehabt und aufgrund der eher mageren Aufmachung nicht gleich gelesen. Das Cover und auch der Titel sprechen jetzt nicht unbedingt sofort an, sodass mir diese schöne Geschichte eine Weile lang gar nicht aufgefallen ist. Irgendwann habe ich es wiedergefunden und dann doch gelesen. Und ich war wirklich überrascht von diesem Beginn einer Trilogie!


Erster Satz: "Wir waren seit geschätzten siebentausend Jahren unterwegs."


Wie gesagt finde ich der Titel ein wenig irreführend. Mir ist zwar klar, warum das Buch so genannt ist und ich kann durchaus einen Bezug zur Geschichte herstellen, man erwartet aber automatisch einen oberflächlichen Mädchenroman, was ein eher negativer Effekt ist und auch vom Cover nicht mehr gerettet werden kann. Dieses finde ich irgendwie zu sachbuchartig und schlicht für diese bunte, lebendige Geschichte und hätte eher etwas Knalligeres erwartet. Ich finde es aber nicht schlecht, da das Mädchen, das uns den Rücken zukehrt und mit gesenktem Kopf nachdenklich von einem Balkon aufs Meer blickt, eine gewisse Unschuld aber auch Bodenständigkeit ausstrahlt, was sehr gut passt. Die Kapitel sind sehr kurz, was zum schnellen Weiterlesen animiert.

Schon beim Lesen der ersten Seiten fühlt man sich in Sommer, Meer und Kindheit zurückversetzt. Viele eigene schöne Erinnerungen tauchen auf und reihen sich in die Eindrücke des Buches ein, was es gleich viel lebendiger macht. Doch es ist nicht nur ein Sommerbuch - kein oberflächlicher Jugendroman - sondern eine ganz besondere Geschichte mit viel Herz, die zwar ein paar Schwächen hatte, mir aber allgemein gesehen sehr viel Freunde bereitet hat.

Doch worum geht es eigentlich genau?
Die 16 jährige Belly ist ein ganz normaler amerikanischer Teenager. Sie geht zur Schule, bereitet sich auf ihre Collegebewerbung vor, lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Steve im schönen New York City und verbringt jeden Sommer in einem Sommerhaus am Strand bei Susannah und ihren Kindern Conrad und Jeremiah. Doch ihr nächster Urlaub soll anders werden als die wunderbaren Ferien, die sie dort schon erlebt hat. Es beginnt mit der Scheidung ihrer Eltern, die ihrer Vorfreude einen Knacks gibt, dann kann Steve nicht die ganze Zeit bleiben, da er sich mit seinem Vater noch Colleges anschauen muss und sie fühlt sich plötzlich mit Gefühlen konfrontiert, die sie nie hatte. Denn Belly wird langsam erwachsen und sie spürt, dass ihre Beziehung zu den beiden Jungs sich verändert hat und auch die Atmosphäre zwischen ihr und ihrer eigenen Familie wird zunehmend angespannter. Aus dem unscheinbaren Entlein, ist ein wunderschöner Schwan geworden, und keiner - nicht einmal sie selbst - kann damit umgehen. Alles beginnt sich zu ändern und es fällt ihr schwer von ihren alten Erinnerungen abzulassen, die immer wieder als Rückblenden die aktuelle Erzählung des Sommers unterbrechen und dem Leser ermöglichen, sich ein genaues Bild von ihr zu machen. Leider sind diese nicht chronologisch angeordnet, was dem Folgen der Geschichte einen kleinen Abbruch tut. Doch so sehr Belly auch versucht, an ihrem perfekten Urlaub festzuhalten, muss sie bald einsehen, dass dunkle Wolken einen Schatten auf ihr kleines Paradies werfen und sie sich mit anderen Zukunftsplänen abfinden muss, um sie zu vertreiben...


"Ich kann´s nicht glauben, dass du wirklich hier bist", sage ich. Er klingt fast scheu, als er antwortet: "Ich auch nicht." Dann zögert er. "Kommst du trotzdem mit?" Unfassbar, dass er noch fragte. Überall würde ich mit ihm hingehen. "Ja", antworte ich. Außerhalb dieses einen Wortes, dieses Moments scheint nichts zu existieren.
Es gibt nur uns. Alles, was in diesem Sommer geschehen ist und in jedem Sommer davor, alles hat darauf hingeführt.
Auf diesen Moment.
Jetzt."

Es beginnt luftig und leicht, süß und unschuldig - die Atmosphäre einer Ferienvorfreude - und endet dann eher traurig und nachdenklich. Viele verschiedene Themen werden angesprochen während wir an Bellys Entwicklung über die Jahre teilhaben dürfen. Schöne Dinge, aber auch Probleme. Es geht um Liebe, Freundschaft, Familie, die wunderbare Natur um das Sommerhaus herum, viel Gefühl, das Erwachsenwerden und die wachsende Verantwortung, den Wunsch, gesehen zu werden, aber auch um Krankheit und Trauer - ein Buch, was berührt, jedoch nie kitschig wird. Einfach echt. Man fühlt in jeder Situation mit Belle, kann aus ihr lernen und auch einiges mitnehmen. Deshalb kann ich das Buch nur allen weiblichen (und eigentlich auch männlichen) Leser zwischen 13 und 99 empfehlen, die gerne authentische, gefühlvolle Geschichten lesen, die unter die Haut gehen.

Die Erzählweise ist ruhig, gemächlich. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit für Entwicklungen und ihre Figuren, schafft es aber durch den besonderen Fokus auf die Gefühle der Protagonisten, dass es dem Leser nie langweilig wird. Der Schreibstil passt super zur Atmosphäre, erst eher locker, luftig, verspielt, dann zusehends einfühlsam und stellenweise recht melancholisch. Dabei behält es aber immer einen lebendigen, humorvollen Unterton bei, sodass man kein deprimiertes, erdrückendes Gefühl transportiert bekommt, auch wenn Heftiges passiert.

Die Charaktere waren aber besonders interessant, da sie alle in gewisser Weise umdenken und sich in der veränderten Situation einfinden müssen.
Belly ist das Herzstück der Geschichte und die ganze Faszination des Buches beruht auf ihrer Wandlung und Entwicklung. Leider konnte ich sie am Anfang gar nicht leiden, da sie als unglaublich oberflächliche Person erschien, die naiv denkt, sie sei schon erwachsen und deshalb bei allem mitmachen will, was die Großen auch machen. Sie hängt Tagträumen hinterher, ist der Meinung, die ganze Welt habe sich gegen sie verschworen und hinter denkt einfach alles. Das typische Teenager-Mädchen mit mangelndem Selbstbewusstsein eben. Sie ist sprunghaft, kann sich kaum zwischen Alternativen entscheiden und ist sich ihrer Gefühle sehr unsicher. Pubertät hin oder her, ich fand, dass es ihrer Glaubwürdigkeit ein wenig geschadet hat, als sie erst nicht wusste, ob sie jetzt Jeremiah oder Connor lieber mag und dann auch noch ein dritter Junge auf der Bildfläche erscheint, was natürlich zu weiteren Verwirrungen führt. Im Laufe der Geschichte wandelt sie sich jedoch sehr, wird mutiger und glaubt mehr in sich selbst. Dass sie trotzdem Fehler macht und sich in Dingen hoffnungslos verrennt ist da natürlich vorprogrammiert...

"Der Sommer lag vor uns, mit seinen zahllosen Versprechen und Möglichkeiten."


Steven ist der typische ältere Bruder, der in seiner kleinen Schwester noch immer ein Baby sieht, das es gilt vor der Welt zu beschützen. Er will sie oft nicht dabeihaben, wenn er mit seinen Freunden weggeht, da er sie verzerrt wahrnimmt, will aber nur das Beste für sie, auch wenn er sie gerne auf liebevolle Art und Weise ärgert und zur Weißglut bringt. Während des Sommers ist er gezwungen, umzudenken.

Jeremiah ist ein Sonnyboy - offen und humorvoll trägt er sein Herz auf der Zunge. Man sieht ihn immer mit einem Lächeln auf den Lippen, als hätte er die gute Laune für sich gepachtet und hat meistens einen coolen Spruch parat. Doch auch er, der beste Freund von Belly, dem sie immer alles erzählen kann, verändert sich sehr. Er wirkt bedrückt, reagiert seltsam auf sie - was ist nur los? Im Sommerhaus verbirgt sich irgendein Geheimnis, schlussfolgert Belly und beginnt es zu suchen.

Conrad, der ältesten Sohn von Susannah, ist das genaue Gegenteil von Jeremiah, eher introvertiert und eine Leseratte. Dabei jedoch immer liebenswürdig und aufgeschlossen zu ihr. Belly hat ihn immer bewundert, doch der verschlossene Junge, den sie jetzt wiedersieht, hat kaum mehr etwas mit ihrem früheren verantwortungsvollen Schwarm gemeinsam: er raucht, trinkt oft zu viel und lässt die anderen nicht an seinen Gedanken und Gefühlen teil nehmen und reagiert oft ruppig auf Nähe.
Wenn er mal etwas sagt hat man immer das Gefühl dass er gerne aus sich herauskommen möchte, es aber irgendwie nicht wirklich schafft. Man bekommt als Leser einige alte Erinnerungen an ihn vorgesetzt und kann auch sehr schön bemerken, dass er sich verändert hat, auch wenn man nicht versteht, wieso. Belly versucht, seine Schale zu knacken und es herauszufinden, als sie Cam trifft und sich auf einen Urlaubsflirt mit ihm einlässt. So bahnen sich einige Probleme an und die Geschichte nimmt langsam ihren Lauf, bis die ernüchternde Wahrheit kommt...


"Als er fort war, fiel ich ins Wasser und ließ mich treiben. Ich hörte mein Herz wie ein Metronom in meinen Ohren schlagen. Conrad war anders als früher. Er hatte sich verändert. Und doch, seine Wirkung auf mich war dieselbe. Ganz genau wie immer fühlte es sich an. So, als säße ich hoch oben am Grizzly, der Holzachterbahn in Kinds Domino, genau an der Stelle, bevor es in die Tiefe geht."


Denn es geht nicht nur um Erwachsenwerden und erste Liebe, sondern auch um Krebs und den Umgang der Familie damit. Die Thematik passt wunderbar in die Geschichte und wirkt nicht mit Gewalt hineingepresst. Leider wird der Handlungsstrang ein wenig von Bellys Gefühlschaos überlagert. Diese Gewichtung fand ich etwas seltsam. Durch viel Emotionalität und Feingefühl wird der Geschichte aber trotzdem mehr Tiefe verliehen. Von wirklichem Tiefgang würde ich jetzt nicht unbedingt sprechen, aber wir verlassen auf jeden Fall das oberflächliche Niveau des Jugendbuchs, für das ich den Roman fälschlicherweise gehalten habe.

Wie ich oben schon erwähnt habe, ist das Buch der Auftakt einer Trilogie. Dem stehe ich relativ gleichgültig gegenüber, da ich nicht vorhabe, die weiteren Teile zu lesen. Versteht mich nicht falsch, ich fand das Buch wirklich super, aber für mich ist diese Geschichte einfach abgeschlossen und ich habe Angst, dass mir dieses Gefühl durch die Fortsetzungen versaut wird. Man kann das Buch ganz gut alleinstehend lesen, was ich auch jedem nur empfehlen kann.


Fazit:

Sommerfeeling, Emotionen und ein wenig Nachdenklichkeit zu einem schönen Mix vereint: ein Buch mit viel Herz, das berührt ohne kitschig zu sein!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Ein Auftakt, der mitreißt und Lust auf mehr macht!

Engelsnacht
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Allgemeines:

Titel: Engelsnacht
Autor: Lauren Kate
Verlag: Heyne Verlag (12. Dezember 2011)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453528794
ISBN-13: 978-3453528796
Originaltitel: Fallen
Seitenzahl: 464 Seiten
Preis: ...

Allgemeines:

Titel: Engelsnacht
Autor: Lauren Kate
Verlag: Heyne Verlag (12. Dezember 2011)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453528794
ISBN-13: 978-3453528796
Originaltitel: Fallen
Seitenzahl: 464 Seiten
Preis: 8,99€ (Taschenbuch)
12,95€ (gebundene Ausgabe)
3,99€ (Kindle-Edition)
Weitere Bände: Engelsmorgen;
Engelsflammen;
Engelslicht



Inhalt:

Ein Mädchen, ein Junge und eine Liebe für die Ewigkeit

Nach dem tragischen Tod ihres Freundes kommt Luce auf ein neues Internat. Nach und nach fängt die 17-Jährige an, sich einzugewöhnen, und schließt neue Freundschaften. Und dann gibt es da auch noch "ihn" – den über irdisch schönen Daniel. Luce ist sich sicher, dass sie Daniel schon einmal gesehen hat. Er behauptet allerdings, sie nicht zu kennen, und verhält sich distanziert und abweisend. Dennoch verliebt sich Luce unsterblich in ihn. Als er ihr eines Tages das Leben rettet und sie sich schließlich doch noch näherkommen, erfährt Luce, dass Daniel ein schreckliches Geheimnis verbirgt – ein Geheimnis, das eng mit ihrem eigenen Schicksal verknüpft ist ...


Bewertung:

"Zwei Liebende, immer wieder dazu verdammt, sich zu verlieben und aufs Neue zu verlieren."

Dieses Buch habe ich auf die wärmste Empfehlung meiner lieben Mitbloggerin gelesen und ihr unfehlbarer Buchgeschmack, hat sich auch hier wieder gezeigt: ich wurde nicht enttäuscht (hast grad noch mal Glück gehabt Magda ?)

Als erstes wie immer ein paar Worte zum Cover und der sonstigen Gestaltung. Ich weiß nicht, was sich deutsche Coverdesigner denken, wenn sie ein Titelbild zu einem übersetzten Buch gestalten. Ich maße mich an zu behaupten, dass sich die englischen/amerikanischen Designer bei der Gestaltung des Originalcovers viele Gedanken gemacht haben und so ein Bild geschaffen haben, das sehr gut zur Geschichte, die es verpackt, passt. In sehr vielen Fällen muss ich jedoch feststellen, dass geniale Ideen aus dem englischen nicht übernommen werden und das deutsche Cover von Fantasy-Romanen oft einen Hang dazu hat, auszusehen wie das Cover einer neuen Staffel Rosamunde Pilcher, ohne dass man eine gescheite Verbindung zur Handlung feststellen kann. Das habe ich schon sehr oft kritisiert. Deshalb hier ein riesengroßes Lob dafür, dass "Engelsnacht" in denselben wunderschönen Farben, mit demselben mystischen Mädchen und sogar demselben Layout des Titels verpackt wurde, wie es auch seine amerikanische Schwester "Fallen" ist. Durch die dunklen, aber sanft leuchtenden Farben, wirkt die Atmosphäre eher dunkel und kalt, jedoch mit einem leichten, erhabenen Hoffnungsschimmer. Dazu passt das Mädchen in dem dunklen Kleid mit den langen schwarzen Harren perfekt, das mit der Körperhaltung - gebeugt, die Hände vor dem Gesicht - eben dies ausdrückt. Die kleinen Vögel und das Setting im Wald geben dem Bild noch ein wenig mehr Mystik, sodass man es beim Ansehen kaum mehr erwarten kann, das Buch endlich zu lesen.
Auch innerhalb der Buchdeckel ist das Buch sehr hübsch gestaltet. Jeden Kapitelanfang und Absatz zieren zwei geschwungene Engelsflügel, das Buch ist in einer angenehmen Größe bedruckt.


"Der einzige Weg, die Ewigkeit zu überstehen, besteht darin, im Augenblick zu leben. Das habe ich getan, nicht mehr und nicht weniger. "


Der Schreibstil ist durchschnittlich - einem Jugendroman angemessen leicht und einfach gehalten - und somit gut zu lesen. Durch wohlplatzierte Beschreibungen und Gefühlsfarben, wird eine eher dunkle, geheimnisvolle Gothic-Atmosphäre kreiert, die super zum Cover, dem Setting und den Charakteren passt, aber leider manchmal etwas schwächelt und aufgesetzt erscheint. Es gab auch leider ein, zwei Dialoge vor allem zwischen Luce und Daniel und Luce und Cam, die mich irgendwie verwirrt, für mich keinen richtigen Sinn gegeben haben, was vielleicht an der Übersetzung liegen könnte. Ich denke, dadurch, dass viele Informationen lange unter Verschluss gehalten werden, verschleppt sich die geheimnisvolle Atmosphäre ein wenig. Außerdem erscheint die Geschichte bloß in Teilen originell, eher wie eine Neuauflage einer bekannten Engelsgeschichte in anderem Setting, weshalb ein kritischer Leser vieles an diesem Auftakt eindeutig ankreiden könnte. Doch ich bin kein allzu kritischer Leser und fand diesen ersten Teil der Reihe eindeutig interesseweckend mit vielen total guten Ansätzen, sodass viel Potential für einen spannenden weiteren Plotverlauf geschaffen wurde.


Erste Sätze: "Um Mittenacht zeichnete er dann zuletzt die Augen. Ihr Blick war der einer Raubkatze, halb zögernd, halb wild entschlossen - voller Glut. Ja, er hatte sie genau getroffen. Es waren ihre Augen."


So beginnt der Auftakt einer vierbändigen Reihe mit einem Rückblick in das Jahr 1854. In einer schicksalshaften Szene erlebt man das Problem, dass Lucinda und Daniel verfolgt: ewige Liebe, auf die immer der Tod führt. In jedem Falle. Mit diesem Vorwissen starten wir in die Geschichte, lernen die junge Lucinda kennen, die alle nur Luce nennen und die schon ihr ganzes Leben lang von merkwürdigen Schatten verfolgt wird, wabernder Dunkelheit, die sie in Angst und Schrecken versetzen und immer erscheinen, wenn etwas Schreckliches im Gange ist.. Da sie jedoch scheinbar die einzige ist, die diese Schatten sehen kann, zweifeln ihre Eltern an ihrem Geisteszustand, sodass sie als Kind so lange von Therapeut zu Therapeut geschickt wurde, bis sie schließlich einfach behauptet hat, dass sie sie nicht mehr sehen könne um diesem Teufelskreis endlich zu entkommen.
Als Luce während einer Party erneut die Schatten zu Gesicht bekommt, weiß sie sofort, dass etwas Furchtbares geschehen wird, und so passiert es: Trevor, der Junge, in den Luce verliebt war und mit dem sie sich allein zurückgezogen hatte, geht in Flammen auf und stirbt. Die Umstände seines Todes können nicht genau aufgeklärt werden, so glauben alle, dass Luce etwas damit zu tun hat, ihn vielleicht sogar getötet hat.
Daraufhin wird sie auf die "Sword & Cross" verbannt, eine Besserungsanstalt für schwererziehbare Jugendliche, die sie völlig von der Außenwelt abriegelt und unter Beobachtung stellt. Wir bekommen diese Schule als feindliche, triste Umgebung geschildert, die mehr wie ein Gefängnis, als ein Internat wirkt und stellen uns genau wie Luce die Frage, was sie dort überhaupt zu suchen hat. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Schülern hat sie ja schließlich nichts Schlimmes getan, oder? Ihre Erinnerungen an jenen Abend, an dem Trevor ums Leben kam, sind lückenhaft, doch ist sie wirklich eine Mörderin? Sie beginnt gerade, sich etwas einzuleben, Freunde zu finden, als sich die Dunkelheit erneut zu Schatten verdichten und sich ein neues Unheil zusammenbraut... Doch kann sie es diesmal aufhalten? Und wer ist der seltsame Daniel Grigori, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht?


"Die Flügel wirbelten in allen Farben der Welt um sie herum, dass ihr der Kopf davon schmerzte. Sie suchte mit den Augen nach einem Halt, aber da waren nur noch das glühende Rot des Sonnenuntergangs und das dunkler werdende Blau des Abendhimmels. Dann sah sie nach unten. Der Boden unter ihren Füßen. Unendlich tief unter ihr."


Obwohl der Roman eindeutig in die Sparte "Fantasy" fällt, beginnt er sehr ruhig und realitätsnah. Durch den Titel weiß man als Leser zwar von Anfang an, dass sie die Handlung in irgendeiner Form um Engel drehen wird. Trotzdem bleibt die ganze Geschichte bis zum Ende hin sehr geheimnisvoll und nur Andeutungen verraten, wer übermenschliche Kräfte haben könnte. Wer sich also auf viel Aktion oder viele Paranormal-Romance-Elemente freut, wird erstmal enttäuscht. Das erste Drittel des Buches wird erstmal dafür verwendet, uns ganz langsam Lucindas Situation zu verdeutlichen und uns die einzelnen Charaktere vorzustellen. Das zieht sich ein kleines bisschen, ist aber auch sehr interessant! Viele andere Rezensenten, die dieses Buch scharf kritisierten, brachten als Argument vor allem hervor, die Protagonisten seien oberflächlich und denkbar schlecht ausgearbeitet. Dagegen kann ich nur sagen, dass diese Reihe ein Mehrteiler ist und es absolut langweilig wäre, wenn die Charaktere schon im ersten Teil vollends ausgearbeitet wären. Stattdessen ist es die Aufgabe eines Auftaktes, einem die Hauptcharaktere grob vorzustellen, sie einzusortieren und sympathisch zu machen, deshalb wirkte auf mich auch niemand oberflächlich oder platt, sondern schlicht unfertig, so als hätte man von einem Bild nur einen kleinen Ausschnitt zu sehen bekommen. Der Rest wird dann sicher mit den Folgebändern klarer...


"Sie stand halb drinnen, halb draußen, an der Schwelle zwischen dem groben Asphalt des Parkplatzes und dem verwahrlosten, von Gräsern und Unkraut überwucherten Gräberfeld. Löwenzahn wuchs hinter dem Tor, und Luce wollte ihn schon fast abpflücken, sich einen Wunsch ausdenken und blasen. Früher hätte sie das gemacht, aber jetzt nicht mehr. Ihre Wünsche passten nicht mehr zu einer zarten, leichten Pusteblume."


Luce ist unumstritten die Protagonistin und erzählt als personaler Erzähler aus der Vergangenheit. Wir müssen uns mit Luce in der neuen Umgebung mit den vielen rätselhaften, neuen Gestalten zurechtfinden und werden in ihre Vergangenheit eingeführt. Nach und nach erfahren wir, aus was für einem Grund sie in der "Sword & Cross" gelandet ist und sind natürlich auch neugierig auf die Schicksale der anderen Schüler. Kameras überall, sie ganz alleine in der Mitte von Verbrechern, der Unterricht ist furchtbar und dann wird sie in der Kantine auch noch grundlos von einer anderen Schülerin attackiert und vor der ganzen Schule gedemütigt. Da ist natürlich klar, dass es um ihr Selbstbewusstsein und ihre Zufriedenheit nicht allzu gut steht. Trotzdem mutiert sie nicht zu einem Jammerlappen, sondern steht zu sich und gibt nicht auf! Zwar handelt sie manchmal etwas naiv lässt sich vorrangig von ihren Gefühlen leiten und versinkt auch mal im Selbstmitleid, ist aber trotzdem authentisch und liebenswürdig dargestellt. Vor nichts hat sie mehr Angst, als die Kontrolle zu verlieren, anderen etwas anzutun und nicht zu wissen, ob sie nun wirklich zu einem Mord fähig wäre oder nicht. Zudem quält sie die Einsamkeit immer mehr. Als sie denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, retten sie die furchtlose Arriane und die schüchterne Penn aus ihrer Isolation und zwischen ihnen entwickelt sich schnell eine Freundschaft. Es sind also gute Grundsteine für eine Charakterentwicklung gelegt, ich erwarte, dass sie in den weiteren Bänden reifer wird und mehr versteht.

Doch ihr Außenseiterposten ist längst nicht ihr einziges und schon gar nicht größtes Problem!
Neben dem Unterricht muss Luce sich vor allem mit dem anderen Geschlecht herum schlagen, obwohl sie nach der Sache mit Trevor eigentlich auf keinen Fall eine neue Beziehung eingehen wollte.

"Daniel? Cam? Wie lange war sie jetzt an dieser Schule? Einen halben Vormittag? Und sie zerbrach sich schon über zwei Jungen den Kopf"


Einerseits lernt sie Cam kennen, den coolen und beliebten Jungen, der Luce vom ersten Tag an umschwärmt und sich um sie bemüht. Er kümmert sich um sie, als keiner sich für sie interessiert, lädt sie zu Partys ein und macht ihr sogar Geschenke. Sie fühlt sich dadurch begehrt und geschmeichelt, weshalb sie sich auch ein wenig zu ihm hingezogen fühlt. Doch dem Leser ist vom ersten Moment an klar, dass das mit den beiden nichts werden kann. Doch Luce sieht das anders - es ist also viel Verwirrung und Herzschmerz vorprogrammiert! Denn auch er ist mehr, als er vorzugeben versucht...

Auf der anderen Seite ist da aber auch noch Daniel, der unglaublich umwerfend gutaussehende Typ, den sie schon immer zu kennen scheint, der aber so herzlich zu ihr ist, wie ein frostiger Kühlschrank. Obwohl er sich ihr gegenüber immer abweisender und widersprüchlich verhält, zieht es sie immer wieder zu ihm hin und auch er taucht immer wieder in ihrer Nähe auf, als könnten sie beide nichts gegen die unsichtbare Anziehung zwischen ihnen tun. Im Gegensatz zu Cam, der Luce offen seine Gefühle zeigt, ist Daniel sehr schwer zu durchschauen. Immer, wenn er sich Luce ein wenig genähert hat, stößt er sie wieder von sich, was ihn anfangs ziemlich unsympathisch erscheinen lassen hat. Ich mochte ihn dann aber immer mehr, als klar wurde, wie sehr er auch leidet und nur das Beste für sie will. Seine Motive und sein Innenleben, bleiben - genau wie sein großes Geheimnis - mehr oder weniger bedeckt, so dass er das große Mysterium des Buches ist, was auch leider noch nicht aufgedeckt wird, wodurch er noch etwas blass wirkt. Doch es liegen ja noch 3 Bände vor mir, man darf sich also auf einiges freuen!


"Manchmal glaube ich, nur ein Schutzengel kann mich noch retten. Aber ich habe niemals an Engel geglaubt. Bis ich ihn traf."


Luce beginnt zusammen mit ihrer Freundin Penn und der netten Bibliothekarin Miss Sophia etwas genauer nachzuforschen, was Daniel Grigoris Geheimnis anbelangt, doch hinter den Fassaden der Schüler verbirgt sich noch viel mehr, als sie gedacht hat! Und immer mehr bekommt sie die Ahnung, dass sich alles immer wieder wiederholt. Doch diesmal ist etwas anders!
An Nebencharakteren mochte ich vor allem die etwas durchgeknallte aber lebendig fröhliche Arriane und die Superbarbie Gabbe, die wie eine perfekte Blondie scheint, sich dann aber als mehr entpuppt. Das hat mir sehr gut gefallen!

Vor allem das Ende nimmt dann mit einigen neuen Erkenntnissen nochmal Tempo auf und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Man erfährt endlich etwas mehr über die Beziehung Luce und Daniels, die anderen Schüler und spätestens ab dem Kampf zwischen Gut und Böse kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Leider wird auch hier nicht viel verraten, was aber auch seine gute Seite hat: Spannung auf den nächsten Teil, der zum Glück schon bei mir im Schrank steht


"Ich habe schon viel zu lange warten müssen" "Wie lange?", fragte Luce. "Nicht so lange, um zu vergessen, dass du es wert bist. Jedes Opfer. Jeden Schmerz!"


Der Epilog ist dann nochmal ein kurzer OMG-Moment, wie auch schon der Prolog und macht Lust auf mehr.


Fazit:

Ein Auftakt, der mitreißt und Lust auf mehr macht, sein Potential jedoch nicht ganz ausschöpft. Für Fans von Engeln und Liebesgeschichten auf jeden Fall empfehlenswert - ich bin sehr gespannt auf die Folgebände!!