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Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Herzerwärmend, dramatisch, witzig und sehr berührend!

Cinder & Ella
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Das Cover ist einfach wunderschön. Mit dem kräftigen türkisfarbenen Hintergrund sticht es sofort ins Auge und das farblich wunderbar dazu passende Hauptmotiv in Apricot ist einfach wundervoll. Die filigranen ...

Das Cover ist einfach wunderschön. Mit dem kräftigen türkisfarbenen Hintergrund sticht es sofort ins Auge und das farblich wunderbar dazu passende Hauptmotiv in Apricot ist einfach wundervoll. Die filigranen Blumen und der weiße Titel harmonieren super und ergeben somit einen gleichzeitig schlichten und doch verspielten Gesamteindruck. Die Geschichte kann abgeschlossen gelesen werden, besteht aber im Original aus zwei Bänden.

Erster Satz: "Das Problem mit Märchen ist, dass die meisten mit einem tragischen Schicksalsschlag beginnen."

Ja das ist in der Tat das Problem vieler Märchen. Auch dieses wunderschöne Neuzeitmärchen beginnt in einem kurzen Prolog mit einem heftigen Schicksalsschlag, der Ellas Leben für immer verändern wird: während sie an ihrem 18. Geburtstag mit ihrer Mutter auf dem Weg zu einem Ferienresort ist und mit ihrem Internetfreund Cinder chattet, kommt ein Transporter von der Fahrbahn ab und beendet ihr Leben. Zwar überlebt sie nach etlichen Operationen, künstlichem Koma und acht Monaten im Krankenhaus knapp, doch mit ihrer Mutter hat sie den letzten Menschen ihrer Familie verloren, der ihr etwas bedeutet hat. Nach einem missglückten Selbstmordversuch und mit ihrer neuen Behinderung und den vielen Narben ist sie nun gezwungen zu ihrem Vater zu ziehen, der sie als Kind verlassen hat und nun mit seiner neuen Familie in Los Angeles lebt. Zickige Stiefschwestern, Mobbing in der Schule, Trauer um ihre Mutter und stressige Sitzungen mit ihrer Psychotherapeutin - sie sehnt sich einfach nach ein bisschen Normalität und wünscht sich ihr altes Leben zurück. Da ist es ein glücklicher Zufall, dass ihr Chatfreund Cinder auch in LA lebt. Nach einem Jahr Funkstille meldet sie sich wieder bei ihm und sehr schnell beginnt es wieder zu knistern zwischen ihnen. Doch haben die beiden eine Chance: Brian Oliver, der neue Star am Hollywoodhimmel, und die verkrüppelte und entstellte Ella?


"EllaTheRealHero: Mein Leben steht gerade Kopf un dich brauche wirklich dringend was Vertrautes. Etwas Normales.
Cinder458: Normal kriege ich hin.
EllaTheRealHero: Klar bekommst du das hin, du Rockstar. Du würdest normal nicht mal erkennen, wenn es dir in dein absurd gutaussehendes Gesicht springen würde.
Cinder458: Du hast mein Gesicht doch noch nie gesehen. Woher willst du wissen, dass es gut aussieht?
EllaTheRealHero: Weil ein hässlicher Mensch niemals ein so großes Ego haben könnte wie du."


Wir steigen nach dem Prolog mit Ellas Ankunft in ihrem neuen Zuhause in die Geschichte ein. Schnell wird klar, dass die Parallelen zum Märchen "Aschenputtel" sich auch durch ihre neue Stieffamilie ziehen: ihre beiden Stiefschwestern Juliette und Anastasia sehen sie als Eindringling in ihre perfekte Familie und auch ihre Stiefmutter Jennifer begrüßt sie sehr unterkühlt. Ellas furchtbare, ausweglose Situation ist mir sehr schnell ans Herz gegangen. Das arme Mädchen hat keinerlei Hoffnungen und Träume mehr für ihr Leben, hat alle Bezugspersonen verloren, kann sich nicht mehr auf ihren Körper verlassen und lebt nun bei Fremden, die sie verabscheuen. Kelly Oram versteht es wirklich meisterhaft, uns in den Kopf von Ella hineinblicken und jeden Stich und jede Gemeinheit selbst spüren zu lassen. Die Autorin überrollt den Leser geradezu mit Schmerz und Tränen und ist dabei an vielen Stellen gefährlich nahe an der Grenze zur typischen New-Adult-Genre-Übertreibung. Doch neben Schmerz und Leid werden auch Vertrauen, Freundschaft, Liebe und Familie sehr groß geschrieben und es ist wundervoll zuzusehen, wie Ella langsam wieder Vertrauen in ihr Umfeld entwickelt und mit ihrer Situation besser umgehen kann.


"Witzig, reich, heiß, selbstbewusst, Buchliebhaber. Eindeutig nicht mein Typ. Nope. Ganz und gar nicht."


Dadurch dass sich Cinder alias Brian und Ella erst gegen Ende des Buches wirklich treffen, haben wir ganz viel Zeit, uns wirklich in die Protagonisten hinein zu fühlen und die zarte Beziehung zwischen den beiden kann sehr zaghaft und authentisch entwickelt werden. Durch viele Chats und Telefongespräche zwischen Cinder und Ella können wir die zwei erstmal in Ruhe beobachten, bevor die Außenwelt dazwischenfunkt. Gut hat mir hier also gefallen, dass vor allem die Charaktere im Vordergrund stehen und ihr Leiden, ihre Geschichte, ihr Leben nicht nur Kulisse für eine rasante Lovestory ist sondern sich eben diese Liebe eher dezent um ihre Probleme windet und zwischen all den Problemen ein wenig Platz findet, um aufblühen zu können. Mit dem Hin und Her, den Missverständnissen, der altbekannten "Du bist viel zu gut für mich"-Thematik ist die Geschichte natürlich etwas vorhersehbar, aber das sind ja alle Romane dieses Genres… Nichtsdestotrotz habe ich hier eine Echtheit und Tiefgründigkeit wahrgenommen, die mir bei vielen anderen Büchern davor gefehlt hat.


"Ella, wo auch immer du bist - falls du gerade zuhörst: Ich liebe dich. Du bist meine ganze Welt. Du hast immer gesagt, dass du Cinder für einen Feigling hältst, weil er getan hat, was die Leute von ihm erwartet haben, statt seinem Herzen zu folgen. Tja, ich bin kein Feigling. Dieser Prinz Cinder wählt seine Ellamara. Ich wähle dich, Ella. Wir sind Cinder und Ella, Madam. Und wir haben uns ein Happy End verdient!"


Mit Ella Rodriguez bekommen wir eine sehr starke Protagonistin vorgesetzt, die durch viel Durchhaltevermögen, Willenskraft, ihren Humor und aufkeimende Freundschaften langsam aus ihrem Loch hervorkämpft, in das sie nach dem Unfall gefallen ist. Ihre Liebe zu Büchern, vor allem zum Fantasy-Roman "Der Druidenprinz", ist für mich natürlich sehr gut nachzuempfinden gewesen und als Bloggerin und Filmfanatikerin, die sehr gerne angeregte Diskussionen über fiktive Personen führt, hatte sie für mich viel Identifikationspotential. Trotz abwechselnder Erzählung aus der Ich-Perspektive steht Ella eindeutig im Vordergrund. Doch auch Brian wird hier deutlicher gezeichnet als ich das erwartet hätte. Ella und Brian in Kombination ergeben auf jeden Fall ganz viel Lesespaß in witzigen Diskussionen. Neben wirklich liebenswerten Nebencharakteren wie die bunte Vivian mit ihren beiden kostümwütigen Dads, der treue Freund Rob, der Ella bei obwohl sie einen anderen liebt oder das Organisationstalent Scotty haben wir natürlich auch ein paar sehr hassenswerte Charaktere wie zum Beispiel die hübsche wie dumme Kaylee Summers mit ihre Intrigen oder Ellas Stiefschwester Anastasia, die keine Gelegenheit auslässt, Ella zu demütigen. Alles in allem also ein sehr farbenfrohes und ausgewogenes Bild.


"Wenn die Genetik jemals die Menschheit im Stich gelassen hatte, dann im Fall von Kaylee Summers. Sie war wie die Schokohasen, die zu Ostern verkauft wurden - von außen sah sie lecker aus, innen war sie völlig hohl und zu viel von ihr auf einmal führte garantiert zu Übelkeit."


Das herzergreifende Leiden der Protagonistin sorgt jedoch keineswegs für eine trübe Stimmung.
Kelly Oram schafft es durch flotte Dialoge und mit viel Witz und Gefühl den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und Bitterkeit der Realität zu verbinden, sodass die Geschichte locker und leicht daherkommt. Neben den Themen wie Mobbing, Depressionen, Verlust und Trauer kommen auch die Schattenseiten vom glänzenden Hollywood, die verbindende Wirkung von Büchern und die Wichtigkeit von menschlichen Beziehungen und Unterstützung zur Geltung. Die Parallelen zum Märchen sind da aber bleiben dezent im Hintergrund, sodass sie die Geschichte nett unterstützen aber nicht kitschig stören.


Fazit:


Eine wundervolle Märchenadaption mit einer starken Protagonistin, die es vortrefflich versteht zu leiden und zuckersüßer Märchen-Flair und die Bitterkeit der Realität zu einem unterhaltsamen Ergebnis verbindet.
Herzerwärmend, dramatisch, witzig und sehr berührend!