Profilbild von Wordworld_Sophia

Wordworld_Sophia

Lesejury Star
offline

Wordworld_Sophia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wordworld_Sophia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2017

"Ameisen tanzen. Tango!"

Katzentango
0

Allgemeines:

Titel: Katzentango
Autor: Oliver Peetz
Verlag: Books on Demand (29. November 2016)
Genre: Psychothriller
ASIN: B01MQV9O85
ISBN-10: 3741241695
ISBN-13: 978-3741241697
Seitenzahl: 216 Seiten
Preis: ...

Allgemeines:

Titel: Katzentango
Autor: Oliver Peetz
Verlag: Books on Demand (29. November 2016)
Genre: Psychothriller
ASIN: B01MQV9O85
ISBN-10: 3741241695
ISBN-13: 978-3741241697
Seitenzahl: 216 Seiten
Preis: 8,49€ (Kindle-Edition)
12,80€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Katzenpolka;
Katzenwalzer



Inhalt:

"...Schlafe ich etwa? Eine Katze...eine lachende Stimme...ein Mädchen...ich fliege...die Katze auch...es ist dunkel und ich höre Musik. Tango."

Der junge Iho wächst im sozialen Brennpunkt einer Großstadt auf. Jugendkriminalität, Gewalt und Drogen bestimmen in diesem Ghetto den Alltag.
In einem Keller begegnet der ängstliche Junge einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die sich bei einem Ritual in einen ohnmachtsähnlichen Trancezustand versetzen. Iho, der sich auf das seltsame Ritual einlässt, verliert dabei das Bewusstsein und liegt mehrere Stunden ohnmächtig auf dem kalten Boden des Kellers. Alleingelassen von der Gruppe. Als er zu sich kommt, hat sich etwas verändert. Er hat sich verändert. Er folgt der Stimme in seinem Kopf und beginnt zu morden.
Als Ihos geliebte Mutter an seinem fünfzehnten Geburtstag stirbt, verbringt er noch mehrere Tage mit der Toten in der Wohnung. Der aufkommende Druck der Öffentlichkeit zwingt ihn schließlich, das Viertel zu verlassen. Zu Fuß und ohne Ziel.
Nach Tagen und Nächten der Entbehrungen kommt es durch eine geheimnisvolle Katze zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem alten Mann, der allein in einem abgelegenen Waldgebiet wohnt.


Bewertung:

Die Kinder im Keller - ein Ritual?
Der jugendliche Iho - ein Mörder?
Das jüdische Mädchen - ein Engel?
Der Alte im Wald - ein Nazi?
Die geheimnisvolle Katze - der Schlüssel?
Ein Tanz zwischen Wahn und Wirklichkeit!
-Katzentango-

Diese interesseweckenden Fragen zieren den Buchdeckel und umschreiben die abstruse und grausame Handlung sehr gut. Eine Geschichte voller Wahnsinn und Leid, die aber auch von der grausamen Realität einer schrecklichen Kindheit im sozialen Brennpunkt erzählt. Am Schluss bleibt die Frage, wie es zu all dem kommen konnte, nicht offen. Denn mehr als deutlich wird der Grundstein der Geschichte in Ihos Kindheit gelegt. Denn Iho, eigentlich Ignaz Horst Otto, bekommt von seinen Eltern nicht viel Liebe. Der Vater ein Säufer, die Mutter, mehr oder weniger, auf sich alleine gestellt wird er von Beginn seines Lebens mit Alkohol, Drogen, Brutalität, Mobbing, Armut und Gewalt konfrontiert. Schlüssel zu seinem Wahnsinn ist jedoch ein Ritual im Keller seines Hauses. Denn während des Rituals, durch das er einen Einblick in die Welt der Toten erhalten soll, geht etwas schief und als er aufwacht ist nichts mehr, wie es zuvor war. Die Ameisen in seinem Kopf beginnen Tango zu tanzen und er geht auf seinen ersten Beutezug...


Erster Satz: "Bei der Befreiung Nazideutschlands durch alliierte Streitkräfte im Frühjahr 1945 entdeckte ein amerikanischer Soldat in einer der zahlreichen Baracken eines Konzentrationslagers eine Blechschachtel."

Dieses Buch ist das dritte einer bisher dreiteiligen Reihe an Psychothrillern, in denen alle eine Katze eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die Bücher lassen sich aber unabhängig voneinander lesen, ich kenne die anderen Bände auch nicht. Und das wird denke ich auch so bleiben. Ich fand das Buch wirklich nicht schlecht und lese gerne ab und zu mal einen Psychothriller, da sie eine dunkle Faszination auf mich ausüben. Doch irgendwie hat es mir am Ende gereicht. Denn wie bei jedem abstrusen Psychothriller, und das war dieses Buch durchaus, muss ich mir am Anfang meiner Rezension die Frage stellen: "Was bitte muss man genommen haben um sich solch eine Geschichte ausmalen zu können?!?"

Abscheu, tiefe Traurigkeit, Ekel, Unverständnis und ein wenig Mitleid, das sind die Emotionen die bei mir während dem Lesen dieses grauenvollen Thrillers hängen geblieben sind. Dabei bezieht sich dieses Adjektiv gar nicht auf die Qualität des Buches, sondern mehr auf die Atmosphäre des Inhalts. In 10 kurzen Kapiteln wird die brutale Geschichte von Iho erzählt, der gedemütigte Junge, der nach einem gruseligen Ritual zum unerkannten Serienmörder wird. Anders als in anderen Psychothrillern ist man hier mit Iho unterwegs, erfährt aus der Ich-Perspektive, wie es sich anfühlt zu morden, man riecht was er riecht, man sieht was er sieht und man wird mit seinen tiefsten Gefühlen konfrontiert.


"Mein Leid soll denn nun ihres sein, auf dass sie spüren, welche Qual ich leide. War mein Anspruch denn zu hoch, als ich nach nichts Geringerem als der Liebe bat? Aber jetzt bin ich ohne Seele und ihr, ihr werdet den Schmerz spüren, den ich spüre. Ihr alle. Und weinet ja nicht. Dazu ist es längst zu spät.
Iho"



Das gruselige ist dabei nicht nur, was sich dieser Autor für den armen Jungen ausgedacht hat, sondern auch, dass mich die dunkle Handlung - von seiner seltsamen, aus dem Ruder gelaufenen Liebe zu seiner Mutter, seinen mörderischen Beutezügen, in denen er sich wie ein Tier fühlt, sowie seine Flucht durch die eiskalte Winterlandschaft nach dem Selbstmord seiner Mutter über die eigenwillige Begegnung mit dem alten Nazi - in seinen Bann gezogen und auf seltsame Weise berührt hat. Insgesamt erschien mir die Handlung für einen Psychothriller überraschend nachvollziehbar. Kritisieren muss ich aber noch, dass mir die einzelnen Elemente nicht klar genug miteinander verbunden waren. Was genau nun die Katze, der alte Mann und das jüdische Mädchen mit Ihos Leiden zu tun haben, wurde mir bis zum Ende hin nicht ganz klar. Klar die beiden Prologe geben ein wenig Aufschluss, ein paar gezogene Verbindungen hätte ich aber schon noch erwartet!

Doch erstmal noch zum Cover: Ganz in Schwarz gehalten lenkt es die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf die graue Katze, welche recht mittig platziert auf etwas außerhalb unseres Blickfeldes starren zu scheint. Ihre Augen sind von einem hellen Grün, welche mit dem Titel die einzigen Farbflecke auf dem Cover bilden. Der Titel hebt sich durch ein sehr grelles Rot super vom Hintergrund ab und wirkt etwas verschmiert und fleckig. Auch die Buchrückseite wird von der Katze in Nahaufnahme geziert. Das passt natürlich, da die Katze mit den grünen Augen eines der Hauptmotive des Buches ist. Sie ist nur leider weiß und nicht grau, was aber auch an dem dunklen Licht des Covers liegen könnte. Sehr seltsam und doch eingängig spiegelt es die Grundstimmung des Buches wieder und motiviert sofort zum Lesen. Nicht so gut gefallen hat mir die auffallend große Schrift innerhalb des Buches gepaart mit den kleinen Kapitelbezeichnungen, die ich oft übersehen habe. Außerdem habe ich trotz der zwei Lektorinnen noch relativ viele Tippfehler gefunden - vor allem auf den ersten 20 Seiten. Ansonsten sind die 214 Seiten insgesamt stilvoll verpackt worden. Das Cover ist sehr hübsch anzusehen und hinterlässt gleich ein beklemmendes Gefühl und einen Hauch der Atmosphäre, die dieses Buch beherrscht.


"Ich nahm es mit jeder Faser meines Körpers auf. Inhalierte es. Trank und aß dieses Gefühl.(...)Gleich. Noch zwei Meter. Sprungbereit. Noch nicht. Noch nicht! Ein Meter. Jetzt! Überraschungsmoment nutzen. Das Kleine fällt. Mit mir. Ameisen tanzen.
Tango!"


Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und hebt sich mit den vielen, sehr kurzen, oft auch 1-Wort-Sätzen von der großen Masse ab. Kalte, klare, prägnante Sätze, die einem beim Lesen, die Luft nehmen und Gänsehaut erzeugen, schnörkellos und direkt - die Dinge werden direkt beim Namen genannt und nicht lange um den heißen Brei herum geredet. Durch das schnelle Stakkato wird dir Handlung immer weiter vorangetrieben und zu der düsteren Atmosphäre mischt sich ein wenig Eile. Gefühle und Gedanken erhalten ihren Platz genau wie einige faktische Erläuterungen. Das Geschehen wird dabei nicht streng stringent erzählt sondern holt immer wieder in die Vergangenheit aus und springt dann etwas nach vorne. Das passt sehr gut zu dem sprunghaften Stil zu erzählen und den vielen überraschenden Wendungen in der Handlung.

Auch der Hauptcharakter Iho ist interessant gezeichnet. Er leidet viel, muss einiges erdulden und einstecken, bis er schließlich seinen eigenen Rachefeldzug unternimmt. Wirklich sympathisch war er mir nicht, die Beziehung zum Leser wird eher geprägt durch eine Mischung aus Abscheu und Mitleid. Nach dem Beenden des Buches kann ich sagen, dass er ein wirklich gut gelungener Charakter ist, zwar nicht sonderlich schön zum lesen, aber definitiv authentisch, glaubwürdig und berührend.


"So war das. Rad weg. Prügel bekommen. Auge dicht. Denunziert vom Vater. Meine Kindheit eben. Nicht sehr schön, aber ich dachte daran, dass irgendwo auf dieser Welt andere Kinder lebten, denen es noch schlechter ging als mir. Das half ein wenig. Ich kannte es nicht anders. Ich war so aufgewachsen."


Dann ist das Buch irgendwann zu Ende und ein absolutes Scheiß-Ende folgt. Dabei meine ich noch nicht einmal die Qualität der letzten Seiten, die ich als sehr spannend und auch realistisch empfunden habe, nein, mir hat einfach der Ausgang absolut nicht gefallen. Man fragt sich durchgehend, wie Iho aus der ganzen Sache eigentlich wieder rauskommen soll und das Ende macht es sich dann sehr leicht. Gar nicht.


Fazit:

Schwer zu bewerten! Auf der einen Seite voll Schrecken und Wahnsinn, auf der anderen fast sensibel und einfühlsam. Ein interessanter Psychothriller mit Schwächen und Stärken, den man als Fan des Genres aber nicht verpassen sollte!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Über Roumen, Rivalen und Aelumina

An deiner Seite - Stadtrivalen 1
0

Allgemeines:

Titel: Stadtrivalen - An deiner Seite
Autor: C. Carelly
Verlag: Bookshouse (25. Juli 2016)
Genre: Romantasy
ISBN-10: 9963533965
ISBN-13: 978-9963533961
ASIN: B01J3D9PIW
Preis: 13,99€ (Taschenbuch)
3,99€ ...

Allgemeines:

Titel: Stadtrivalen - An deiner Seite
Autor: C. Carelly
Verlag: Bookshouse (25. Juli 2016)
Genre: Romantasy
ISBN-10: 9963533965
ISBN-13: 978-9963533961
ASIN: B01J3D9PIW
Preis: 13,99€ (Taschenbuch)
3,99€ (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 404 Seiten
Weitere Bände: Stadtrivalen - Auf der Suche nach dir


Inhalt:

Das Leben der siebzehnjährigen Lia ändert sich schlagartig, als sie zur Rivalin aktiviert wird. Da Rivalen wie Magnete auf Kreaturen namens Roumen wirken, bleibt Lia keine Wahl, als zu jagen. Schon bald verfällt sie dem Jagdrausch. Immer stärker fühlt sie sich zu dem geheimnisvollen Dorian hingezogen, was für Gefühlschaos sorgt, weil sie endlich mit ihrer großen Liebe zusammengekommen ist. Kaum hat sie ihre Gefühle in den Griff bekommen, wirft ein Todesfall im Freundeskreis sie aus der Bahn. Lia fasst den Entschluss, mit Dorian und anderen Rivalen den gerissenen Anführer der Roumen zu töten und somit die Züchtung weiterer Roumen zu stoppen. Wenige Tage vor der letzten Schlacht kommt sie hinter Dorians Geheimnis und erfährt Dinge, von denen sie lieber niemals etwas gehört hätte ...


Bewertung:

DISCLAIMER: Vielen Dank an den Bookshouse Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich gebe zu, wenn dieses Buch kein Rezi-Exemplar gewesen wäre, hätte ich es nie angefangen, oder zu Ende gelesen. Das Cover finde ich absolut gar nicht hübsch und der Klapptext klingt wie ein durchschnittlicher Urban Fantasy Schund. Als ich es dann durch hatte, war ich dann aber doch froh, es gelesen zu haben, denn so schlecht war dann doch nicht. Also: nicht vom ersten Eindruck leiten lassen. Das Cover finde ich aber immer noch schrecklich Mit dem rennenden Mädchen in dem weiten weißen Kleid, das absolut gestellt aussieht und gar nicht zur Handlung passt (die Hauptperson würde nie so in einem Kleid durch die Stadt rennen) vor der dunklen Stadt sieht es ein wenig billig aus. Dazu passen die seltsamen Lichteffekte, welche wohl die Aelumina, die innovativen Lichterscheinungen des Buches, darstellen sollen, für mich aber absolut gar nicht passen (sie sind eigentlich bunt und schillern sanft) und der verschnörkelte Titel. Alles in allem eine passende Komposition, aber so gar nicht meins! Auch der Titel ist erstmal verwirrend. Der Reihentitel "Stadtrivalen" passt sehr gut, doch der Untertitel "An deiner Seite" wirft die große Frage auf, wessen Seite nun gemeint ist. Immerhin gibt es zwei Typen, von denen sie eigentlich nicht wirklich an der Seite desjenigen steht. Aber ja gut.


Erste Sätze: "Es ging hier nicht etwa um neue Schuhe oder um ein Auto. Hier ging es um die Zukunft meiner Schwester. Wen wunderte es also, dass ich eben am Telefon laut geworden war?"


Das Buch beginnt mit dem Alltag der stinknormalen Siebzehnjährigen Lia Galdini - stinknormal? Denkt sie nur. Als sie auf der Straße von einem fremdartigen Wesen, einem Roumin, attackiert wird, erwacht in ihr eine magische Seite, von der sie nichts geahnt hat. Aktiviert zur Rivalin, dazu bestimmt, Roumen zu jagen und ihre Energie, Aelumina, die den Kämpfern Schnelligkeit und Stärke verleihen, zu sammeln. Der Rivale Dorian klärt sie auf und macht sie mit einer Gruppe von Rivalen bekannt. Zu Beginn will Lia nicht kämpfen und sie braucht etwas Zeit um sich mit der neuen Situation zu arrangieren, doch dann beginnt sie Spaß an der Jagt und dem Kampf zu empfinden. Gemeinsam mit ihrem neuen Freunden begibt sie sich auf die gefährliche Jagd. In ihrer Sammelwut schaukeln sich die Jäger gegenseitig hoch, bis sie auf Oreol stoßen, den gefährlichsten aller Roumen...

Eigentlich ein Szenario, dass nicht ganz unbekannt erscheint. Eine böse Rasse, die Schaden in einer Stadt anrichtet und von besonderen Jägern eliminiert werden muss. Egal ob Dämonenjäger, Vampirjäger, Schattenjäger oder Geisterjäger, so etwas hat man schon mal gehört. Eine Gruppe, die sich findet, ein Mitglied, das neu in diese Welt eingeführt werden muss und dann gemeinsam mit den Freunden die absolute Gefahr bekämpfen muss, jemanden aufhalten muss, bevor er alles zerstört. Mittendrin wird natürlich noch herausgefunden, dass diese eine Hauptperson, die neu dazukommt, der oder die Auserwählte ist, eine mächtige Person, die alle retten wird, blablabla. Jaja, man kennt das und nach genau diesem Schema ist auch dieses Buch aufgebaut. Was aber wirklich toll ist, sind die vielen neuen Ideen, die hier mit eingemischt sind. Zum einen sind die Roumen, Einzahl Roumin, eine neue, kreative Idee von Monster. Eine bleiche, undefinierbare organische Masse, die zunehmend menschliche Gestalt annimmt, wenn sie menschliche oder rivalische Energie stiehlt und konsumiert, bis ein sogenannter Prim daraus geworden ist. Ein vollständig ausgebildeter Roumin, der einem Menschen bis zu einem gewissen Grad ähnelt. Ihnen wohnt eine besondere dunkle Energie inne, aus der sie entstehen und die sie beim Sterben wieder freisetzen: Aelumina. Eine aufputschende Lichterscheinung, gehandelt und konsumiert wie eine Droge unter den Rivalen, die alle in einen gefährlichen Sammelrausch fallen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen! Mal etwas anderes auf jeden Fall! Ich lese sehr gerne in diesem Genre, das sich thematisch oft wiederholt. Vampire, Werwölfe, Dämonen, Feen, Engel, dann ist es schön, wenn man ein Autor auf eine eigene, neue Idee kommt.


"Edas Atem ging schnell. Ihre Wangen brannten, und die Augen glänzten. Sie trat einen Schritt auf mich zu. Ihre Stimme überschlug sich beinah. "Wir haben endlich die Stärkste der Fünf gefunden: die Tochter des Sternenwindes!"


Leider waren in dieser neuen Idee ein paar Logiklücken und Unklarheiten zu finden, so war mir zum Beispiel unklar, wer nun genau die Roumen sehen konnten. Nur Rivalen oder auch Menschen? Eigentlich ja nur Rivalen, da diese sie auch bekämpfen sollen, oftmals war es jedoch der Fall das auch Menschen sie sehen konnten und ihnen auch als Beute dienten. Außerdem unlogisch erschienen mir die vielen Verletzungen, die sowohl Lia als auch andere Rivalen sich fast im Minutentakt zulegen. Diese werden sehr oft vergessen oder harmlos abgetan. Mich störte es einfach zu lesen, dass hier mal eine Rippe knackte und da mal alles schwarz wurde und am Ende gingen sie mit einem blauen Fleck nach Hause. Dazu passt gleich ein weiterer Punkt, der mich nach einer Weile gestört hat: die sich ständig wiederholenden Kampfszenen. Es gibt bestimmt über 20 Stellen in dem Buch, in dem die Hauptpersonen nichts anderes tut, als Roumen zu verprügeln, so lange auf sie einzudreschen, bis sie sich auflösen und ein Aelumina aus ihnen austritt, um das sie sich dann danach wieder streiten. Das wurde mir auf Dauer etwas zu viel. Natürlich gehört das zur Geschichte, aber die vielen Szenen haben die Handlung nicht weitergebracht und könnten doch auch etwas abwechslungsreicher beschrieben sein. Es gab außerdem einige Situationen, die ich einfach nicht richtig verstanden habe und die seltsam konstruiert wirkten, vielleicht hätte also die Verarbeitung der Idee ein wenig sorgfältiger sein können. Gerade wenn man ein Konzept nicht kennt, muss es gut erklärt werden. Aber da die Geschichte ja nur der Einführungsteil in eine Reihe ist, kann man das durchgehen lassen und einfach auf ein bisschen Festigung in den folgenden Teilen hoffen.


"Ich, die Tochter des Sternenwindes? - Vorrückte Vorstellung.
Ich, die Tochter des Sternenwindes... - Klingt eigentlich gar nicht mal so schlecht.
Ich, die Tochter des Sternenwindes. Oh. Mein. Gott."


Die Protagonisten sind so gut beschrieben, wie es das auf gut 150 Seiten eben möglich ist (das ergibt sich wenn man die 250 Seiten Kampfszenen abzieht) und gerade die Hauptfigur Lia lernt man dank der Ich-Perspektive schnell kennen. Zu Beginn wirkte sie etwas oberflächlich auf mich, doch im Laufe der Geschichte wurde sie mir immer sympathischer. In ihr steckt ein kleiner Rebell, die gerne mal bei anderen aneckt, ein sensibles Mädchen, dass sich hinter Sarkasmus versteckt und wenn sie zuerst noch ein Mitläufer war, beginnt sie dann selbst nachzudenken und ihren eigenen Weg zu gehen. Sie bleibt trotzdem ein wenig blass, wie auch die anderen Charaktere auch, doch es gibt ja noch einen zweiten Teil, der sie nachbessern kann.

Neben Lia sind da eigentlich nur noch Dorian und Sascha, die eine nennenswerte Rolle einnehmen. Im Mittelteil bahnt sich eine Dreiecksgeschichte an, die sich dann aber -gottseidank- schnell wieder erledigt. Sascha fand ich von Anfang an unsympathisch und irgendwie seltsam. Als ich irgendwann verstanden habe, dass das wohl gewollt ist, war ich überrascht, über die gute Zeichnung des Charakters, da ich ihn für eher schwach gehalten hatte. Dorian ist recht geheimnisvoll und verbirgt ein Geheimnis, von dem ich absolut nicht darauf gekommen bin, welches es ist. Als es dann aufgelöst wurde, war ich wirklich überrascht über diese Wendung, die sehr abrupt kam und wirklich super war. Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Geschichte mit ihm entwickelt.


"Ich baue auf dich, Dorian." Unsere Schritte wurden langsamer. Mich trennten höchstens fünfzehn Meter von der Haustür. "Selbstverständlich kämpfe ich mit. Trotzdem möchte ich euch in meinen Krieg nicht mit reinziehen." Als wir stehen blieben drehte ich mich zu ihm um.
"Er hat ihn begonnen - Wir werden ihn beenden", sagte ich entschlossen."


Der Schreibstil ist -wie so oft in diesem Genre - sehr schlicht, beschreibend und recht temporeich. Nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes. In der Mitte des Buches erlebte ich eine kleine Leseflaute, weil nichts Neues passierte und sich Lia immer weiter in etwas verrannte, was eindeutig nicht gutgehen konnte - das Sammeln, die fast krankhafte Sucht nach der besten Aelumina, ein Typ, der nichts für sie ist,... - doch der fesselnde und rasante Stil zu schreiben hat mich recht gut darüber hinweggebracht.

Das Ende wurde dann wieder richtig spannend. Ich hatte mit einem Happy End oder zumindest einem Cliffhanger gerechnet, doch was dann passiert, hätte ich niemals erwartet. Spätestens in diesem Moment habe ich mich dazu entschieden, den zweiten Teil unbedingt zu lesen! Nicht nur weil ich glaube, dass noch sehr viel Potential in dieser Geschichte steckt, sondern auch einfach weil ich wissen will, ob die Autorin sich dieses Ende wirklich getraut hat. Welches Buch endet schon mit dem Satz...

*Achtung: Spoiler

..."Meine Welt zerbrach" Als ich das gelesen habe dachte ich nur: OMG sie lässt den Mittelpunkt des Buches einfach so sterben. Klar, er kann Zeitreisen und sie macht das bestimmt um ihn irgendwie zu retten, aber trotzdem, OMG. Das hätte ich nie erwartet!!! Wirklich mutig.
Also
räusper, räusper, das musste ich einfach loswerden

Spoiler Entwarnung


Fazit:*

Eine spannende Geschichte mit einer interessanten neuen Idee, die teilweise etwas mangelhaft umgesetzt wurde, aber trotzdem lohnenswert ist zu verfolgen.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Ein absolutes Muss!!!

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
0

Allgemeines:

Titel: Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3423761826
Originaltitel: A Court of Mist And Fury
Seitenzahl: 720 Seiten ...

Allgemeines:

Titel: Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3423761826
Originaltitel: A Court of Mist And Fury
Seitenzahl: 720 Seiten
Preis: 19,95€ (gebunden)



Inhalt:

Eine zerbrochene Seele. Ein Verführer. Und ein Pakt, der das Reich der Fae spaltet.

Feyre hat überlebt. Sie hat Amarantha, die grausame Fae-Königin, besiegt und ist mit Tamlin an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch das scheinbar glückliche Ende täuscht. Tamlin verändert sich immer mehr und nimmt ihr allen Freiraum. Feyre hat Albträume, denn sie kann die schrecklichen Dinge nicht vergessen, die sie tun musste, um Tamlin zu retten. Und sie ist einen riskanten Handel mit Rhys eingegangen und muss nun jeden Monat eine Woche an seinem gefürchteten Hof der Nacht verbringen. Dort wird sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, Machtspielen und ungezügelter Leidenschaft gezogen.




Meine Meinung:


DISCLAIMER: Dies ist eine Rezension eines zweiten Teiles! Falls du den Vorgängerband noch nicht gelesen haben solltest, könnte diese Rezension massive Spoiler enthalten!

Feyre und Tamlin sind nach den dramatischen Ereignissen unter dem Berg endlich an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch Feyre kann nicht vergessen, was Amarantha ihr und allen anderen angetan hat. Sie wird Tag und Nacht von den Folgen der Vergangenheit gequält und verkümmert mehr und mehr. Auch Tamlin ist nicht mehr derselbe. Er will Feyre um jeden Preis beschützen was dazu führt, dass er sie kaum noch aus dem Haus lässt und ihr jegliche Freiheiten raubt. Als eines Tages Rhysand auftaucht um den Deal, den er und Feyre unter dem Berg beschlossen haben einzulösen, stellt sich ihre komplette Welt auf den Kopf. Der High Lord des Hofs der Nacht ist so ganz anders, als sie geglaubt hätte und dank ihm erkennt sie, dass sie um ihre Freiheit kämpfen muss. Zu allem Übel taucht dann auch noch eine neue Bedrohung vom Kontinent Hybern auf und nur Feyre kann sie aufhalten.

Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke gerissen hatte.
Und nicht einmal die Ewigkeit würde ausreichen, um mich wieder zu heilen.

Die Protagonistin Feyre hat mir auch in diesem Teil wieder sehr, sehr gut gefallen! Anfangs ist sie zwar komplett am Boden und wird von den Folgen ihrer Gefangenschaft gequält, was mich als Leser ein bisschen gestört hat, da ich ihren Kampfgeist total vermisst habe. Im Laufe des Buches macht sie allerdings eine gewaltige Entwicklung durch, sodass sie am Ende noch viel stärker ist, als sie es ganz zu Beginn war. Natürlich sitzt sie anfangs noch zwischen zwei Stühlen und das in jeglicher Hinsicht. Sie muss nicht nur zwischen Tamlin und Rhysand wählen sondern auch mit ihrer neuen Existenz als High Fae klarkommen und ist somit zwischen Fae- und Menschenwelt hin und hergerissen. Wie gesagt geht sie daraus aber gestärkt hervor und findet wieder zurück zu ihrem Kämpfer-Ich.

Obwohl er in diesem Band eine nicht ganz so bedeutende Rolle spielt wie im ersten, muss ich nochmal kurt auf Tamlin zu sprechen kommen. War er im ersten teil noch eine Art Märchenprinz, so ist er jetzt ein durchgeknalltes Kontrollfreak. Er lässt Feyre nichts mehr alleine Unternehmen und sperrt sie praktisch ein. Auch als sie die schlimmsten Alpträume plagen ist er nicht an ihrer Seite, sondern ignoriert ihren geistigen Zustand komplett. Meine Sympathie für ihn ist in diesem Teil immer mehr verschwunden, bis nicht einmal mehr das geringste Fünkchen davon übrig war.

Jetzt aber zu meiner (und auch eines jeden anderen, der dieses Buch gelesen hat ;)) absoluten Lieblingsperson, Rhysand, aka Rhys, aka dem High Lord des Hofes der Nacht. Es fällt mir wirklich schwer Worte zu finden, die diesem wundervollen Charakter auch nur annähernd gerecht werden aber ich versuche es. Rhysand ist der dunkle und mysteriöse High Lord des Nachthofes. Er wird von den meisten gefürchtet, da er sich äußerlich kalt und unnahbar gibt und zudem noch der mächtigste von allen sieben High Lords ist. Sehr gut gefallen hat mir an ihm sein sarkastischer Humor, der in kombination mit der ebenfalls bissigen Feyre zu sehr unterhaltsamen Konversationen geführt hat. Diese findet schnell heraus, dass sich hinter seiner kalten Fassade ein ganz anderer verbirgt. Auch Rhysand haben die Jahre an Amaranthas Hof sehr zugesetzt, weshalb er Feyre viel besser verstehen kann als Tamlin. Generell ist er ein viel feurigerer, leidenschaftlicher Mann als Tamlin und würde alles, aber auch alles tun, um diejenigen zu schützen, die er liebt. Er träumt, genau wie Feyre von einer besseren Welt ohne Krieg und Standesschranken und will diesen Traum auch tatsächlich verwirklichen.

"Ich habe schon viele High Lords gekannt. Grausame und tückische, schwache und mächtige. Aber noch nie einen der träumen konnte. Nicht so, wie er es kann."

Eine Personengruppe, die ich an dieser Stelle noch kurz benennen will, ist Rhysands innerer Kreis. Bestehend aus Mor, Amren, Cassian und Azriel bilden sie Rhysands engsten Freundes- und Beraterkreis und sind für ihn wie seine Familie. Auch diese Charaktere habe ich wirklich ins Herz geschlossen.

"Und wenn er mich gepackt und verschleppt hätte?"
In seinen Augen lag unerschütterlicher Wille. "Dann hätte ich die Welt in Stücke gerissen, um dich zurückzuholen."

Zum Schreibstil von Sarah J. Maas muss ich glaube ich nicht mehr viel sagen, ausser dass ich noch nie, aber noch nie ein so derartig geniales Fantasybuch gelesen habe! Die Autorin hat durch ihren Schreibstil aber auch durch die unfassbare Detailiertheit der Geschichte eine so tolle und authentische Welt geschaffen, dass man sich wünscht, das Buch würde nie zu Ende gehen, damit man für immer dort bleiben kann. Man schließt nicht nur die Charaktere sondern auch das ganze Ambiente so sehr ins Herz, dass es beinahe schmerzt, die letzte Seite zuzuschlagen. Die Handlung und die Welt ist total lebendig und nimmt durch die vielen Details eine ganz klare Form an. Auch die Handlung ist durchgehend spannend. Die Handlungsstränge sind genial miteinander verwoben und es scheint, als sei alles genaustens durchdacht. Von Spannung, Twists, Herzschmerz, Romantik bis hin zu unglaublicher Action ist einfach alles dabei, eine wahnsinns Leistung!


"Auf diejenigen, die zu den Sternen schauen und sich etwas wünschen, Rhys."
"Auf die Sterne, die zuhören - und auf die Träume, die wahr werden"


Fazit:

Düster und mysteriös aber auch glitzernd und schimmernd, einfach grandios!! Sarah J.Maas schafft hier eine unfassbar lebendige Fantasywelt mit den tollsten Charakteren und wunderbarer Handlung. Ein absolutes Muss!!!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Ein absolutes Muss!!!

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
0

Allgemeines:

Titel: Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3423761826
Originaltitel: A Court of Mist And Fury
Seitenzahl: 720 Seiten ...

Allgemeines:

Titel: Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3423761826
Originaltitel: A Court of Mist And Fury
Seitenzahl: 720 Seiten
Preis: 19,95€ (gebunden)



Inhalt:


Eine zerbrochene Seele. Ein Verführer. Und ein Pakt, der das Reich der Fae spaltet.

Feyre hat überlebt. Sie hat Amarantha, die grausame Fae-Königin, besiegt und ist mit Tamlin an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch das scheinbar glückliche Ende täuscht. Tamlin verändert sich immer mehr und nimmt ihr allen Freiraum. Feyre hat Albträume, denn sie kann die schrecklichen Dinge nicht vergessen, die sie tun musste, um Tamlin zu retten. Und sie ist einen riskanten Handel mit Rhys eingegangen und muss nun jeden Monat eine Woche an seinem gefürchteten Hof der Nacht verbringen. Dort wird sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, Machtspielen und ungezügelter Leidenschaft gezogen.




Meine Meinung:


Feyre und Tamlin sind nach den dramatischen Ereignissen unter dem Berg endlich an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch Feyre kann nicht vergessen, was Amarantha ihr und allen anderen angetan hat. Sie wird Tag und Nacht von den Folgen der Vergangenheit gequält und verkümmert mehr und mehr. Auch Tamlin ist nicht mehr derselbe. Er will Feyre um jeden Preis beschützen was dazu führt, dass er sie kaum noch aus dem Haus lässt und ihr jegliche Freiheiten raubt. Als eines Tages Rhysand auftaucht um den Deal, den er und Feyre unter dem Berg beschlossen haben einzulösen, stellt sich ihre komplette Welt auf den Kopf. Der High Lord des Hofs der Nacht ist so ganz anders, als sie geglaubt hätte und dank ihm erkennt sie, dass sie um ihre Freiheit kämpfen muss. Zu allem Übel taucht dann auch noch eine neue Bedrohung vom Kontinent Hybern auf und nur Feyre kann sie aufhalten.


Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke gerissen hatte.
Und nicht einmal die Ewigkeit würde ausreichen, um mich wieder zu heilen.

Die Protagonistin Feyre hat mir auch in diesem Teil wieder sehr, sehr gut gefallen! Anfangs ist sie zwar komplett am Boden und wird von den Folgen ihrer Gefangenschaft gequält, was mich als Leser ein bisschen gestört hat, da ich ihren Kampfgeist total vermisst habe. Im Laufe des Buches macht sie allerdings eine gewaltige Entwicklung durch, sodass sie am Ende noch viel stärker ist, als sie es ganz zu Beginn war. Natürlich sitzt sie anfangs noch zwischen zwei Stühlen und das in jeglicher Hinsicht. Sie muss nicht nur zwischen Tamlin und Rhysand wählen sondern auch mit ihrer neuen Existenz als High Fae klarkommen und ist somit zwischen Fae- und Menschenwelt hin und hergerissen. Wie gesagt geht sie daraus aber gestärkt hervor und findet wieder zurück zu ihrem Kämpfer-Ich.

Obwohl er in diesem Band eine nicht ganz so bedeutende Rolle spielt wie im ersten, muss ich nochmal kurt auf Tamlin zu sprechen kommen. War er im ersten teil noch eine Art Märchenprinz, so ist er jetzt ein durchgeknalltes Kontrollfreak. Er lässt Feyre nichts mehr alleine Unternehmen und sperrt sie praktisch ein. Auch als sie die schlimmsten Alpträume plagen ist er nicht an ihrer Seite, sondern ignoriert ihren geistigen Zustand komplett. Meine Sympathie für ihn ist in diesem Teil immer mehr verschwunden, bis nicht einmal mehr das geringste Fünkchen davon übrig war.

Jetzt aber zu meiner (und auch eines jeden anderen, der dieses Buch gelesen hat ;)) absoluten Lieblingsperson, Rhysand, aka Rhys, aka dem High Lord des Hofes der Nacht. Es fällt mir wirklich schwer Worte zu finden, die diesem wundervollen Charakter auch nur annähernd gerecht werden aber ich versuche es. Rhysand ist der dunkle und mysteriöse High Lord des Nachthofes. Er wird von den meisten gefürchtet, da er sich äußerlich kalt und unnahbar gibt und zudem noch der mächtigste von allen sieben High Lords ist. Sehr gut gefallen hat mir an ihm sein sarkastischer Humor, der in kombination mit der ebenfalls bissigen Feyre zu sehr unterhaltsamen Konversationen geführt hat. Diese findet schnell heraus, dass sich hinter seiner kalten Fassade ein ganz anderer verbirgt. Auch Rhysand haben die Jahre an Amaranthas Hof sehr zugesetzt, weshalb er Feyre viel besser verstehen kann als Tamlin. Generell ist er ein viel feurigerer, leidenschaftlicher Mann als Tamlin und würde alles, aber auch alles tun, um diejenigen zu schützen, die er liebt. Er träumt, genau wie Feyre von einer besseren Welt ohne Krieg und Standesschranken und will diesen Traum auch tatsächlich verwirklichen.

"Ich habe schon viele High Lords gekannt. Grausame und tückische, schwache und mächtige. Aber noch nie einen der träumen konnte. Nicht so, wie er es kann."

Eine Personengruppe, die ich an dieser Stelle noch kurz benennen will, ist Rhysands innerer Kreis. Bestehend aus Mor, Amren, Cassian und Azriel bilden sie Rhysands engsten Freundes- und Beraterkreis und sind für ihn wie seine Familie. Auch diese Charaktere habe ich wirklich ins Herz geschlossen.

"Und wenn er mich gepackt und verschleppt hätte?"
In seinen Augen lag unerschütterlicher Wille. "Dann hätte ich die Welt in Stücke gerissen, um dich zurückzuholen."

Zum Schreibstil von Sarah J. Maas muss ich glaube ich nicht mehr viel sagen, ausser dass ich noch nie, aber noch nie ein so derartig geniales Fantasybuch gelesen habe! Die Autorin hat durch ihren Schreibstil aber auch durch die unfassbare Detailiertheit der Geschichte eine so tolle und authentische Welt geschaffen, dass man sich wünscht, das Buch würde nie zu Ende gehen, damit man für immer dort bleiben kann. Man schließt nicht nur die Charaktere sondern auch das ganze Ambiente so sehr ins Herz, dass es beinahe schmerzt, die letzte Seite zuzuschlagen. Die Handlung und die Welt ist total lebendig und nimmt durch die vielen Details eine ganz klare Form an. Auch die Handlung ist durchgehend spannend. Die Handlungsstränge sind genial miteinander verwoben und es scheint, als sei alles genaustens durchdacht. Von Spannung, Twists, Herzschmerz, Romantik bis hin zu unglaublicher Action ist einfach alles dabei, eine wahnsinns Leistung!


"Auf diejenigen, die zu den Sternen schauen und sich etwas wünschen, Rhys."
"Auf die Sterne, die zuhören - und auf die Träume, die wahr werden"


Fazit:

Düster und mysteriös aber auch glitzernd und schimmernd, einfach grandios!! Sarah J.Maas schafft hier eine unfassbar lebendige Fantasywelt mit den tollsten Charakteren und wunderbarer Handlung. Ein absolutes Muss!!!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Eindrücklich aber auch frustrierend

The Hate U Give
0

Allgemeines:

Titel: The Hate U Give
Autorin: Angie Thomas
Verlag: cbt (Juli 2017)
Genre: Jugendroman
ISBN: 978-3570164822
Originaltitel: The Hate U Give
Seitenzahl: 512 Seiten
Preis: 17,99€



Inhalt:

Die ...

Allgemeines:

Titel: The Hate U Give
Autorin: Angie Thomas
Verlag: cbt (Juli 2017)
Genre: Jugendroman
ISBN: 978-3570164822
Originaltitel: The Hate U Give
Seitenzahl: 512 Seiten
Preis: 17,99€



Inhalt:

Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...



Meine Meinung:

Starr wächst in einem verarmten Schwarzenviertel auf. Als sie eines Tages nach einer Party als einzige Zeugin mit ansehen muss, wie ihr bester Freund ohne ersichtlichen Grund erschossen wird, verändert sich ihr Leben schlagartig. Starr muss entscheiden, ob sie sich lieber versteckt oder den Mund aufmacht, damit Khalil Gerechtigkeit wiederfährt.

Die Protagonistin Starr hat in ihrem Leben schon so einiges durchmachen müssen. Nicht nur war ihr Vater während ihrer Kindheit für drei Jahre im Gefängnis - nein, sie musste auch schon mit ansehen, wie jemand von einem Gangmitglied erschossen wurde. Sie erfährt schon in jungen Jahren, was es bedeutet schwarz zu sein und diskriminiert zu werden. Trotzdem ist sie ein lebensfrohes Mädchen, das ihre Familie über alles liebt. Sie geht zudem auf eine Schule außerhalb wo sie das einzige dunkelhäutige Mädchen ihrer Stufe ist. Unter ihren ganzen weißen Freunden ist sie komplett anders, als zuhause in ihrem Viertel. Sie versucht bestimmte Wörter und Gesten zu vermeiden, damit niemand sie für ein Mädchen aus dem Ghetto hält. Sie ist ein totaler Fan der Serie "The Fresh Prince of Bel Air", sammelt Sportschuhe und hört gerne Rapper wie Tupac, von welchem auch einige Zitate im Buch zu finden sind. Ich finde, dass Starr ein sehr beeindruckender Charakter ist, da sie sich nie unterkriegen lässt und das obwohl sie große Angst hat.

Angie Thomas beschreibt in diesem Buch sehr eindrücklich, wie es ist, als Schwarzer in Amerika aufzuwachsen und wie viel Diskriminierung es immer noch gibt. Dank ihrem sehr guten Schreibstil, wirkt alles zu hundert Prozent authentisch und man kann sich als Leser richtig gut in die Hauptperson hineinversetzen. Auch wenn die Handlung nicht mega spannend ist, kann man sich einfach nicht von dem buch losreißen, da die Geschichte von Starr so berührend aber auch total frustrierend ist. Ich als jemand, der noch nie wirkliche Diskriminierung erfahren hat, fand es einfach nur total schockierend und traurig, was so hinter den Kulissen abgeht. Jeder hat schon mal gehört, dass ein Schwarzer ohne Grund erschossen wurde aber was sich hinter den Kulissen abspielt ist noch zehn mal krasser und trauriger. Es wird auch viel darüber gesprochen, dass es niemanden wirklich kümmert, wie es den Menschen in diesen Vierteln geht und dass sie kaum Möglichkeiten bekommen um ihr Leben zu verbessern. Viele fangen an Drogen zu dealen, weil zum Beispiel ihre Verwandten krank sind, sie aber keine Möglichkeit haben, irgendwie sonst Geld zu verdienen. Auch krass fand ich, dass Starrs Vater ihnen immer eingebläut hat, wie man sich verhalten muss, wenn man von der Polizei angehalten wird. Er erklärt ihr, dass sie die Hände immer in Sichtweite halten und keine ruckartigen Bewegungen machen soll. Außerdem soll sie alles tun, was der Polizist sagt und ganz ruhig seine Fragen beantworten. Auch das zeigt wie viel Misstrauen zwischen Polizei und den Menschen herrscht.

Das Buch schildert ausdrücklich die Situation der schwarzen Minderheit in Amerika und hilft zu verstehen, dass nach all den Jahren immer noch keine Gleichheit herrscht und dass wir einfach nur zu blind oder zu blöd sind das zu verstehen.


Fazit:

Eine sehr eindrückliche aber auch sehr frustrierende Geschichte, die jeder mal gelesen haben muss!