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Veröffentlicht am 29.01.2017

Ein Abenteuerbuch, das aufklärt, ermahnt, informiert und prägt!

Das Geheimnis der Night Sky
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Allgemeines:

Titel: Das Geheimnis der Night Sky
Autor: Oliver Jungjohann
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3981768426
ISBN-13: 978-3981768428
ASIN: B01B2P700E
Preis: 2,99€ (Kindle-Edition)
11,20€ (Taschenbuch)
Weitere ...

Allgemeines:

Titel: Das Geheimnis der Night Sky
Autor: Oliver Jungjohann
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3981768426
ISBN-13: 978-3981768428
ASIN: B01B2P700E
Preis: 2,99€ (Kindle-Edition)
11,20€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: "Hinter dem Wasserfall";
"Verrat am Elfenparadies"



Inhalt:


"...Und was findest du besser? Mit den Dingen leben, oder hier diese Welt ohne Dreck und mit viel Zeit?..."

Das mysteriöse Verschwinden des Forschungsschiffes 'Night Sky' vor langer Zeit ist nicht das einzige Abenteuer, auf das sich die zwölfjährige Finja und ihr jüngerer Bruder Aaron einlassen müssen. Auch außerhalb der Elfenwelt, die die beiden entdeckt hatten, bereitet das Leben den Geschwistern mit ihren Freunden und Verwandten eine Menge Aufgaben, und Finja entdeckt den Zauber der Liebe. Finja und Aaron begeben sich tatsächlich nach langer Vorbereitung in Italien auf eine gefährliche Expedition, um das Rätsel der 'Night Sky' zu lösen...



Bewertung:

"DISCLAIMER: Dieses Buch ist zweiter Teil der "Wasserfall-Trilogie", weshalb mögliche Spoiler über die Handlung des ersten Teiles nicht ausgeschlossen werden können!!!

"Das Geheimnis der Night Sky" ist der zweite Teil der "Wasserfall-Trilogie", welche mit "Hinter dem Wasserfall" schon spannend gestartet ist. Er glänzt mit spannenden Erlebnisse der Geschwister, doch auch außerhalb der fantastischen Elfenwelt gibt es viele aufregende Momente! Welche Entwicklung nimmt die Liebe zwischen der jungen Finja und ihrem Freund Toni? Auch hier vorab ein dickes Dankeschön! an Oliver Jungjohann für das Rezensionsexemplar!!!
Ich habe es auch dieses Mal wieder sehr genossen mit Finja und Aaron in ein Abenteuer starten und den beiden beim Großwerden zusehen zu dürfen.


Erster Satz: "Der Geruch alter Bücher wehte Finja entgegen, als sie die große Eingangstür öffnete."


Doch nun wieder zum Cover: Dieses Titelbild ist abermals in Blau- und Schwarz - Tönen gehalten, wird aber durch einen Kleck Türkis und etwas Beige und grün etwas aufgelockert. Zusehen ist diesmal ein Meer mit Küste und im Vordergrund die dunkle Silhouette eines Paares. Im linken unteren Eck sieht man zwei Gestalten, die durch eine Höhle tauchen. Da man diesmal kein Modelgesicht auf dem Cover sieht, hat mir dieses Cover viel besser gefallen, als das vorherige. Auch dass die alle wichtigen Zusammenhänge und Schritte der Handlung visuell sichtbar sind, hat mir gut gefallen. Es verkörpert nämlich wieder sehr schön die Grundstimmung des Buches und wirkt jetzt endgültig nicht mehr wie ein Kinderbuch. Wieder sehr gefreut habe ich mich über die Kapitelzeichnungen und Bilder, die die Kapitel hübsch ausschmücken.

Der Einstieg in das Buch fiel mir überraschend einfach. Auch wenn ich den ersten Teil erst tags zuvor beendet hatte, kommt es bei mir oft vor, dass ich eine Weile brauche um wieder in eine Geschichte hineinzukommen, was auch vor allem daran liegen mag, dass auch der Autor eine kurze Weile braucht, um richtig in die Geschichte zu starten.


"Oh oh", sagte Aaron und grinste seine Schwester an. "Stirnlampen an und rein in das schwarze Loch, der glühenden Lava mit ihren Feuermonstern entgegen", antwortete Finja mit scherzhafter Gruselstimme."


Doch nicht so hier. Oliver Jungjohann startet gleich von Anfang an voll durch und informiert den Leser gleich nebenbei indirekt über die Vorgeschichten und Vergangenheiten der beiden wichtigen Protagonisten Aaron und Finja. Dabei greift er gekonnt Dinge und Passagen aus dem ersten Band auf, ohne überladen oder aufdringlich zu erscheinen. Ich habe viele Rezensionen gelesen, in denen Neuleser gleich mit dem zweiten Teil gestartet sind, was ich ein bisschen schade um den tollen ersten Teil fand, doch alleine die Tatsache, dass so etwas bei dieser Trilogie möglich ist, spricht doch schon für sich!

Aber... worum geht es in diesem Teil?
Nachdem sie die Elfenwelt bereits vor einiger Zeit retten konnten, befassen sich die beiden Geschwister nun um das Rätsel des versunkenen Schiffs „Night Sky“. Ihre Suche bringt sie auf die Fährte eines verschollenen Forschungsschiffes in Italien. Da kommt ihnen der geplante Familienurlaub nach Italien gerade recht. Kann es dort vielleicht einen zweiten Zugang zur Elfenwelt geben? Wird Finja das Geheimnis lösen, dass sich hinter dem Brett mit "E. Jefferson" darauf verbirgt? Alle Spuren laufen in einer geheimnisvollen Höhle an der Küste zusammen. Es wird geplant, ein Kletterkurs gemacht und dann ab ins Abenteuer...


"Die Zeit verging wie im Flug. Finja, Toni und Aaron erklärten abwechselnd Teil aus ihrem Leben, dabei merkten sie, wie selbstverständlich gewordene Alltagsdinge nur schwer zu beschreiben waren und ihnen manchmal sogar plötzlich merkwürdig vorkamen..."


Ja, aber darum geht es auch:
Das Leben in der Realität bereitet den Geschwistern mit ihren Freunden und Verwandten eine Menge Aufgaben. Finjas junge Beziehung zu ihrem Freund Toni entwickelt sich weiter, sie entdeckt erste Körperlichkeit, ihre Freundin Paulina, die offensichtlich mit einem ernsten Problem kämpft braucht dringen ihre Hilfe und auch ansonsten bewegen sie Alltagsereignisse wie Besuche auf dem Reiterhof, Treffen mit Freunden, Schule und der ganz normale Alltag.

Neben dem Abenteuer spielen die ganz normalen Dinge des Heranwachsens eine große Rolle: die erste Liebe, familiärer Zusammenhalt, Freundschaft, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, und so weiter. Diese "Normalität" ist eigentlich nicht besonders spannend, doch müssen in der Geschichte einfach ihren Platz haben um die Umbruchzeit "nicht mehr ganz Kind aber auch nicht ganz jugendlich" authentisch darzustellen. Und das ist dem Autor wirklich gelungen!

Dieser Band spielt hauptsächlich in der Realwelt, verliert aber niemals den Faden zur ursprünglichen Expedition und zu dem Reich der Elfen. Gerade durch diese Mischung aus Realität und Fiktion wird dieses Buch so besonders und niemals langweilig.
Die Spannung wird durch gekonnt eingewebten Ereignissen konstant gehalten, bis sie am Ende noch einmal richtig auflebt. Dabei ist es sehr interessant, dass nun viele größere Zeitsprünge gemacht werden, welche aber logisch und feinfühlig mit eingebaut werden.


"Als die Feuerwerkssonne in schnellen Umdrehungen die Funken weit sprühte und überall die Raketen hochstiegen, dachte sie an die kommenden Ereignisse. Was würden sie in Italien entdecken? Würden sie überhaupt etwas finden? Und wie würde wohl ihr Zelturlaub mit Toni werden? Auf jeden Fall würde sie ein unglaublich spannendes Jahr vor sich haben, auf das sie sich riesig freute!"


Besonders gut gefallen hat mir, dass der Roman neben den spannenden Ereignissen auch eine klare Aussage besitzt. Er verliert sich nicht in Wiedersehensfreude und sinnlosem Geplänkel wie viele Mittelbände sondern spricht klar und deutlich wichtige Themen der jungen Zielgruppe an - Probleme gleichsam mit Erfahrungen, die einfach dazugehören. Dabei versteht es der Autor auch meisterhaft schwierige Themen wie zum Beispiel Alkoholismus und Gewalt in Familien, Aufklärung und Verantwortung behutsam anzupacken und in die Geschichte mit einzuweben. Dass das Buch zu jedem Problem auch gleich noch eine mögliche Lösung oder ein Tipp mitliefert ist dann für mich noch einmal die Krönung gewesen. So wird dieses Abenteuerbuch indirekt auch zu einer Story die aufklärt, ermahnt, informiert und prägt.

Gut ist dabei, dass durch die Bandbreite an aufgelisteten Themen, sich jeder das "herauspicken" kann, was ihn interessiert oder in seiner jetzigen Lebenssituation berührt und den Rest einfach überlesen. Denn in Finjas Freundeskreis gibt es einige Fälle, die ganz gut stellvertretend dafür stehen können, was einem Kind in seiner Lebenswelt alles begegnen kann. Man muss nicht einmal selbst mit solchen Erfahrungen in Berührung kommen, auch wenn Freunde oder Bekannte in eine solche Situation geraten, ist es möglicherweise hilfreich, sich schon einmal distanziert von der Wirklichkeit in Form eines Buches damit beschäftigt zu haben. Der Inhalt des Buches ist dabei ist dabei so perfekt auf die Zielgruppe des Buches abgestimmt, dass ich nur jeder Mutter empfehlen kann, ihren 10 bis 13jährigen Kindern diese Reihe in die Hand zu drücken.


"Tschüss Rømø", sagte Finja wehmütig mit einem Winken, als sie wieder auf die Straße fuhren. Dieser Ort war jetzt für alle Zeiten etwas ganz Besonderes, ging ihr durch den Kopf. Ein Ort, an dem sie fliegen gelernt hatte, ohne Elfenkraft, aber mit einem anderen Zauber. Liebeszauber. Jetzt war sie kein kleines Mädchen mehr, dessen war sie sich sicher."


Die Charakterentwicklung von Fanja hat mir wieder sehr gut gefallen. Es macht sehr viel Spaß ihr dabei zuzusehen, wie sie rieft und immer vernünftiger wird. Natürlich tut sie oft Dinge, bei denen man sich denkt "naja" und verrennt sich ab und zu, doch das darf sie auch! Sie ist immerhin genau in der Umbruchzeit zwischen Kindheit und Jugend, wo man eben manchmal eher wie ein Kind ist, dann aber wieder jugendlicher und sich auch ziemlich komplizierte Gedanken macht.
Zusammen mit Band 1 und 3 wird insgesamt ein Entwicklungszeitraum überstrichen, der auch in der Realität viel Umbrüche, Erlebnisse, wirre Gefühle und soziale Reifungen enthält, was ich super finde, da es sehr wenige Buchreihen gibt, die einigermaßen interessant zu lesen sind und sich mit dieser Zeitspanne befassen. Es ist eben einfach nicht leicht, einen Charakter zu definieren, der genau zwischendrin steckt und ihn dann auch nachvollziehbar und sympathisch erscheinen zu lassen. Das hat der Autor aber super hinbekommen.

Auch wenn ich Finja also sehr gemocht habe, finde ich dennoch, dass Aaron wieder etwas zu kurz kommt. Da das Buch mit den Geschwistern als gemeinsames Abenteuer und Geheimnis gestartet ist, finde ich es etwas schade, dass er nur eine Randfigur bleibt. Alles aus der Sicht eines Jungen zu erleben, würde mir auch sehr interessant erscheinen. Vielleicht rückt er in Band drei wieder in den Fokus der Handlung, was ich mir sehr wünschen würde. Wenn ich gerade schon am Kritisieren bin: Am Ende fand ich einige Freiheiten, die die Eltern Aaron und Finja zugestehen doch etwas unlogisch. Keine Eltern würden beispielsweise ihre 12 und 9 jährigen Kinder in einem fremden Land ganz alleine eine Fahrradtour machen lassen und sich nicht wundern, wenn beide einen ganzen Tag wegbleiben.


"Sie beobachtete die grazilen Bewegungen der Elfen zu der melancholischen Musik, die über den von Laternen beleuchteten Platz in die warme Abendluft wehte. (...)
"Komm auch, tanz mit!", sagte Atéschi und zog an Finjas Hand.
"Aber...ich weiß doch gar nicht..."
"Höre auf dein Herz und fühle die Musik!"



Der Schreibstil ist immer noch sehr leicht und klar, hat sich aber deutlich mit den beiden Protagonisten weiterentwickelt. Dadurch dass er sehr nah an seiner Zielgruppe bleibt, können Kinder problemlos folgen und Erwachsene werden an ihre Kindheit erinnert. Besonders gut hat mir seine Dialoggestaltung gefallen, die realistisch aber doch gut durchdacht wirkt.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen und gleich Spannung auf den nächsten Teil geweckt.



Fazit:

„Das Geheimnis der Night Sky“ trifft wunderbar den Geschmack junger, sowie erwachsener Leser und zeigt ein breites Band an Problemen, Erfahrungen, Reife, Entwicklung, Phantasie, Botschaft, Lebendigkeit und Abenteuer auf. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.01.2017

Kopf hoch, Krönchen richten und auf ins Gefecht!

Verzweifeln hilft doch nichts
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Allgemeines:

Titel: Verzweifeln hilft doch nichts
Autorin: Anna S. Sommer
Genre: Erotik
ISBN: 978-3734549069
Preis: 13,99€


Inhalt:

Die 45-jährige Anna muss nach 25 Jahren Ehe feststellen, dass ihr ...

Allgemeines:

Titel: Verzweifeln hilft doch nichts
Autorin: Anna S. Sommer
Genre: Erotik
ISBN: 978-3734549069
Preis: 13,99€


Inhalt:

Die 45-jährige Anna muss nach 25 Jahren Ehe feststellen, dass ihr Mann sie betrogen hat. Wie konnte das nur geschehen? Waren sie denn nicht glücklich miteinander? Anna bleibt nichts anderes übrig, als noch mal von vorn zu beginnen und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Mutig und voller Tatendrang stürzt sie sich in ihr neues Leben. Anna hätte nie gedacht, welche Kraft in ihr steckt. Bei der Suche nach einer neuen Liebe findet sie nicht nur ein neues Selbstbewusstsein, sondern entdeckt dabei auch ihren Körper neu – mit aufregenden Seiten, die sie früher nie vermutet hätte.



Meine Meinung:

DISCLAIMER: Vorab erstmal vielen lieben Dank an Anna S. Sommer für das Rezensionsexemplar!

Als Anna nach 25 Jahren Ehe herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat ist sie erschüttert. Wieso hatte er das getan? Und warum hatte sie nichts gemerkt? War sie nicht gut genug? Mit all diesen Fragen sieht Anna sich jetzt konfrontiert und weiß einfach nicht, was sie tun soll. Sie entschließt sich ein neues Leben zu wagen. Einen Neustart ohne ihren Mann.

Die Protagonistin erschien mir ganz sympathisch. Sie ist gesellig, nett und gibt nicht auf. Auch wenn ich mich, durch ihr Alter und ihre Lebenserfahrung, nicht wirklich mit ihr identifizieren konnte, fand ich sie doch ganz nett.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und das Buch hat sich sehr gut lesen lassen.
Das Leben der Protagonistin wird natürlich sehr interessant, nachdem sie von Zuhause weggezogen ist und ihr Leben selber in die Hand nimmt. Man erlebt den Wandlungsprozess wie sie sich von der fürsorglichen Hausfrau in eine selbstständige und selbstbewusste Frau verwandelt was natürlich sehr interessant war.

Als sie sich um alles Formelle gekümmert hat, fängt Anna auch wieder an zu Daten und macht dabei einige interessante Männerbekanntschaften. Ich konnte mich meistens gut in die Gefühlslage der Protagonistin hineinversetzen und sie, trotz einiger Eigenheiten, verstehen. Ihre Gedanken und Gefühle wurden ebenfalls gut dargestellt.

Was mich allerdings ein bisschen genervt hat ist, dass sie im gesamten Buch geschätzte 25 verschiedene Männer trifft und alles immer komplett gleich abläuft. Sie lernen sich in einem Online-Portal kennen, gehen auf ihr erstes Date, haben nach dem zweiten Date Sex, bleiben dann entweder für eine kurze Zeit zusammen oder sie trennen sich weil irgendetwas nicht passt.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass Erotik im Moment einfach nicht so mein Genre ist, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich vom Alter her eher in die Spalte New Adult oder Romantasy einzuordnen bin, wenn es um Romantik geht.

Die Aussage des Buches hat mir sehr gut gefallen. Niemals aufgeben und nicht den Kopf in den Sand stecken, denn das bringt einen nicht weiter. Kopf hoch, Krönchen richten und auf ins Gefecht!


Fazit:

Auch wenn das Buch nicht zu 100 Prozent was für mich war, kann ich es guten Gewissens an alle Leser weiterempfehlen, die gerne Erotikromane lesen.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Kein gewöhnliches Abenteuer

Hinter dem Wasserfall
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Allgemeines:

Titel: Hinter dem Wasserfall
Autor: Oliver Jungjohann
Genre: Fantasy
ASIN: B00VTPFC1C
ISBN-10: 3981768418
ISBN-13: 978-3981768411
Preis: 8,50€ (Taschenbuch)
0,99€ (Kindle-Edition)
Weitere ...

Allgemeines:

Titel: Hinter dem Wasserfall
Autor: Oliver Jungjohann
Genre: Fantasy
ASIN: B00VTPFC1C
ISBN-10: 3981768418
ISBN-13: 978-3981768411
Preis: 8,50€ (Taschenbuch)
0,99€ (Kindle-Edition)
Weitere Bände: "Das Geheimnis der Night Sky";
"Verrat am Elfenparadies"



Inhalt:

"Hiiilfeee!!", schrien sie und wurden in das Loch gezogen. Finja drehte sich mit Aaron im Strudelkreis. Sie nahm nur noch den tosenden Lärm in ihren Ohren wahr, das hellblaue Licht des Wasserdampfes, der durchs Gesicht fegte und die festgekrallte Hand ihres Bruders. Schreiend spürte sie, wie sie fiel, scheinbar endlos..."

Die elfjährige Finja und ihr neunjähriger Bruder Aaron sind zwei ganz normale Kinder mit ganz normalen Wünschen und Problemen des Alltags, bis sie auf einem kleinen, geheimen Abendausflug ohne Wissen ihrer Eltern durch Zufall eine andere Welt kennenlernen. Eine zauberhafte Elfenwelt, die anfangs perfekt erscheint. Die Kinder begeben sich auf die Suche nach dem verschwundenen Traumwanderer der Elfen und stehen vor der Herausforderung, alle Schwierigkeiten nur mit normalen Fähigkeiten lösen zu können...




Bewertung:


Erster Satz: "Ungeduldig sah sie auf den Wecker."

Bevor ich mit der Rezension beginne, will ich mich ganz herzlich bei dem Autor Oliver Jungjohann für das Zuschicken seiner Bücher als Rezensionsexemplare bedanken. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als die hübsch verpackte "Elfenpost" bei mir ankam. Super praktisch, dass er außerdem so freundlich war, uns gleich alle drei Teile zukommen zu lassen, denn nachdem ich dieses Buch fertig gelesen habe, liegt gleich der zweite Teil auf meinem Nachttisch bereit, um meine Zeit zu versüßen. Schon mal vorweg also: Es besteht eindeutig Suchtgefahr bei dieser Reihe!
Vielen Dank!!!

Wie so oft zuerst ein paar Worte zur Ästhetik: Das Cover ist ganz in dunklen Blau- und Schwarz-Tönen gehalten, was schon gleich eine etwas mystische Stimmung hervorruft. Zusehen ist ein dunkelblauer See, von einer Felswand umkreist, welche durch einen magischen Wasserfall durchbrochen wird. Direkt über dem leuchtenden Wasserfall glüht ein helles Licht, das an einen Vollmond erinnert. Im oberen Hintergrund sind Sterne zu sehen. Was für mich nicht ganz so gut in diesen Zusammenhang passt, ist das angeschnittene Mädchengesicht. Wer immer schön fleißig meine Rezensionen liest, weiß inzwischen, dass ich Modelgesichter auf Buchcover absolut nicht ausstehen kann, weil ich mich dann in meiner Vorstellungskraft eingeschränkt fühle. Da dieses Mädchen halb im Schatten ist, habe ich mich hier nicht so sehr daran gestört. Ich nehme mal schwer an, dass das abgebildete Mädchen Finja sein soll, womit ich zu einem weiteren Kritikpunkt komme. Denn für mich sieht sie einfach nicht aus wie 11! Das Mädchen, das auf dem Bild zusehen ist, ist meiner Schätzung nach mindestens 13. Außerdem teilt sich Finja den Posten als Hauptperson mit ihrem kleinen Bruder Aaron. Wenn man sie abbilden möchte, kein Problem, aber dann sollte man ihn auch noch mit reinbringen!

Jetzt aber genug Kritik zum Cover! Denn eigentlich hat es mir im Nachhinein gesehen ganz gut gefallen. Es verkörpert nämlich sehr schön die Grundstimmung des Buches und mutet außerdem gar nicht wie ein Kinderbuch an, was das Buch an sich bei genauerem Hinsehen auch gar nicht ist. Zudem positiv aufgefallen sind mir die relativ große Schriftgröße und die angenehme Dicke der Buchseiten. Ich finde es immer ein tolles Gefühl, wirklich etwas Stabiles in der Hand zu haben, dass sich nicht wie geheftetes Pergament anfühlt und man sich nicht ängstigen muss, gleich einen losen Stapel Papier in der Hand zu haben, was häufig bei broschierten Taschenbüchern von Amazon Publishing der Fall ist.
Und noch ein kleiner Special Effekt, über den ich mich immer sehr gefreut habe: Zeichnungen. Oliver Jungjohann beflügelt unsere Fantasie mit sehr hübschen Kapitelzeichnungen, die noch einmal auf angenehme Art und Weise unterstreichen, was er erklärt.


"Wie ein Feuerwerk rauschte Liebe, Wärme und ein irres Glücksgefühl in ihr, heiß und kalt im schnellen Wechsel, und irgendwie war ihr schwindelig."


So, doch nun zum Wesentlichen: "Hinter dem Wasserfall" ist der erste Band der Trilogie, die von den spannenden Ereignissen in der entdeckten Elfenwelt berichtet und von Freundschaft, Familie, Herausforderungen und einer zauberhaften Liebesgeschichte erzählt. Ich fand es zur Abwechslung mal wieder erfrischend, etwas von einem deutschen Fantasy-Autor zu lesen und eine Bestätigung zu bekommen, dass nicht nur die Amis gute Fantasy schreiben können. Ich muss aber ganz ehrlich zugeben, dass ich zu Beginn nicht ganz so begeistert war und eine Weile gebraucht habe, bis ich wirklich in der Geschichte angekommen war.

Ich war auf ein jugendliches Abenteuer eingestellt und bekam dann erstmal den Alltag zweier Kinder vorgesetzt. Denn es ist wie es im Klapptext steht: Ganz normal und durchschnittlich tun die zwei, was alle Kinder in ihrem Alter tun - sie träumen, haben Angst und die selben Probleme wie alle anderen auch. So weit, so gut. Denn dann kommt irgendwann die Elfenwelt. Sehr auf kindlicher Fantasie beruhend aber voller magischem Potential wird uns eine Art Parallelwelt vorgestellt in der die Jungs das Wasser beherrschen und die Mädchen fliegen können. Eine wunderschöne Welt, in der Zerstörung, Neid, Krieg, Hass, Dreck und sogar Streit Fremdwörter sind. Ich kann nicht genau sagen, wann die Geschichte dann doch plötzlich angefangen hat, für mich ganz besonders zu werden, doch irgendwann konnte die Geschichte mich dann doch etwas verspätet in ihren Bann ziehen und ließ mich erstmal nicht mehr los.

Ich denke, genau diese Mischung aus langweiliger Realität mit dem dazugehörigen Alltag, dem Familienleben der Schule und dann diese andere Welt, die nach Abenteuer schmeckt und so voller geheimnisvoller Rituale, Mythen, Sagen, Gefahr, Heimat, Freundschaft und Magie ist, dass man sie kaum mit der anderen Welt vergleichen kann, in die die beiden Geschwister immer wieder zurückkehren müssen, genau diese Mischung macht das Buch so besonders. Der Plot mit einer Parallelwelt und jungen Protagonisten, denen die Aufgabe zu Teil wird, diese zu retten, ist eigentlich nicht unbekannt, wird aber auf sehr liebevolle und detailgetreue Art und Weise neu umgesetzt. Der Akzent liegt hierbei eindeutig nicht auf den fantastischen Aspekten sondern eher auf dem Innenleben der jungen Hauptcharaktere und deren Entwicklung.


„...Eine Freundschaft ohne Vertrauen ist keine Freundschaft...“


Wir Leser begleiten die beiden Geschwister durch ihr kleines Abenteuer und dürfen ihnen dabei zusehen, wie sie immer mutiger, selbstständiger und reifer werden. Durch dieses Geheimnis, dass sie alleine teilen und die Verantwortung, die auf ihren Schultern lastet, können sie anders sein, sich ein kleines bisschen von den normalen, anderen abgrenzen und sich ein bisschen besonders und auserwählt fühlen.

Zu den wirklichen Charakter der beiden kann ich leider noch nicht ganz so viel sagen, da sie auf mich recht stereotyp und identisch wirkten. Ich weiß nicht genau, woran es lag, dass ich die beiden nicht wirklich als eigenständige Charakter wahrnehmen konnte, denn sie nehmen aussagekräftige Rollen ein haben klar vorgegebene Charakterzüge, die Vorlieben und Abneigungen beinhalten, Ängste, Wünsche und Träume. Bei mir ist trotzdem leider nicht der gewisse Funke übergesprungen, der einem Charakter wirklich eine Seele verleiht. Möglicherweise lag das daran, dass die Geschwister beide noch recht jung sind - mit 11, beziehungsweise erst 9 Jahren sind beide noch sehr klein für so ein Abenteuer. Zu klein? Nun ja, was nicht ist, kann ja noch werden und ich habe ja noch zwei lange Bände Zeit, mein Urteil noch einmal zu überdenken.


"Sie sah sich ihre letzten Tagebucheinträge zu Toni an. Von diesen schönen, glücklichen Gefühlen, die da beschrieben waren, war sie heute weit entfernt. Zweifel fraßen an ihrem Herz und sie hatte auch ein drückendes Gefühl hinter der Brust..."


Finja hat mir eigentlich recht gut gefallen. Sie hängt gerne mit ihren Freundinnen ab, mag die Schule nicht so besonders, führt ein Tagebuch und ist eine Vorzeige-Große-Schwester. Natürlich gibt es da auch noch so einen Jungen... und gewisse Zweifel... Nicht ungewöhnlich für so junge Mädchen wie sie. Doch ihre gut durchdachten Gedanken und Gefühle, ließen sie viel älter erscheinen, was dann aber bruchstückweise durch kurze Episoden wieder zunichte gemacht wird. Das ist recht irritierend, aber eine interessante Darstellung dafür, dass sie in der Entwicklung einfach noch ganz am Anfang steht.

Ihr Bruder Aaron ist eher schüchtern, wird immer von den Größeren geärgert und hat ein kleines Problem mit seinem Selbstbewusstsein. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, zuzusehen, wie sein Leben durch das Entdecken der Welt hinter dem Wasserfall für immer auf den Kopf gestellt wird. Auch ihn fand ich eigentlich interessant und bin gespannt, was die anderen Teile noch so bringen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr leicht und klar, weshalb man sehr schnell vorankommt. Mit der floskellosen, aufgeräumten und deutlichen Wortwahl, ist eine Anpassung an die Zielgruppe klar zu sehen. Im Gegensatz zu dem metaphorischen, bildgewaltig beschreibenden Stil, den ich eigentlich sonst bevorzuge, erscheint diese Art zu Schreiben geradezu minimalistisch und langweilig, hat aber auch aus meiner Perspektive deutlich etwas für sich.


"Finja legte sich ins Bett. Die Melodie des Nachtliedes war noch in ihren Ohren, und sie meinte, auch ganz leise in der Ferne die Windharfen zu hören.
"... deckst mich ganz leise zu... Lieber Silbermond...", summte sie noch mit Blick auf das funkelnde Herz."



Blablabla, jetzt bin ich endlich fertig und werde mich gleich daran machen, den nächsten Teil zu lesen. )


Fazit:


Der Autor schafft es seltsamerweise, durchgehend eine Grundspannung am Leben zu erhalten, ohne dass eigentlich wirklich viel passiert. Es gibt keine vielen verschiedene Handlungsstränge, überraschende Wendungen oder sonstige Stilmittel und doch entsteht am Ende ein faszinierendes Abenteuer, dass es schafft Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu belehren, zu unterhalten und zu begeistern. Das ist eine wahre Kunst!

Veröffentlicht am 10.01.2017

Ein Geister-Krimi

Whisper
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Allgemeines:


Titel: Whisper
Autor: Isabel Abedi
Genre: Thriller/ Fantasy
ISBN: 978-3401029993
Preis: 13,99 € (gebundene Ausgabe)
7,99 € (Taschenbuch)
6,99 € (Kindle-Edition)
!Kostenloser Hörspiel-Download!

Auszeichnungen: ...

Allgemeines:


Titel: Whisper
Autor: Isabel Abedi
Genre: Thriller/ Fantasy
ISBN: 978-3401029993
Preis: 13,99 € (gebundene Ausgabe)
7,99 € (Taschenbuch)
6,99 € (Kindle-Edition)
!Kostenloser Hörspiel-Download!

Auszeichnungen: für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert




Inhalt:



"Ich glaube, dass die Angst, die man hat,
wenn man an einem Abgrund steht,
vielmehr eine Sehnsucht ist.
Eine Sehnsucht, sich fallen zu lassen
- oder die Arme auszubreiten und zu fliegen!"




„Whisper“ – so tauft Noa das 500 Jahre alte Haus auf dem Land. Eine unwirkliche Stille liegt über dem alten Haus in dem die achtzehnjährige Noa Thalis ihre Ferien zusammen mit ihrer berühmten Mutter Kat und ihrem esoterischen Freund Gilbert verbringen soll, drückend und gefährlich. Doch niemand außer ihr scheint zu spüren, dass das alte Gebäude ein lang gehütetes Geheimnis birgt, über das niemand im Dorf sprechen will. Furcht und neugierige Erwartungen führen sie immer tiefer auf die Spur eines rätselhaften Verbrechens. Gemeinsam mit dem netten Nachbarsjungen David nähert sie sich langsam der Wahrheit eines nie geklärten Mords....




Bewertung:


"Man sehnt sich danach, dass es wirklich wird, ihr Lächeln.
Man sehnt sich so sehr danach, dass man alles dafür tun würde, um es nur einmal zu sehen..."



Ich habe "Whisper" gelesen, als ich gerade krank im Bett lag und dringend eine Abwechslung brauchte. Das hat auch wunderbar funktioniert! Isabel Abedi beschreibt das Dorf und das geheimnisvolle Haus so, dass man beinahe dort ist, wenn man nur ein paar Sätze liest. Ich wurde praktisch in eine vollkommen andere Welt entführt und hatte das Buch mit den wenigen 280 Seiten schon nach einigen Stunden ausgelesen.


Erwähnen möchte ich noch das schöne Cover, schlicht in schwarz gehalten aber der gewichtige Juwel sticht wunderbar hervor und verleiht dem Buch nochmal einen Extrapunkt. Das hat wie auch der Titel eine tiefere Bedeutung und sieht nicht nur einfach super aus. Eliza führt ein Tagebuch, das sie das "Juwel" nennt und in dessen Vorderseite ein kleiner roter Strassstein eingelassen ist. Wenn man über das Cover fährt, spürt man die Glattheit und leichte Unebenheiten des Steines, was mir sehr gefällt.



Es ist überraschenderweise ein Thriller mit fantastischen Elementen. Die Hauptpersonen beschwören den Geist eines ermordeten Mädchens und müssen sich dann durch die Intrigen im Dorf kämpfen um den Mord aufzuklären. Nach einer Weile fand ich diese neue Konstellation sehr interessant. Nun ja, "Geister-Krimi" mag vielleicht etwas abstrakt oder unglaubwürdig klingen, aber die Geschichte ist logisch erzählt und enthält einen klaren und sehr spannenden Handlungsstrang, der einen das Buch in einem Rutsch weg lesen lässt.


Das Buch wird aus der Sicht von Noa erzählt und hat am Anfang von jedem Kapitel einen kurzen Tagebucheintrag von Eliza - dem ermordeten Mädchen. Es ist in dreißig sehr kurze Kapitel eingeteilt und gewohnt erfrischend geschrieben. Ich habe schon mehrere Bücher von Isabel Abedi gelesen und es ist jedes Mal angenehm, mal etwas deutsches zu lesen, das zuvor nicht übersetzt wurde. Es konnte mich erneut durch diese wunderbar sinnbildliche Schreibweise der Autorin begeistern.


Was aber das Buch absolut lebendig und herausragend gemacht hat, waren die Charaktere. Die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, die vielschichtig und farbenfroh beschrieben wurden, hauchen der ganzen Geschichte ordentlich Leben ein. Es gibt nicht die Bösen oder die Guten, jeder hat seine Hintergründe, die schön aufbereitet nachvollziehbar wirken. Denn das Leben ist ja auch nicht schwarz-wieß. Die ganzen Zusammenhänge und Verknüpfungen, die sich im Laufe des Buches herauskristallisieren, hätte man dem winzigen Kuhdorf mitten im Westerwald gar nicht zugetraut. Da gibt es die achtzehnjährige Noa. Sie mochte ich sofort. Auch wenn sie ein bisschen kratzbürstig wirkt, konnte ich schnell nachvollziehen, warum sie von ihrer Mutter Kat so genervt war. Sie ist mutig, abenteuerlustig und trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, das man am Ende erfährt. Es scheint nicht einfach zu sein, die Tochter einer berühmten Schauspielerin zu sein, zumal diese, wenn es darauf ankommt, nicht für Noa da ist.


Die Komplizierte Mutter-Tochter Geschichte um Kat und Noa fand ich also genauso spannend und toll beschrieben. Die Distanz zwischen ihr und Noa richtig spürbar, durch die enttäuschte und abweisende Art von Noa, die nicht nur darin Ausdruck findet ihre Mutter beim Vornamen zu nennen. Ein schönes Beispiel dafür das Mütter und Töchter eben auch ganz eigene Charaktere haben, die nicht aufgrund von Verwandtschaft miteinander harmonieren müssen. Kat die, sobald sie irgendwo in einen Raum tritt, sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht und kaum Raum für ihre sich mehr zurückhaltende Tochter lässt, ist mehr als nur die geltungssüchtige Schauspielerin, obwohl man sie am Anfang als Leser nicht wirklich leiden kann, lernt man die lebensfrohe und ehrliche Kat gegen Ende besser kennen und verstehen. Auch wenn sie nicht immer für ihre Tochter da ist, wenn sie sie braucht, ist sie dennoch ein guter Mensch.

Doch dafür ist Gilbert, der schwule "Kumpel" von Kat, immer zur Stelle, wenn Noa einen Arm zum trösten braucht. Das macht ihn sympathisch, obwohl er einen Faible für Esoterik und Paranormales hat.

Wer mir sonst noch sehr gut gefallen hat, ist Marie, die überarbeitete Kellnerin in der Dorfkneipe, Davids Mutter und auch Mutter eines behinderten Kindes. Man hat unglaubliches Mitleid mit ihr und ihrem Kind "Krümel", das einfach sehr realistisch dargestellt ist. Die Art wie sie mit Davids behindertem Bruder umgeht, ist sehr berührend. Auch wie Noa sich in seiner Gegenwart fühlt, ist authentisch. Sie versucht besonders nett zu sein, sich kein Unbehagen anmerken zu lassen und schämt sich.


"Mir ist einmal eine Rolle angeboten worden", entgegnete Kat ruhig, "in der ich die Mutter eines behinderten Kindes spielen sollte. Ich habe die Rolle abgelehnt, weil ich die Rolle der Mutter unrealistisch fand. Sie war immer geduldig, immer liebevoll, hat nie die Nerven verloren, nie ein böses Wort an ihren Sohn gerichtet, der ihr das leben zur Hölle gemacht hat. Ich habe zu meinem Regisseur gesagt, der Drehbuchschreiber hätte keine Ahnung, solche Mütter gäbe es nicht. aber ich glaube, ich habe mich geirrt. Deine Mutter ist genau so, stimmt´s?"

David, der Sohn der Kellnerin Marie aus der Dorfkneipe, hilft bei den Renovierungsarbeiten - und Noa verliebt sich Hals über Kopf in ihn, doch ganz reibungslos verläuft ihre Beziehung nicht, beide haben aufgrund früherer Erlebnisse Vorbehalte und Ängste. Er ist Jim Caroll Fan, liebt die Sterne und kümmert sich rührend um seinen Bruder. Manchmal ist er etwas verschlossen, was ihn geheimnisvoll erscheinen lässt. Auch andere Charakter aus dem Dorf bleiben alles andere als blass und es ist interessant, Noas Wertung und die von Eliza auf die um dreißig Jahre jüngeren Charakter zu sehen.
Die geheimnisvolle Vergangenheit von Eliza und wie ihre Geschichte vor 30 Jahren geendet hat ist sehr spannend und obwohl man einige wenige Andeutungen heraus liest wie es um Eliza bestellt ist, finde ich das Ende wie all die Figuren und ihre Geschichte dann zusammenpassen echt toll gemacht. Sie wirkt sehr kalt und unnahbar.


Jeder scheint eine besondere Geschichte zu haben und lässt Noa vorsichtig nach und nach daran teilhaben. In dem Haus scheinen die Schicksale von allen Charakteren verwoben, und es war sehr spannend und aufregend zu erleben, wie sich der Handlungsstrang der Vergangenheit langsam, aber mit zunehmendem Tempo, mit der Gegenwart vereint. Das Ganze ist so geschickt und feinmaschig aufgebaut, dass ich das Buch ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen konnte.



"Ein Ende. Ich habe mir gar kein Ende ausgedacht.
Gleich beginnt meine Geschichte, aber ich habe noch kein Ende.
Geht das überhaupt? Kann man sich eine Geschichte ausdenken und das Ende offen lassen?"



Das schreibt Eliza in ihrem letzten Tagebucheintrag und Noa beantwortet es im letzten Satz mit "Ja"! Ich würde mich da auf jeden Fall anschließen. Das Buch endet sehr offen, doch das geht in diesem Fall wirklich!




Fazit:


Mit "Whisper" hat Isabel Abedi ein Werk geschaffen, dass viele "schwere" Themen behandelt - angefangen von Missbrauch über Behinderungen bis zu einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung. Die Autorin zeigt wirklich Feingefühl im Hinblick auf diese Themen und verarbeitet sie -auch mithilfe von wirklich überragenden Charakteren- so, dass auch Jugendliche sich damit auseinander setzen können.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Ein außergewöhnliches Buch

Der Junge, der es regnen ließ
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Allgemeines:


Titel: Der Junge, der es regnen ließ
Autor: Brian Conaghan
Genre: Roman
ISBN-10: 3833901527
ISBN-13: 978-3833901522
Preis: 9,99€ (Kindle-Edtion)
12,49€ (gebundene Ausgabe)



Inhalt:


"Hunderte ...

Allgemeines:


Titel: Der Junge, der es regnen ließ
Autor: Brian Conaghan
Genre: Roman
ISBN-10: 3833901527
ISBN-13: 978-3833901522
Preis: 9,99€ (Kindle-Edtion)
12,49€ (gebundene Ausgabe)



Inhalt:


"Hunderte von Mädels haben sich die Augen ausgeheult, als es passierte. Typen auch. Ich hab gehört, dass Rosies Mutter woanders hinzieht. Ich denke, das ist das Beste. Vor allem hier. Sie wissen nicht, was Sie glauben sollen, was? [...] Man hört ja bloß eine Story nach der anderen. Und eine ist bekloppter als die andere. Ich will niemandem was anhängen, aber das war doch bloß eine Frage der Zeit."


Etwas Schreckliches ist geschehen. Die Schüler und Lehrer einer schottischen Highschool müssen sich fragen: Wie konnte so etwas passieren? Gab es Vorzeichen? Hätten sie es verhindern können? Viele äußern sich, doch nicht allen Aussagen ist zu trauen ...




Bewertung:


"Der Junge, der es regnen ließ", ist eben so ungewöhnlich, wie schon sein Titel. Anders als man vielleicht beim ersten durchlesen denkt, geht es nicht um Fantasy sondern um etwas viel existenzielleres: Mobbing. Eigentlich war dieses Buch nur als ein bedeutungsloser Lückenfüller für mich geplant, mit den etwa 200 Seiten, ließt es sich auch sehr schnell, doch bald entwickelte sich mehr daraus.


Mein erster Eindruck war etwas konfus. Das Buch ist in zwei Teile geteilt; "Wie sie gesagt haben" und "Was Clem sagte", so heißen die zwei Überschriften. Der völlig ahnungslose Leser wird durch knappe, wie Aussagen bei der Polizei klingende Perspektiv-Statements langsam mit Informationen gefüttert und macht sich auf den langen Weg der Meinungsbildung.


Das Cover ist mega passend. Wie der Inhalt wirkt es ebenfalls etwas wirr mit den zwei Schatten und den aufdringlichen schwarzen Buchstaben. Das helle grün blau und der helle Fleck unterstreicht super die gebückte Haltung des Jungen und erzeugt eine bedrückte Atmosphäre.



"Clem Curran? Nun ja, das ist eben so eine Geschichte."


Ja, das ist in der Tat so eine Geschichte! Und in diese werden wir eiskalt hineingeworfen und mit Aussagen und müssen versuchen, uns aus den vielen Stimmen der Beteiligten ein eigenes Gesamtbild zu entwerfen. Die Aussagen setzten nach dem ganzen Geschehen an und sind also praktisch ein Rückblick, welcher durch Erläuterungen zu Hintergründen, Aufzeigen von verschiedenen Beziehungen und Zusammenhänge, Gründe und Motive und verschiedene Sichtweisen auf Cem, Klarheit zu verschaffen versucht. Dabei ist nicht gerade eine Hilfe, dass die verschiedenen Stimme alle relativ unterschiedliche Dinge erzählen und dabei ganz und gar nicht objektiv oder gemäßigt bleiben.


Als ich endlich eine ungefähre Vorstellung zu haben glaubte, was passiert ist, setzt der zweite Teil aus Cems Sicht vor dem Geschehen ein und zeigt alles aus seinem Blickwinkel auf.

Seine Sichtweise auf die Dinge, warf dann ein komplett anderes Licht auf das Erfahrene und ließ mich dann meine Meinung noch einmal überdenken. So geht es dann eigentlich die ganze Zeit weiter, man denkt, man hat die Wahrheit gefunden, weiß jetzt, wer Schuld ist, was wirklich passierte und zur Eskalation führte, doch dann kommt wieder etwas Neues und man muss seine Meinung noch einmal überdenken. Wie verschieden doch Beteiligte eine Situation sehen können, ist sehr interessant dargestellt. Auch wie leicht man das Endergebnis eigentlich hätte verhindern können, wenn die richtige Person zur richtigen Zeit etwas anders gehandelt hätte, ist schockierend.


Doch worum geht es eigentlich konkret?

Aufgrund von familiäre Veränderungen muss der sechzehnjährige Cem Curran mit seinen Eltern nach Glasgow in Schottland umziehen. Als Einserschüler mit einem eigenwilligen Akzent fällt er natürlich auf und macht sich zur perfekten Zielscheibe für Spott und Häme. Auch das er sich mit einer Begeisterung für Musik und Literatur noch mehr von den anderen abzuhaben scheint, führt zu Hass.
Er findet zwar schon bald etwas Unterstützung in seiner Mitschülerin Rosie, die genau seine Andersartigkeit an ihm zu schätzen weiß, doch unter der Macht der vermeintlich Starken, die in ihm ein schwaches Opfer sehen, sieht er sich bald als schutzloses Opfer. Die Lage schlittert immer weiter auf die Eskalation zu...


Der Schreibstil ist ebenfalls wie die Staffelung der Ereignisse etwas seltsam, was aber in diesem Fall wohl an einer leicht wackeligen Übersetzung liegen könnte. Vor allem den Dialogen oder den Kapitelüberschriften merkt man den Transfer in eine andere Sprache doch sehr an.


Das Ende ist dann relativ offen und ließ mich betroffen und etwas ratlos zurück. Auch wenn mein Deutschlehrer mich für diesen Satz umbringen würde: "Es hat mich zum Nachdenken angeregt!"




Fazit:


Ein außergewöhnliches Buch über Mobbing, Hoffnung, Freundschaft, Vertrauen, Eskalation, Gruppendynamik und Selbstfindungsphasen. Auf besondere Art hat mich das Buch sehr gefesselt und hat mich mit zittern lassen, als wäre es ein spannender Krimi.