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Veröffentlicht am 05.03.2024

Temporeicher, spannender, düsterer und blutiger als sein Vorgänger

Good Girl, Bad Blood
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Handlung: Nachdem mir Band 1 der "A Good Girl´s Guide to Murder"-Reihe von Holly Jackson so gut gefallen hat, habe ich gleich im Anschluss Band 2, "Good Girl, Bad Blood" hinterhergeschoben. Generell ist ...

Handlung: Nachdem mir Band 1 der "A Good Girl´s Guide to Murder"-Reihe von Holly Jackson so gut gefallen hat, habe ich gleich im Anschluss Band 2, "Good Girl, Bad Blood" hinterhergeschoben. Generell ist auch der zweite Band eine rundum überzeugende, charmante, komplexe und realitätsnahe Murder-Mystery-Geschichte - es gibt allerdings einige Dinge, die sich von Band 1 zu Band 2 verändert haben. Während Band 1 sich um einen fünf Jahre alten Vermisstenfall drehte und es so mehr um die Suche nach der Wahrheit ging als wirklich jemanden zu retten, zählt im neuen Fall jede Minute, um den Verschwundenen lebendig zu finden. Auch dadurch dass es sich um jemanden aus Pips Umfeld handelt, ist der neue Fall deutlich temporeicher, spannender und atmosphärischer erzählt, ohne an Komplexität einzubüßen. Mit ständigen neuen Informationen und Perspektiven bleiben wir dabei wieder auf der Höhe der Protagonistin und werden dazu angeregt, selbst Hypothesen aufzustellen sobald ein neuer Verdächtiger auf den Plan tritt. Als aufmerksame Leserin mit geschultem Bauchgefühl konnte ich zwar Teile der Auflösung vorhersehen, aber die großen Zusammenhänge sind so undurchsichtig, dass man bis zum Ende gespannt miträtselt. Anders als bei vielen Krimis, in denen die Auflösung häufig an den Haaren herbeigezogen erscheint, ergibt sich am Ende auch ein stimmiges und rundes Bild, das auch ohne Probleme in einen True Crime Podcast passen würde.

Schreibstil
: Besonders wird die Geschichte wieder durch ihre abwechslungsreiche, temporeiche und spannungsgeladene Erzählweise. Die Autorin mischt neben der Erzählung von Pippas Ermittlungsarbeit in der dritten Person auch andere Formate in ihre Geschichte. So sind beispielsweise Transkripte von Interviews, Zeitungsartikel, Social Media Nachrichten, Polizeiberichte oder Podcast Folgen aus der Ich-Perspektive von Pippa mit eingebunden. Als Hörbuch sind diese zusätzlichen Materialien ganz toll produziert und in verschiedenen Stimmen eingelesen, beziehungsweise als Dialoge nachgespielt. Die grundlegende Machart mit der abwechslungsreichen Erzählweise, die zusätzlich zum Miträtseln anregt, wurde hier zwar beibehalten, im Vergleich zu Band 1 gibt es aber deutlich mehr tatsächliche Action. Außerdem hat die Erzählung eine neue Ernsthaftigkeit gewonnen und ihren humorvollen Unterton fast gänzlich verloren. Wo die Autorin die Stimmung in Band 1 noch aufgelockert hat, geht es hier deutlich düsterer und erster zu. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Pip hier mit den Nachwirkungen des ersten Falles zu kämpfen hat und auch im Showdown ein neues Trauma erlebt. Die Altersbeschränkung sollte hier also unbedingt beachtet werden!

Figuren:
Mein Highlight der Geschichte war auch hier wieder die starke Protagonistin, die trotz ihres jüngeren Alters eine vielschichtige Figur war, die für mich überraschend viel Identifikationspotenzial bot. Während wir die 17jährige Pippa in Band 1 als unbeschwerte Musterschülerin kennengelernt haben, liegen die vergangenen Ereignisse wie ein dunkler Schatten auf ihr. Sie muss nicht nur mit den Auswirkungen der Erkenntnisse ihrer Ermittlung auf ihre Freunde leben, sondern wird auch durch den Prozess von Max Hastings mit furchtbaren Ungerechtigkeit konfrontiert und muss mit negativen Kommentaren auf ihren Podcast und Hass aus dem Netz umgehen. Zu sehen, wie sie etwas von ihrer Naivität und ihrem Glauben an die Welt verloren hat, hat mir hier das Herz gebrochen. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und verfolgt mit enormer Stärke und Fokus, was sie für das Richtige hält. Während wir sie neu kennenlernen und sie neue Tiefe als Figur verliehen bekommt, treten die liebevoll gestalteten Nebenfiguren durch das hohe Erzähltempo leider etwas mehr in den Hintergrund. Weiter geht´s mit Band 3!


Die Zitate:


“It was in nightmares, and crashing pans, and heavy breaths, and dropped pencils, and thunderstorms, and closing doors, and too loud, and too quiet, and alone and not, and the ruffle of pages, and the tapping of keys and every click and every creak. The gun was always there. It lived inside her now.”

“But justice doesn’t exist, and the truth doesn’t matter, not in the real world.”

“A quietness settled over the room, a quietness that wasn’t the absence of sound, it was its own living thing, stifling in the spaces between them.”

“Oh, justice exists," Charlie said, looking up at the rain. "Maybe not the kind that happens in police stations and courtrooms, but it does exist. And when you really think about it, those words – good and bad, right and wrong – they don’t really matter in the real world. Who gets to decide what they mean: those people who just got it wrong and let Max walk free? No," he shook his head. "I think we all get to decide what good and bad and right and wrong mean to us, not what we’re told to accept. You did nothing wrong. Don’t beat yourself up for other people’s mistakes.”

“Pip had always been so curious about what was back there, the sort of wonder that dies a little more each year you grow older.”




Das Urteil


"Good Girl, Bad Blood" war temporeicher, spannender, düsterer und blutiger als sein Vorgänger und ging mit größerer Charaktertiefe einher. Allerdings habe ich den humorvollen Unterton und die Nebenfiguren von Band 1 etwas vermisst. Dennoch: für mich wieder rundum überzeugend!

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Ein bizarres Science-Fiction-Abenteuer

Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England
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"Handbuch für den genügsamen Zauberer" ist das zweite von Brandon Sandersons Geheimprojekten und feierte am 29. Februar seinen Erscheinungstermin in der deutschen Ausgabe. Schon das erste seiner Secret ...

"Handbuch für den genügsamen Zauberer" ist das zweite von Brandon Sandersons Geheimprojekten und feierte am 29. Februar seinen Erscheinungstermin in der deutschen Ausgabe. Schon das erste seiner Secret Projects - "Weit über der smaragdgrünen See" - hat mich sehr überzeugen können und so war ich riesig gespannt auf seine neue Idee: Ein Mann, der mit einem Zauberbuch im Mittelalter strandet und herausfinden muss, wie er dort gelandet ist, klang für mich schonmal nach einemvielversprechenden Konzept!

Nach dem Band 1 von Brandon Sandersons Secret Projekte ganz in Grün gehalten war, gibt es nun eine Gestaltung in Blau. Mit der Silhouette eines Mannes mit Zauberhut, Smiley-Face und moderner Waffe in der Hand, den vielen Mini-Planeten und Lichteffekte hat das Cover stark comichafte Züge. Das passt sehr gut zu dieser absurden, humorvollen Geschichte mit dem ebenfalls hervorstechenden Titel, auch wenn ich das Cover nicht unbedingt für einen Hingucker halte. Dafür ist das Innere des Buches umso mehr ein Kunstwerk! Genau wie bei "Weit über der smaragdgrünen See" hat ebenfalls Steven Argyle wieder das Innenleben des Buches mit zahlreichen Illustrationen verschönert. So sehen wir in regelmäßigen Abständen Ausschnitte aus dem Handbuch, das dem Ich-Erzähler zur Seite steht und mit kleinen Zeichnungen am Ende der Seite wird über die gesamte Seitenzahl hinweg selbst eine kleine Geschichte erzählt. Außerdem ist auch jeder der Kapitelheader ist individuell gestaltet und die Innenseiten der gebundenen Ausgabe schmücken blau-weiße Porträtzeichnungen, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen! Hier lohnt sich also definitiv der Kauf einer Print-Ausgabe!!!

Erster Satz: "Ich schreckte auf, riss die Fäuste hoch, und Adrenalin schoss wie ein Stromschlag durch meinen Körper."

Mit diesem Satz beginnt ein bizarres Science-Fiction-Abenteuer mit fast schon komödienhaften Zügen, Fantasy-Elementen und einem Hauch von historischem Flair. Wir lernen einen namenlosen Helden kennen, der in einem Jason-Bourne-Setup vergessen hat, wer er ist und somit über die 432 Seiten hinweg erstmal entdecken muss, was ihn ausgemacht und was seine Mission war, bevor er dann über sich selbst hinauswachsen und eine ganze Welt retten kann. Und das mit nichts als "einem bunten Umhang, einem so gut wie leeren Kugelschreiber und einem Handbuch an, das zu neunzig Prozent Werbung enthält", wie er später treffend zusammenfasst. Addiert man dazu noch ein haarsträubenden mittelalterliches Setting, in dem Hoverbikes auf angelsächsische Götter und Wikingerschlachten treffen - möglich gemacht durch Interdimensionsreisen - erhält man eine superschräge Mischung, die kaum origineller sein könnte. So hatte ich beim Lesen durchgehend keine Ahnung was gerade passiert und worauf die Geschichte hinauslaufen wird, fand sie aber einfach köstlich zu verfolgen.

"Das Leben, das Sie gerade führen, finden Sie vielleicht unerfüllt, auf eine Bahn festgelegt. Sie beklagen sich womöglich, dass Sie so wenig zustande gebracht haben. Aber im Maßstab der Menschheitsgeschichte sind Sie eine Gottheit. Das Wissen, das Sie mit einer schlichten Highschool-Ausbildung erworben haben, ist enorm im Vergleich zu dem umfassenden Wissen einiger der größten Geister der Geschichte. Sie tragen technologische Wunderwerke in Ihrer Tasche oder eingebettet in Ihren Körper, mit denen man buchstäblich Königreiche stürzen könnte."

Über die Hauptfigur, die Hintergründe der Handlung und die Grundidee möchte ich darüber hinaus auch gar nicht viel verraten, da gerade das Entdecken und langsame Zusammensetzen dieser Informationen den größten Spaßfaktor des Buches beinhaltet. Allerdings muss man auch festhalten, dass sich der Autor hier mehr auf die Idee und das Spiel mit den Genres und Tropes konzentriert als die tatsächliche Geschichte, die Figuren oder das Worldbuilding. Demnach lesen sich manche Szenen eher wie eine Fingerübung als ein ausgereifter Roman und besonders die letzten drei genannten Aspekte - Handlung, Figuren und Worldbuilding - sind nicht ganz so ausgebaut, wie sie hätten sein können. Dafür, dass hier durch die Schwerpunktsetzung einiges an der Oberfläche bleibt, ziehe ich einen Stern ab.

"Nun, ich war der Meinung, dass ich mich an meinem ersten Tag im Mittelalter recht gut geschlagen hatte. Ich hatte Freunde gefunden (Nun ja, Gefährten). Ich hatte herausgefunden, wer ich war (zumindest meinen Namen). Ich hatte sogar herausgefunden, warum ich hier war (Um die Kerle mit den Schwerindustriekinnen aufzuhalten). Ich beschloss, meine Bewertung zu verbessern. Zweieinhalb Sterne: nicht schlecht für einen Typen ohne Bart."


Brandon Sanderson erzählt hier aus der Ich-Perspektive - klar, da sein Protagonist zu Beginn noch keinen Namen hat - und behält von Anfang bis Ende eine humorvollen Unterton bei. Egal ob Wortwitze ("Alakazam BIOS Diskografie Philadelphia á la Disco", sprach ich."), wiederkehrende Insider wie die Bewertungen der Umwelt des Protagonisten ("Ich war in der Mitte eines brennenden Ackers aufgewacht. Der optimale Trip, falls du zufällig eine pyromanische Kuh bist. Ein Stern."), selbstkritische Bemerkungen des Erzählers ("Allmählich hatte ich das mit den Pferden raus, oder? Wie wenn man ein selbststeuerndes Motorrad fuhr. Das furzte.") oder Situationskomik - der teilweise surrealistische Touch erinnerte mich stark an "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. Die Absurdität, Lustigkeit und Originalität der Handlung kann auf jeden Fall damit mithalten, man sollte aber auch eine gute Toleranz für diese Art von Geschichten mitbringen, sonst wird man hiermit wenig anfangen können.

"Bäume, fiel mir auf, waren wie Teenager. Sie wurden in Masse bedrohlicher."


So fand ich es gerade zu Beginn eher schwer, in die Geschichte hineinzukommen und ich war so mit dem Enträtseln der Rahmenbedingungen des Worldbuildings beschäftigt, dass ich die Figuren und die eigentliche Handlung nur grob verfolgt habe. Mit der Zeit wachsen einem die Figuren und vor allem die Hauptfigur aber sehr ans Herz und machen eine großartige Entwicklung durch! Mit dem "Runenmeister" hat Brandon Sanderson wieder einen unfreiwilligen Helden geschrieben, der einem mit seiner gut auskalkulierten Inkompetenz und Herzensgüte sofort sympathisch ist. Seine beiden Reisegefährten, die Skopin Sefawynn und der Dorfvorstand Ealstan vervollständigen das ungewöhnliche Gespann und sorgen für viele Überraschungen. Besonders das Ende kann nochmal mit vielen Wendungen und Action, aber auch der ein oder anderen Charakterentwicklung aufwarten und hat die Geschichte für mich gut abgerundet.

"In den frühen 1960er-Jahren formulierte der Science-Fiction Schriftsteller Arthus C. Clarke, was einmal seine berühmteste Binsenweisheit werden sollte: Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden. Daraus kann man weiter Bagsworth´s Law TM extrapolieren: Jeder hinreichend ausgebildete moderne Mensch kann für Menschen früherer Epochen eine Gottheit werden. Sie mögen mittelmäßig sein nach heutigen Maßstäben. Aber in der Grundschube wurde Ihnen ein grundlegendes Verständnis von Wissenschaft, Natur und Medizin beigebracht - eine Macht, die Dynastien begründen, Millionen Menschenleben retten und die Welt wesentlich verändern kann. Und es gibt genügend Dimensionen, sodass wir alle eine eigene haben können."



Fazit:


"Handbuch für den genügsamen Zauberer" ist ein bizarres Science-Fiction-Abenteuer mit fast schon komödienhaften Zügen, Fantasyelementen und einem Hauch von historischem Flair. Absolute Leseempfehlung für Fans von "Per Anhalter durch die Galaxis" und anderen absurden und originellen Science-Fiction-Erzählungen!

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram

Alice in La La Land
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"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" ...

"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" eher enttäuscht haben, hatte ich keine großen Erwartungen an ihre neuste Geschichte. Umso überraschter war ich dann, als ich "Alice in La La Land" an einem einzigen Tag durchgesuchtet habe. Denn mit der inhaltlichen Überschneidung zu ihrer "Cinder & Ella"-Reihe, dem Setting in Los Angeles und der flott erzählten Handlung in einem super kurzen Erzählzeitraum kann sie endlich wieder an das zuckersüße Lesevergnügen ihrer ersten Bücher anknüpfen.

Die Verwandtschaft zu Cinder & Ella" kann man "Alice in La La Land" schon am Cover ansehen. Die filigranen Blumen auf dunkelrosa Grund und der gelbe Titel harmonieren super und ergeben somit einen gleichzeitig schlichten und doch verspielten Gesamteindruck, der in der Gestaltung stark an die Cover der "Cinder & Ella"-Reihe erinnert. Zwar reicht das deutsche Cover für mich nicht an das Originalcover heran, auf dem Comicversionen der beiden Hauptfiguren im "Alice in Wonderland"-Style über einer rosafarbenen Landschaft mit der Aufschrift "Kellywood" durch die Luft purzeln, insgesamt finde ich es aber dennoch schön und stimmig gestaltet. Besonders hervorheben möchte ich noch den farbigen Buchschnitt, auf dem sich das Blumenmotiv des Covers fortsetzt und das sehr gut zu dieser zuckersüßen Hollywoodromanze passt.

Erster Satz: "Mein erster selbstgeschriebener Song ist der Hammer, und niemand außer uns dreien in diesem Raum wird ihn jemals zu hören bekommen."

Im ersten Kapitel lernen wir ohne große Umschweife die 17jährige Alice kennen, die im ländlichen Texas von einem Leben als Rockstar träumt. Während ihre Mutter schon eine sichere Karriere für sie geplant hat, die mit der Auswahl einer Eliteuni starten soll, möchte sie nichts lieber als diesen Erwartungen zu entfliehen und mit ihren zwei besten Freunden eine Band zu gründen. Als sie in einem Streit mit ihrer Mutter erfährt, dass ihr Vater einer der größten Regisseure Hollywoods sein könnte, fasst sie einen gewagten Plan, um ihn zu treffen und, schwups, stolpert sie mitten in Kelly Orams märchenhaftes Kellywood.

Da der Großteil der Handlung nach dem kurzen Einstieg an gerade mal drei Tagen spielt, an denen Alice sich von ihrem Schulausflug wegstiehlt, LA unsicher macht, Partys besucht, Filmsets crasht, sich auf eine Premiere schmuggelt, Promis trifft, ihren Vater kennenlernt und sich verliebt, fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.
Das liegt auch an Kelly Oram Art zu Schreiben. Die Autorin hat sich im Young Adult Genre für mich schon immer mit ihrem humorvollen und spritzigen Schreibstil hervorgetan. Auch hier kann sie mit flotten Dialogen, viel Witz und Gefühl punkten und schafft so den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und realen Themen. So erzählt sie nebenbei von schwierigen Beziehungen zu den Eltern, Selbstbestimmung, Erwachsenwerden, dem Verfolgen der eigenen Träume, Freundschaft, Grenzen und erster Liebe.

"Aber sie versteht einfach nicht, dass es im Leben um mehr geht als darum, wer am meisten Geld verdient. Was nutzt einem ein schönes Haus, ein schickes Auto oder was auch immer einem ein Anwalt zu sein einbringt, wenn man seine Arbeit hasst und die Person unterdrückt, die man im Inneren ist?”

LA als Schauplatz passt dabei ganz wunderbar zur märchenhaften Atmosphäre, in der Kunst wie immer eine wichtige Rolle spielt - diesmal durch Dylans Schauspielerei und Fotografie und Alices Traum Musikerin zu werden. Die von der Autorin auch im Titel aufgegriffenen Motive - "Alice im Wunderland" und das Musical "La La Land" - werden dabei immer wieder auf kreative Weise in die Handlung eingebunden, sodass eine Art Rom-Com-Parallelwelt entsteht, in der alles möglich scheint und aus der man am liebsten gar nicht mehr auftauchen würde.

Genau wie in den meisten ihrer anderen Romanen hat sich Kelly Oram hier wieder dafür entschieden, abwechselnd aus der Sicht ihrer beiden Hauptfiguren zu erzählen. So erhalten wir einen guten Überblick über ihren Alltag, ihre Leidenschaft und ähnliche Konflikte, bevor sie zum ersten Mal aufeinandertreffen und können ihnen auch danach aus erster Hand beim Verlieben zusehen. Durch den recht kurzen Erzählzeitraum, in dem zusätzlich noch sehr viel passiert, können sowohl Alice als auch Dylan allerdings nur kurz vorgestellt werden. Auch wenn mir beide sehr ans Herz gewachsen sind, hätte etwas mehr Tiefe ihnen nicht schaden können - aus diesem Grund auch der Abzug von einem Stern. Sehr gefreut hat mich allerdings, dass wir hier durch die Überschneidung zu "Cinder & Ella" Brian und Ella wiedersehen und einige Blicke auf ihr Happy End erhaschen können. Auch Kyle Hamilton aus "V is for Virgin"-Reihe hat einen kurzen Gastauftritt. Für Fans der Autorin und dieser beiden Reihen ist "Alice in La La Land" also ein Muss!


Fazit:


"Alice in La La Land" ist für mich seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram. Dank der zuckersüßen Märchenatmosphäre, des flotten Erzähltempos, der lockeren Dialogen und den liebenswerten Figuren fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram

Alice in La La Land
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"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" ...

"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" eher enttäuscht haben, hatte ich keine großen Erwartungen an ihre neuste Geschichte. Umso überraschter war ich dann, als ich "Alice in La La Land" an einem einzigen Tag durchgesuchtet habe. Denn mit der inhaltlichen Überschneidung zu ihrer "Cinder & Ella"-Reihe, dem Setting in Los Angeles und der flott erzählten Handlung in einem super kurzen Erzählzeitraum kann sie endlich wieder an das zuckersüße Lesevergnügen ihrer ersten Bücher anknüpfen.

Die Verwandtschaft zu Cinder & Ella" kann man "Alice in La La Land" schon am Cover ansehen. Die filigranen Blumen auf dunkelrosa Grund und der gelbe Titel harmonieren super und ergeben somit einen gleichzeitig schlichten und doch verspielten Gesamteindruck, der in der Gestaltung stark an die Cover der "Cinder & Ella"-Reihe erinnert. Zwar reicht das deutsche Cover für mich nicht an das Originalcover heran, auf dem Comicversionen der beiden Hauptfiguren im "Alice in Wonderland"-Style über einer rosafarbenen Landschaft mit der Aufschrift "Kellywood" durch die Luft purzeln, insgesamt finde ich es aber dennoch schön und stimmig gestaltet. Besonders hervorheben möchte ich noch den farbigen Buchschnitt, auf dem sich das Blumenmotiv des Covers fortsetzt und das sehr gut zu dieser zuckersüßen Hollywoodromanze passt.

Erster Satz: "Mein erster selbstgeschriebener Song ist der Hammer, und niemand außer uns dreien in diesem Raum wird ihn jemals zu hören bekommen."

Im ersten Kapitel lernen wir ohne große Umschweife die 17jährige Alice kennen, die im ländlichen Texas von einem Leben als Rockstar träumt. Während ihre Mutter schon eine sichere Karriere für sie geplant hat, die mit der Auswahl einer Eliteuni starten soll, möchte sie nichts lieber als diesen Erwartungen zu entfliehen und mit ihren zwei besten Freunden eine Band zu gründen. Als sie in einem Streit mit ihrer Mutter erfährt, dass ihr Vater einer der größten Regisseure Hollywoods sein könnte, fasst sie einen gewagten Plan, um ihn zu treffen und, schwups, stolpert sie mitten in Kelly Orams märchenhaftes Kellywood.

Da der Großteil der Handlung nach dem kurzen Einstieg an gerade mal drei Tagen spielt, an denen Alice sich von ihrem Schulausflug wegstiehlt, LA unsicher macht, Partys besucht, Filmsets crasht, sich auf eine Premiere schmuggelt, Promis trifft, ihren Vater kennenlernt und sich verliebt, fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.
Das liegt auch an Kelly Oram Art zu Schreiben. Die Autorin hat sich im Young Adult Genre für mich schon immer mit ihrem humorvollen und spritzigen Schreibstil hervorgetan. Auch hier kann sie mit flotten Dialogen, viel Witz und Gefühl punkten und schafft so den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und realen Themen. So erzählt sie nebenbei von schwierigen Beziehungen zu den Eltern, Selbstbestimmung, Erwachsenwerden, dem Verfolgen der eigenen Träume, Freundschaft, Grenzen und erster Liebe.

"Aber sie versteht einfach nicht, dass es im Leben um mehr geht als darum, wer am meisten Geld verdient. Was nutzt einem ein schönes Haus, ein schickes Auto oder was auch immer einem ein Anwalt zu sein einbringt, wenn man seine Arbeit hasst und die Person unterdrückt, die man im Inneren ist?”

LA als Schauplatz passt dabei ganz wunderbar zur märchenhaften Atmosphäre, in der Kunst wie immer eine wichtige Rolle spielt - diesmal durch Dylans Schauspielerei und Fotografie und Alices Traum Musikerin zu werden. Die von der Autorin auch im Titel aufgegriffenen Motive - "Alice im Wunderland" und das Musical "La La Land" - werden dabei immer wieder auf kreative Weise in die Handlung eingebunden, sodass eine Art Rom-Com-Parallelwelt entsteht, in der alles möglich scheint und aus der man am liebsten gar nicht mehr auftauchen würde.

Genau wie in den meisten ihrer anderen Romanen hat sich Kelly Oram hier wieder dafür entschieden, abwechselnd aus der Sicht ihrer beiden Hauptfiguren zu erzählen. So erhalten wir einen guten Überblick über ihren Alltag, ihre Leidenschaft und ähnliche Konflikte, bevor sie zum ersten Mal aufeinandertreffen und können ihnen auch danach aus erster Hand beim Verlieben zusehen. Durch den recht kurzen Erzählzeitraum, in dem zusätzlich noch sehr viel passiert, können sowohl Alice als auch Dylan allerdings nur kurz vorgestellt werden. Auch wenn mir beide sehr ans Herz gewachsen sind, hätte etwas mehr Tiefe ihnen nicht schaden können - aus diesem Grund auch der Abzug von einem Stern. Sehr gefreut hat mich allerdings, dass wir hier durch die Überschneidung zu "Cinder & Ella" Brian und Ella wiedersehen und einige Blicke auf ihr Happy End erhaschen können. Auch Kyle Hamilton aus "V is for Virgin"-Reihe hat einen kurzen Gastauftritt. Für Fans der Autorin und dieser beiden Reihen ist "Alice in La La Land" also ein Muss!


Fazit:


"Alice in La La Land" ist für mich seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram. Dank der zuckersüßen Märchenatmosphäre, des flotten Erzähltempos, der lockeren Dialogen und den liebenswerten Figuren fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram

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"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" ...

"Alice in La La Land" ist mein zehntes Buch von Kelly Oram. Da mich vor allem ihre letzten Bücher wie zum Beispiel die Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle, "If we were a movie" oder "Starburst Effect" eher enttäuscht haben, hatte ich keine großen Erwartungen an ihre neuste Geschichte. Umso überraschter war ich dann, als ich "Alice in La La Land" an einem einzigen Tag durchgesuchtet habe. Denn mit der inhaltlichen Überschneidung zu ihrer "Cinder & Ella"-Reihe, dem Setting in Los Angeles und der flott erzählten Handlung in einem super kurzen Erzählzeitraum kann sie endlich wieder an das zuckersüße Lesevergnügen ihrer ersten Bücher anknüpfen.

Die Verwandtschaft zu Cinder & Ella" kann man "Alice in La La Land" schon am Cover ansehen. Die filigranen Blumen auf dunkelrosa Grund und der gelbe Titel harmonieren super und ergeben somit einen gleichzeitig schlichten und doch verspielten Gesamteindruck, der in der Gestaltung stark an die Cover der "Cinder & Ella"-Reihe erinnert. Zwar reicht das deutsche Cover für mich nicht an das Originalcover heran, auf dem Comicversionen der beiden Hauptfiguren im "Alice in Wonderland"-Style über einer rosafarbenen Landschaft mit der Aufschrift "Kellywood" durch die Luft purzeln, insgesamt finde ich es aber dennoch schön und stimmig gestaltet. Besonders hervorheben möchte ich noch den farbigen Buchschnitt, auf dem sich das Blumenmotiv des Covers fortsetzt und das sehr gut zu dieser zuckersüßen Hollywoodromanze passt.

Erster Satz: "Mein erster selbstgeschriebener Song ist der Hammer, und niemand außer uns dreien in diesem Raum wird ihn jemals zu hören bekommen."

Im ersten Kapitel lernen wir ohne große Umschweife die 17jährige Alice kennen, die im ländlichen Texas von einem Leben als Rockstar träumt. Während ihre Mutter schon eine sichere Karriere für sie geplant hat, die mit der Auswahl einer Eliteuni starten soll, möchte sie nichts lieber als diesen Erwartungen zu entfliehen und mit ihren zwei besten Freunden eine Band zu gründen. Als sie in einem Streit mit ihrer Mutter erfährt, dass ihr Vater einer der größten Regisseure Hollywoods sein könnte, fasst sie einen gewagten Plan, um ihn zu treffen und, schwups, stolpert sie mitten in Kelly Orams märchenhaftes Kellywood.

Da der Großteil der Handlung nach dem kurzen Einstieg an gerade mal drei Tagen spielt, an denen Alice sich von ihrem Schulausflug wegstiehlt, LA unsicher macht, Partys besucht, Filmsets crasht, sich auf eine Premiere schmuggelt, Promis trifft, ihren Vater kennenlernt und sich verliebt, fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.
Das liegt auch an Kelly Oram Art zu Schreiben. Die Autorin hat sich im Young Adult Genre für mich schon immer mit ihrem humorvollen und spritzigen Schreibstil hervorgetan. Auch hier kann sie mit flotten Dialogen, viel Witz und Gefühl punkten und schafft so den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und realen Themen. So erzählt sie nebenbei von schwierigen Beziehungen zu den Eltern, Selbstbestimmung, Erwachsenwerden, dem Verfolgen der eigenen Träume, Freundschaft, Grenzen und erster Liebe.

"Aber sie versteht einfach nicht, dass es im Leben um mehr geht als darum, wer am meisten Geld verdient. Was nutzt einem ein schönes Haus, ein schickes Auto oder was auch immer einem ein Anwalt zu sein einbringt, wenn man seine Arbeit hasst und die Person unterdrückt, die man im Inneren ist?”

LA als Schauplatz passt dabei ganz wunderbar zur märchenhaften Atmosphäre, in der Kunst wie immer eine wichtige Rolle spielt - diesmal durch Dylans Schauspielerei und Fotografie und Alices Traum Musikerin zu werden. Die von der Autorin auch im Titel aufgegriffenen Motive - "Alice im Wunderland" und das Musical "La La Land" - werden dabei immer wieder auf kreative Weise in die Handlung eingebunden, sodass eine Art Rom-Com-Parallelwelt entsteht, in der alles möglich scheint und aus der man am liebsten gar nicht mehr auftauchen würde.

Genau wie in den meisten ihrer anderen Romanen hat sich Kelly Oram hier wieder dafür entschieden, abwechselnd aus der Sicht ihrer beiden Hauptfiguren zu erzählen. So erhalten wir einen guten Überblick über ihren Alltag, ihre Leidenschaft und ähnliche Konflikte, bevor sie zum ersten Mal aufeinandertreffen und können ihnen auch danach aus erster Hand beim Verlieben zusehen. Durch den recht kurzen Erzählzeitraum, in dem zusätzlich noch sehr viel passiert, können sowohl Alice als auch Dylan allerdings nur kurz vorgestellt werden. Auch wenn mir beide sehr ans Herz gewachsen sind, hätte etwas mehr Tiefe ihnen nicht schaden können - aus diesem Grund auch der Abzug von einem Stern. Sehr gefreut hat mich allerdings, dass wir hier durch die Überschneidung zu "Cinder & Ella" Brian und Ella wiedersehen und einige Blicke auf ihr Happy End erhaschen können. Auch Kyle Hamilton aus "V is for Virgin"-Reihe hat einen kurzen Gastauftritt. Für Fans der Autorin und dieser beiden Reihen ist "Alice in La La Land" also ein Muss!


Fazit:


"Alice in La La Land" ist für mich seit "Cinder & Ella" das beste Buch von Kelly Oram. Dank der zuckersüßen Märchenatmosphäre, des flotten Erzähltempos, der lockeren Dialogen und den liebenswerten Figuren fliegt man geradezu durch die Seiten und ist traurig, wenn es nach 500 Seiten schon endet.
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