Profilbild von Wordworld_Sophia

Wordworld_Sophia

Lesejury Star
offline

Wordworld_Sophia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wordworld_Sophia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Eine intensive Geschichte über Familie, Zuhause, Suchen und Ankommen.

With you I heal
0

Nachdem mir schon die ersten beiden Bücher von Justine Pust, der ich schon seit Jahren auf Instagram folge, wo sie als @justinethereadingmermaid unterwegs ist, so gut gefallen haben, war klar, dass ich ...

Nachdem mir schon die ersten beiden Bücher von Justine Pust, der ich schon seit Jahren auf Instagram folge, wo sie als @justinethereadingmermaid unterwegs ist, so gut gefallen haben, war klar, dass ich die Belmont Bay Reihe dringend weiterverfolgen muss. Nach "With you I dream" und "With you I hope" ist gestern nun der dritte Band der New Adult-Reihe erschienen und entführt abermals ins malerische Belmont Bay für eine intensive Geschichte über Familie, Zuhause, Suchen und Ankommen.

Wie bei meinen Rezensionen zu Band 1 und Band 2 erstmal vorweg: ich liebe, liebe, LIEBE das Cover!!! Mit der orangenroten Blume im Hintergrund, deren durchscheinende Blütenblätter stark an eine frühlingshafte Tulpe erinnern, dem geschwungenen, weißen Titel und den vereinzelten, goldenen Sprenkeln ist es schlicht und einfach wunderschön gestaltet und passt perfekt zum blauen Band 1 und zum roten Band 3. Der Titel passt, anders als bei den ersten Bänden, wirklich wie die Faust aufs Auge da die Heilung der beiden Hauptfiguren hier im Vordergrund steht. Positiv hervorheben möchte ich außerdem noch die toll gestalteten Leselaschen der broschierten Ausgabe, in denen Eindrücke aus der fiktiven Kleinstadt Belmont Bay zu sehen sind, welche das Setting für die gleichnamige Belmont-Bay-Reihe bildet. Was die Optik angeht, hat der Knaur Verlag sich hier also wirklich mal wieder selbst übertroffen!!!

Erster Satz:
"Es heißt, wer hoch fliegt, fällt länger."

Wir lernen Sophia und Arin zu sehr schwierigen Zeitpunkten in ihrem Leben kennen. Während Arin einen erneuten Versuch im Kampf gegen seine Drogensucht wagt, seit acht Monaten clean ist und versucht, seine Freunde davon zu überzeugen, dass er sich geändert hat und Wiedergutmachung leistet, kehrt Sophia nach Jahren wieder nach Belmont Bay zurück, da sie bei ihrer streng religiösen Mutter rausgeflogen ist, nachdem sie ihr von ihrer HIV-Diagnose erzählt hat. Zurück in ihrer alten Heimat muss sie sich nicht nur mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und die Beziehung zu ihrem Großvater kitten, sondern trifft auch ihre Jugendliebe Arin wieder. Schnell fliegen zwischen den beiden wieder die Funken, aber können sie auch wirklich gut füreinander sein?

Arin:
"Kalt wie der erste Frost im Herbst.
Schön wie das gefrorene Meer.
Unnahbar wie die eisigen Gipfel eines Bergs.
Verdammt. Wieso zur Hölle ist Sophia Bennett wieder in dieser gottverdammten Stadt? Und warum fühlt es sich so an, als wäre es erst gestern gewesen, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben?"

Anders als das cozy Kleinstadtsetting vermuten lassen würde, sind die behandelten Themen hier also wieder alles andere als gemütlich, was sich in der umfangreichen Triggerwarnung widerspiegelt, die dem Buch vorangestellt ist. Mit Sophias HI-Virus, der damit einhergehenden Stigmatisierung, ihrer Rückkehr nach Belmont Bay, Arins Drogensucht und den über der gesamten Freundesgruppe schwebenden Schatten von Carens Verschwinden vor so vielen Jahren, hat Justine Pust genau wie in Band 1 und 2 wieder sehr ernste und relevante Themen aufgegriffen, schlägt eine gesellschaftskritische und emotional arbeitsintensive Richtung für ihre Geschichte ein und kombiniert dies mit einer spannenden und dramatischen Handlung, die mich an mehr als einer Stelle überrascht hat.
"With you I heal" ist also genau wie seine Vorgänger mehr als eine Liebesgeschichte und besticht mit emotionaler Tiefe und wichtige Themen. Schade ist nur, dass dabei auf den 400 Seiten abermals vieles nur angerissen bleibt. Besonders die gesamte Hintergrundgeschichte um Caren hätte für mich gerne noch ein wenig ausführlicher behandelt werden können. Zwar nutzt die Autorin neben den beiden Erzählperspektiven von Sophia und Arin auch Rückblicke in das "Damals", um ihre frühere Beziehung sowie die Ereignisse, die zu Carens Verschwinden geführt haben, besser zu beleuchten, gerade gegen Ende des Buches geht dieser Handlungsstrang allerdings etwas unter. Auch andere Aspekte wie Sophias Erkrankung oder Arins Beziehung zu seiner Mutter, die auf den ersten Blick wie Kernmotive der Geschichte wirken, werden erst sehr spät näher ausgeführt und sind nicht so ausführlich genutzt, wie dies möglich gewesen wäre.

Sophia: "
Liebe kann uns helfen, einen Weg aus der Dunkelheit zu finden, aber sie heilt nicht. Und manchmal, da sorgt sie nur dafür, dass man noch viel, viel tiefer fällt, als man je glauben könnte."

Auch andere Aspekte der Handlung werden für meinen Geschmack auf den letzten Seiten wieder zu schnell und zu einfach abgehakt im Vergleich zu den dramatischen Umständen zuvor. Das finde ich extrem schade und ich bin mir sicher, dass zusätzliche 100 Seiten der Geschichte gutgetan hätten, sodass alle losen Enden verstaut und die Figuren mit ein bisschen mehr Lebendigkeit und Details versehen hätten werden können. Im jetzigen Zustand finde ich die Geschichte sehr gut, mit ein bisschen mehr Umfang hätte sie aber grandios sein können. Denn beide Figuren sind mir im Laufe der Geschichte mal wieder sehr ans Herz gewachsen. Vor allem Arins Kampf gegen seine Sucht sowie sein Wunsch nach Vergebung fand ich sehr ergreifend und mit all den Rückschlägen und Schwierigkeiten sehr realistisch dargestellt. Sophias Konflikt mit ihrer eigenen Mutter und ihr Umgang mit ihrer Krankheit empfand ich ebenfalls als bereichernde Komponente der Geschichte. Ich habe bisher noch keinen New Adult Roman gelesen, der das Thema HIV aufgreift und finde Aufklärung zu dem Thema weiterhin sehr wichtig!

Arin:
"Verdammt, ich brenne auch für dich, wie die Sonne den Himmel verbrennt. Mein ganzes Leben stand ich in Flammen, und noch nie war mir bewusst, dass ich nur für dich brenne."

Sehr gut gefallen hat mir die langsame Wiederannäherung und die prickelnde Chemie zwischen Arin und Sophia. Es gab einige Szenen, die habe ich beinahe als Filmsequenzen vor mir gesehen, weil sie so eine lebendige Dynamik hatten. Das mag vielleicht auch mit Justine Pusts Schreibstil zusammenhängen. Neben den Konflikten der Figuren und deren wachsender Nähe dürfen wir auch die Natur Idahos bewundern und abermals im Wohlfühlort Belmont Bay mit all seinen liebenswerten Schauplätzen und Originalen schwelgen. Genau wie beim Lesen von Band 1 und 2 habe ich deshalb wieder eine Menge schöner Zitate und Aussprüche markiert und gesammelt, von denen meine Highlights der Rezension beigefügt sind. Mit diesem Buch endet ja leider die Belmont-Bay-Reihe schon offiziell, sodass ich mich von all den liebgewonnen Nebenfiguren verabschieden muss. Besonders der alte Bennett hat es mir ja insgeheim angetan, aber auch Mia, Connor, Leo und Megan werde ich sehr vermissen. Nach wie vor bin ich außerdem der Meinung, dass Justine Pust es uns noch schuldet, auch die Geschichte von Chris zu erzählen. Bisher sieht es leider nicht danach aus, aber wer weiß, vielleicht packt die Autorin auch nochmal das Fernweh und sie entscheidet sich, doch nochmal nach Belmont-Bay zurückzukehren...

Sophia:
"Eine der unglaublichsten Sachen am Leben ist, dass es immer weitergeht. Bis zu unserem letzten Tag haben wir die Chance weiterzumachen."_


Fazit:


"With you I heal" ist wie Band 1 und 2 eine cozy Kleinstadt-Romance mit nicht ganz so cozy Themen. Justine Pust entführt abermals für eine intensive Geschichte über Familie, Zuhause, Suchen und Ankommen ins malerische Belmont Bay und überzeugt mit emotionaler Tiefe, wichtigen Botschaften und wunderschönen Landschaftsbeschreibungen. Leichten Abzug gibt es für den in meinen Augen zu geringen Umfang, wodurch einige Fragen offen und das Ende zu überstürzt bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2023

Schön zu lesen, aber nicht mehr.

Nur noch einmal und für immer − It starts with us (Lily, Ryle und Atlas-Reihe 2)
0

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen ...

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen Tortur von Band 1 Atlas und Lily endlich ihr Happyend bekommen. Sechs Jahre später ist die Fortsetzung nun schön zu lesen, war für mich aber lange nicht so gewichtig und mitreißend wie Band 1. Das liegt daran, dass die Autorin hier ein sehr ruhiges Erzähltempo gewählt hat und die Handlungsdichte recht gering ist. Auf den 384 Seiten lernen wir nun endlich auch den erwachsenen Atlas kennen und verfolgen, wie er und Lily sich nach den Jahren der Funkstille nach ihrer kurzen Begegnung am Ende von Teil 1 wieder annähern. Neben dieser etwas spärlichen Haupthandlung gibt es abermals Rückblicke in die Vergangenheit der beiden in Form von Briefen und alten Tagebüchern. Dabei wird allerdings viel Bekanntes aufgewärmt und bis auf eine Besonderheit in Atlas´ Leben kommt nicht viel Neues hinzu. Dazu kommt, dass sich die Probleme hier alle etwas zu leicht auflösen und schon nach den ersten Kapiteln das Happy End in Sicht ist. Somit liest sich "Nur noch einmal und für immer" mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung.

Figuren:
Sowohl Atlas als auch Lily erzählen abwechselnd aus ihrer Perspektive und lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Dabei wird schnell klar, dass beide sich weiterentwickelt haben, nun an anderen Punkten in ihrem Leben stehen und neue Herausforderungen und Konflikte haben. Lily hat sich von Ryle scheiden lassen und somit eine Beziehung voller Manipulation und Gewalt hinter sich gelassen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Tochter ist ihr Exmann aber dennoch ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geblieben, mit dem sie sich täglich auseinandersetzen muss. Wie das ihr Alltag und ihr Verhältnis zu ihren Freunden und der restlichen Familie beeinflusst, wird hier ausführlich dargestellt. Atlas hat ebenfalls mit familiären Problemen zu kämpfen. Denn als seine Mutter sich nach Jahren wieder bei ihm meldet und gleichzeitig Fälle von Vandalismus und Diebstahl in seinen Restaurants auftreten, kommt ihm ein Verdacht...

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig, emotional und humorvoll, sodass man trotz der ausbaufähigen Spannung geradezu durch die Seiten fliegt. Neben dem großen Thema der häuslichen Gewalt und toxischer Beziehungen innerhalb von Familien, welche ja schon in Band 1 aufgegriffen wurden, thematisiert die Autorin hier Verantwortung, das Elternsein und zweite Chancen. Dabei stehen kleine emotionale Momente im Vordergrund und nicht das große Drama, wodurch man "Nur noch einmal und für immer" als angenehmes Wohlfühlbuch klassifizieren kann, zu dem Fans der Reihe gerne greifen können, es aber nicht dringend müssen.


Die Zitate:

Lily: "Als er mich umarmt hat, war das, als würde er etwas in meinem Inneren wieder zum Leben erwecken, das tief geschlafen hat.”

Lily: "Wenn ich will, dass meine Tochter in Frieden aufwächst, muss ich für Frieden zwischen ihm und mir sorgen. Aber sollte Atlas Corigan wieder in mein Leben treten, wird Ryle in den Krieg ziehen. Daran gibt es keinen Zweifel.”

Atlas: "Ich habe sie damals schon mehr geliebt als irgendjemanden davor. Ich glaube, ich habe sie mehr geliebt als jemals irgendjemanden danach. Gut möglich, dass sich daran nichts geändert hat."


Das Urteil:

"Nur noch einmal und für immer" liest sich mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung und ist damit in meinen Augen zwar empfehlenswert, aber kein Must-Read.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2023

Schön zu lesen, aber nicht mehr

It starts with us – Nur noch einmal und für immer
0

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen ...

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen Tortur von Band 1 Atlas und Lily endlich ihr Happyend bekommen. Sechs Jahre später ist die Fortsetzung nun schön zu lesen, war für mich aber lange nicht so gewichtig und mitreißend wie Band 1. Das liegt daran, dass die Autorin hier ein sehr ruhiges Erzähltempo gewählt hat und die Handlungsdichte recht gering ist. Auf den 384 Seiten lernen wir nun endlich auch den erwachsenen Atlas kennen und verfolgen, wie er und Lily sich nach den Jahren der Funkstille nach ihrer kurzen Begegnung am Ende von Teil 1 wieder annähern. Neben dieser etwas spärlichen Haupthandlung gibt es abermals Rückblicke in die Vergangenheit der beiden in Form von Briefen und alten Tagebüchern. Dabei wird allerdings viel Bekanntes aufgewärmt und bis auf eine Besonderheit in Atlas´ Leben kommt nicht viel Neues hinzu. Dazu kommt, dass sich die Probleme hier alle etwas zu leicht auflösen und schon nach den ersten Kapiteln das Happy End in Sicht ist. Somit liest sich "Nur noch einmal und für immer" mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung.

Figuren:
Sowohl Atlas als auch Lily erzählen abwechselnd aus ihrer Perspektive und lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Dabei wird schnell klar, dass beide sich weiterentwickelt haben, nun an anderen Punkten in ihrem Leben stehen und neue Herausforderungen und Konflikte haben. Lily hat sich von Ryle scheiden lassen und somit eine Beziehung voller Manipulation und Gewalt hinter sich gelassen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Tochter ist ihr Exmann aber dennoch ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geblieben, mit dem sie sich täglich auseinandersetzen muss. Wie das ihr Alltag und ihr Verhältnis zu ihren Freunden und der restlichen Familie beeinflusst, wird hier ausführlich dargestellt. Atlas hat ebenfalls mit familiären Problemen zu kämpfen. Denn als seine Mutter sich nach Jahren wieder bei ihm meldet und gleichzeitig Fälle von Vandalismus und Diebstahl in seinen Restaurants auftreten, kommt ihm ein Verdacht...

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig, emotional und humorvoll, sodass man trotz der ausbaufähigen Spannung geradezu durch die Seiten fliegt. Neben dem großen Thema der häuslichen Gewalt und toxischer Beziehungen innerhalb von Familien, welche ja schon in Band 1 aufgegriffen wurden, thematisiert die Autorin hier Verantwortung, das Elternsein und zweite Chancen. Dabei stehen kleine emotionale Momente im Vordergrund und nicht das große Drama, wodurch man "Nur noch einmal und für immer" als angenehmes Wohlfühlbuch klassifizieren kann, zu dem Fans der Reihe gerne greifen können, es aber nicht dringend müssen.


Die Zitate:

Lily: "Als er mich umarmt hat, war das, als würde er etwas in meinem Inneren wieder zum Leben erwecken, das tief geschlafen hat.”

Lily: "Wenn ich will, dass meine Tochter in Frieden aufwächst, muss ich für Frieden zwischen ihm und mir sorgen. Aber sollte Atlas Corigan wieder in mein Leben treten, wird Ryle in den Krieg ziehen. Daran gibt es keinen Zweifel.”

Atlas: "Ich habe sie damals schon mehr geliebt als irgendjemanden davor. Ich glaube, ich habe sie mehr geliebt als jemals irgendjemanden danach. Gut möglich, dass sich daran nichts geändert hat."


Das Urteil:

"Nur noch einmal und für immer" liest sich mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung und ist damit in meinen Augen zwar empfehlenswert, aber kein Must-Read.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2023

Schön zu lesen, aber nicht mehr.

It starts with us – Nur noch einmal und für immer
0

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen ...

Handlung: Mit "Nur noch einmal und für immer" hat Colleen Hoover das Sequel geschrieben, dass ich 2017 nach dem Lesen von "Nur noch ein einziges Mal" dringend gebraucht hätte, da hier nach der emotionalen Tortur von Band 1 Atlas und Lily endlich ihr Happyend bekommen. Sechs Jahre später ist die Fortsetzung nun schön zu lesen, war für mich aber lange nicht so gewichtig und mitreißend wie Band 1. Das liegt daran, dass die Autorin hier ein sehr ruhiges Erzähltempo gewählt hat und die Handlungsdichte recht gering ist. Auf den 384 Seiten lernen wir nun endlich auch den erwachsenen Atlas kennen und verfolgen, wie er und Lily sich nach den Jahren der Funkstille nach ihrer kurzen Begegnung am Ende von Teil 1 wieder annähern. Neben dieser etwas spärlichen Haupthandlung gibt es abermals Rückblicke in die Vergangenheit der beiden in Form von Briefen und alten Tagebüchern. Dabei wird allerdings viel Bekanntes aufgewärmt und bis auf eine Besonderheit in Atlas´ Leben kommt nicht viel Neues hinzu. Dazu kommt, dass sich die Probleme hier alle etwas zu leicht auflösen und schon nach den ersten Kapiteln das Happy End in Sicht ist. Somit liest sich "Nur noch einmal und für immer" mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung.

Figuren:
Sowohl Atlas als auch Lily erzählen abwechselnd aus ihrer Perspektive und lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Dabei wird schnell klar, dass beide sich weiterentwickelt haben, nun an anderen Punkten in ihrem Leben stehen und neue Herausforderungen und Konflikte haben. Lily hat sich von Ryle scheiden lassen und somit eine Beziehung voller Manipulation und Gewalt hinter sich gelassen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Tochter ist ihr Exmann aber dennoch ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geblieben, mit dem sie sich täglich auseinandersetzen muss. Wie das ihr Alltag und ihr Verhältnis zu ihren Freunden und der restlichen Familie beeinflusst, wird hier ausführlich dargestellt. Atlas hat ebenfalls mit familiären Problemen zu kämpfen. Denn als seine Mutter sich nach Jahren wieder bei ihm meldet und gleichzeitig Fälle von Vandalismus und Diebstahl in seinen Restaurants auftreten, kommt ihm ein Verdacht...

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig, emotional und humorvoll, sodass man trotz der ausbaufähigen Spannung geradezu durch die Seiten fliegt. Neben dem großen Thema der häuslichen Gewalt und toxischer Beziehungen innerhalb von Familien, welche ja schon in Band 1 aufgegriffen wurden, thematisiert die Autorin hier Verantwortung, das Elternsein und zweite Chancen. Dabei stehen kleine emotionale Momente im Vordergrund und nicht das große Drama, wodurch man "Nur noch einmal und für immer" als angenehmes Wohlfühlbuch klassifizieren kann, zu dem Fans der Reihe gerne greifen können, es aber nicht dringend müssen.


Die Zitate:

Lily: "Als er mich umarmt hat, war das, als würde er etwas in meinem Inneren wieder zum Leben erwecken, das tief geschlafen hat.”

Lily: "Wenn ich will, dass meine Tochter in Frieden aufwächst, muss ich für Frieden zwischen ihm und mir sorgen. Aber sollte Atlas Corigan wieder in mein Leben treten, wird Ryle in den Krieg ziehen. Daran gibt es keinen Zweifel.”

Atlas: "Ich habe sie damals schon mehr geliebt als irgendjemanden davor. Ich glaube, ich habe sie mehr geliebt als jemals irgendjemanden danach. Gut möglich, dass sich daran nichts geändert hat."


Das Urteil:

"Nur noch einmal und für immer" liest sich mehr wie ein langer Epilog zu Band 1, als eine wirklich vollwertige Fortsetzung und ist damit in meinen Augen zwar empfehlenswert, aber kein Must-Read.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2023

Herzerwärmend, motivierend und inspirierend!

Moving Mountains
1

Handlung: Meine Erfahrungen mit der Fletcher-University Reihe von Tami Fischer waren bisher ein einziges auf und ab. Nach einem in meinen Augen eher mittelmäßigen Auftakt in "Burning Bridges" hat mich ...

Handlung: Meine Erfahrungen mit der Fletcher-University Reihe von Tami Fischer waren bisher ein einziges auf und ab. Nach einem in meinen Augen eher mittelmäßigen Auftakt in "Burning Bridges" hat mich Band 2 "Sinking Ships" total mitreißen können, bevor Band 3, "Hiding Hurricanes" für mich eher wieder durchwachsen war und Band 5, "Crushing Colors" ein echtes Highlight wurde. Kein Wunder, dass ich mich neugierig, aber ein wenig zwiegespalten an Band 4 gewagt habe. Es stellte sich jedoch schon nach wenigen Kapiteln heraus, dass die Geschichte von Savannah und Maxx aufgrund der abermals sympathischen Figuren, der glaubwürdigen Chemie, des humorvollen Schreibstils und der inhaltlichen Tiefe eindeutig wieder Highlight-Potenzial hat. "Moving Mountains" nimmt sich mit Maxx´ Aufenthalt im Gefängnis und Savannahs Angststörung und Depression sehr greifbare, realitätsnahe und ernste Probleme vor und bespricht diese mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, ohne dass die Atmosphäre deswegen bedrückend wird. Im Gegenteil: ich fand die schrittweise Annäherung von Maxx und Savannah und die gemeinsame Arbeit an ihrer jeweiligen Selbstliebe-Mission sehr herzerwärmend, motivierend und inspirierend gestaltet und habe die 464 Seiten deshalb rundum genossen.

Schreibstil:
Wie schon in den anderen Bänden ist vor allem Tami Fischers flüssiger, humorvoller und emotionaler Schreibstil dafür verantwortlich, dass man die Geschichte nicht aus der Hand legen möchte, wenn man einmal angefangen hat zu lesen. Die Dialoge sind knackig, Popkulturreferenzen und Anspielungen erweichen das Nerdherz, die liebevollen Kabbeleien der Clique fahren konstant den ein oder anderen Lacher ein, in den romantischen Szenen knistert es ordentlich und neben lockerer Romantik rockt "Moving Mountains" auch ernstere, tiefgründigere Szenen. Was wünscht man sich für einen NA-Roman also mehr?

Figuren:
Savannah ist in der gesamten Fletcher-Freundesgruppe die Figur mit der meisten Tiefe und mir persönlich auch am ähnlichsten, weshalb ich schon von Band 1 an sehr gespannt auf ihre Geschichte war. Nun zu lesen, wie sie an ihren Problemen mit der mentalen Gesundheit arbeitet, ihr Leben selbst in die Hand nimmt und mithilfe einer Liste, die Summer "Mission Selbstliebe" tauft, aus ihrer Comfort Zone ausbrechen möchte, war für mich gleichermaßen berührend wie inspirierend. Auch Maxx, der frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde, in dem er vier Jahre lang unschuldig saß, um seine Familie zu beschützen, nachdem er sich vor Liebe blind als Teenie auf die falschen Leute eingelassen hat, hat einiges zu verarbeiten und lässt sich deshalb von Savannahs Mission mitreißen. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Beziehung zwischen den beiden deutlich weniger körperlich als die der Figuren in den anderen Bänden und im Gegenzug deutlich emotional komplexer gestaltet ist und die beiden mit der Zeit lernen, sich gegenseitig eine echte Stütze zu sein. Mit anderen Worten: die beiden sind einfach GOALS!


Die Zitate:

Maxx: "Du weißt ganz genau, was du willst, und du gibst deinen Traum nicht auf, auch wenn er weit entfernt scheint und es vermutlich kein leichter Weg wird. Du ziehst das durch mit deinem Studium und bist immerhin nächstes Jahr schon fertig. Du folgst deinem Herzen, einfach so. Wer zum Teufel hat dir bloß jemals eingeredet, du seist nicht mutig?

Savannah: "Es gibt nur eine Sorte Mensch. Weder gut noch böse, schwarz oder weiß. Wir sind alle grau und bunt."

Savannah: "Denn wenn Maxx und ich zusammen waren, konnten wir Berge versetzen."


Das Urteil:

"Moving Mountains" überzeugte mich mit abermals sympathischen Figuren, einer glaubwürdigen Chemie, einer emotional komplexen Beziehung, dem humorvollen Schreibstils und der inhaltlichen Tiefe, sodass Savannahs und Maxx´ Geschichte direkt hinter "Crushing Colors" an die Stelle meines liebsten Bandes der Reihe rutscht. Eindeutige Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere