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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2024

Eine scharfsinnige, persönliche und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Male Gaze!

Pick me Girls
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"Pick Me Girls" war mein erstes Buch von Sophie Passmann, die ich aber bereits von Fernsehauftritten und Shows als Person des öffentlichen Lebens kannte. Hier geht sie nun im Rahmen eines autobiografischen ...

"Pick Me Girls" war mein erstes Buch von Sophie Passmann, die ich aber bereits von Fernsehauftritten und Shows als Person des öffentlichen Lebens kannte. Hier geht sie nun im Rahmen eines autobiografischen Sachbuchs auf das Phänomen der Pick Me Girls ein – Frauen, die sich von anderen abgrenzen, um in den Augen der Männer Anerkennung zu finden - und polarisierte dabei genau wie mit anderen Werken oder Auftritten.

Denn hier spricht sie nicht nur schonungslos ehrlich über misogynes und sexistisches Verhalten, sie führt einem selbst auch viele unangenehme Wahrheiten vor die Augen, die man lieber weiter übersehen hätte. Inwieweit habe ich den "male gaze" internalisiert? In welchen Situationen bin oder war ich ein "Pick Me Girl" und vor allem: wieso verurteilen wir weiterhin die Frauen, die durch ihre gesellschaftliche Stellung und Erziehung darauf geprägt werden, sich nach männlicher Anerkennung zu sehnen, statt die dahinterliegenden Strukturen in den Fokus zu nehmen und die Männer, die sie aufrechterhalten...

Für ihre Gesellschaftkritik nutzt sie nicht nur gesellschaftliche und popkulturelle Beobachtungen, sondern schaut vor allem auch in ihre eigene Vergangenheit und bringt eigene Erfahrungen vor allem aus ihrer Kindheit und Teenagerzeit mit ein. Damit ist klar, dass das Buch stark von ihrer persönlichen Lebenswelt geprägt ist und keine allgemeine Gültigkeit haben kann. Zwar sind viele der Beobachtungen und Schlüsse für alle Frauen relevant, viele ihrer Erfahrungen können aber vor allem Millenials nachvollziehen, da ältere Generationen, aber auch jüngere (wie ich) doch in einer anderen Lebenswelt aufgewachsen sind, die andere Vorteile, aber auch andere Fallstricke beinhaltete... Wer mit Sophie Passmans Schilderungen also wenig anfangen kann, der ist wohl leider noch nicht an dem Punkt, das selbst Erlebte kritisch zu hinterfragen, oder hat einfach glücklicherweise ganz andere Erfahrungen gemacht als die Autorin.

Ganz zu Beginn stellt die Autorin das Ziel auf, "keine Autobiografie, kein feministisches Kampfwerk und kein Teenager-Selbsthilfebuch schreiben" zu wollen. "Pick Me Girls" ist letztendlich aus meiner Sicht ein bisschen von allem geworden, das aber keinem der Label wirklich gerecht wird. Das 224 seitige Buch liest sich eher wie eine Sammlung von Gedankenfetzen und Anekdoten, die sich um Themen wie den männlichen Blick, Selbstwahrnehmung und gesellschaftliche Erwartungen drehen. Dabei springt sie sowohl zeitlich als auch thematisch wild von einem Punkt zum nächsten, wodurch das Buch an manchen Stellen etwas chaotisch wirkt. Dies passt jedoch zu ihrem unverblümten Stil, der an einigen Stellen ein wenig übers Ziel hinausschießt, an anderen aber genau ins Schwarze trifft. Sophie Passmann neigt dazu, sich um Kopf und Kragen zu reden – oder zu schreiben – und manchmal widerspricht sie sich dabei auch selbst, was ihre grundlegende Botschaft jedoch nur untermauert:

"Ich glaube, dass ich dieses Buch nur geschrieben habe, um einmal zu archivieren, dass das meiste, für das junge Mädchen sich schämen, den meisten jungen Mädchen so oder so ähnlich passiert ist und sich deswegen streng genommen gar nicht für das Gefühl der Scham qualifizieren sollte."

Was sie persönlich aus ihrer Erkenntnis zieht, dass das Hauptproblem der "Pick Me Girls" ist, dass sie neben der Großartigkeit der anderen Frauen auch deren Schmerz übersehen, der im Patriarchat zum Frausein dazugehört und alle Frauen zwangsläufig verbindet, bleibt allerdings offen. An einigen Stellen hat es sich so gelesen, als hätte sie selbst noch nicht ganz den Frieden mit einigen Themen gemacht – da hätte ich mir vielleicht mehr Ermächtigung und einen positiven Abschluss gewünscht. So bleibt neben den neuen Erkenntnissen statt Empowerment vor allem eine gewisse Frustration zurück über eine Welt, in der das Patriarchat so fest verankert ist wie eh und je.

"Frauen sollen anmutig und schön sein, elegant, ohne dabei angestrengt zu wirken. Schlank, ohne Sport zu machen oder nur Salat zu essen. Ebenmäßig ohne zu viel Zeit im Badezimmer darauf zu verwenden, emotional verfügbar, ohne zu anhänglich zu werden, oder zu viel Therapie zu machen."



Fazit


"Pick Me Girls" von Sophie Passmann ist eine scharfsinnige, persönliche und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Male Gaze und den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen, die zum Nachdenken anregt, aber manchmal auch frustriert zurücklässt. An manchen Stellen etwas chaotisch und widersprüchlich hat das Sachbuch genau wie seine Autorin Ecken und Kanten, was es jedoch authentisch und lesenswert macht.

Veröffentlicht am 13.09.2024

"Vielleicht sollten wir nicht die Geschichten der Helden erzählen, sondern die der Frauen, die sie überlebt haben"

Princess, Prophet, Saviour - Kassandra, die Prophetin, der keiner glaubt
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"Princess, Prophet, Saviour" ist eine queere Enemies-to-Lovers-Geschichte vor der Kulisse des trojanischen Kriegs der griechischen Mythologie. Als großer Fan von Enemies-to-Lovers Geschichten und Retellings ...

"Princess, Prophet, Saviour" ist eine queere Enemies-to-Lovers-Geschichte vor der Kulisse des trojanischen Kriegs der griechischen Mythologie. Als großer Fan von Enemies-to-Lovers Geschichten und Retellings der griechischen Mythologie klang das für mich fast zu gut, um wahr zu sein. Leider konnte die Geschichte deshalb auch nicht ganz halten, was sie versprochen hatte...

Zuerst mal wieder ein paar einleitende Worte zur Gestaltung. "Princess, Prophet, Saviour" zeigt einen blauen Himmel mit Schleierwolken sowie Schiffe auf einem glatten Ozean vor einer stilisierten Sonne, von der goldene Strahlen über das gesamte Cover strahlen und an Kassandras Schicksalsfäden erinnern. Der Titel prangt in großen modernen Blockbuchstaben über der Gesamtkomposition. Damit passt das Cover sehr gut zu Band 1, "Girl Godess, Queen", welches man allerdings nicht dringend gelesen haben muss, bevor man in die Geschichte einsteigt, da bis bis auf kurze Erwähnungen am Rande, die Figuren hier nicht vorkommen und eine eigenständige Geschichte erzählt wird. Erwähnenswert ist auch der toller Farbschnitt, der in dunkelblau die goldenen Fäden und die Wolkenmotive des Covers aufgreift und ringts um den Buchschnitt fortsetzt. In den Buchinnenseiten sieht man jeweils eine Illustration von Kassandra und Helena und hilfreich ist auch das Personenregister, das zu Beginn eingefügt ist.

Erster Satz: "Ich habe nie darum gebeten, Visionen zu haben, ich war eine Vision."

Die Geschichte setzt einige Monate vor Beginn des Trojanischen Krieges zwischen den griechischen Verbündeten Spartas und der Stadt Troja ein und erzählt zunächst aus Kassandras Sicht, wie sie durch ihren Wunsch nach mehr Macht an Apollo gerät und von ihm verflucht wird. Fortan hat sie zwar die Gabe der Prophezeiung, allerdings glaubt ihr keiner, was sie sieht. Umso belastender ist für sie, dass ihre erste Vision von einem heranziehenden Krieg handelt, der ihr Leben und das ihrer Familie zerstören wird. Im Zentrum dieser Vision steht eine junge Frau, die ihrem spartanischen Ehemann geraubt und nach Troja gebracht wird, was ein zehnjähriges Blutbad zwischen den beiden Städten auslösen wird. Als die Frau - Helena von Sparta - tatsächlich vor den Türen der Stadt steht, lässt Kassandra nichts unversucht, um zu verhindern, dass in Erfüllung geht, was sie gesehen hat. Doch mit weder hat sie damit gerechnet, dass Helena alles andere ist als eine willenlose Trophäe, noch mit den Gefühlen, die sie in Kassandra weckt...

"Ich habe ihr Bild ein Dutzend Mal gesehen, aber es ist anders, ihr leibhaftig zu begegnen - so als würde man aufwachsen mit Geschichten über Naturwundern und erst eins erblicken, wenn man den letzten Atemzug tut. Sie ist ewiges Staunen, ein Mythos, der dir Kraft geben kann. "Sie ist wunderschön", sage ich, weil es mir die einfachste Übersetzung der Springflut scheint, in der ich gefangen bin."

Die Grundidee der Nacherzählung von Homers "Ilias" als Romantasy-Geschichte finde ich großartig und an vielen Stellen geht das Konzept von Bea Fitzgerald auch wunderbar auf. Allerdings werden an vielen Stellen der Handlung ähnlich wie im zugrundeliegenden Epos viele der Schlüsselmomente nur am Rande angedeutet und es geht vielmehr um die beiden weiblichen Hauptfiguren als um den Krieg. Dies ist auf der einen Seite toll, da so viel Raum für die Figuren geschaffen wird und handelnde Helden wie Odysseus, Achilles, Agamemnon, Patroklos ja nun wirklich bereits genug Aufmerksamkeit in der Literatur erhalten haben. Auf der anderen Seite geht durch die Ausblendung und Verdrängung des Krieges aus der Handlung die Tragik und Epik der Geschichte stark verloren. So entsteht eine beinahe gemütliche Atmosphäre, in der die Figuren unbehelligt vom Krieg über den Markt schlendern und gemeinsam Stoffe weben können.

"Langsam denke ich, dass wahre Stärke nicht davon kommt, dass man ständig gegen diese Welt ankämpft, sondern davon, dass man sie aushält. Vielleicht sollten wir nicht die Geschichten der Helden erzählen, sondern die der Frauen, die sie überlebt haben."


Dementsprechend gemütlich ist auch das Erzähltempo, nach dem in den ersten 200 Seiten beinahe gar nichts passiert. Bis der Krieg startet, beobachten wir lose Kassandras sozialen Abstieg und erst nachdem nach 8 Kapiteln die Erzählperspektive der zweiten Hauptfigur Helena eingeführt wird, wird überhaupt absehbar, wohin sich die Geschichte bewegen könnte. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es zahlreiche Wiederholungen von ähnlichen oder alltäglichen Szenen, und wenn dann doch etwas Entscheidendes geschieht, erfahren wir es oft nur im Nachhinein, anstatt es erzählerisch miterleben zu dürfen. Darüber hinaus wird der rote Faden durch Zeitsprünge und sprunghafte Szenenwechsel zerfasert, sodass sich für mich trotz vieler toller Szenen und des flüssigen Schreibstils der Autorin nie ein wirklich spannender Lesefluss oder eine Sogwirkung aufgebaut hat. War ich in der Geschichte, habe ich mich nicht gelangweilt, habe ich es jedoch zur Seite gelegt, war ich aber nicht sehr verlockt, es wieder zur Hand zu nehmen.

"Die Fäden geben nach, irgendetwas löst sich. Plötzlich ist es ganz leicht. Ich bin nicht Prophetin, nicht Orakel; ich bin etwas anderes. Ich bin eine Göttin ohne Unsterblichkeit, ohne Menschen, die sie verehren und ich habe nur eine einzige Domäne. Prophezeiung ist nicht etwas, was man haben kann, sondern das, was man ist. Ich stehe nicht in einem Gewitterregen. Ich bin die Wolken. Ich bin der Donner. Ich bin jeder einzelne Tropfen, der fällt. Ich sehe alles."

Auch das Worldbuilding ließ in vielen Bereichen zu wünschen übrig. Zwar ist die griechische Mythologie für viele LeserInnen ein wohlbekanntes Terrain, ein wenig mehr Erläuterungen zu den handelnden HeldInnen, Halbgöttern, Göttern oder der gesamten Welt der Achaier und Trojaner hätten dennoch nicht geschadet, um die Geschehnisse besser einzubetten. Auch die spezifischen Rahmenbedingungen zu Kassandras Gabe, ihrem Fluch oder Helenas Kräften haben viele Fragezeichen aufgeworfen. Dies hätte durch detailliertere Beschreibungen und klarere Regeln besser ausgearbeitet werden können. So blieb die Welt, in der die Geschichte spielt, trotz toller Vorlage, diffus und schwer greifbar. Vielleicht hatte ich angesichts der Vorlage etwas zu hohe Erwartungen, für mich konnte die Geschichte aber leider nicht ihr Potenzial ausschöpfen.

"Sehr gut, Apollon, wenn du unbedingt spielen willst, dann rennst du in dein eigenes Verderben. Du hast eine Gegnerin erschaffen, die nichts zu verlieren hat."


Ein weiterer Punkt, der mir den Einstieg erschwert hat, ist, dass die beiden Hauptfiguren anfangs schwer zu mögen waren. Während Kassandra sich als verwöhnte, egozentrische Prinzessin präsentiert, der nichts wichtiger ist als ihr Ansehen und ein angenehmes Leben, erscheint Helena manipulativ und rückgratlos. Diese Eigenschaften machen es anfangs schwer, sich mit ihnen zu identifizieren oder Sympathie für sie in ihren schwierigen Lebenslagen zu empfinden. Zwar ist es spannend, die Entwicklung der beiden von diesem Ausgangspunkt zu beobachten, doch die Charakterschwächen der beiden Figuren hätten für meinen Geschmack etwas weniger übertrieben dargestellt werden können, um die spätere Charakterentwicklung glaubhafter und weniger forciert wirken zu lassen. Denn der Wandel von zwei Einzelkämpferinnen, die sich dem patriarchalen System unterordnen und von diesem aufgestachelt gegeneinander vorgehen zu zwei sich liebenden Heldinnen ist das absolute Kernstück der Geschichte und ging mir trotz des starken Fokus der Handlung und des Seitenumfangs durch diese anfängliche Übertreibungen etwas zu schnell.

"Mit jemandem verbunden zu sein, ist das, was zählt, nicht, welche Form es annimmt. Vor allem in Zeiten wie diesen. Das einzig Wichtige ist, dass man überhaupt etwas hat, wofür es sich zu kämpfen lohnt."


Davon abgesehen ist es genau diese Entwicklung, die die Geschichte für mich trotzdem zu einem lesenswerten Leseerlebnis gemacht hat. "Princess, Prophet, Saviour" zeigt eindrücklich, wie Frauen bereits in der antiken Welt von den Männern (und Göttern) ihrer Umgebung unterdrückt und klein gehalten werden. Kassandra und Helena kämpfen auf unterschiedliche Weise gegen patriarchale Rollenbilder an, was dem Roman eine starke feministische Perspektive verleiht. Die Art und Weise, wie sie schließlich zueinanderfinden, um sich und andere Frauen in ihrer Umgebung gegenseitig zu stärken, ist eine Feier weiblicher Solidarität und Empowerment, die der Geschichte einen moderneren Anstrich verleiht als die zeitgenössische Sprache der Autorin.

"Das war immer die wahre Tragödie von Kassandras Fluch: Sie hätte sich abgemüht, damit die Männer ihr trotzdem zuhören - aber die hätten der Wahrheit in Kassandras Worten niemals mehr Bedeutung beigemessen als ihrem Stolz und ihrer Prahlerei. Vielleicht liegt auf jeder Frau dieser Stadt ein Teil dieses Fluchs: Immer müssen wir kämpfen, damit man uns glaubt, damit wir zählen, damit man uns zuhört. Und vielleicht werden wir zusammen ein bisschen lauter."


Positiv hervorzuheben ist in dem Zuge auch die Repräsentation queerer Charaktere und Themen. Klar, die Beziehung zwischen Kassandra und Helena, die vorsichtig von Feindseligkeit zu Freundschaft und Liebe übergeht, während um sie herum der Krieg tobt, in dem tausende Männer um ihre Hand kämpfen, ist fesselnd und fast schon schadenfroh inszeniert. Besonders toll ist allerdings die respektvolle Darstellung von Konsens und die Einbindung von Asexualität in die Liebesgeschichte und Kassandras Charakterisierung – beides Aspekte, die in vergleichbaren Romantasy-Büchern nur selten zu finden sind. Diese Themen werden subtil und natürlich in die Handlung eingeflochten und heben sich als klare Stärke des Buches ab. So kann man gut darüber hinwegsehen, dass die Nebenfiguren neben Kassandra und Helena recht flach sind, sodass es mir schwerfiel, sie auseinanderzuhalten und ich ab und zu im Glossar nachschlagen musste, ob es sich bei einer Person um Kassandras Mutter, ihre beste Freundin oder eine Dienerin handelt.

Insgesamt kann ich also mit folgender Schlussfolgerung enden: Wer Geduld mitbringt und sich auf die Reise der beiden Protagonistinnen einlässt, wird mit einer starken, feministischen Botschaft und einigen faszinierenden Momenten belohnt, auch wenn das volle Potenzial der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft wird! Ob ich die anderen Bände der Reihe - Band 1 über Persephone und Hades soll deutlich besser sein, habe ich den Rezensionen entnommen - lesen werde, weiß ich demnach noch nicht, würde es aber nicht kategorisch ausschließen.


Fazit

Trotz der erzählerischen Schwächen ist "Princess, Prophet, Saviour" eine unterhaltsame und emanzipierte Nacherzählung der "Ilias", die besonders durch ihre queere Repräsentation und feministische Perspektive überzeugt.

Veröffentlicht am 13.09.2024

"Vielleicht sollten wir nicht die Geschichten der Helden erzählen, sondern die der Frauen, die sie überlebt haben."

Princess, Prophet, Saviour - Kassandra, die Prophetin, der keiner glaubt
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"Princess, Prophet, Saviour" ist eine queere Enemies-to-Lovers-Geschichte vor der Kulisse des trojanischen Kriegs der griechischen Mythologie. Als großer Fan von Enemies-to-Lovers Geschichten und Retellings ...

"Princess, Prophet, Saviour" ist eine queere Enemies-to-Lovers-Geschichte vor der Kulisse des trojanischen Kriegs der griechischen Mythologie. Als großer Fan von Enemies-to-Lovers Geschichten und Retellings der griechischen Mythologie klang das für mich fast zu gut, um wahr zu sein. Leider konnte die Geschichte deshalb auch nicht ganz halten, was sie versprochen hatte...

Zuerst mal wieder ein paar einleitende Worte zur Gestaltung. "Princess, Prophet, Saviour" zeigt einen blauen Himmel mit Schleierwolken sowie Schiffe auf einem glatten Ozean vor einer stilisierten Sonne, von der goldene Strahlen über das gesamte Cover strahlen und an Kassandras Schicksalsfäden erinnern. Der Titel prangt in großen modernen Blockbuchstaben über der Gesamtkomposition. Damit passt das Cover sehr gut zu Band 1, "Girl Godess, Queen", welches man allerdings nicht dringend gelesen haben muss, bevor man in die Geschichte einsteigt, da bis bis auf kurze Erwähnungen am Rande, die Figuren hier nicht vorkommen und eine eigenständige Geschichte erzählt wird. Erwähnenswert ist auch der toller Farbschnitt, der in dunkelblau die goldenen Fäden und die Wolkenmotive des Covers aufgreift und ringts um den Buchschnitt fortsetzt. In den Buchinnenseiten sieht man jeweils eine Illustration von Kassandra und Helena und hilfreich ist auch das Personenregister, das zu Beginn eingefügt ist.

Erster Satz: "Ich habe nie darum gebeten, Visionen zu haben, ich war eine Vision."

Die Geschichte setzt einige Monate vor Beginn des Trojanischen Krieges zwischen den griechischen Verbündeten Spartas und der Stadt Troja ein und erzählt zunächst aus Kassandras Sicht, wie sie durch ihren Wunsch nach mehr Macht an Apollo gerät und von ihm verflucht wird. Fortan hat sie zwar die Gabe der Prophezeiung, allerdings glaubt ihr keiner, was sie sieht. Umso belastender ist für sie, dass ihre erste Vision von einem heranziehenden Krieg handelt, der ihr Leben und das ihrer Familie zerstören wird. Im Zentrum dieser Vision steht eine junge Frau, die ihrem spartanischen Ehemann geraubt und nach Troja gebracht wird, was ein zehnjähriges Blutbad zwischen den beiden Städten auslösen wird. Als die Frau - Helena von Sparta - tatsächlich vor den Türen der Stadt steht, lässt Kassandra nichts unversucht, um zu verhindern, dass in Erfüllung geht, was sie gesehen hat. Doch mit weder hat sie damit gerechnet, dass Helena alles andere ist als eine willenlose Trophäe, noch mit den Gefühlen, die sie in Kassandra weckt...

"Ich habe ihr Bild ein Dutzend Mal gesehen, aber es ist anders, ihr leibhaftig zu begegnen - so als würde man aufwachsen mit Geschichten über Naturwundern und erst eins erblicken, wenn man den letzten Atemzug tut. Sie ist ewiges Staunen, ein Mythos, der dir Kraft geben kann. "Sie ist wunderschön", sage ich, weil es mir die einfachste Übersetzung der Springflut scheint, in der ich gefangen bin."

Die Grundidee der Nacherzählung von Homers "Ilias" als Romantasy-Geschichte finde ich großartig und an vielen Stellen geht das Konzept von Bea Fitzgerald auch wunderbar auf. Allerdings werden an vielen Stellen der Handlung ähnlich wie im zugrundeliegenden Epos viele der Schlüsselmomente nur am Rande angedeutet und es geht vielmehr um die beiden weiblichen Hauptfiguren als um den Krieg. Dies ist auf der einen Seite toll, da so viel Raum für die Figuren geschaffen wird und handelnde Helden wie Odysseus, Achilles, Agamemnon, Patroklos ja nun wirklich bereits genug Aufmerksamkeit in der Literatur erhalten haben. Auf der anderen Seite geht durch die Ausblendung und Verdrängung des Krieges aus der Handlung die Tragik und Epik der Geschichte stark verloren. So entsteht eine beinahe gemütliche Atmosphäre, in der die Figuren unbehelligt vom Krieg über den Markt schlendern und gemeinsam Stoffe weben können.

"Langsam denke ich, dass wahre Stärke nicht davon kommt, dass man ständig gegen diese Welt ankämpft, sondern davon, dass man sie aushält. Vielleicht sollten wir nicht die Geschichten der Helden erzählen, sondern die der Frauen, die sie überlebt haben."


Dementsprechend gemütlich ist auch das Erzähltempo, nach dem in den ersten 200 Seiten beinahe gar nichts passiert. Bis der Krieg startet, beobachten wir lose Kassandras sozialen Abstieg und erst nachdem nach 8 Kapiteln die Erzählperspektive der zweiten Hauptfigur Helena eingeführt wird, wird überhaupt absehbar, wohin sich die Geschichte bewegen könnte. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es zahlreiche Wiederholungen von ähnlichen oder alltäglichen Szenen, und wenn dann doch etwas Entscheidendes geschieht, erfahren wir es oft nur im Nachhinein, anstatt es erzählerisch miterleben zu dürfen. Darüber hinaus wird der rote Faden durch Zeitsprünge und sprunghafte Szenenwechsel zerfasert, sodass sich für mich trotz vieler toller Szenen und des flüssigen Schreibstils der Autorin nie ein wirklich spannender Lesefluss oder eine Sogwirkung aufgebaut hat. War ich in der Geschichte, habe ich mich nicht gelangweilt, habe ich es jedoch zur Seite gelegt, war ich aber nicht sehr verlockt, es wieder zur Hand zu nehmen.

"Die Fäden geben nach, irgendetwas löst sich. Plötzlich ist es ganz leicht. Ich bin nicht Prophetin, nicht Orakel; ich bin etwas anderes. Ich bin eine Göttin ohne Unsterblichkeit, ohne Menschen, die sie verehren und ich habe nur eine einzige Domäne. Prophezeiung ist nicht etwas, was man haben kann, sondern das, was man ist. Ich stehe nicht in einem Gewitterregen. Ich bin die Wolken. Ich bin der Donner. Ich bin jeder einzelne Tropfen, der fällt. Ich sehe alles."

Auch das Worldbuilding ließ in vielen Bereichen zu wünschen übrig. Zwar ist die griechische Mythologie für viele LeserInnen ein wohlbekanntes Terrain, ein wenig mehr Erläuterungen zu den handelnden HeldInnen, Halbgöttern, Göttern oder der gesamten Welt der Achaier und Trojaner hätten dennoch nicht geschadet, um die Geschehnisse besser einzubetten. Auch die spezifischen Rahmenbedingungen zu Kassandras Gabe, ihrem Fluch oder Helenas Kräften haben viele Fragezeichen aufgeworfen. Dies hätte durch detailliertere Beschreibungen und klarere Regeln besser ausgearbeitet werden können. So blieb die Welt, in der die Geschichte spielt, trotz toller Vorlage, diffus und schwer greifbar. Vielleicht hatte ich angesichts der Vorlage etwas zu hohe Erwartungen, für mich konnte die Geschichte aber leider nicht ihr Potenzial ausschöpfen.

"Sehr gut, Apollon, wenn du unbedingt spielen willst, dann rennst du in dein eigenes Verderben. Du hast eine Gegnerin erschaffen, die nichts zu verlieren hat."


Ein weiterer Punkt, der mir den Einstieg erschwert hat, ist, dass die beiden Hauptfiguren anfangs schwer zu mögen waren. Während Kassandra sich als verwöhnte, egozentrische Prinzessin präsentiert, der nichts wichtiger ist als ihr Ansehen und ein angenehmes Leben, erscheint Helena manipulativ und rückgratlos. Diese Eigenschaften machen es anfangs schwer, sich mit ihnen zu identifizieren oder Sympathie für sie in ihren schwierigen Lebenslagen zu empfinden. Zwar ist es spannend, die Entwicklung der beiden von diesem Ausgangspunkt zu beobachten, doch die Charakterschwächen der beiden Figuren hätten für meinen Geschmack etwas weniger übertrieben dargestellt werden können, um die spätere Charakterentwicklung glaubhafter und weniger forciert wirken zu lassen. Denn der Wandel von zwei Einzelkämpferinnen, die sich dem patriarchalen System unterordnen und von diesem aufgestachelt gegeneinander vorgehen zu zwei sich liebenden Heldinnen ist das absolute Kernstück der Geschichte und ging mir trotz des starken Fokus der Handlung und des Seitenumfangs durch diese anfängliche Übertreibungen etwas zu schnell.

"Mit jemandem verbunden zu sein, ist das, was zählt, nicht, welche Form es annimmt. Vor allem in Zeiten wie diesen. Das einzig Wichtige ist, dass man überhaupt etwas hat, wofür es sich zu kämpfen lohnt."


Davon abgesehen ist es genau diese Entwicklung, die die Geschichte für mich trotzdem zu einem lesenswerten Leseerlebnis gemacht hat. "Princess, Prophet, Saviour" zeigt eindrücklich, wie Frauen bereits in der antiken Welt von den Männern (und Göttern) ihrer Umgebung unterdrückt und klein gehalten werden. Kassandra und Helena kämpfen auf unterschiedliche Weise gegen patriarchale Rollenbilder an, was dem Roman eine starke feministische Perspektive verleiht. Die Art und Weise, wie sie schließlich zueinanderfinden, um sich und andere Frauen in ihrer Umgebung gegenseitig zu stärken, ist eine Feier weiblicher Solidarität und Empowerment, die der Geschichte einen moderneren Anstrich verleiht als die zeitgenössische Sprache der Autorin.

"Das war immer die wahre Tragödie von Kassandras Fluch: Sie hätte sich abgemüht, damit die Männer ihr trotzdem zuhören - aber die hätten der Wahrheit in Kassandras Worten niemals mehr Bedeutung beigemessen als ihrem Stolz und ihrer Prahlerei. Vielleicht liegt auf jeder Frau dieser Stadt ein Teil dieses Fluchs: Immer müssen wir kämpfen, damit man uns glaubt, damit wir zählen, damit man uns zuhört. Und vielleicht werden wir zusammen ein bisschen lauter."


Positiv hervorzuheben ist in dem Zuge auch die Repräsentation queerer Charaktere und Themen. Klar, die Beziehung zwischen Kassandra und Helena, die vorsichtig von Feindseligkeit zu Freundschaft und Liebe übergeht, während um sie herum der Krieg tobt, in dem tausende Männer um ihre Hand kämpfen, ist fesselnd und fast schon schadenfroh inszeniert. Besonders toll ist allerdings die respektvolle Darstellung von Konsens und die Einbindung von Asexualität in die Liebesgeschichte und Kassandras Charakterisierung – beides Aspekte, die in vergleichbaren Romantasy-Büchern nur selten zu finden sind. Diese Themen werden subtil und natürlich in die Handlung eingeflochten und heben sich als klare Stärke des Buches ab. So kann man gut darüber hinwegsehen, dass die Nebenfiguren neben Kassandra und Helena recht flach sind, sodass es mir schwerfiel, sie auseinanderzuhalten und ich ab und zu im Glossar nachschlagen musste, ob es sich bei einer Person um Kassandras Mutter, ihre beste Freundin oder eine Dienerin handelt.

Insgesamt kann ich also mit folgender Schlussfolgerung enden: Wer Geduld mitbringt und sich auf die Reise der beiden Protagonistinnen einlässt, wird mit einer starken, feministischen Botschaft und einigen faszinierenden Momenten belohnt, auch wenn das volle Potenzial der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft wird! Ob ich die anderen Bände der Reihe - Band 1 über Persephone und Hades soll deutlich besser sein, habe ich den Rezensionen entnommen - lesen werde, weiß ich demnach noch nicht, würde es aber nicht kategorisch ausschließen.


Fazit

Trotz der erzählerischen Schwächen ist "Princess, Prophet, Saviour" eine unterhaltsame und emanzipierte Nacherzählung der "Ilias", die besonders durch ihre queere Repräsentation und feministische Perspektive überzeugt.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 12.09.2024

Grotesker Charme und absurd-skurrile Wendungen...

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
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Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, ...

Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, um ins Zamonien-Universum abzutauchen als seine brandneue "Flabel"-Sammlung "Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte"? Dachte ich zumindest. Doch leider stellte sich recht schnell Ernüchterung ein, als die 20 Lachfabeln mich mehr verwirrt als ins Universum eingeführt und zum Lachen gebracht haben. Walter Moers führt hier mithilfe des Zamonien-Autors Hildegunst von Mythenmetz an ganz unterschiedliche Orte in seinem magischen Universum und stellt vielerlei Figuren verschiedener magischer Spezies und Lebensformen vor, die mit absurden Problemen zu kämpfen haben. Egal um wen oder was es jedoch geht - sie enden fast ausschließlich alle nach einer unerwarteten Wendung mit dem Tod einer der handelnden Figuren.

Mit dem fantasievollen Setting, den verrückten Ideen und den überraschenden Wendungen mit Schockwirkung haben die Kurzgeschichten durchaus ihren Charme, dieser ist jedoch eher grotesk und wird nur Zyniker mit schwarzem Humor begeistern. Auch die versprochenen „sieben Schmunzler, drei Lacher und ein Scherzfinale“, welche die Flabeln laut Definition ausmachen, sucht man hier leider vergeblich. Für mich hält das Buch deshalb leider nicht ganz, was es versprochen hat, auch wenn der Autor in seinem Nachwort den außer Kontrolle geratenen Humor so wie den ungewohnt modernen Schreibstil der Fabeln erklärt.

Was hingegen wieder unbestreitbar toll ist, sind die Illustrationen des Autors. Ganz in seinem üblichen makabren-absurden und detailreichen Stil gibt es in jeder Flabel mehrere schwarz-weiß Zeichnungen, von denen eine fantasievoller ist als die nächste. Insgesamt macht das dünne Büchlein also doch Lust auf mehr aus dem Universum und ich bin sehr gespannt, ob ich nach den anderen Zamonien-Romanen mit einem neuen Blickwinkel zu der Sammlung zurückkehren und alle Anspielungen verstehen kann...

"Es gibt kein richtiges Leben im falschen."


Das Urteil


Die 20 Lachflabeln von Walter Moers bieten zwar grotesken Charme und absurd-skurrile Wendungen, enttäuschen jedoch in Bezug auf den versprochenen Humor. Die fantastischen Illustrationen und das originelle Setting machen das Werk dennoch zu einer interessanten Ergänzung für Zamonien-Fans, die das Universum weiter erforschen möchten.

Veröffentlicht am 12.09.2024

Grotesker Charme und absurd-skurrile Wendungen...

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
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Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, ...

Nachdem mir "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" von Walter Moers so gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mich langsam durch alle seine Bücher durchzulesen. Und was wäre besser geeignet, um ins Zamonien-Universum abzutauchen als seine brandneue "Flabel"-Sammlung "Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte"? Dachte ich zumindest. Doch leider stellte sich recht schnell Ernüchterung ein, als die 20 Lachfabeln mich mehr verwirrt als ins Universum eingeführt und zum Lachen gebracht haben. Walter Moers führt hier mithilfe des Zamonien-Autors Hildegunst von Mythenmetz an ganz unterschiedliche Orte in seinem magischen Universum und stellt vielerlei Figuren verschiedener magischer Spezies und Lebensformen vor, die mit absurden Problemen zu kämpfen haben. Egal um wen oder was es jedoch geht - sie enden fast ausschließlich alle nach einer unerwarteten Wendung mit dem Tod einer der handelnden Figuren.

Mit dem fantasievollen Setting, den verrückten Ideen und den überraschenden Wendungen mit Schockwirkung haben die Kurzgeschichten durchaus ihren Charme, dieser ist jedoch eher grotesk und wird nur Zyniker mit schwarzem Humor begeistern. Auch die versprochenen „sieben Schmunzler, drei Lacher und ein Scherzfinale“, welche die Flabeln laut Definition ausmachen, sucht man hier leider vergeblich. Für mich hält das Buch deshalb leider nicht ganz, was es versprochen hat, auch wenn der Autor in seinem Nachwort den außer Kontrolle geratenen Humor so wie den ungewohnt modernen Schreibstil der Fabeln erklärt.

Was hingegen wieder unbestreitbar toll ist, sind die Illustrationen des Autors. Ganz in seinem üblichen makabren-absurden und detailreichen Stil gibt es in jeder Flabel mehrere schwarz-weiß Zeichnungen, von denen eine fantasievoller ist als die nächste. Insgesamt macht das dünne Büchlein also doch Lust auf mehr aus dem Universum und ich bin sehr gespannt, ob ich nach den anderen Zamonien-Romanen mit einem neuen Blickwinkel zu der Sammlung zurückkehren und alle Anspielungen verstehen kann...

"Es gibt kein richtiges Leben im falschen."


Das Urteil


Die 20 Lachflabeln von Walter Moers bieten zwar grotesken Charme und absurd-skurrile Wendungen, enttäuschen jedoch in Bezug auf den versprochenen Humor. Die fantastischen Illustrationen und das originelle Setting machen das Werk dennoch zu einer interessanten Ergänzung für Zamonien-Fans, die das Universum weiter erforschen möchten.