Die "Spellbound" Reihe von Annabel Chase wurde mir von meiner lieben Buchfreundin Sofia (@SofiasWorldofBooks) herzlich empfohlen und da ich ihren Empfehlungen immer vertraue, habe ich begonnen, die Reihe ...
Die "Spellbound" Reihe von Annabel Chase wurde mir von meiner lieben Buchfreundin Sofia (@SofiasWorldofBooks) herzlich empfohlen und da ich ihren Empfehlungen immer vertraue, habe ich begonnen, die Reihe als Hörbücher zu hören und sie ziemlich schnell durchgesuchtet. Mit zehn Bänden ist die "Spellbound"-Reihe zwar ziemlich umfangreich, allerdings sind die einzelnen Bücher nur zwischen 200 und 300 Seiten lang und lesen sich -abgeschlossen, aber doch Teil einer größeren Erzählung- wie verschriftlichte Episoden einer Lieblingsserie. Damit ist die Reihe perfekt zum Durchsuchten geeignet!
Das Grundkonzept der Reihe besteht dabei aus einer Kombination aus Kleinstadt und Fantasy Setting, Krimiplot und Liebesgeschichte und lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: gemütlich. Egal um welchen Band es sich handelt, es ist immer genau das Richtige, wenn man Lust auf eine magische Mischung aus Krimi, Romantik und einer ordentlichen Portion Humor hat. Die Krimifälle sind zu Beginn vielleicht etwas leicht zu durchschauen, es gibt aber auch einige, die wirklich fesselnd sind. Auch wenn nicht jede Wendung überrascht, hat die Geschichte einiges zu bieten. Zum Beispiel die patente und witzige Hauptfigur Emma, die man gerne beim Einstieg in ihr neues Leben begleitet. Über die Bände verteilt steigen wir mit ihr in das Leben als neuerkannte Hexe ein, lösen mit ihr Fälle als Pflichtverteidigerin der Stadt und begutachten wie sich ihr Privat- und Liebesleben verändert. Außerdem wäre da auch noch das Rätsel ihrer familiären Wurzeln aufzudecken und der Fluch zu lösen, der auf der Stadt liegt...
In Kombination mit der Vielzahl an Charakteren und magischen Kreaturen, die seit Jahrhunderten in Spellbound eingesperrt sind und nach und nach vorgestellt und vertieft werden, ist also allemal genügend Erzählstoff für die vielen Bände vorhanden. Denn egal ob Hexen, Gestaltwandler, Zwerge, Vampire, Banshees, Feen, Vampire, Zentauren, Berserker, Yeetis, Elfen, Kobolde, Trolle oder Einhörner - es gibt kein paranormales Wesen, das nicht in Spellbound zu finden wäre. Wer also Lust auf eine entspannte, aber dennoch packende Geschichte hat und gerne mal aus dem Alltag in eine zauberhafte Kleinstadt voller Geheimnisse und Abenteuer flüchten möchte, sollte Spellbound unbedingt einen Besuch abstatten.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer Wohlfühlreihe ist, die ein bisschen Magie, viel Humor und eine gute Prise Krimi mitbringt, wird in Spellbound definitiv fündig. Annabel Chase hat hier eine charmante Welt erschaffen, in die man immer wieder gerne eintaucht!
"After Woke" ist ein erst kürzlich erschienener politischer Essay des deutschen Autors und Journalist Jens Balzer, der in fünf Kapiteln eine tiefgehende und kritische Auseinandersetzung mit der Wokeness-Bewegung ...
"After Woke" ist ein erst kürzlich erschienener politischer Essay des deutschen Autors und Journalist Jens Balzer, der in fünf Kapiteln eine tiefgehende und kritische Auseinandersetzung mit der Wokeness-Bewegung bitetet, die insbesondere im Zuge des Nahostkonflikts zwischen Palästina und Israel auf den Prüfstand gestellt wurde. Auf 108 Seiten analysiert der Autor nicht nur die Ursprünge der Wokeness, sondern auch die moralischen und ideologischen Herausforderungen, vor denen die Bewegung heute steht. Dazu schildert er zunächst welches Ereignis die Krise der Bewegung ausgelöst hat und welche Reaktionen von politischen und gesellschaftlichen VertreterInnen in seinen Augen den "moralischen Bankrott" der Wokeness darstellen. Danach untersucht er gründlich die Entstehung und Wortherkunft der "Wokeness" und versucht sich an einer allgemeingültigen Definition, bevor er in den kommenden Kapiteln auf Kritik an ihren VerterterInenn eingeht und Wünsche für die Zukunft äußert.
"So gesehen bezeichnet "Wokeness" erst einmal nichts anderes als eine Wachheit für gesellschaftliche Diskriminierungen mit dem Ziel, bestehende Ungerechtigkeiten zu analysieren und zu korrigieren."
Bereits der Definitionsversuch war dabei für mich sehr aufschlussreich. Denn obwohl es mittlerweile seitenweise Manifeste gegen die "Wokeness" gibt und diese gleichsam in Facebook-Rants wie in Parteiprogrammen auftaucht, mangelt es inmitten der Debatten an einer präzisen Beschreibung des Konzepts. Auch wenn ich mich selbst und meine Werte durchaus in der postkolonialen, queerfeministischen "Wokeness" vertreten sehe, waren mir beispielsweise die Ursprünge des Konzepts in der Black Community sowie die genaue Ableitung des Wortes neu, weshalb sich allein aufgrund der eingedämpften Zusammenfassung die Lektüre für mich gelohnt hat. Der Autor schreibt sehr präzise und erleichtert trotz manchmal verklausulierter Sprache die Lesbarkeit des Essays durch nachgestellte Anmerkungen, die Quellen wie Verweise auf weiterführende Lektüren beinhalten.
Auch seine nachfolgenden Analysen zum Nahostkonflikt, Postkolonialismus und zur Identitätspolitik sind sehr treffsicher, auch wenn ich ihm nicht unbedingt in allen Punkten zustimmen würde. Die unreflektierte und dogmatische Positionierung für eine der beiden Seiten in einem komplexen politischen, gesellschaftlichem Konflikt, dessen Wurzeln Jahrhunderte zurückreichen, wie ich sie in den vergangenen Monaten besonders in den sozialen Medien auch unter jungen, linken DenkerInnen beobachtet habe, fand ich ebenso erschreckend wie der Autor. Hier fokussiert er sich allerdings ausschließlich auf die Untergruppe derer, die sich in Folge des 7. Oktobers aufseiten Palästinas gestellt haben und versucht dafür Gründe in problematischen Denkmustern innerhalb der woken Linken zu finden. Die Gegenseite, die sich ausschließlich mit Israel solidarisiert und dabei vergisst zwischen palästinensischer Zivilbevölkerung und terroristischen Hamas zu trennen, lässt er hingegen unkommentiert und kritiklos.
Sehr wichtig finde ich aber seine Herausarbeitung des aufkommenden Antisemitismus´, der sich in verschiedenen Facetten der Bewegung zeigt. Jens Balzer zeigt hier auf, wie gefährlich es ist, wenn berechtigte Kritik an Machtstrukturen und Ungerechtigkeiten in antisemitische Denkmuster abgleitet und entlang einer postkolonialen "color line" in "gut und böse", beziehungsweise "weißer Kolonisator und indigene Unterdrückten" eingeteilt wird. Auch in zahlreichen anderen Beispielen wird deutlich, dass die Bewegung manchmal Schwierigkeiten hat, ihre eigenen Prinzipien konsequent zu verfolgen und dem eigenen Anspruch der ständigen Wachsamkeit und Selbstreflexion, der doch eigentlich im Zentrum der Wokeness steht, gerecht zu werden. Abschließend fordert der Autor demnach dazu auf, die Bewegung kritisch zu reflektieren und ihre Werte konsequenter zu hinterfragen, ohne jedoch ihre Errungenschaften und den Kern der Idee zu negieren. Die Botschaft: folgt die Bewegung weiterhin folgendem Grundsatz, kann sie wieder zum dringend benötigten Gegenentwurf zu rechten, identitären Kräften werden:
"Stay woke (wachsam bleiben) bedeutet einfach, auf alles zu achten, sich nicht auf das eigene Verständnis oder das eines anderen zu verlassen, zu beobachten, sich weiterzuentwickeln und alles hinter sich zu lassen, was sich nicht mehr weiterentwickelt."
Fazit
"After Woke" von Jens Balzer regt zu einer notwendigen, kritischen Reflexion der Wokeness-Bewegung an und zeigt auf, wo sie ihre eigenen Prinzipien noch konsequenter verfolgen muss. Trotz seiner stellenweise etwas einseitigen Betrachtung des Nahostkonflikts bietet der Essay wertvolle Einsichten und Impulse für die Weiterentwicklung der Bewegung!
"After Woke" ist ein erst kürzlich erschienener politischer Essay des deutschen Autors und Journalist Jens Balzer, der in fünf Kapiteln eine tiefgehende und kritische Auseinandersetzung mit der Wokeness-Bewegung ...
"After Woke" ist ein erst kürzlich erschienener politischer Essay des deutschen Autors und Journalist Jens Balzer, der in fünf Kapiteln eine tiefgehende und kritische Auseinandersetzung mit der Wokeness-Bewegung bitetet, die insbesondere im Zuge des Nahostkonflikts zwischen Palästina und Israel auf den Prüfstand gestellt wurde. Auf 108 Seiten analysiert der Autor nicht nur die Ursprünge der Wokeness, sondern auch die moralischen und ideologischen Herausforderungen, vor denen die Bewegung heute steht. Dazu schildert er zunächst welches Ereignis die Krise der Bewegung ausgelöst hat und welche Reaktionen von politischen und gesellschaftlichen VertreterInnen in seinen Augen den "moralischen Bankrott" der Wokeness darstellen. Danach untersucht er gründlich die Entstehung und Wortherkunft der "Wokeness" und versucht sich an einer allgemeingültigen Definition, bevor er in den kommenden Kapiteln auf Kritik an ihren VerterterInenn eingeht und Wünsche für die Zukunft äußert.
"So gesehen bezeichnet "Wokeness" erst einmal nichts anderes als eine Wachheit für gesellschaftliche Diskriminierungen mit dem Ziel, bestehende Ungerechtigkeiten zu analysieren und zu korrigieren."
Bereits der Definitionsversuch war dabei für mich sehr aufschlussreich. Denn obwohl es mittlerweile seitenweise Manifeste gegen die "Wokeness" gibt und diese gleichsam in Facebook-Rants wie in Parteiprogrammen auftaucht, mangelt es inmitten der Debatten an einer präzisen Beschreibung des Konzepts. Auch wenn ich mich selbst und meine Werte durchaus in der postkolonialen, queerfeministischen "Wokeness" vertreten sehe, waren mir beispielsweise die Ursprünge des Konzepts in der Black Community sowie die genaue Ableitung des Wortes neu, weshalb sich allein aufgrund der eingedämpften Zusammenfassung die Lektüre für mich gelohnt hat. Der Autor schreibt sehr präzise und erleichtert trotz manchmal verklausulierter Sprache die Lesbarkeit des Essays durch nachgestellte Anmerkungen, die Quellen wie Verweise auf weiterführende Lektüren beinhalten.
Auch seine nachfolgenden Analysen zum Nahostkonflikt, Postkolonialismus und zur Identitätspolitik sind sehr treffsicher, auch wenn ich ihm nicht unbedingt in allen Punkten zustimmen würde. Die unreflektierte und dogmatische Positionierung für eine der beiden Seiten in einem komplexen politischen, gesellschaftlichem Konflikt, dessen Wurzeln Jahrhunderte zurückreichen, wie ich sie in den vergangenen Monaten besonders in den sozialen Medien auch unter jungen, linken DenkerInnen beobachtet habe, fand ich ebenso erschreckend wie der Autor. Hier fokussiert er sich allerdings ausschließlich auf die Untergruppe derer, die sich in Folge des 7. Oktobers aufseiten Palästinas gestellt haben und versucht dafür Gründe in problematischen Denkmustern innerhalb der woken Linken zu finden. Die Gegenseite, die sich ausschließlich mit Israel solidarisiert und dabei vergisst zwischen palästinensischer Zivilbevölkerung und terroristischen Hamas zu trennen, lässt er hingegen unkommentiert und kritiklos.
Sehr wichtig finde ich aber seine Herausarbeitung des aufkommenden Antisemitismus´, der sich in verschiedenen Facetten der Bewegung zeigt. Jens Balzer zeigt hier auf, wie gefährlich es ist, wenn berechtigte Kritik an Machtstrukturen und Ungerechtigkeiten in antisemitische Denkmuster abgleitet und entlang einer postkolonialen "color line" in "gut und böse", beziehungsweise "weißer Kolonisator und indigene Unterdrückten" eingeteilt wird. Auch in zahlreichen anderen Beispielen wird deutlich, dass die Bewegung manchmal Schwierigkeiten hat, ihre eigenen Prinzipien konsequent zu verfolgen und dem eigenen Anspruch der ständigen Wachsamkeit und Selbstreflexion, der doch eigentlich im Zentrum der Wokeness steht, gerecht zu werden. Abschließend fordert der Autor demnach dazu auf, die Bewegung kritisch zu reflektieren und ihre Werte konsequenter zu hinterfragen, ohne jedoch ihre Errungenschaften und den Kern der Idee zu negieren. Die Botschaft: folgt die Bewegung weiterhin folgendem Grundsatz, kann sie wieder zum dringend benötigten Gegenentwurf zu rechten, identitären Kräften werden:
"Stay woke (wachsam bleiben) bedeutet einfach, auf alles zu achten, sich nicht auf das eigene Verständnis oder das eines anderen zu verlassen, zu beobachten, sich weiterzuentwickeln und alles hinter sich zu lassen, was sich nicht mehr weiterentwickelt."
Fazit
"After Woke" von Jens Balzer regt zu einer notwendigen, kritischen Reflexion der Wokeness-Bewegung an und zeigt auf, wo sie ihre eigenen Prinzipien noch konsequenter verfolgen muss. Trotz seiner stellenweise etwas einseitigen Betrachtung des Nahostkonflikts bietet der Essay wertvolle Einsichten und Impulse für die Weiterentwicklung der Bewegung.
Die zweibändige "Crowns of Nyaxia" Reihe von Carissa Broadbent ist in den letzten Monaten - besonders nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung - in aller Munde gewesen. Witzigerweise habe ich die ...
Die zweibändige "Crowns of Nyaxia" Reihe von Carissa Broadbent ist in den letzten Monaten - besonders nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung - in aller Munde gewesen. Witzigerweise habe ich die Reihe auf die Empfehlung einer Freundin bereits vor dem Hype vor zwei Jahren in der englischen Selfpublishing-Ausgabe gekauft, bin allerdings bis jetzt nicht dazugekommen, sie wirklich zu lesen. Letzte Woche habe ich nun aber endlich mit Band 1, "The Serpent and the Wings of Night" begonnen und habe im Anschluss gleich Band 2 durchgesuchtet.
Bevor ich darauf eingehe, was die Reihe so mitreißend macht, noch einige Worte zur Gestaltung. Das Cover ist eine detailreiche, typische Fantasy-Gestaltung, die trotz der Herausgabe im Eigenverlag einiges hermacht. Nachdem in Band 1 eine Schlange, Rosen und Beeren ein gefährliches Terrain ankündigten, sind nun ein magisches Schwert und eine Krone zu sehen. Denn nachdem Oraya und Raihn sich in einem blutigen Turnier den Thron erkämpft haben, müssen sie diesen nun gegenüber Feinden von innen und außen verteidigen... Dementsprechend ist das Cover also wieder sehr passend, allerdings finde ich hier ausnahmsweise mal das deutsche Cover des Carlsen Verlags fast schöner, das kontrastreich und mit roten Farbakzenten dieselben Motive aufgreift. So oder so ist das Buch aber wieder eine Augenweide und genau wie in Band 1 mit zusätzlichen Extras wie einer Karte, einem Glossar und toll ausgestalteten Kapiteltrennern versehen.
Erster Satz: “The king knew, in this moment, that his greatest love would also be his ruination, and that both would come in the unlikely form of a young human woman.”
Band 2 knüpft nach einem kurzen Prolog, der jenem von Band 1 stark ähnelt, allerdings von Raihn statt von Vincent handelt, direkt an die Geschehnisse des ersten Teils an. Aufgrund der vielversprechenden Ausgangslange - zur Erinnerung: Oraya hat die Kejari gewonnen, ihren Wunsch aber eingesetzt, um Raihn zu retten, der sie dann allerdings verraten, ihren Vater getötet, den Thron an sich gerissen und sie dazu gezwungen hat, ihn zu heiraten - war ich mehr als gespannt, wie die Geschichte nun weitergehen wird. Während "The Serpent and the Wings of Night" so actionreich gestartet ist, dass ich Schwierigkeiten hatte, mich in der Geschichte und im Worldbuilding zu recht zu finden, nimmt sich "The Ashes and the Star-Cursed King" zu Beginn deutlich mehr Zeit. Dadurch kann natürlich erstmal das Worldbuilding rund um das Magiesystem, die Götter und die Struktur der einzelnen Vampirclans, welche zuvor nur vage angedeutet waren, weiter ausgebaut werden - und auch den (Neben-)Figuren schadet der gemächliche Start definitiv nicht. Allerdings gab es trotz der hochspannenden Ausgangslage im ersten Drittel ein paar kleine Längen für mich, die für ein High-Fantasy-Roman mit einem solchen Seitenumfang und Komplexität nicht erstaunlich sind, mit denen ich aber angesichts des hohen Erzähltempos von Band 1 nicht gerechnet hatte.
“Love is fucking terrifying,” he murmured. “I think that’s true no matter who you are.”
Dafür macht dann aber der Rest der Geschichte wieder übrig wett!!! Genau wie in Band 1 entfaltet die Geschichte durch die die spannungsgeladenen Tropes wie "Enemies-to-Lovers", "Star-Crossed-Lovers", "Forced Proximity", "Fake Marriage" und "The Chosen One" sowie die hohe Handlungsdichte und den magischen Schreibstil der Autorin eine enorme Sogwirkung. Während in Band 1 die Kejari Spiele im Vordergrund standen und für viel Trubel gesorgt haben, bahnt sich hier ein richtiger Krieg zwischen den einzelnen Vampirhäusern an, in den natürlich auch noch die Götter und die Liebe ein Wort mitzureden haben... So entsteht auch hier wieder eine magische und epische Geschichte, die man als Fantasy-Fan einfach lieben muss!
“Oraya didn’t need to be saved. She just needed a soul beside her on the dark walk to her own potential.”
Deutlich besser gefallen als im ersten Teil haben mir die beiden Hauptfiguren. Oraya hat mir schon in Band 1 sehr gut gefallen, da sie alles ist, was was eine moderne weibliche Hauptfigur ausmacht: clever, stark, mitfühlend und reflektiert, mit eigenen Visionen und ohne Bedarf, gerettet zu werden. In diesem Band darf sie nun etwas reifen, ihre Wut und Angst ablegen und entdecken, was darunter verborgen liegt. Besonders toll herausgearbeitet finde ich die Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater Vincent, die trotz dass er am Ende des vorangegangenen Teils verstorben ist, nochmal stark in den Fokus rückt. Seinem Erbe auf der Spur muss sie viele Dinge an ihm entdecken, die ihr nicht gefallen, kann aber gleichzeitig kein Monster in ihm sehen und ringt darum, Liebe mit Enttäuschung zu vereinen. Wie die Autorin diesen Konflikt in das sonst bereits sehr volle Buch eingebaut hat, hat mich wirklich beeindruckt!
“All of it was true at once. That he had saved me. That he had crippled me. His selfishness and his selflessness. That he had tried. That he had failed. And that he had loved me, anyway. And I would carry all of that forever, for the rest of my life. And he would still be dead.”
Auch ihr Love-Interest Raihn bekommt hier wie erhofft deutlich mehr Farbe und tritt nun auch zusätzlich zu Oraya als Ich-Erzähler auf. Die beiden Perspektiven wechseln sich nun regelmäßig ab, was der Geschichte und vor allem auch der Romanze (es knistert hier wieder ordentlich!!!) noch mehr Dynamik verleiht. Schön ist auch, dass wir nun zwischen den einzelnen Abschnitten in den "Interludes" einen Blick auf seine Vergangenheit werfen. An den Stellen, an denen wir in Band 1 Schnipsel von Orayas Kindheit lesen konnten, ist nun sein Leben als Mensch, sein Wandlungsprozess und die Jahre bei Neculai dargelegt, die dabei helfen, seinen Charakter noch besser greifen und verstehen zu können. So habe ich ihn nochmal deutlich mehr ans Herz geschlossen und wollte die beiden am Ende am liebsten gar nicht gehen lassen...
“She looked at him like he was the sun. And he looked at her like she was the moon."
Apropos Ende... Der Showdown und die letzten Seiten sind episch, rund und emotional - nach 1200 Seiten ein rundum gelungener Abschluss für die Reihe! Zum Glück muss ich das Universum aber noch nicht ganz verlassen, da die Autorin mehrere Zusatzbände geschrieben hat, in denen zum Beispiel die Geschichten von jeweils Vale und Mische beschrieben sind. Ich werde auf jeden Fall weiter dranbleiben!
Das Urteil
"The Ashes and the Star-Cursed King" bildet einen fesselnden Abschluss der "Crowns of Nyaxia"-Reihe, der mit tiefgründigen Charakterentwicklungen, einer spannungsgeladenen Handlung und einem epischen Finale überzeugt.
Die "Spellbound" Reihe von Annabel Chase wurde mir von meiner lieben Buchfreundin Sofia (@SofiasWorldofBooks) herzlich empfohlen und da ich ihren Empfehlungen immer vertraue, habe ich begonnen, die Reihe ...
Die "Spellbound" Reihe von Annabel Chase wurde mir von meiner lieben Buchfreundin Sofia (@SofiasWorldofBooks) herzlich empfohlen und da ich ihren Empfehlungen immer vertraue, habe ich begonnen, die Reihe als Hörbücher zu hören und sie ziemlich schnell durchgesuchtet. Mit zehn Bänden ist die "Spellbound"-Reihe zwar ziemlich umfangreich, allerdings sind die einzelnen Bücher nur zwischen 200 und 300 Seiten lang und lesen sich -abgeschlossen, aber doch Teil einer größeren Erzählung- wie verschriftlichte Episoden einer Lieblingsserie. Damit ist die Reihe perfekt zum Durchsuchten geeignet!
Das Grundkonzept der Reihe besteht dabei aus einer Kombination aus Kleinstadt und Fantasy Setting, Krimiplot und Liebesgeschichte und lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: gemütlich. Egal um welchen Band es sich handelt, es ist immer genau das Richtige, wenn man Lust auf eine magische Mischung aus Krimi, Romantik und einer ordentlichen Portion Humor hat. Die Krimifälle sind zu Beginn vielleicht etwas leicht zu durchschauen, es gibt aber auch einige, die wirklich fesselnd sind. Auch wenn nicht jede Wendung überrascht, hat die Geschichte einiges zu bieten. Zum Beispiel die patente und witzige Hauptfigur Emma, die man gerne beim Einstieg in ihr neues Leben begleitet. Über die Bände verteilt steigen wir mit ihr in das Leben als neuerkannte Hexe ein, lösen mit ihr Fälle als Pflichtverteidigerin der Stadt und begutachten wie sich ihr Privat- und Liebesleben verändert. Außerdem wäre da auch noch das Rätsel ihrer familiären Wurzeln aufzudecken und der Fluch zu lösen, der auf der Stadt liegt...
In Kombination mit der Vielzahl an Charakteren und magischen Kreaturen, die seit Jahrhunderten in Spellbound eingesperrt sind und nach und nach vorgestellt und vertieft werden, ist also allemal genügend Erzählstoff für die vielen Bände vorhanden. Denn egal ob Hexen, Gestaltwandler, Zwerge, Vampire, Banshees, Feen, Vampire, Zentauren, Berserker, Yeetis, Elfen, Kobolde, Trolle oder Einhörner - es gibt kein paranormales Wesen, das nicht in Spellbound zu finden wäre. Wer also Lust auf eine entspannte, aber dennoch packende Geschichte hat und gerne mal aus dem Alltag in eine zauberhafte Kleinstadt voller Geheimnisse und Abenteuer flüchten möchte, sollte Spellbound unbedingt einen Besuch abstatten.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer Wohlfühlreihe ist, die ein bisschen Magie, viel Humor und eine gute Prise Krimi mitbringt, wird in Spellbound definitiv fündig. Annabel Chase hat hier eine charmante Welt erschaffen, in die man immer wieder gerne eintaucht!