Gelungen
Viereinhalb MinutenSchreibstil
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und offen und lässt einen gerne auch mal Schmunzeln. Er passt sich durch gewissenhaftes Benutzen der Jugendsprache sehr gut dem Alter der Protagonisten ...
Schreibstil
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und offen und lässt einen gerne auch mal Schmunzeln. Er passt sich durch gewissenhaftes Benutzen der Jugendsprache sehr gut dem Alter der Protagonisten an, ohne aufgesetzt zu wirken, was dabei hilft, noch besser in die Geschichte und die Charaktere eintauchen zu können. Selbst dann, wenn die eigene „Teeniephase“ schon ein paar Jahre zurückliegt.
Der Perspektivenwechsel zwischen den Zwillingsschwestern macht den Schreibstil und die Charaktere noch lebendiger und gibt einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Geschwister.
Daran könnte man arbeiten
Stellenweise waren mir die eingebauten Klischees - die benenne ich aus Spoilergründen hier mal nicht - schon etwas zu viel, da es die Geschichte etwas vorrausschauend machte. Zudem hat es mir hier und da ein wenig an Tiefe gefehlt oder einem besonderen Moment, was einfach nochmal eine Stufe obendrauf gesetzt hätte.
Das ist gelungen
Besonders gefallen haben mir die Charakterentwicklungen von den Zwillingsschwestern Lu und Flo, wobei Lus Entwicklung noch deutlich größer war, als die von Flo.
Sehr schön fand ich, dass keiner der Charaktere perfekt war. Jeder hatte seine Ecken und Kanten und war noch ein wenig in der eigenen Selbstfindung gefangen, die jeder Teenager durchläuft. Man bemerkt oftmals seine eigenen Fehler gar nicht und stellt sich stur, wenn es einem jemand unter die Nase reibt. So ist es vor allem auch bei Flo, die ihre negativen Charaktereigenschaften gar nicht erst bemerkt, selbst wenn andere es ihr sagen. Da wird die jugendliche Naivität, die jeden in dem Alter anhaftet, noch einmal sehr deutlich.
Zudem hat der Schreibstil super zu der erzählten Geschichte und den Charakteren gepasst, wodurch alles noch etwas abgerundet wurde.
Der Roman ist sehr lebensnah und lebensecht und für jeden Leser scheint es die ein oder andere Erfahrung zu geben, die er mit den Charakteren teilt und in die er sich hineinversetzen kann.
Fazit
Insgesamt ist "Viereinhalb Minuten" ein schöner Jugendroman, über die Entwicklung zweier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Er liest sich aufgrund des wunderbar passenden Schreibstils sehr schnell und leicht, weshalb man nur so über die Seiten fliegt.
Vor allem für Teenager ist dieser Roman gut geeignet, wenn auch die etwas ältere Zielgruppe zwischen 20-25, den Roman gut für einen entspannten Lesetag nutzen kann.