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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2021

🤓🙄🥱😤

Left to Fate
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Klappentext:
New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha ...

Klappentext:
New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha in die gefährliche und von Banden umkämpfte Stadt verstoßen wird, sucht sie Schutz bei der Westside-Gang. Der unnahbare Anführer David misstraut ihr, obwohl er selbst Geheimnisse zu haben scheint. Langsam kommen sich die beiden näher. Sie finden heraus, dass hinter Samanthas Verbannung etwas Größeres steckt - und die Ruinenstadt wird zur lebensbedrohlichen Falle …


Autorin:
Gloria Trutnau, geb. 1992 in München, gewann mit ihrem Debüt, der Dystopie „Left to Fate – Die Ausgesetzten“, 2018 den Schreibwettbewerb von Tolino und Impress. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, der Roman sei »eine atemberaubende Liebesgeschichte und eine packende Story« und beschrieb ihn mit den Worten »Maze Runner meets Minority Report – ein grandioses Werk!«. Das Buch erschien 2019 bei Carlsen Impress. Gloria Trutnau lebt in München und arbeitet im Personalrecruiting.

Sprecherin:
Die deutsche Moderatorin und Schauspielerin Funda Vanroy hat südländische Wurzeln. Seit 2002 Moderatorin für die Sendung Galileo auf ProSieben. Nebenbei ist aber dennoch Zeit für andere Engagements wie Moderationen auf der Bühne, Youtube Filme, Sprecherjobs und Schauspiel. Aktuelles Projekt ist der Kinofilm Killed in Action. Intensives MMA und Kickbox Training findet seit 5 Monaten statt. Die Rolle wird die einer amerikanischen Soldatin sein, die versucht herauszufinden, wohin und warum sie und andere Soldaten entführt wurden. Dabei warten einige Kämpfe und Herausforderungen auf sie. Der Film wird in Istanbul und in Berlin gedreht werden.


Bewertung:
Das Cover an sich passt schon sehr gut zur Geschichte, allerdings sind die beiden Menschen als Liebespaar auf dem Bild in der Geschichte eher platt vertreten. Besser wäre es, man hätte auf das Paar verzichtet, dann fände ich das Cover hervorragend. Es wirkt auch so etwas 08/15, und so ist die Geschichte teilweise und die Beziehung auch. Der Titel (auf Deutsch "Dem Vermessenen") verstehe ich gar nicht.

Schon zu Beginn wird klar: Tolle Idee wieder nur a-typisch umgesetzt. Ich schwankte immer wieder zwischen weiterhören und abbrechen.

Die Charaktere sind allesamt nichts hervorstechendes, sondern a-typisch. Hier verpasst man also gar nichts. Davids und Samanthas Beziehung kommt salopp. Es ist keine Entwicklung hörbar. Unglaubwürdig und gewollt 08/15.

Der Wechsel zwischen Concordia und New York, den Samantha geistig erlebt, passiert übergangslos. Verwirrte mich etwas. Ich musste mich erst orientieren, wo ich bin und welche Samantha gerade aktuell ist. Die Zeitreisesache mit den zwei Samanthas bzw. derselben bekam ich nicht auf die Reihe. Mit den Zeiten der Gegenwart und Vergangenheit oder Zukunft ... verwirrend. Ich konnte dem nicht richtig folgen, vor allem am Ende wird es zu viel auf einmal.

Es gibt einige Logikfehler: Wo kommt David in der Nacht bei Susans Angriff auf Samantha her??? Sehr gewollt und typisch. Da taucht der Retter in der Not aus dem Nichts auf. Unglaubwürdig. Die "Ärztin" Vivian hat von jedem die Chips entfernt. Da muss es doch aufgefallen sein, dass David gar keinen hat! Aber nein, das wird uns als Überraschung präsentiert. Und als bescheuert unlogisch noch dazu.

Der Epilog ist mysteriös und macht echt neugierig. Das ist ein Einzelband, wie blöd ist das denn???? Der Epilog ist total offen und frustrierend und da gibt es kein Band 2? Dann verstehe ich den Epilog gar nicht - wenn das nicht geklärt wird. Das frustriert mich total! 😤

Die Sprecherin hat mir gefallen und ich fand den Ausdruck der Charaktere vielseitig und ausdrucksstark. Ich kann allerdings nicht schreiben, ob ich nur wegen der Geschichte hin und wieder Abbruchgedanken hatte, oder auch wegen der Stimme, die zwar gut, aber nicht stundenlang am Stück hörbar ist.


Fazit:
Die Idee bietet viel Potenzial, gerade weil auch viel originelles drinsteckt, aber leider hat die Autorin dieses nicht originell umgesetzt, wie es ihr möglich gewesen wäre. Stattdessen hat sie sich des a-typischen 08/15-Schemas bedient. Enttäuschend! Besonders die Charaktere sind kein bisschen von dem Schema abgewichen und laden zum Gähnen und Augenverdrehen ein. Der Verlauf wirkt überwiegend zu gewollt und künstlich aufgedrängt. Einzig neuartig ist die Umsetzung der Zeitreisemaschine. Hier fehlt aber etwas Einfachheit, mir ist das etwas zu komplex erklärt.

Man bekommt das Gefühl, die Autorin war nur halbherzig dabei und hat sich lieber bekannten Schemen bedient, als aus der vorhandenen Originalität etwas einzigartiges zu machen. Das Ende ist wahrlich hervorragend wie auch zum Kotzen! Als Einzelband letzteres. Sehr frustrierend und enttäuschend! Ein Jugendbuch mit Science Fiktion-Anteilen.





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Veröffentlicht am 21.06.2021

Ever - Nerven? Absolut ever! 😖 Auch nach 12 Stunden und 35 Minuten? Zum Glück nicht! 🥳

Ever - Wann immer du mich berührst
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Klappentext:
Nach einem schlimmen Autounfall ist Abbi über Wochen ans Bett gefesselt. Das Gefühl, nicht wegzukönnen, macht sie beinahe verrückt. Sie kann sich nicht ablenken von ihren Erinnerungen. Sie ...

Klappentext:
Nach einem schlimmen Autounfall ist Abbi über Wochen ans Bett gefesselt. Das Gefühl, nicht wegzukönnen, macht sie beinahe verrückt. Sie kann sich nicht ablenken von ihren Erinnerungen. Sie kann ihrem Politikervater nicht ausweichen, der den Unfall vertuscht hat. Und vor allem kann sie nicht vor dem gutaussehenden Physiotherapeuten weglaufen, der sich einfach nicht verscheuchen lässt. David ist geduldig, stur und sanft, und irgendwann dringt er durch den Schleier aus Verzweiflung und Wut, der Abbi beinahe erstickt. Ein Prickeln läuft über ihre Haut, wann immer er sie berührt, und ein warmes Gefühl breitet sich in ihrer Brust aus, wann immer sie eines der kleinen Origamikunstwerke findet, die er für sie anfertigt. Doch David hat ganz eigene Gründe, ihr zu helfen, und dieser Verrat wird tiefere Wunden als der Unfall reißen …

Autorin:
Nikola Hotel wurde 1978 als jüngere von zwei Töchtern geboren und wuchs in Bonn auf. In ihrer Jugend streifte sie viel durch den Wald, staute Bäche, eroberte Dachsbauten und flüchtete vor Wildschweinen. Bereits als Schülerin begann Nikola Hotel zu schreiben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Söhnen in Hennef. Neben dem Schreiben gehört ihre ganze Leidenschaft der Musik von Rachmaninov.

Sprecher:
Dagmar Bittner: Als Hörbuch- und Werbesprecherin mit Schauspielerfahrung zaubere ich Bilder in Ihren Kopf. Passend für jedes Genre – ganz gleich ob TV-Spot, Imagefilm, Erklärvideo, Synchron, Liebesroman oder Thriller. Ich mache Figuren und Charaktere nicht nur hörbar, sondern in Ihrem Kopf auch sichtbar und somit lebendig. Meine besondere Stärke sind authentische Gefühle und eine natürliche, realistische Sprechweise. Damit Hören immer auch Erleben ist. Von meinem Heimstudio aus, oder in jedem Tonstudio Ihrer Wahl, bin ich für Sie sprech- und spielbereit. So können Sie sicher sein: Mit meiner Stimme bleiben Sie bei Ihren Kunden unvergesslich!

(Anmerkung von mir: Allerdings! Dem kann ich nicht widersprechen! 🙈)

Oliver Kube, 1973 geboren, absolvierte seine Ausbildung am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. Seitdem war er auf diversen Bühnen zu sehen, unter anderem in Cottbus, Magdeburg oder Berlin. Als Sprecher liest er mit seiner warmen Stimme sowohl Romane von Graeme Simsion als auch Sachhörbücher von Anthony Robbins sowie Christian Peter Dogs und Nina Poelchau.


Bewertung:
Das Cover scheint zu passen, es passt jedenfalls zum Klappentext, der die Origami erwähnt. Allerdings war ich noch nicht bei dem Teil, wo David Abbi welche Kraniche bastelt. Von der Geschichte erfährt man, dass David für seine Schwester immer diese Origami-Kraniche bastelt, mehr habe ich nicht rausfinden können. Den Titel finde ich als Wortspiel urkomisch 😏, denn er passt wie 🍳. Der Nebentitel lässt mich wieder 🙄 ... "Wann immer du mich berührst" - 🥱 🙄. So unnötig!

Abbi kann ich nicht leiden. Sie ist echt nur am jammern, über alles. Nach 20 Minuten hatte ich die Nerven davon voll! Nicht, weil sie nur am Jammern ist, auch so blöde Aussagen finde ich unmöglich! 'Wer trägt denn heute noch V-Ausschnitt?!' Ja und?? Was ist jetzt das Problem? Wer ist denn heute noch so eine ätzende Pute? Aber Davids Frage, wieso das Bett so bescheuert gestellt ist, ist ist für sie nicht nachvollziehbar? Und dann, ach, andersherum steht das Bett ja wirklich besser! Wow! 'Warum ist mir das nicht selbst aufgefallen?' Weil du nur am Meckern bist, immer Hilfe abweist und oberflächlich bist! 😡 Sie stellt sich echt an; will dass es ihr besser geht, aber nichts dafür tun! Und bloß keine Gehhilfen annehmen ...

Abbi hat so große Angst vor Schmerzen, selbst wenn sie gar keine hat. Solche Menschen gibt es, die rufen die Schmerzen erst hervor mit ihrer Angst. Der Körper merkt sich das bzw. das Gehirn. Und so erleben diese Menschen Phantomschmerzen. Sie behindert sich also selbst und ihre Therapien. Sie ärgert sich, dass ihr viele nicht glauben, dass sie Schmerzen hat. Ja, Selbstreflektion ist der auch fremd. Ist doch klar, dass das vielen schwer fällt, wenn sie so Hypochondrisch in Sachen Schmerzen ist! 🤦 🙄 Sie macht ihre Übungen nicht, weil sie denkt, Kalie oder wie die 🐄 heißt, macht die Therapie noch?? Was ist denn das für eine Ausrede?! Was hat das mit der Sache zu tun? Damit, dass sie auch selbst Übungen machen muss?! Boah, Mädel ... 😤

Aber was ist das eigentlich für eine Physiotherapeutin??? Die hat keinerlei Geduld und sagt Abbi sogar, sie gibt auf. Und das hätte sie noch nie tun müssen. Was soll das? In diesem Beruf muss man geduldig sein und die Patienten motivieren. Aber ich finde es gut, dass die Autorin auch solche Menschen in falschen Berufen hier wiedergibt. Sonst ist ja immer alles heile Welt. Dabei gibt es reichlich solche Menschen, die einen falschen Beruf ergreifen. Diese Physiotherapeutin Kate sagt David, er wäre der Einzige, der mit Abbi klarkommen kann. Unfassbar diese Frau. Wie sie das als Therapeutin sagen kann ... aber es geht noch weiter; sie droht ihm, wenn er Abbi nicht übernehme, teilt sie ihn nicht mehr ein, aus Arbeitsverweigerung. Was für eine blöde Kuh!!!! "Du kannst dir die Patienten nicht aussuchen", sagt sie ihm. Ja, was macht die denn da??!!!! 🤬

David weiß direkt, wie er Abbi behandeln muss, obwohl er ihre Riesen-Angst vor Angst gar nicht zuvor kannte? Wirkt auf mich daher leider künstlich erschaffen. David ist sehr gnädig mit ihr. "Abbi jammert nicht", sagt er und erklärt breit, wie sie sich fühlen muss. Doch, Abbi jammert! Was für eine Seifenblase sieht der denn?? Andere in ihrer Situation jammern gar nicht so herum. Was labert er da? Realistätsverzerrung vom feinsten. 🤨


Die Sprecherin ist sehr jung. Wie alt Abbi ist habe ich in den 2 1/2 Stunden nicht erfahren, ein Manko. Von einer tollen Rezension erfuhr ich erst, dass Abbi 21 Jahre alt ist. Das sollte so nicht sein, dass ich erst mal stöbern muss, um das Alter der Protagonistin zu erfahren. Die Sprecherin hat auf Dauer genervt, wenn sie in der hohen Stimmlage blieb. Das passierte vor allem bei Abbi's Meckereien. In anderen Szenen, wo sie konstant im Normalbereich sprach, ging es gut. Der Sprecher war für mich immer erträglich, weil er nie zu weit in die Stimmhöhe geht, sondern auf einem bestimmten gemütlichen Niveau bleibt. Das war sehr angenehm. Für die Sprecherin gibt es 3,5 Sterne, für den Sprecher 4,5 Sterne.


Fazit:
Wie eine Dauerschleife des Jammertals. 😵 Vielleicht nicht alle 12 Stunden und 35 Minuten, aber 2 Stunden und 30 Minuten auf jeden Fall! Solche Geschichten zu hören ist schlimmer, als sie zu lesen. Grausam bei so einer Protagonistin. Habe ich oft erlebt, dass solche Hörbücher mehr an die Nerven gehen, als wenn man sie liest. wenn dann auch noch die Sprecher entsprechend sprechen und die Pein verstärken, wird es zur Quälerei. Leider weiß man das nicht im Voraus, schade.

Die Autorin hat gerade, weil recht alles nervt, die Geschichte sehr glaubhaft umgesetzt. Es kommt eher weniger vor, dass so unangenehme Charaktere im Fokus stehen. Leider gibt es diese Menschen in der Wirklichkeit; Menschen, die Berufe ausüben, die sie unzureichend füllen und ungeeignet sind. Menschen wie Abbi, die nur jammern und recht gut betucht sind und glauben, es gibt nur sie auf der Welt. Menschen wie David, die die Realität verzerrt sehen, aber es gut meinen. Mich hat also nicht die realistische Umsetzung in den Wahnsinn getrieben, sondern die Menschen an sich, die hier auftreten und unsere Wirklichkeit widerspiegeln. Trotzdem kann ich dem ganzen nur 2 Sterne geben, so leid es mir tut. Für die glaubhafte Darstellung gibt es 3 Sterne von mir, auch wenn mich das in den Wahnsinn trieb. Wahrheit ist eben Wahrheit, und die tut weh.

Habe ein wenig Frust ausgeschrieben, ohne zu extrem zu werden. Sonst hagelt es noch 💩🌪️. Nicht eine meiner besten Rezensionen, aber einfach nur eine. 👀




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Veröffentlicht am 20.06.2021

Meine Meinung in tausend Worten ...

Dein Herz in tausend Worten.
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Ich rette sie, die Manuskripte, die keiner wollte. Ich befreie sie aus dem Raum des Vergessens und erwecke sie zu neuem Leben, indem ich sie mitnehme und lese.

Auf dem ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Ich rette sie, die Manuskripte, die keiner wollte. Ich befreie sie aus dem Raum des Vergessens und erwecke sie zu neuem Leben, indem ich sie mitnehme und lese.

Auf dem Dachboden lese ich nur kurz in die Manuskripte rein und wähle die schönsten und seltsamsten Geschichten, um sie in meiner großen Umhängetasche anschließend heimlich aus dem Verlag zu schmuggeln.

Die ich nicht mitnehme, verstaue ich in Kisten und reihe sie ordentlich an der Wand auf, damit sie eine neue Chance bekommen. Vielleicht entdeckt sie eines Tages noch jemand, der sie lesen mag, das wäre doch schon.

"Die abgelehnten Manuskripte. Ich habe sie zufällig entdeckt und aus Neugier reingelesen. Sie sind so ... schützenswert.
Manche Geschichten sind lustig, andere skurril, einige sind gut und einige wirklich schlecht. Aber es sind alles Geschichten. Geschichten, die jemand schrieb, um damit Leser zu erreichen, zu trösten, zu erfreuen, zu schockieren, was auch immer. Sie wurden geschrieben, um gelesen zu werden. Und wenn ich sie nicht rette, wenn sie auf dem Dachboden bleiben oder vernichtet werden, dann ... sind sie tot."


Von den Autoren wird meist ohne Namen gesprochen. "Mein Autor will das und das, mein Autor meint, der Autor lässt fragen, ob", heißt es. Sie sprechen über sie, als seien Autoren seltene, seltsame Tiere. Vermutlich sind sie das auch.
Menschen, die Geschichten schreiben, müssen doch anders sein.
So wie die, die sie lesen.

Ich finde es sehr spannend, Autoren persönlich zu sehen. Wenn man ein Buch liest, hat man eine Vorstellung von den Menschen, der es geschrieben hat. Man weiß schon so viel von ihm. Mir ist natürlich klar, dass Autoren sich ihre Geschichten ausdenken. Sie können über dicke Menschen schreiben, auch wenn sie selber dünn sind. Sie können fröhliche Menschen sein und eine tieftraurige Geschichte schreiben. Und doch verrate, sie viel von sich selbst in ihren Büchern. Es steht zwischen den Zeilen, es ist ein Grundgefühl, das in jedem Satz mitschwingt.

(Seite 10, 17, 18, 31 und 93)


Autorin:
Judith Pinnow wurde in Tübingen geboren und wurde als Moderatorin diverser deutscher Kinder- und Musiksendungen bekannt. Sie schreibt v.a. Kinderbücher und Kurzgeschichten. Auch unter ihrem Geburtsnamen Judith Halverscheid sind bereits mehrere Kurzgeschichten erschienen.


Bewertung:
Das Cover ist ein Hingucker und der Titel passt wunderbar. Der Klappentext stimmt nur teilweise, aber das, was hier steht, ist nicht falsch, daher völlig in Ordnung. Mich stört nur wieder diese Zusatzsätze über dem Klappentext, wie üblich überdramatiersierend! 🙄 Auch dieser Satz "Eine Liebesgeschichte in Notting Hill" auf dem Cover hat mich die Augen verdrehen lassen. Ist der von der Autorin? Meistens sind diese Untertitel vom Verlag hinzugesetzt, gehören also gar nicht zum Titel. Ich frage mich auch immer wieder, wieso man immer neben dem Titel noch was setzen muss ... kann man das Buch nicht einfach so lassen, wie es von der Autorin gedacht war? Mensch ... 😤 Auch wenn es hier nicht der Fall ist, findet sich das überall, diese vom Verlag gesetzten Untertitel. Vor allem weiß ich nicht, ob das eine Marketingstrategie ist, das Buch mehr zu verkaufen - die Erinnerung an den Film "Notting Hill", der triggern und zum Kauf anregen soll - oder ob nur der Ort in dieser Geschichte gemeint ist. Vielleicht auch beides, passt ja.

Die Kapitel sind mit Überschriften gekennzeichnet. Die Erzählform ist hier sehr gemischt. Es gibt die Ich-Form von Millie, die Erzählung über William und eine Mischung über mehrere Personen gleichzeitig. Sehr ungewöhnlich, schon die Mischung von Ich-Form und Über-Erzählform. Im letzten Drittel gibt es sogar die verschiedenen sogar innerhalb eines Kapitels. Hier hätte ich mir statt der Über-Form die Ich-Form von William gewünscht. Warum das nicht so ist, verstehe ich nicht. Millie wäre dadurch nicht weniger im Mittelpunkt. Oder eben direkt alles in Über-Form. Liest sich überraschend und mich hat das irritiert, als es Begann. Dann habe ich mich daran gewöhnt. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, es wurde keine Vergangenheitsform genommen.


Ich finde, Bücher haben es nicht verdient, staubig zu sein.
(Seite 8)


Die Idee hat mich am Buch angezogen. Sie ist nicht nur originell, sondern erinnert mich an mich selbst. Ich habe auch schon solche Aktionen gebracht, da habe ich aber statt Buchzitate, Gute-Laune-Sprüche verteilt. Und auch heimlich, weil ich mich vor Kontakt scheute. Auch die Gedanken, die sich dann darum drehen, wie die Sprüche ankommen, kenne ich zu gut. Das gehört dazu. Hier hat mir sehr gefallen, dass die Autorin auch alle Seite zur Aktion eingebracht hat. Die freudigen und die enttäuschten Momente. Denn es ist so, dass nicht alle Menschen solche Aktionen würdigen, sich freuen, sondern es gibt viele, die sie ignorieren und irritiert darauf reagieren. Weil es einfach nie jemand tut. Das verunsichert eben auch. Daher ist die Darstellung der verschiedenen Reaktionen der Menschen wahrheitsgetreu beschrieben. 👌 Die Idee der Geschichte hat mich magisch angezogen, ganz ohne Leseprobe. Ich musste das Buch also einfach haben!

Das Setting ist super, die Geschichte spielt in England. Merkwürdigerweise wird hier nie Großbritannien geschrieben, da sind die Engländer sehr empfindlich. Die englische Atmosphäre kommt auch schön rüber, die geschichtliche Atmosphäre schwankt eher, was den Zeitsprüngen und Fehlern geschuldet ist. Mehr dazu unten.


"Wenn du schreibst, kannst du fliegen, Drachenmädchen Momo."
"Ich kann auch fliegen, wenn ich lese"
, antwortet sie.
(Seite 131)


Millie ist mehr Praktikantin als Assistentin, nur dass sie halt geschätzt wird. Sie macht eigentlich alles, was Praktikanten oder Auszubildende tun. Andererseits trödelt sie so viel herum und arbeitet kaum. Macht ständig Pausen und geht in die Stadt bummeln ... Was sie an Zeit hat und vertrödelt und niemand stört das. Echt seltsam. Wenn wir alle so arbeiten würden, kämen wir nie vorwärts. Sie ist schüchtern und eher sozial verarmt. Sie verkriecht sich lieber in menschenfreien Zonen, als Kontakte zu pflegen.

William ist ein Bestseller-Autor und trägt die Nase zuweilen oben. Hier schwankt das Bild aber, sodass ich nicht richtig von seinem Charakter überzeugt bin. Das hin und her seines Verhaltens wirkt auf mich etwas zu gewollt. Vor allem zu gewollt arrogant, weil er in anderen Momenten wieder ganz anders ist.

Die Liebesbeziehung der Beiden (was ja kein Geheimnis ist, dank des Klappentextes) ist nicht so schön natürlich für mich. Das erste Treffen ist berührend, aber auch für mich künstlich aufgebaut. (Ich verrate nicht, worum es geht) Die Szenen mit den Beiden wirkt im Ganzen immer zu gewollt. Das ist so schade! 😢 (Genaueres erfahrt ihr in der Lese-Chronik)

Millies Bruder ist ein Schatz und seine Darstellung hat die Autorin - neben zwei anderen Charakteren, die ich hier nicht verraten möchte - sehr glaubhaft beschrieben. Er gehört auch zu meinen Lieblingen. Und ich meine, welche Frau wünscht sich nicht so einen liebevollen und beschützerischen Bruder, den man mit Anrufen um den Schlaf bringen kann? Auf den man sich verlassen kann und der einem so nimmt, wie man ist? Gerade für uns Frauen eine Besonderheit, wo wir doch für alles kritisiert werden.


"Was hat dir damals geholfen?", flüstert er in ihre Haare, die nach Zitronen riechen.
"Lesen. Und dir?"

Er lächelt. "Schreiben."
(Seite 123)


Die Autorin hält es zu Beginn geheim, was Millie da treibt, versucht Neugier aufzubauen. Das gelingt gar nicht, weil ja im Klappentext steht, was Millie tut. Das wirkt von der Autorin also ziemlich unnötig, aber mir gefällt es trotzdem. Manche Bücher liest man am Besten ganz spontan und ohne Klappentext zu lesen. Das ist so ein Buch. Nur dass es hier nicht möglich ist, derzeit, da es auf Vorablesen angeboten wurde und man sogar die Leseprobe lesen "muss", um sich zu bewerben. Selbst, wenn man Punkte hierfür ausgibt, wie ich es getan habe, liest man ja den Klappentext, bevor man sich dafür entscheidet. Also sehr schwierig mit dem Spontanlesen ohne Drumherum.

Die Zeit vergeht sehr salopp - morgens zu abends. Es gibt keine Übergänge. Hier und da hat mich das etwas irritiert, sodass ich die Sätze danach zweimal lesen musste. Manche Kapitel haben extrem große Zeitsprünge, die mich orientierungslos gemacht haben. Da kam das Gefühl auf, ich hätte was überlesen, was natürlich nicht der Fall war.

Für mich sind viel zu wenig Zitate aus dem Manuskript gezeigt worden. Auch das Verteilen dieser hält sich in Grenzen. Die Autorin führt hier nur wenige Szenen vor, wie Millie die Zitate verteilt. Ich habe auf viel mehr gehofft, sowohl auf die Anzahl an Zitaten als auch ihre Verteilung.


Vielleicht ist das ein Fehler, den man generell im Leben oft begeht. Etwas nicht zu versuchen aus Angst davor, dass es sowieso nicht klappt.
(Seite 71/72)


Die Autorin drückt sich einige Male unglücklich und wirr aus. Beispiel: In einer Szene steht, Millie sieht, was jemand unter die Zeilen geschrieben hat. Dann folgt ein Zitat aus dem Manuskript. Und ich suche und suche das, was unter den Zeilen stehen soll. Ich habe es dreimal gelesen. Aber da steht gar nichts drunter. Die Autorin meint wohl die Zeilen selbst. Dann eine Seite wird gesagt, da habe jemand mit der Hand die Zeilen ergänzt. Und dann dachte ich "Achso!". Die zuvor gedruckten Zeilen von Millie wurden handschriftlich ersetzt, das sind die Zeilen, wo steht, das Millie sieht, was jemand unter die Zeilen geschrieben hat. Oh Mann ... das sieht der Leser aber nicht! Die Autorin hätte hier entweder die gedruckten Zeilen zeigen müssen und die Handgeschriebenen in einer anderen Schrift darunter setzen müssen - dann versteht man das auch. Oder sie hätte ergänzen müssen, dass Millie sieht, wer unter den bereits gedruckten Zeilen etwas handschriftlich drunter geschrieben hat - das wäre genauso deutlich und verständlich. So überlässt die Autorin den Leser der Verwirrung. Und das passiert ein paar Mal. Das ist nicht nur verwirrend, sondern reißt auch total aus dem Lesefluss.

Auch Wortübersetzungen sind mal gegeben, dann wieder nicht. Und wenn, dann auch nicht nachvollziehbar in Deutsch. Wie kommt die Autorin darauf, eines der Wörter ins Deutsche zu übersetzen? Unverständlich. Ebenso gibt es ein paar unlogische Sätze im Sprachgebrauch und im Verlauf. Ich möchte aber auch nicht verschwiegen, dass es humorvolle Szenen und Dialoge gibt, die mich zum Lachen gebracht haben. Das ist wunderbar! (Mehr in der Lese-Chronik)


"Nichts geht je verloren, und nichts ist je fort, es geht nur etwas weiter, wechselt nur den Ort", sagt Mrs Caine und schaut mich liebevoll an.
(Seite 245, zitiert aus "Mary Poppins")


Das mit dem Manuskript ist nicht näher bearbeitet worden. Ja, wir erfahren, was den Autor bewegt hat, es zu schreiben, aber weiter nichts. Wieso hat er es an Verlage zur Veröffentlichung geschickt? Wieso ist sein Agent froh darüber, dass es nie veröffentlicht wurde? Das bleibt alles unbeantwortet.

Auch das Haupthema, die Verteilung der Zitate, wird hier nicht aufgelöst. Jedenfalls nicht so, wie es realistisch wäre. Es kommt einfach nebenher automatisch raus, dass Millie Diejenige ist, die die Zitate verteilt. Der Autor nimmt das zur Kenntnis? Ich weiß es nicht. Die Autorin schreibt dazu überhaupt nichts. Es ist einfach da, diese Tatsache. Es ist schwer zu erklären, ohne zu spoilern ... 😓 Es folgt keine Überraschung, kein Entsetzen, kein bereits wissendes Nicken, gar nichts! Darüber wird einfach hinweggegangen von den Charakteren und der Autorin selbst. Der Showdown um die anonyme Verteilerin bleibt völlig aus. Als hätte es dieses Rätsel für den Autor und seinem Agenten gar nicht gegeben, obwohl die Autorin es so geheimnisvoll aufbauend schreibt. Man wartet als Leser auf den Showdown, das Entblößen des Geheimnisses und die Reaktionen darauf - aber nichts passiert. Gar nichts.

Das Ende, das letzte Kapitel, kommt sehr salopp und ohne Entwicklung daher. Schon im vorletzten wird was gesagt, dass ich als Leserin nicht verstand, es ist ohne irgendeinen Zusammenhang. Und auch nur kurz eingeworfen, sodass keine Entwicklung für das Ende stattfindet. Das Ende wirkt nicht nur deshalb etwas gekünstelt erstellt auf mich, auch dass alle Leute (verrate nicht, wer) plötzlich alle miteinander gut sind und sich Paarungen bilden. Auch da fand nicht wirklich eine Entwicklung statt. Es gab da minimale Szenen, wo ich schon erraten habe, dass das als Paarschaft endet - das hat die Autorin in meinen Augen nicht rätselhaft geschrieben -, aber da fehlt für mich der Mittelteil bis es zur Paarschaft kommt.


Fazit:
Das Buch kam am Samstag Vormittag (gestern) an und ich habe es am selben Tag ganz durchgelesen. Es ist eine kurze und gute Unterhaltung, dennoch wurde ich enttäuscht. Ich habe mir den Verlauf ganz anders vorgestellt. Aber das bewerte ich nicht. Ich finde es unfair, dass viele Leser das tun. Was können die Autoren oder die Geschichte für ihre eigenen Erwartungen und Vorstellungen? Erwartungen und Vorstellungen können nie mit der Realität übereinstimmen, das ist genau ihr Wesen! Es ist unsere Fantasie und kein Wissen. Wir hoffen, dass die Realität an unsere Vorstellungen ran reicht, aber darauf bestehen können wir nicht. Und das zu bewerten ist völlig daneben! Es kommt darauf an, ob gezielt bestimmte Erwartungen geweckt werden, durch Klappentexte - das kommt auch vor, das unterliegt dann auch eher einer Käufer-/Lesetäuschung. Das ist etwas anderes und eher selten der Fall.

Nicht nur einige Beziehungen zueinander sind künstlich erstellt, sondern auch viele kleine Szenen und einiges Gesprochenes, das gar nicht natürlich sein kann, es sei denn, diese Personen besitzen hellseherische Kräfte. (Weiteres in der Lese-Chronik)

Immer wieder wird in der Geschichte "Cinderella" eingeworfen, sodass ich das Gefühl bekam, es ist eine moderne Version des Märchens. Auch "Alice im Wunderland" spielt hier mehrfach eine Rolle und wird auch von den Charakteren aufgenommen. Es tauchen auch viele Metaphern auf, die berührend und poetisch zu lesen sind. Die Geschichte hat einiges vorhersehbares wie unvorhersehbares zu bieten. Und ich bin froh, dass ich nicht alles schon vornerein erkannt habe, sondern auch mal überrascht wurde.


Ein gutes Buch wird nicht unbedingt ein Bestseller. Und ein Bestseller ist nicht unbedingt auch ein gutes Buch. (Seite 75)

Genauso ist es. Wie oft schüttele ich den Kopf, weil angebliche Bestseller einfach nur Abklatsch von anderen Büchern sind und viele Fehler enthält. Während wirklich tolle Geschichten gar keine Aufmerksamkeit bekommen. Da ist auch wieder das Machtsystem am Werk, denn gerade Autoren, die alle Welt kennt, bekommen besondere Aufmerksamkeit und ich bekomme oft den Eindruck, dass ihre Bücher nur deswegen - wegen dem Bekanntheitsgrad der Autoren) auf die Bestsellerlisten landen, nicht wegen der Geschichten an sich. Das ärgert mich! Kleine Autoren haben hier das Nachsehen, egal, wie toll ihre Geschichten sind.

Ich wette, dieses Buch landet auch auf Bestsellerlisten, es wird ja alleine am und im Buch viel Werbung für die Autorin gemacht und ihr Vorwerk gelobt. Die Geschichte hier ist nicht schlecht, also nicht falsch verstehen, aber auf die Bestsellerliste gehört es trotzdem nicht. Leider. Gegönnt hätte ich es der Autorin und der Geschichte, aber es ist eben nicht herausragend. Leider. Ich finde das Auswahlsystem einfach nur unfair und machtverschoben.

Ich kann nur hoffen, dass meine Lesekameradinnen nicht allzu viel spoilern. Sie werden mit Sicherheit Sachen erwähnen, die ich absichtlich weggelassen habe. 😞 Aber darauf habe ich keinen Einfluss. Ich bin sehr traurig, dass ich der Geschichte keine 5 Sterne geben kann, ich habe ein ungemein großes Bedürfnis, das zu tun. Und bin auch an die Geschichte mit der Hoffnung darum rangegangen. Sehr schade! Aber wie mich die Geschichte trotz vieler Makel gut und kurzweilig unterhalten konnte und ich auch mal fünf gerade sein lassen möchte, vergebe ich noch 4 Sterne.

Eine leicht poetische Geschichte über Bücher und ihren Sinn, wie auch die Möglichkeit der Weiterentwicklung und das Finden um einen Platz im Leben. Es ist also nicht einfach eine typische Liebesgeschichte, es ist ein besonderer Mix aus allem. Nach mehr als 3 Stunden Lese-Chronik und Rezension beende ich das hier und hoffe, damit angeregt zu haben, das Buch zu lesen. Trotz allem. Trotz allem empfehle ich es von 💝 weiter!


"Dein Roman ist etwas ganz besonderes. Es hat nicht verdient, im Raum des Vergessens zu liegen. Er hat mich bewegt, und ich wollte, dass er auch andere Menschen erreicht, wenigstens in Teilen."
"Und wie ist es gelaufen?"
"Es war schön. Ich glaube, es hat einige ein bisschen glücklich gemacht für den Moment. Und das ist ja der ganze Grund, warum man liest. Man hofft auf Zeilen, die ein schönes Gefühl in einem wecken."

(Seite 226)


In der Lese-Chronik befinden sich die Fehler von mir ausführlich erläutert, ebenso wie die humorvollen Szenen und viele weitere Zitate zum Träumen.


🧐 Lesen auf eigene und schöne Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2982514722/



Ich bedanke mich beim Vorablese-Team und dem Verlag für das Buch! Ich habe zwei Wochen darauf hin gefiebert und wollte es unbedingt lesen. 🤓





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Veröffentlicht am 19.06.2021

Beim Hören verbrannt ...

Im Regen verbrannt
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Inhaltserzählung:
"Die Welt ist grausam."
"Nicht die Welt, die Menschen."

(Track 4)


"Du kannst sie nicht zurückholen. Und Rache ist eine hinterhältige, gemeine Geliebt. Sie verspricht dir Erlösung, ...

Inhaltserzählung:
"Die Welt ist grausam."
"Nicht die Welt, die Menschen."


(Track 4)


"Du kannst sie nicht zurückholen. Und Rache ist eine hinterhältige, gemeine Geliebt. Sie verspricht dir Erlösung, und reißt dich doch nur in den Abgrund."

(Track 4)


"Sie fordern Ihr Glück gern heraus, oder?"
"Ja, natürlich, dafür ist es da. Woher soll ich wissen, wie weit ich gehen kann, wenn ich nicht einfach gehe oder fahre."


(Track 10)


Autorin:
Vanessa Heintz wurde 1987 im saarländischen Saarlouis geboren und lebt heute in der Rosenstadt Zweibrücken. Ehrenamtlich unterstützt sie mehrere Menschen- und Tierrechtsorganisationen und ist Partnerin des Bündnisses "Gemeinsam gegen Menschenhandel".

Sprecher:
Schon seit dem jungen Erwachsenenalter schreibt Patrick Düppre Zeilen nieder, wobei für ihn die Musik immer die Nr. 1 war. Nun erweitert er seine Pallette und bringt im Rabenwald-Verlag seinen ersten Roman heraus. Dem Verlag ist er bereits durch die Titellieder der Liliana Reihe von Vanessa Heintz und dem Hörbuch zum ersten Teil "Im Regen verbrannt" verbunden. Neu erschienen ist der von Düppre geschriebene Song „Fire Dancer“, dem die Sängerin Pamela ihre Stimme leiht.


Bewertung:
Das Cover ist schlecht, diese zwei geteilten Bilder ...
kopfschüttel und der Titel, was soll der aussagen? Ich verstehe ihn nicht.

Die Eingangsmusik Rock mit Gesang ist merkwürdig, so unpassend. Währenddessen redet der Sprecher die Daten runter ... Die Kapitel sind auch mit dem Lied untertont, aber ohne Gesang. Past überhaupt nicht, was soll das?

Die Erzählung erfolgt zumeist über Merlin, ab dem ersten Drittel kommt die über Liliana dazu. Sie wird neben Merlin zur Protagonistin.

Ich verstehe nicht, wie zwei Menschen, die sich nicht lieben und nur streiten heiraten wollen. Und diese Ausrede, es wegen der Firma zu tun, ist Schrott. Merlin sagt ja noch ständig, er will Annamaria nicht heiraten. Sagt ihr aber, er liebe sie blabla. Heuchlerisch. Was für eine furchtbar respektlose und biestige Person Annamaria ist! Boah, und Merlin steht meistens daneben und sagt nichts dazu. Sie beleidigt den behinderten Vater, seine verschollene Schwester und hält ihn von seinem besten Freund Felix fern. Solche Menschen gehören in die Therapie und auf die Abschussliste, mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Merlin ist ein typischer naiver Mensch, der in einer gehobenen Gesellschaft logiert. Er fragt, wieso man diese Menschenhändler nicht aufhält. Ja, weil es Geld bringt! Wie dumm muss man sein? Eine Frage, die besonders bei Merlin immer wieder auftaucht.

Eine Szene, wo ich dachte "Ja, zeig's ihr!": "Aber bitte, bleibt auf deinem Geld sitzen und wir heiraten irgendwo in einer Scheune im Kuhmist." - "Gute Idee, machst du mir in der Hochzeitsnacht dann die Bäuerin oder die Kuh? Oder muss ich auch dann wieder den Acker allein pflügen?", fragte er zynisch.

Über Liliana möchte ich nichts verraten, sie birgt einige Überraschungen.



Viele unlogische Szenen im gesamten Verlauf. Ein Beispiel:

Merlin findet das Amulett seiner Schwester im Wald, wo sie zuvor hingegangen ist, mit Blut dran, aber wir erfahren nicht, dass er zur Polizei geht. Erst nach einem Absatzsprung. Der Zeitsprung ist undurchschaubar. Und dann hatte ein Fremde die Halskette? Merlin hatte sie doch! Und viele andere unlogische Szenen (Siehe Lese-Chronik). Ich dachte immer wieder HÄ? Und die großen Zeitsprünge verstärken das noch. Sie reißen einen aus der einen Szene heraus und setzen einen in die nächste Szene, die man nicht zuordnen kann. Auch viele Verhaltensweisen sind nicht nachzuvollziehen. Dadurch kam auch die Atmosphäre nicht richtig auf, wie es sein sollte.

Riesenaufreger, wie über Frauen gesprochen wird. Selbst Merlins Vater beleidigt Liliana andauernd. Nennt sie Schlampe, Nutte, Miststück, Biest etc. Widert mich sowas von an. Aber auch andere Männer und auch andere Frauen reden so. Das ist sehr wahrheitsgetrau. Und Merlin lässt sie einfach so reden. Männer und Frauen, die sowas geschehen lassen, sind nicht viel besser. Nur dass er hier strikt gegen die Menschenschänder vorgeht, immerhin.



Das Ende ist Friede, Freude, Eierkuchen - und was ist mit den ganzen Kerlen???? Nur nicht wieder großer Sprung, auch ein Ende mit offenen Fragen.

Als ich die Stimme des Sprechers gehört habe, dachte ich "furchtbare Stimme!" Zusätzlich spricht der Sprecher manche Figuren nicht nach Geschlecht. Das irritiert natürlich. An drei Stellen wiederholt der Sprecher dieselben Sätze. Mit der Zeit habe ich mich an den Sprecher gewöhnen können.


Fazit:
Eine Geschichte durchweg mit Irrungen und Wirrungen und abscheuliches Verhalten gegenüber Frauen. Das hat die Autorin auch sehr realistisch wiedergegeben. Furchtbare Geschichte, was auch gut ist, dass es an die Öffentlichkeit kommt - wie insbesondere mit Frauen umgegangen wird, ob von Männern oder Frauen selbst. Und das kommt wirklich sehr penetrant zum Ausdruck - das ist total ungewöhnlich. Das hat mich echt fertig gemacht. Leider sind hier durchweg haufenweise Logikfehler und unnachvollziehbares Verhalten sowie große Zeitsprünge, die irritieren und auch in nachfolgenden Szenen völlig orientierungslos lassen.

Als Hörbuch ist diese Geschichte nicht gut geeignet, mich hat es wahnsinnig gemacht. Ich werde nichts mehr vom Autor hören! Das war echt Katastrophe! Wegen der Geschichtsidee und deren realistische Umsetzung (mit Abzug der Fehler), auch was die Charaktere betrifft, gibt es
2,5 Sterne* (auf 3 Sterne gesetzt) von mir. Absolut nichts für schwache Nerven und naive Menschen, die in ihrer Heile Welt-Blase leben.



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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2021

Band 1 und 2, da es die hier nicht einzeln gibt

Black Heart. Komm, ich erzähl dir ein Märchen von Gut und Böse
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Bewertung Band 1:
Das Cover ist wirklich schön, wie die der ganzen Reihe. Man erfährt nichts zur Geschichte, was auch nicht nötig ist. Allerdings verstehe ich den Titel gar nicht. Was für ein Märchen? ...

Bewertung Band 1:
Das Cover ist wirklich schön, wie die der ganzen Reihe. Man erfährt nichts zur Geschichte, was auch nicht nötig ist. Allerdings verstehe ich den Titel gar nicht. Was für ein Märchen? Gut und Böse? Wann? Wo? Der Klappentext ist total einseitig, sodass man nicht mit den drei Handlungssträngen und den zwei Jahrhunderten rechnet.


Ohne die recht informationslosen Rezensionen hätte ich nicht alles an Fakten zusammenführen können. Alleine alle Namen behalten, fand ich schwer. Und wer was ist. Schon da wird mir schwindelig.

Zwei Jahrgänge: einmal 1768 und einmal 2018; dabei sind bei 2018 zwei verschiedene Handlungsstränge dabei:

Louisa lebt 2018 in Düsseldorf und steht vor ihrem achtzehnten Geburtstag. Dort trifft sie auch Alexander, ein Gestaltwandler, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das blinde Mädchen Freya begegnet 1768 dem Wächter Mikael in Norwegen. Hier gefällt mir vor allem die Sprecherstimmen der Beiden und die Atmosphäre des Verlaufs.

Zwei junge Männer, die nach der bereits verstorbenen Freya suchen. Den Teil habe ich sinngemäß nicht verstanden. Das hätte auch rausgenommen werden können, es ist, als füllt es einfach ein wenig die Geschichte. Eine Leserin schreibt, sie sind gestaltlos geschildert, sie seien jedenfalls keine Menschen. Eine andere Leserin schreibt, es ist ein Polizist und sein Kollege. Ah ja, jetzt bin ich genauso schlaulos (doch, das Wort gibt es, seit jetzt!).


Die Geschichte ist in den Ich-Erzählungen der Protagonisten erzählt. Ich bin mit allen nicht besonders warm geworden, weil das Befassen mit den Figuren einfach viel zu kurz ist. Anders wäre es, wenn die Autorin sich auf zwei Protagonisten beschränkt hätte. Aber so viele bei der Kürze ...

Zu Beginn habe ich die ganzen Stränge in Verbindung nicht verstanden, das kommt nach und nach, was die miteinander zu tun haben. Aber auch nicht alle. Was Freya persönlich mit Louisa und Mikael mit Alexander zu tun hat, ist offen. Eine frühere Ahnin? Wieso diese zwei Männer auf der Suche nach Freya sind, ist auch offen. Eigentlich ist alles offen. Die einzige Verbindung ist die Magie. das war's.


Auch sind für mich viele Fragen offen:

Die Eltern benehmen von Louisa sich echt merkwürdig, als ob sie sie abgeben würden und nie wiedersehen. Sie verabschieden sich mit Worten und Umarmungen, was auch Louisa stutzig macht. Warum flieht sie plötzlich vor Alexander? Ich kapiere es nicht. Und auch das Verhalten der Eltern wird nicht mehr erklärt.

Ich weiß auch nicht, was das alles mit Märchen zu tun haben soll - ob Adaption oder nicht. Was soll das denn für ein Märchen sein?


Zwei Sprecher und zwei Sprecherinnen. Ich fand sie recht gut, die/den einen etwas besser als die/den anderen. Vier und fünf Sterne für alle Sprecher. Sie sprechen sehr lebhaft und so hört es sich recht schnell.


Fazit:
Ich verstehe die große Begeisterung hier nicht. Naja, wenn man auf so separate Handlungen und viel Offenem steht, sicher. Aber so lockt natürlich Band 2, und sicher auch dann Band 3 und 4. Das erinnert mich an "Die Grimm-Chroniken", die auch sehr kurz sind. ich weiß nicht, wie teuer die vier Teile hier sind, die andere Reihe ist unverschämt teuer. Wozu sonst streckt man die Geschichten so derart?

Den Auftakt von der Autorin „Für alle, die noch auf ihren Hogwartsbrief warten.“ ist für mich überhaupt nicht passend. was hat das bitte mit Hogwarts und der Harry Potter-Welt zu tun??



COVER/AUFMACHUNG ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐

HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHER/INNEN ⭐⭐⭐⭐ und ⭐⭐⭐⭐⭐


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Bewertung Band 2:
Das Cover ist wie die ganze Reihe super gestaltet. Der Klappentext ist wieder zu einseitig erfasst.

Und direkt geht es mit einem neuen Charakter los? Ich habe erst nach der Hälfte erfahren, wer sie ist. Asalea heißt sie. Bei dem Mann, Melvin (Melva gesprochen), kommt der Name direkt am Anfang. Was die beiden jetzt mit den Anderen zu tun haben, ist schon wieder rätselhaft. Statt Fragen beantwortet zu bekommen, tauchen mehr Fragen auf. Was ich auch nicht verstehe, ist, wo sind die beiden Männer aus Teil 1, die Freya gesucht haben? Stattdessen gibt es jetzt ein neues Duo.

Diesmal sind es drei Sprecher; Günter und Amina wie in Band 1. Jamila ist neu. Der Sprecher zu Mikael ist nicht so gut wie der in Band 1. Auch Freyas Aussagen sind anders. Sehr schade.


Fazit:
Ich breche ab hier die Reihe ab. Zu viel Durcheinander und offene Fragen. Da ich jetzt zwei Bände durchhabe, kann ich Charaktere und Geschichte etwas besser bewerten, aber auch nicht vollständig. Dafür müsste man echt alle Bände kennen.


"Du denkst, ich sollte es gewohnt sein, Leben auszulöschen, oder? Aber das bin ich nicht. Es wird nicht weniger schrecklich, nur weil man es regelmäßig macht."

(Track 34)



COVER/AUFMACHUNG ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐,🌠

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐,🌠

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐,🌠

CHARAKTERE ⭐⭐,🌠

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHER/INNEN ⭐⭐⭐⭐




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