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Veröffentlicht am 11.06.2021

Leider überwiegend Krimis und nicht immer eiskalt

Eiskalte Thriller Box
1

Bewertung:
Das Cover ist echt super! Ich dachte sofort an Horror-Geschichten oder an blutige Thriller. Hier kommen aber eher Krimis zutage, was nicht so mein Fall ist. Ich finde Krimis meistens zu tempo- ...

Bewertung:
Das Cover ist echt super! Ich dachte sofort an Horror-Geschichten oder an blutige Thriller. Hier kommen aber eher Krimis zutage, was nicht so mein Fall ist. Ich finde Krimis meistens zu tempo- und spannungslos. Die Idee mit einer Genre-Box finde ich toll, sowas müsste es öfter geben. Gibt es ja auch bei DVDs.

Um zu wissen, um welche Geschichten es sich handelt und worum es in ihnen geht, setze ich direkt die Klappentexte dazu:


Fall 1: Michael Tsokos - Kaltes Land
Berlin, Treptowers, BKA-Einheit „Extremdelikte“: Ein Anruf reißt Rechtsmedizinerin Sabine Yao jäh aus ihrem Arbeitsalltag im Sektionssaal. Ihre seit Tagen verschollene Tante wurde im Umland von Kiel tot aufgefunden. Die Kollegen in der Kieler Rechtsmedizin, darunter auch Yaos ehemaliger Lebenspartner, gehen von einem unnatürlichen Tod aus. Yaos Chef, Professor Paul Herzfeld, führt einige Telefonate mit der Kieler Staatsanwaltschaft, um ihr sehr unbürokratisch Akteneinsicht in den Todesfall zu gewähren. Noch am selben Abend reist die Berliner Rechtsmedizinerin zu ihrer Familie nach Kiel. Ausgerechnet ihre introvertierte, allein lebende Tante Johanna soll ermordet worden sein? Und während Yao erkennt, wie wenig sie doch von ihrer Tante wusste, schließt sich um sie ein Kreis gnadenloser Gewalt ...


Meinung dazu:
Ich hatte zuvor noch keines der Bücher vom Autor gelesen oder gehört, soweit ich mich entsinne. Daher kenne ich die Rechtsmedizinerin und ihre Vorgeschichte, die wohl in anderen Büchern präsent ist, nicht. Ihre beruflichen Anfänge wird hier aber kurz übersichtlich erzählt. was ich auch sehr gut finde, da das ja eine eigene Geschichte ist und sogar eine neue Reihe. Wenn man da dann eine altbekannte Protagonistin nimmt, muss man den Leser/Hörer auch ein paar Informationen bieten. Man kann ja nicht erwarten, dass man dafür alle anderen Bücher liest, die nichts mit der Reihe zu tun haben. Die kurze Einweisung ist dem Autor im Bezug ihrer Ausbildung gelungen. Aber was ihre Beziehung zu diesem Markus angeht, ist es wie aus dem Nichts für Hörer wie mich. Sie tragen einen Konflikt aus, den man nur kennt, wenn man die entsprechenden Bücher zur Protagonistin gelesen/gehört hat. Sowas finde ich nicht gut, da es ja - wie bereits erwähnt - eine eigene Reihe ist.

Es fiel mir etwas schwer, bei der Geschichte zu bleiben. Warum? Wegen der Sprecherin. Sie macht lange Sprechpausen, sodass ich dachte, mein Gerät stockt. Aber zwei anderen Hörern (die sich gemeldet haben) ist das auch aufgefallen. Das war irritierend, weil das stetig vorkommt. Ich muss abgesehen davon schreiben, dass die Sprecherin recht ... nicht gelangweilt, aber eintönig spricht. Sie spricht das so ohne Lebendigkeit herunter. Ich fühlte mich, als ob ich einen laaaangen Vortrag anhöre. Mir fehlte die Lebendigkeit in der Erzählung und die verschiedenen Tonlagen der Stimme. Ihre Erzählung wurde in den letzten Kapiteln etwas lebhafter, aber das hat dann auch nicht geholfen. Dafür ging dieses Monotone zu lange. An sich stimme ich der Meinung meiner Hör-Kumpanen zu, dass die Stimme zum Fall passt. Aber ich fand es mühsam, die Geschichte zu hören.

Leider kein Thriller, sondern ein Rechtsmedizinischer Krimi. Die rechtsmedizinischen Details finde ich gut gelungen. Die Protagonistin ist hier wirklich eine Ein-Frau-Unterhaltung. Sie ist sehr präsent im Mittelpunkt, die Nebencharaktere existieren fast gar nicht. Mir war das egal, es ist weder schlecht noch gut, nur halt auffällig für mich.

Außerdem hat es mir an der Geschichte an sich an Spannung gefehlt. Das war mein großes Problem. Für mich langweilige Geschichte + monotone Sprecherin = 2 Sterne. Es tut mir ehrlich leid. Ich bin auch enttäuscht, dass es kein Thriller ist. In einer Thriller-Box erwarte ich das natürlich.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐,🌠

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE 0,🌠

SPRECHERIN ⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐



Fall 2: Daniel Holbe - Der Fleischer
Carlo Zingka, ein Profiler aus Berlin, wird in seine Heimatstadt versetzt, weil sich dort ein Serienmörder herumtreibt. Immer wieder redet man hinter vorgehaltener Hand über Kannibalismus, und immer wieder tauchen Leichenteile auf, die diesen Verdacht bestätigen. Noch hält die Polizei aber den Deckel drauf. Doch immer wieder verschwinden Menschen, spurlos, und das seit über 20 Jahren. Ist es tatsächlich derselbe Mörder, der da sein Unwesen treibt? Ist es jemand, der die nahe gelegene Fleischfabrik für sein Unwesen missbraucht? Und warum findet man gehäutete Körperteile, an denen das Fleisch aber noch erhalten ist? Den Ermittlern kommt ein grauenhafter Verdacht ...


Meinung dazu:
Die Bücher des Autors kenne ich, habe aber noch keines gehört oder gelesen.

Der Sprecher ist mir angenehmer als die Sprecherin in Fall 1. Er spricht nicht monoton, sondern nutzt seine Stimmlagen. Zu Beginn eher verhalten, und später immer lebhafter. Eine richtige Entwicklung findet hier statt. Gefällt mir sehr gut. Auch der Fall und die Charaktere nehmen mich mit. Hier habe ich auch nicht das Gefühl, was verpasst zu haben, aus der Vergangenheit der Charaktere - anders als in Fall 1. Und es kommt hier auch Spannung auf, bei der Suche nach dem Mörder.

Gegen Ende hat mich die Erzählform verwirrt. Erst spricht der Protagonist, dann wird über jemand erzählt, dann der Täter? Das geht alles so nahtlos über, dass ich das nicht auseinanderhalten konnte. Und plötzlich war es vorbei. Das ist das Ende? Ich bleibe verwirrt zurück und hat mich noch in Fall 3 beschäftigt.

Es ist eher ein dunkler Krimi, aber wegen der Spannung und der Charaktere hat er mir gefallen, außer das Ende.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐



Fall 3: Ursula Poznanski - Blutkristalle
Ella ist für Wolfram bestimmt, das weiß er, seit er sie das erste Mal gesehen hat. Und das wird auch Ella bald begreifen, dessen ist Wolfram sich sicher. Seit vier Jahren hat sie keine feste Beziehung mehr gehabt, dafür hat Wolfram gesorgt – mit soviel Nachdruck, wie eben nötig war.

Doch seit drei Monaten gibt es Paul, und bei ihm versagen alle Mittel, die bisher zum Erfolg geführt haben. Paul weicht Ella nicht von der Seite, er schirmt sie vor Wolfram ab, er ist ein lästiges Hindernis auf dem Weg zum Glück. Als er gemeinsam mit Ella eine mehrtägige Winter-Wanderung plant, wittert der Stalker seine Chance. Er wird Ella retten, in mehr als nur einer Hinsicht.


Meinung dazu:
Von der Autorin habe ich "Erebos" gelesen und "Thalamus" gehört. Sie ist für ihre komplexe Geschichten bekannt. Hier war ich ja echt gespannt, wie sie das bei einer kurzen Geschichte hinbekommt.

Mich hat der vorige Fall noch beschäftigt, und hier war ich erstmal irritiert; mit wem spricht Wolfram da? Bis ich gemerkt habe, dass das seine Stimme im Kopf ist, die ihn quält. Um welche es sich handelt, verrate ich nicht. Die Erzählung ist in der Erzählform über Wolfram, überwiegend. Auch über Ella gibt es zwischendurch zu hören.

Ganz anders als die vorigen Fälle, da es hier nicht um Ermittlungen geht, sondern um Wolframs Besessenheit, die die Geschichte ausmacht. Überraschend, wie der Verlauf sich wendet. Das Ende bleibt ziemlich offen, als ob noch ein Band 2 folgt ... schade. Die Charaktere bleiben auch eher flach, da erfolgt keine kurze Beschreibung. Sie sind da und fertig. Aber eine tolle Idee, die auch etwas beklemmend umgesetzt ist. Ist schon eher ein Thriller.

Der Sprecher spricht etwas gestellt, haucht fast nur. Vor allem zu Beginn, das wirkt auf mich unnatürlich. Mit der Zeit spricht er natürlicher und es gefiel mir insgesamt gut.

Was die Geschichte mit dem Titel zu tun, verstehe ich nicht.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐,🌠

GENRE ⭐⭐⭐⭐

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐



Fall 4: Veit Etzold - Winter des Wahnsinns
Ist es Zufall, der Professor Charles Ward in einer alten Buchhandlung zu einem gebrauchten Reiseführer greifen lässt, der mit seltsamen Notizen kommentiert wurde? Als Fan von HP Lovecraft ist der Professor sofort Feuer und Flamme für die Geister-Geschichte, die die Notizen erzählen:

Auf einem mysteriösen Berg in Schottland soll der Geist des für seine Grausamkeit bekannten »schwarzen Prinzen« umgehen – und wenn man den Berg exakt am 21.12. aufsuche, so würde der Geist des Prinzen Einblick in kosmische Geheimnisse gewähren, die kein Mensch zuvor erfahren hat. Doch als Professor Ward versucht, mehr über den Mann herauszufinden, der die Notizen verfasst hat, öffnet er damit dem wahren Horror die Tür zu seinem Leben …


Meinung dazu:
Hier kenne ich zwar auch die Bücher des Autors, habe aber keines davon gelesen oder gehört. Der Klappentext hier irritiert; da steht, Ward greift zu einem Reiseführer, aber dass es eine Geistergeschichte mit Lovecraft's Notizen ist, wird übersprungen und als Fakt dann einfach wiedergegeben. Ich musste das dreimal lesen, weil ich mich fragte, warum Reiseführer dran steht und was das mit Lovecraft zu tun hat. Das kommt direkt danach. Ich kann es nicht besser erklären, man muss es einfach lesen, das fällt auf.

Ich kenne natürlich den Lovecraft-Autor, aber habe nie etwas von ihm gelesen. Ich kann mit ihm hier gar nichts anfangen. Für Lovecraft-Fans sicher allgemein interessant.

Der Sprecher spricht gut, allerdings ist die Geschichte richtig langweilig. Schlimmer als Fall 1. Ich musste mich richtig durchquälen - vor allem: was hat das mit Thriller zu tun??? Für mich ist das nicht mal ein richtiger Krimi, eher ein leichter Roman-Krimi. Gehört definitiv nicht in diese Box.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐

ERZÄHLSTIL ⭐

HANDLUNG ⭐

CHARAKTERE ⭐⭐

GENRE 0,🌠

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐



Fall 5: Lisa Jackson - Revenge
Als Kinder erleben Lucy und ihre Geschwister, wie ihre Mutter beinahe ermordet wird. Lucys Aussage bringt den damaligen Geliebten der Mutter, Ray, hinter Gitter – doch er beschuldigt Lucy, die wahre Mörderin zu sein.

Jahre später kommt Ray frei. Lucy weiß, dass er hinter ihr her ist, und sucht Zuflucht in einer Blockhütte in den verschneiten Bergen Oregons. Aber sie ahnt, dass sie nicht länger davonlaufen kann. Nicht vor ihm – und nicht vor den grausamen Ereignissen jener Nacht, an die sie sich erst jetzt nach und nach erinnern kann …


Meinung dazu:
Hier habe ich keine Erinnerung mehr, was ich von der Autorin gelesen habe.

Wow, hier geht es schon aktionsreich los. Die Sprecherin bringt dazu noch richtig Tempo rein, richtig gut! Die Erzählung wechselt von Vergangenheit und zu Gegenwart hin und her. Sowas mag ich sehr gerne, solange klar ist, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Das ist hier der Fall. Allerdings wechselt in der Vergangenheit die Szenen vor dem Mord und nach dem Mord. Verwirrt mich etwas ...

Lucy nimmt einfach ihre Tochter und fährt weg. Ihr Exmann ist verständlicherweise in Sorge. Lucy hat ihm nicht mal eine Nachricht hinterlassen oder ihm dazu persönlich gesprochen. Ein Unding!! Und ihre Schwester lässt ihn unhöflich abblitzen. Mich hat das sauer gemacht und der Mann tat mir leid. Er klappert alle Geschwister ab, um zu erfahren, wo die beiden stecken. Ich verstehe nicht, wieso Lucy das Kind mitschleppt, obwohl die Kleine nicht will und das auch mehrfach sagt. Was soll das??? Ist mir unverständlich und macht mich wütend.

Es gibt auch einen Logikfehler, den auch eine meiner Hör-Kumpanin aufgefallen ist; es hätte sich der Fall leicht aufklären lassen (verrate nichts genaues), wurde es aber nicht. Mich hat das etwas gestört. Die Hör-Kumpanin meinte, dass dann natürlich nicht diese Geschichte entstanden wäre ... aber genau das wirkt dann auch auf mich etwas künstlich unnatürlich. Gezwungen.

Die Auflösung ist für mich nicht überraschend, es ist nicht besonders rätselhaft, wer für den Mord nicht verantwortlich ist. Überraschend ist eher, wer der Mörder schließlich ist und was für ein Motiv es gibt. Was ist also passiert, das kommt am Ende heraus. Was zwischen ihr und ihrem Exmann vorgeht, ist für den Hörer unverständlich ... das kommt aus dem Nichts, ihre Versöhnung und die Klärung des Konflikts.

Trotz der Kritik für mich der Beste Fall!


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐,🌠



Fall 6: S. K. Tremayne - Augen ohne Licht
Eine Frau erwacht in einem vollkommen dunklen, stillen Raum. Es ist ihr unmöglich festzustellen, wo sie ist. Da keinerlei Licht an ihre Augen dringt und ihre Ohren nicht das geringste Geräusch wahrnehmen, fragt sie sich in ihrer Panik, ob sie erblindet oder plötzlich taub ist. Ganz langsam aber kann sie winzige Unterschiede in der Finsternis erkennen; winzige Lichtmengen scheinen sich manchmal in den Raum zu verirren. Sie weiß jetzt, sie muss weg von diesem schrecklichen Ort. Aber wer hat sie dort hingebracht? Wer hält sie gefangen? Und warum?


Meinung dazu:
Die Bücher des Autors kenne ich auch, habe bisher aber nichts von ihm gelesen oder gehört.

Die Sprecherin gefällt mir sehr, sie spricht deutlich im Ausdruck. Eine richtige Ein-Frau-Show, die auch hervorragend zu der Ein-Frau-Protagonistin passt. Die Protagonistin beschreibt ausführlich ihre Gefühle und Gedanken. Es passiert lange allerdings nichts. Die Erzählform ist in der Ich-Erzählung der Protagonistin.

Ich habe mir etwas total anderes vorgestellt. Ich kann hier nicht mal meine Meinung darlegen, weil alles Spoiler wäre. Jedenfalls hat es spannend angefangen und trat zunächst auf der stelle und dann wird eine Geschichte erzählt, die ich überhaupt nicht erwartet habe. Richtig mitnehmen konnte sie mich auch nicht. Die Idee an sich ist super, der Autor hat hier viele Möglichkeiten verpasst. Sehr schade. Im letzten Drittel wollte ich es nur noch hinter mich bringen. Die Theorie der Protagonistin, wieso, weshalb, warum ist typisch und zum Kopfschütteln. Daher auch total nachvollziehbar, wie sie darauf kommt. Aber es kommt scheinbar doch anders ...

Das Ende habe ich nicht verstanden. Ich kann das aus Spoiler-Gründen nicht näher erläutern, aber auch die Rückmeldung einer Hör-Kumpanin, die mir Infos zu meiner Frage gegeben hat, konnte mich nicht befriedigen. Habe immer noch Fragezeichen im Kopf. 😂


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐

SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐



Fazit:
Fall 1: Michael Tsokos - Kaltes Land 💽 Ein Rechtsmedizinischer Krimi ⭐⭐

Fall 2: Daniel Holbe - Der Fleischer 💽 Ein dunkler Krimi ⭐⭐⭐⭐

Fall 3: Ursula Poznanski - Blutkristalle 💽 Ein Psychothriller ⭐⭐⭐⭐

Totaler Flop 👎 Fall 4: Veit Etzold - Winter des Wahnsinns 💽 Eher schwacher Romankrimi ⭐

Mein Favorit 👍 Fall 5: Lisa Jackson - Revenge 💽 Ein richtiger Thriller ⭐⭐⭐⭐,🌠

Fall 6: S. K. Tremayne - Augen ohne Licht 💽 Ein leichter Thriller ⭐⭐⭐

(Hier sind auch die Sprecherinnen, die mir von allen am besten gefallen haben = Fall 5 und 6 ⭐⭐⭐⭐⭐)


COVER ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐


Insgesamt eher eine Krimi-Box, als eine Thriller-Box. Für mich als Thriller-Fan sehr enttäuschend. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich nicht beworben und stattdessen hätte ein Krimi-Fan meinen Platz einnehmen können. So eine falsche Deklaration ist echt unschön, da es viele gibt, denen Thriller zu heftig sind und lieber Krimis lesen und hören. Diese Bewerbung hat sie mit Sicherheit abgeschreckt, von einer Leserin weiß ich das sicher. Weil eben der Eindruck gemacht wird, es seien alles Thriller. Und andersherum enttäuscht es Thriller-Fans wie mich, die ungern Krimis lesen und hören. Das sind zwei verschiedene Bereiche, auch wenn sie als ein Genre gekennzeichnet sind. Und dann noch "Eiskalte Thriller-Box" - als Wortspiel passt es zum ersten Fall, aber ansonsten ...

Und irgendwie haben es die meisten der Fälle geschafft, mich auf irgendeine Weise zu irritieren Und/oder zu verwirren. Ob Sprechweise, fehlende Entwicklungen oder saloppes Ende ... Ich scheine einfach auf diesem Wirr-Niveau festzustecken. 😂 🤷 🙈



Trotzdem bedanke ich mich 💖lich beim Audiobuchverlag und dem Lovelbooks-Team für die Box. Hörrunden sind für mich immer etwas besonderes, auch weil sie wenig vorkommen. Die Box wandert zu einer Lese-Freundin, die sich auch bewerben wollte, aber wie ich zu Beginn, unsicher war, wegen der Kürzungsfrage und weil die Box als Thriller gekennzeichnet ist - sie liebt nämlich Krimis. Also genau ihr Fall. 😉





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Veröffentlicht am 11.06.2021

Gefangene Liebe? Gefangenes 🧠 ist der Tatbestand!

Faithful - Gefangene Liebe
0

Klappentext:
Entführt. Verkauft. Gefangen.

Anstatt mit netten Leuten einen ausgelassenen Abend zu verbringen, wird Faith betäubt und findet sich in ihrer neuen persönlichen Hölle wieder - einem Sexclub.
Erworben ...

Klappentext:
Entführt. Verkauft. Gefangen.

Anstatt mit netten Leuten einen ausgelassenen Abend zu verbringen, wird Faith betäubt und findet sich in ihrer neuen persönlichen Hölle wieder - einem Sexclub.
Erworben von einem Mann mit verhängnisvoller, gefährlicher Ausstrahlung hofft Faith dennoch, in Sicherheit zu sein. Denn sein Versprechen ist eindeutig. Er will nichts tun, was sie nicht auch will.
Doch sein Handeln ist ein Widerspruch in sich: Dominierend und besitzergreifend achtet er doch auf ihr körperliches und seelisches Wohl. Dabei ist alles, was sie sich erwünscht, Freiheit und Unversehrtheit. Ein Leben mit einer Zukunft statt einem Leben in einem Sexclub.
Was verbirgt der mysteriöse Fremde vor ihr?
Kann sich Faith aus den kriminellen Machenschaften befreien und vor allem: Will sie das überhaupt noch?

Eine Geschichte um Verrat, Macht - und die große Liebe?

(Anmerkung von mir: 🤣 🙈 🤦 💩)


Autorin:
Samantha J. Green schreibt Liebesromane, in denen sie immer ein für sie wichtiges Thema behandelt. Wenn jemand sie fragt, was genau sie schreibt, lautet ihre Antwort stets gleich. Es ist dramatisch, oft steckt eine Spur Thrill mit darin und man darf nicht prüde sein.

(Anmerkung von mir: Gewalt gegen Frauen ist es sicher nicht! Gut gemacht! 👏)

Das Schreiben ist ein Teil von ihr, den sie niemals aufgeben wird. Vielleicht wird sie irgendwann nicht mehr veröffentlichen, wenn sich die ganze Arbeit nach dem Schreiben finanziell nicht mehr lohnt. Doch dann will sie ihre Bücher den Menschen, die weiter lesen wollen, so zukommen lassen. Mit allen Fehlern, einfach nur die rohe Geschichte, die aus ihr herausfließt. Doch schreiben wird sie, bis sie ihre Hände nicht mehr gebrauchen kann.


Bewertung:
Das Cover ist nichts. Wenn ich Cover-Käuferin wäre, hätte das keine Chance. Ich mag es nicht, wenn Menschen in Fotos gesetzt werden, sieht bäh aus. Schon der Klappentext lässt einem die Wahl; 🤣 oder 😱 !

Die Geschichte ... 😶 was ihr wissen müsst ist, dass ich eine sehr gute Rezi zu dem Buch gelesen habe. Dort kritisiert die Leserin - wie ich es immer tue - die Behandlung von Frauen. Auch kritisiert sie, dass das für sie kein Dark Romance-Roman ist mit all der Vergewaltigungen, Missbrauch, Mord, Menschenhandel etc. und dass es als Bestseller in Liebesromane für Junge Erwachsene ein total verkehrtes Bild vermittelt, Gewalttaten-unterstützend. Hier ist es ja als Thriller sortiert, wo es auch hingehört. Mich hat die Rezi so neugierig gemacht, obwohl sie genau die Punkte kritisiert hat, die ich sonst auch kritisiere. Es gibt aber auch positive Aspekte ihrer Rezi und so entschloss ich mich, das Buch auszuprobieren - immer im Hinterkopf, dass es eine Geschichte ist, die ich sonst immer abbreche. Und so kam es auch.

Die Erzählung ist in Ich-Form bei Faith und Jerome, wobei Faith im Mittelpunkt steht. Schon bei Seite 2 kam mir der Gedanke abzubrechen. 😆 Ernsthaft! Sie biedert sich so an ... 🤮 Faith ist echt naiv und lässt sich wie ein Stück Fleisch von Männern behandeln. Auch als angebliche Jungfrau ist sie unglaubwürdig. Sie sagt, denkt und tut Dinge, die keine Jungfrau so mega freudig - und schon gar nicht nach Missbrauch - sagen, denken und tun würde ...

Der Mann-Part Jerome ist typisch Macho, hat auch eine sanfte Seite, rettet Faith vor seinem grauenhaften Partner ... Hier konnte mich die Autorin auch nicht überzeugen.

Die Grundidee (was die Gewalt gegen Frauen betrifft, nicht dieser romantisierte 💩) finde ich sehr gut, da das keine fiktiven Themen sind, nur die Geschichte hier ist fiktiv. Aber täglich werden weltweit Frauen unter Drogen gesetzt, vergewaltig, geschlagen, und anders missbraucht. Ein sehr wichtiges Thema - eines der wichtigsten in diesem Männer-System, in dem wir leben! Und das dann so unrealistisch und unglaubhaft umzusetzen ... nicht alles ist verkehrt geschrieben, das stimmt nicht! Das wäre unfair von mir zu behaupten. Aber die Charaktere, besonders Faith als Jungfrau und ihre Handlungen sind sehr fern der Realität. Und auch die Beziehung zu Jerome hätte mehr Fakten gebraucht. Faith reflektiert zwar zweimal, dass sie vielleicht unter dem Stockholm-Syndrom leidet, aber auch für sich nur als Frage. Dennoch ist der Verlauf unglaubwürdig in meinen Augen. Ich möchte da nicht zu detailliert eingehen, ich habe ein paar Dinge in die Lese-Chronik gesetzt.

Das Ende soll laut der Leserin beschriebener Rezi ein künstliches (von mir gesetzt) Happy End haben. Friede-Freude-🤦 Da ich bei Seite 113 abgebrochen habe, habe ich das nicht mitbekommen. So ein Unglück! 🥳



Fazit:
Ich war auf das Buch und den wahrscheinlichen Abbruch vorbereitet, dennoch tun mir die 10 € dafür weh. Und leider finden die meisten Frauen solche erniedrigen Bücher auch noch toll! Für mich als vernünftig denkende Frau, die wie die meisten Frauen unter diesem Männer-System leiden und Gleichberechtigung fordern, unverständlich. 🤦 Ein Armutszeugnis, dass Frauen solche Bücher schreiben und lesen. Aber das zeigt auch, wie tief wir in diesem System stecken und wie alltäglich es für uns Frauen ist, dass wir viele Dinge einfach nicht merken und reflektieren. (Wie oft musste ich das bereits in Rezensionen angeben ... traurig - never ending story)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2699322057/





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Veröffentlicht am 09.06.2021

Wieder das übliche Männer-System ... 🙄 aber realistisch in einem bildgewandten Setting umgesetzt 🥰

Coral & Pearl
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser Volk. Beides schön genug, um den Hals einer Königin zu schmücken. Doch Perlen schätzt man ihres Schimmers, ihrer Form und ihrer Perfektion wegen. Bei Korallen ist es anders. Sie wachsen verdreht. In ihrer natürlichen Form würde sie kaum jemand als schön bezeichnen.

Jede der varenianischen Frauen war mit einer einzigartigen Haarpracht gesegnet – von glatt bis lockig, von flachsblond bis tiefschwarz – und unsere Haut schimmerte samtig und gesund, in Farbtönen von golden bis zu poliertem Kupfer. Doch in unserem Dorf wurde Schönheit nach einem höheren Maßstab gemessen. Die Gesichtszüge eines Mädchens mussten symmetrisch und wohlgeformt sein, der Teint rein, der Blick klar und wissbegierig, wenn auch niemals zu direkt. Die Erscheinung musste stets makellos sein, ganz gleich zu welcher Zeit und an welchem Ort Um wirklich aufzufallen, musste ein Mädchen nichts Geringeres als perfekt sein.
Denn in Varenia war es nicht nur bloßes Glück, wenn man ein schönes Mädchen war. In jeder Generation bestimmte die Schönheit darüber, welche von uns eine Prinzessin werden würde.

(Seite 9/10)


Autorin:
Mara Rutherford wurde als Drilling in Kalifornien geboren. Sie schloss ihr Studium an der University of London mit einem Master in Kulturwissenschaften ab. Ihre schriftstellerische Karriere begann sie als Journalistin, entdeckte jedoch schnell ihre Leidenschaft für das Schreiben von phantastischen Romanen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der als Diplomat arbeitet, hat Mara Rutherford bereits an vielen Orten auf der ganzen Welt gewohnt. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann in Serbien. Wenn sie nicht gerade schreibt oder ihren beiden Söhnen hinterherjagt, testet sie gerne die Grenzen ihrer Komfortzone.

Übersetzerin:
Diana Bürgel, geboren am 06. Januar 1984 in Freiburg im Breisgau.


Bewertung:
Die Gesamtaufmachung des Buches ist sehr gelungen und passt. Auch die Kapitel sind mit den Punkten vom Cover verziert, allerdings sieht es in schwarzweiß wie ein Sternenhimmel aus. Aber das macht nichts. Ich kann nur wieder über den Titel den Kopf schütteln. Der Originaltitel lautet "Crown of Coral & Pearl". Wieso übernimmt man den nicht ganz? Das werde ich nie verstehen.

Eine andersartige Karte, die dem Aufmachungsstil des Buches gleicht. Schön ist hier, dass sie persönlich zur Geschichte ist, es wird zum Beispiel ein Ankunftsort von Nor genannt. Das ist sehr unüblich. Gefällt mir sehr. Und die Karte ist sogar dreimal !!! abgebildet. 😆 In beiden Innenklappen und nochmal auf der Buchseite vor dem ersten Kapitel. Dreifach hält nochmal besser. 😂

Üblich, wie bei den meisten Klappenbroschüren, sind auch hier zwei verschiedene Klappentexte gedruckt: Einmal auf der Rückseite und einmal auf der Innenklappe. Oft gleichen sie sich in Sätzen und nur wenige Sätze sind anders. Hier sind die Texte grundlegend verscheiden, was ich auch begrüße. Wieso druckt man beide gleich? Das finde ich unnötig. Aber dann muss man auch aufpassen, nicht zu spoilern. Das ist hier leider der Fall, minimal zwar ... Die Texte sind nicht originell und nach dem bekannten Schema solcher Geschichten erstellt. 🥱 Leider kommt hier hinzu, dass man im Innentext erfährt, um wem es sich bei Nors "Schwärmerei" handelt. Im hinteren Klappentext wird kein Name genannt und - im Gegenteil - der Eindruck erweckt, es sei der Kronprinz Ceren. Liest man dann den Innen-Klappentext erfährt man den Namen des anderen Mannes. Sehr schade. Es ist sowieso schon sehr vorhersehbar geschrieben - wie üblich - aber hier hätte man noch in die Irre geführt werden können, indem man glaubt, Ceren sei der "Schwarm" und hätte dann in der Geschichte eine Überraschung erlebt. Naja, eine kleine. Denn in der Geschichte wird sehr vorhersehbar deutlich, wer der "Schwarm" ist, es kommt also gar keine Spannung auf. Aber dennoch hätte ich lieber nicht schon vor Aufschlagen der ersten Seite gewusst, wer dieser "Schwarm" ist. Dann ist er auch noch falsch, denn in beiden Klappentexten steht, sie lerne ihn am Hof kennen, das ist nicht der Fall. Da hat der Verlag nicht aufgepasst. 😐


"Ein Vareaner kann niemals auf See verloren gehen, denn er nennt das ganze Meer seine Heimat."
(Seite 467)


Die Erzählung basiert auf die Ich-Erzählform von Nor. Sehr einseitig zwar, aber mich hat das hier nicht besonders gestört. Ich denke, ich war zu abgelenkt mit den vielen Fehlern im Verlauf. Gelungen finde ich die tollen Namen, wirklich was besonderes. 👍

Wieder das typische Männersystem! 🙄 Steckt so tief in uns drin ... So einfallslos, immer wieder dasselbe System, das von Männern regiert wird und die Frauen sich dem zu beugen haben. Das wird von der Autorin sehr realistisch umgesetzte:

Sie hatte uns immer ermahnt, uns feminin zu geben, den Blick zu senken und zur Seite zu sehen, wenn man uns Komplimente machte, stets darauf zu achten, dass unsere Kleidung gut geschnitten und schmeichelnd, aber nie zu eng war. (Seite 85)

Ich wollte glauben, dass mein Wert über den Grad meiner Schönheit hinausging. Ich half dabei, unsere Familie zu ernähren. ich kochte und reparierte Fischnetze. Ich handelte geschickt auf dem Markt. Trotzdem war es Zadie, die unserer Familie den Brautpreis einbringen und damit dafür sorgen würde, dass wir über Jahre hinweg genug zu essen und anzuziehen hatten. Alles dank ihrer Schönheit.
Schönheit ist Macht, hatte Mutter uns so lange vorgebetet, bis es klang wie: Der Himmel ist blau. Oder: Wasser ist nass. (Seite 85)

Eine Ehre nannten sie es. Die Auserwählte zu sein, schön zu sein, vorteilhaft zu heiraten. Doch so sollte Ehre nicht aussehen: ein verängstigtes Mädchen auf den Knien, das darum flehte, verschont zu werden. (Seite 102)

"Du warst immer schön, Nor. Diese Narbe auf deiner Wange? Den meisten im Dorf fällt sie nicht einmal auf. Sie ist nicht der Grund dafür, warum die Ältesten nicht dich, sondern mich gewählt haben. Sie haben sich für mich entschieden, weil sie geglaubt haben, dass ich bei ihren Plänen mitspiele, dass ich dem Prinzen eine gehorsame und unterwürfige Frau sein würde." (Seite 157)


Und die Alten halten sich auch gerne zurück. Ist in unserer Realität nicht anders. Da wird alles auf die Jugend abgewälzt. Das wird hier auch deutlich:

"Revolutionen sind für die Jugend bestimmt, Kind." (Seite 130)


Ich hätte mir mal etwas anderes gewünscht, aber es ist nun mal so, dass unsere Gesellschaft sich in Büchern wiederfindet. Das können wir ja stetig lesen. Uns fehlt der Mut auszubrechen, auch fiktiv in Romanen. 😣 Positiv möchte ich aber erwähnen, dass die Autorin Nor so reflektiert geschrieben hat, dass sie die Leser zum Nachdenken über solch ein System, das wir gemein haben, anregt.


Das Setting finde ich super! Es kommt auch richtig die 🌊 meerische Atmosphäre rüber! Ich hatte ja beim Anblick des Buches die Befürchtung, es handle sich um Meerjungfrauen oder einer Unterwasserwelt etc. Deshalb hatte ich das Buch auch eine Zeit lang auf meiner "Vielleicht"-Liste, aber im Buchhandel habe ich es mir dann genauer angesehen und es dann gekauft. Das Setting stimmt total mit der Aufmachung des Buches, inklusive Karte überein. Was ich mir allerdings gar nicht vorstellen konnte, war dieser ⛰️ Berg vor dem 🏰 Schloss. Richtig merkwürdig, sie müssen da alle klettern, um ins Schloss zu gelangen. ich habe das nicht richtig verstanden, es steht nur, sie klettern ... Merkwürdig. Ich habe mir immer einen Berg vorgestellt, wo sie wie Wanderer klettern, und das ohne Ausrüstung. Total komisch, ich bin damit nicht klargekommen. Hier hat mir eine detailliertere Beschreibung gefehlt und Informationen. Die Autorin hat den Berg und das komische Klettern so hingeschrieben, als sei das normal und überall in anderen Büchern zu finden. Nicht des Schreibens wert, sozusagen. Ansonsten hatte ich keine Schwierigkeiten, die Erzählung in Bildern in meinem Kopf umzuwandeln.

Schön finde ich - ebenfalls zum Setting und der Atmosphäre - Kulturgeschichte der Reiche, besonders ausführlich bei Ilara und Varenia. Hierauf beziehen sich aber auch zwei Fehler im Laufe des Verlaufs, die sich nicht nachvollziehen lassen. Mehr dazu unten.

Normalerweise ist der Vorlauf der eigentlichen Geschichte in solchen Werken kurz gehalten. Hier vergeht aber ein ganzes Drittel, bis Nor endlich mal auf dem Weg zum Hof des Königs ist. Das erste Drittel bezieht sich auf ihr Zuhause, das Leben dort und auf die Vorbereitung zur Reise. Ich war überrascht, dass es so lange gedauert hat und dadurch auch etwas in Sorge, dass das Buch endet, bevor am Hof überhaupt etwas passiert. Dem ist zum Glück nicht so. Es hat mir auch nichts ausgemacht, erst ein langes Vorspiel, die Welt von Nor, zu lesen. Ist halt nur ungewöhnlich.


Sich an die Vergangenheit zu klammern war, als würde man versuchen, zweimal dieselbe Welle zu finden, sagte Vater immer.
(Seite 45)


Nor und Zadies Mutter ist ein Albtraum. 👹 Sie benutzt ihre Kinder für ihre eigenen Wünsche von damals, die ihr nicht erfüllt wurden. Das projiziert sie auf die Mädchen. Dazu kommt, dass sie Nor seit ihrer Narbe weniger liebt als vorher. Das ist nicht meine Meinung, das steht im Buch drin! Und ihr Treiben stellt sie natürlich unter den Deckmantel der Fürsorge - das kenne ich zu gut. Dabei geht es nur um die eigenen Wünsche und Ziele und nicht darum, was die anderen wollen oder ob es das Beste für alle ist. Diese Frau hat mich sehr wütend gemacht, wie alle solche Menschen es tut. Wer mehr darüber erfahren möchte, liest das in meiner Lese-Chronik (Link am Schluß). Das ist harter Tobak, was die sich alles erlaubt. Da fehlen mir zum Teil die Worte. 🤐 Ich bin selbst schon solchen Menschen ausgesetzt gewesen, nur ging es um andere Sachen als Schönheit oder Königin werden. Sehr belastend und krankmachend. Hier bin ich froh, dass Nor ihrer Mutter auch einmal den Spiegel vorhält. Das finde ich sehr gut, dass die Autorin da mal den Kessel knallen lässt. 👏

Ansonsten ist Nor sehr überlegt und schaut auch über ihren eigenen Tellerrand hinaus.

Ein Mann sollte eifersüchtig auf jede Welle sein, die den Körper seiner Liebsten umspülte, und ihr nicht den arm auf die Schulter legen, als wäre sie ein Kissen. (Seite 42)

Schöne Metaphern, aber totaler Blödsinn inhaltlich. 🤨 Man merkt hier deutlich, dass sie noch einiges lernen muss. Aber das ist hier auch völlig legitim, da sie ja noch ein Teenager ist. Da kann man keine reale Welt erwarten. Ich mag Nor und Zadie beide sehr gerne. Hier kommt auch das a-typiche Muster des Systems zutage: Zadie ist immer höflich zurückhaltend, tut immer, was man ihr aufträgt - die brave Tochter. Nor ist da etwas eigenwilliger und hinterfragt auch Dinge wie das System. Halt systemtypische Charaktere, daher passt es hier gut.

Talin und Ceren sind auch ein 08/15-Charakter. Talin ist gutmütig und das totale Gegenteil von Ceren. Die Autorin hat ihn zunächst als mysteriösen, geheimnisvollen, anziehenden Mann beschrieben ... 🥱 Ceren ist eher grausam und nur auf sein Wohl bedacht. 🥱 Ich fand es einfach nur langweilig und total einfallslos. Immer dasselbe Schema! Bei Talin kommt noch hinzu, dass er Nor immer wieder mit seinem Verhalten in Gefahr bringt, Ceren provoziert. das kam bei mir auch nicht gut an. Ich möchte die ganzen Nebencharaktere nicht aufführen, damit noch was Spannung bleibt. Mich überrascht - nach lesen der ganzen Rezensionen -, dass meine Lese-Kumpanen nichts zu ihnen geschrieben haben. Normalerweise quillen die Rezis immer über vor lauter Spoiler und ausführlichen Charakter-Beschreibungen. Ich habe auch speziell auf eine Verbindung verzichtet, die die bisher in keiner Rezi Erwähnung findet. Ich hoffe, das bleibt so, damit den zukünftigen Leserinnen noch etwas Spannung gegönnt wird.

Auch die Beziehungen der Beiden zu Nor ist leider wie der Rest spannungslos und nicht überraschend. Das habe ich aber bei den 08/15-Klappentexten auch nicht erwartet.


"Sein Leben ist nichts wert im Vergleich zu Eurem." - "'Mein' Leben wäre nichts wert, wenn ich das glauben würde."
(Seite 329)


Neben dem logischen Denkfehler: Nor hofft, den Botschafter aus dem Königreich niemals wiederzusehen. Er weiß ja, wer Nor und Zadie sind. Mich hat das stutzig gemacht, denn ich nahm an, er würde mit ihr zurückreisen ... 🤔 da macht sich kurioserweise niemand Gedanken darum, denkt gar nicht an die Möglichkeit, dass er mit ihr reisen könnte. Weder die Familien, noch der Rat ... keiner. Und ich saß hier und schüttelte nur den Kopf. -

kommt hier ein großer Erzählfehler vor, der sich wirklich durch die ganze Geschichte zieht, ab dem Zeitpunkt, wo er auftaucht. 😒 Ab Seite 180 erzählt und denkt Nor ständig, dass sie aufpassen muss, dass der Botschafter sie nicht erkennt. Und falls er sie erkenne, es sich nicht anmerken ließe. Ich hatte nur HÄ's???? im Kopf! Er war doch zuvor bei ihnen, den Familien und hat alle kennengelernt! Wie sollte er sie nicht wiedererkennen?? Das hat mich ab Seite 180 ständig begleitet, es wiederholte sich laufend und die Geschichte baut sich zum Teil darauf auf. Ein grundsätzlicher Fehler! Selbst der Denkfehler beruht ja auf dasselbe. Das empfand ich aber wirklich als sehr einschneidend. Die restlichen 295 Seiten Verlauf mit diesem Fehler zu lesen. Ich habe immer gedacht "Was redet/denkt sie da??? Das stimmt doch nicht! Das ist falsch!" Ich verstehe auch nicht, warum der Botschafter sie nicht wiedererkennt ... total unlogisch! Es ist ein Unterschied, ob man in einer Szene einen Fehler einschreibt, oder einen, auf dem sich der Verlauf aufbaut. Dann stimmt nämlich die ganze Geschichte nicht richtig. Eine große Einschränkung. 😭 Und natürlich hat das keiner meiner Lese-Kumpanen erwähnt, ich bin oft die Einzige oder in der Minderheit, die solche Fehler anmerkt. In diesem Fall kann ich es absolut nicht nachvollziehen, da es sich ja um einen grundsätzlichen Verlaufsfehler handelt, der in die ganze Geschichte mitherrscht. kopfschüttel

Auch zwei große logische Fehler, die für die Geschichte Gewicht haben, sind dabei. Und viele kleine Logik-Fehler und Ergebnisse, die aus dem Nichts auftauchen, sind ebenfalls zu lesen. Mehr dazu in der Lese-Chronik.


Am Ende der Geschichte überschlagen sich Erkenntnisse, und nicht alle sind für den Leser nachzuvollziehen. Einige kommen aus dem Nichts und ich hatte nur Fragezeichen im Kopf. Dafür, dass die Autoren nicht genau wusste, ob sie einen zweiten Band dazu schreibt, hat sie die Geschichte recht offen enden lassen. Das wäre für mich frustrierend, wenn das ein Einzelband wäre. Aber es wird Band 2 geben, aber wann ... ?? Das erfährt man nirgendwo, auch nicht auf der Verlagsseite. Sowas nervt mich. Keine Informationen an den Leser - passiert so oft. Wer englische Bücher lesen kann, hat hier mal wieder einen Vorteil. Der zweite Band ist längst im Original erscheinen und auch hier günstig zu kaufen. Für alle anderen heißt es beten. 🙏


"Eure Freundlichkeit ist wie eine Atempause im Sturm", sagte ich (...)
(Seite 331)


Fazit:
Ich denke, ich muss hier nichts wiederholen, ich habe meine Beweggründe ausführlich dargelegt. Insgesamt sehr vorhersehbar und so gut wie keine Überraschungen, aber es wird dennoch nie langweilig.

Ich hätte sehr gerne 5 Sterne vergeben, weil das Setting, die Atmosphäre und auch das langweilige System sehr gut umgesetzt sind. Auch der Schreibstil ist super leicht, die Erzählart (minus der Fehler) bildgewaltig und so hatte ich das Buch an nur einem Tag durchgelesen! 🤓 Selbst mit den 08/15-Charakteren hätte ich noch 4,5 Sterne vergeben. Und komplett weiterempfehlen würde ich es auch sehr gerne ... Aber bei den massiven und relevanten Verlaufsfehlern geht das nicht. Darüber lässt sich nicht hinwegsehen, wenn man eine stimmige Geschichte lesen möchte. Sie haben mich auch logischerweise viel an Lese-Vergnügen gekostet und mich immer wieder aus dem Lesefluss rausgerissen. Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne - unter Schmerzen. 😭


Trauer ist gut für die Seele, hatte Vater nach dem Zwischenfall gesagt, nachdem ich mich von dem Schmerz und dem Fieber erholt, aber noch nicht an das Gefühl des zerrissenen Fleischs auf meiner ansonsten makellosen Haut gewöhnt hatte. Diejenigen, die nie Schmerz oder Unglück erfahren haben, sind so seicht wie die Wellen am Strand.
Was ist so falsch daran, seicht zu sein?, hatte ich ihn gefragt.
Was liegt unter der Oberfläche der seichten Wasser? Gar nichts. Erst wenn man tiefer hinabtaucht, erwacht der Ozean zum Leben. Je tiefer du gehst, desto mehr Geheimnisse und Überraschungen erwarten dich.
(Seite 88)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2943972481/






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Veröffentlicht am 08.06.2021

Der Halt im Sturm? 🤨 Nicht für mich!

Dunmor Castle - Der Halt im Sturm
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Klappentext:
Kann sie Grayson wirklich trauen? Lexie Cavendish hat sich trotz aller Bedenken leidenschaftlich in den gutaussehenden Iren verliebt. Denn auf Dunmor Castle, dem Sitz seiner Familie, muss ...

Klappentext:
Kann sie Grayson wirklich trauen? Lexie Cavendish hat sich trotz aller Bedenken leidenschaftlich in den gutaussehenden Iren verliebt. Denn auf Dunmor Castle, dem Sitz seiner Familie, muss sie um ihre Sicherheit fürchten. Offenbar will jemand mit allen Mitteln verhindern, dass sie das Schicksal ihrer Mutter aufklärt, die vor zwanzig Jahren spurlos aus der Burg verschwand. Ist Grayson Teil dieser Intrige? Als er ihr vorwirft, sein Vertrauen zu missbrauchen, fasst sie einen folgenschweren Entschluss: Sie wird sich allein den Schatten der Vergangenheit stellen ...


Autorin:
Kathryn Taylor ist eine deutsche Schriftstellerin und bekannt für ihre erotischen Liebesromane. Schon während ihrer Schulzeit begann Taylor mit dem Schreiben und füllte ganze Hefte mit ihren Geschichten. Im zarten Alter von nur elf Jahren hat sie bereits mehrere kurze Erzählungen in einer Zeitung veröffentlicht. Einige Jahre später verfasste sie als Teenager zudem Gedichte. Nach einigen beruflichen Experimenten, in denen Taylor sich als Journalistin, Lektorin sowie als Werbetexterin und Übersetzerin ausprobierte, machte sie sich schließlich als Schriftstellerin selbstständig. Ein wichtiger und genau der richtige Schritt. Denn so fand Taylor mit ihrem Mann und ihrer Tochter nicht nur privat, sondern auch beruflich das ganz große Glück.

Sprecherin:
Marie Bierstedt wurde 1974 in Berlin geboren. Mit 5 Jahren stand sie das erste Mal vor der Kamera, im Alter von 11 Jahren begann sie zu synchronisieren. Heute leiht sie Schauspielerinnen wie Anne Hathaway, Kirsten Dunst und Kate Beckinsale ihre Stimme. 2008 wurde sie als beste (Hörspiel-)Sprecherin mit dem Ohrkanus ausgezeichnet.


Bewertung:
Das Cover passt perfekt in die Reihe und ist im Stil von Band 1 erstellt. Wie bei Band 1 finde ich, dass es aussieht wie ein Historischer Roman. Den Klappentext finde ich schlecht. Das hätte man neugieriger gestalten können. Der Klappentext von Band 1 ist jetzt auch nicht der Hit, aber definitiv allumfassender. Bei diesem hier wird nur künstliche Dramatik lesbar.

Leider ist das Hörbuch wie Band 1 gekürzt. das mag ich gar nicht, aber leider gibt es in diesem Fall keine ungekürzte Fassung. Und da ich Band 1 gehört habe und es recht gut fand, wollte ich endlich Band 2 hören. Wegen der Kürzung habe ich es lange vor mir hergeschoben.

Das Setting und die Atmosphäre hat mir gefallen, gleich zu Beginn geht es auch mystisch los. Es macht den Anschein, dass Lexies Vergangenheits-Suche von Band 1 hier weitergeht. Aber ab der Hälfte geht es eher um Graysons Vergangenheit. Im letzten Drittel vermischt sich das. Es tauchen hier mehr Geheimnisse auf als im Band 1.

Grayson ist ständig kindisch und unfair ihr gegenüber 🙄😠 Erinnert mich wie ein unbeherrschtes Kind, dass seine Launen an anderen rauslässt. Und sie nimmt das einfach so hin. Lexie ist nicht besser als Grayson. Sie jammert stetig und labert dummes Zeug. Grayson tröstet sie und sie schickt ihn fort. Dann sagt sie, er würde sie hassen? Was für Drogen hat die genommen? Und das sagt sie ständig. Sie nervt mit diesen blöden Dramagetue. 🙄😠 Künstliche Dramen finde ich furchtbar!

Die Haushälterin des Priesters, Mary, ist echt egoistisch und gefährlich. Zum Priester lässt sich nicht viel schreiben, er ist ein kaum erwähnter Nebencharakter, genau wie die anderen Charaktere. Für mehr in die Lese-Chronik schauen.

Am Ende überschlagen sich die aufgedeckten Geheimnisse und man muss am Ball bleiben, um alles mitzubekommen.

Die Sprecherin ist sehr gut, aber sie nervt auf lange Hörzeit bei Lexis Rolle. Fand ich echt zu hoch und das Gejammer dazu ist grässlich. 🥴


Fazit:
Mich hat dieser Band nicht so fesseln können wie Band 1. Und auch die Protagonisten nerven hier über Gebühr, das war in Band 1 noch nicht. Und auch die Stimme der Sprecherin in Kombination mit dem künstlichen Drama gingen mir allmählich auf die Nerven, je mehr ich hörte.

Mehr als 3,5 Sterne kann ich hier nicht vergeben. Wenn man Band 1 gehört oder gelesen hat, muss man auch Band 2 hören und lesen, da hier die Geheimnisse von Band 1 aufgedeckt werden. Das ist wirklich eine sehr zusammengehörige Reihe, was mittlerweile ja selten ist. In der Norm ist das so, dass man nach Band 1 die Reihe einfach abbrechen kann oder sie sich ganz unabhängig voneinander vornehmen kann. Das geht hier nicht.

Tja, hier kriege ich eine aussagekräftige Rezi nicht gut hin. 🤷 Hauptsache, ich konnte was meckern. 😂💩



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2986037889/




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Veröffentlicht am 08.06.2021

Im Staat der Sexualität

Love Servant
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Bereits seit 60 Jahren beherrschen Frauen Nordamerika. Damals wählten die Bürger eine Präsidentin an die Macht, deren männerfeindlichen Ansichten erst mit der Zeit zutage ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Bereits seit 60 Jahren beherrschen Frauen Nordamerika. Damals wählten die Bürger eine Präsidentin an die Macht, deren männerfeindlichen Ansichten erst mit der Zeit zutage traten. Die folgenden Geschlechterreformen beschnitten die Rechte der männlichen Bevölkerung immer weiter, bis sie schließlich zu Sklaven degradiert waren.
In dieser Gesellschaft wuchs Valentin bis zu dem Tag bei seiner Mutter auf, an dem jeder Junge von der Regierung in ein Heim gebracht wurde.
Bis zu seinem 16. Lebensjahr wurde er zuerst in einem Kinderheim erzogen und danach entschied man über seine weitere Laufbahn.
Attraktive, gesunde Jungen schlugen eine spezielle Karriere in dieser Gesellschaft ein, denn man bereitete sie auf den Liebesdienstbei ihren zukünftigen Herrinnen vor.
In einem Land ohne frei verfügbare Männer leisteten sich die reichen Damen, neben ihren kastrierten Hausdienern, einen Liebesdiener für ihre sexuellen Bedürfnisse. Dafür bildete man diese in verschiedenen Zentren des Landes, den Host-Centren, aus.
Die Regierung schützte ihre Bürgerinnen unter allen Umständen vor sexuellen Übergriffen und hielt es für das Beste, Männer zu kastrieren, um diese Gefahr auszumerzen.

(Seite 3/4)


Autorin:
Zenobia (Pseudonym) lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in einer Kleinstadt auf der rauen Schwäbischen Alb. Die Autorin entführt ihre Leser gern in alternative Welten und vergangene Zeiten. Ob Romance oder Dark/Urban Fantasy. Da möchte sich Zenobia nicht festlegen.


Bewertung:
Das Cover ist etwas merkwürdig gestaltet. Einen Mann da draufzusetzen passt schon, aber diese Palmen darauf - was soll das? Wie kommt man darauf? Ist ja keine Geschichte, die ein Urlaubs-Setting hat oder wo es um Pflanzen geht etc. Sieht komisch aus. Die Farben und Bilder verlaufen zum Teil miteinander ... Die Farben passen sehr schön.

Der Klappentext hat mich sehr angezogen. was für eine wirklich geniale und neue Idee! Mal das System umdrehen und die Männer ihre eigene Medizin schmecken lassen ... Soweit zur Theorie. Leider ist die Geschichte nicht gut umgesetzt. Zu Beginn, als das System noch gut erklärt wurde, war es schon merkwürdig, mal die Umkehrseite zu lesen. Also, die Männer, die erniedrigt und versklavt werden. Unsere Realität ist ja Andersherum. Sehr ungewohnt, aber das hat mich auch gelockt. Das System und seine Gegebenheiten sind sehr flach erzählt und zu 95 % nur auf Sexualität beschränkt. Das fällt schon nach wenigen Kapiteln auf und ich musste mich stöhnend zwingen, das Buch zuende zu lesen. Ich hatte es nämlich in die Vierer-Challenge bei LB eingetragen.

Die Erzählung ist aus der Erzählperspektive über Valentin und Alex. Valentin überwiegt da. Die Atmosphäre und das Setting sind sehr realistisch dargestellt und kommen auch unserer Wirklichkeit 1:1 nahe. Einziger Abzug ist das ganze Gesextel (mehr dazu unten).

Die emotionale Ausbeutung, die für Valentin alltäglich sind, sind sehr realistisch erzählt - wie wir Frauen das halt kennen. Beispiel: "Ach, dir ist das kleine Malheur passiert? Nicht schlimm. Ich weiss, wie du das später wieder gutmachen kannst." So ist Alex. Sie ist ein kleines Biest, hinterhältig, wie eine Schlange mit zwei Gesichtern. Valentin muss ihr Untertan sein. Sie gibt sich als besser aus, als andere Frauen, aber sobald er etwas nicht nach ihrem Willen macht, bestraft sie ihn auf verschiedene Weise. Sie ist mir dadurch unsympathisch. Sie wirkt viele Kapitel über nett und anders als die Frauen gewöhnlich in diesem System. Und dann benimmt sie sich genauso herrisch. Ich bin mit ihr nicht warm geworden, ich kann solche Menschen nicht ausstehen. Die anderen Frauen sind jedenfalls wie sie sind. Ohne Deckmantel der Freundlichkeit und wechseln nicht ihre Launen. Aber die Autorin hat sie sehr realistisch und auch nach unserer Wirklichkeit entsprechend (eben Frauen statt Männer) dargestellt.

Valentin ist das perfekte Opfer in so einem System. Er tut, was ihm gesagt wird, duckt sich. Sein Wille, keine Schwierigkeiten zu machen und Alex's Anforderungen zu erfüllen wie auch seine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hat die Autorin glaubhaft und mitfühlend beschrieben. Als Frau in so einem System, das wir haben, kann ich das natürlich sehr nachvollziehen. Das ist die Einzigartigkeit dabei, denn keine Frau kann das nicht nachvollziehen. Bei allen anderen Geschichten kommt es ja immer auf die eigenen Erfahrungen an, die ja so verschieden sind. Aber solche Erfahrungen, die Valentin und die anderen Männer da durchleben, spricht uns Frauen alle an. Jede von uns kennt viele dieser Erniedrigungen und Respektlosigkeiten. Sie bestimmen unseren Alltag. Daher finde ich es sehr enttäuschend, dass sich die Erzählung in dem System fast vollständig nur auf die sexuellen Komponenten beschränkt. Das ist ein Riesengroßer-Teil des Systems, keine Frage, aber es ist allumfassender und viel komplexer als das! Ich hatte gehofft, die Autorin hat das Gesamt-System beschrieben, eben auf Männer angewandt. Nicht nur die sexuellen Probleme, sondern auch die kleinen alltäglichen Probleme. Sei es Haushalt hüten, Benachteiligungen in allen Bereichen ...

Die Autorin hat natürlich hier den Faden weitergespannt. Männer dürfen nicht arbeiten außer als Hausdiener oder Liebesdiener. Das ist bei unserem System nicht allumfassend, "nur" in manchen Ländern ist das bei Frauen so. So schafft die Autorin kleine Unterschiede zwischen diesem und unserem System. Aber nicht nur die System-Gegebenheiten kommen beschränkt zutage, auch die Gefühle der Männer zu deren Auswirkungen. Bei Valentin ist das ja schön ausgearbeitet, aber bei den anderen Charakteren bleibt es mir zu flach.

Aber neben der Idee kamen hier immer wieder typische Szenen mit Männern auf. Die männliche Grundhaltung, wie sie in unserem System vorherrscht, drückt sich hier sehr lebhaft aus. Viele abwertende und respektlose Sätze und einige Aktionen gegenüber Frauen. Bei diesen Szenen dachte ich sofort "Da ist es wieder. Typisch Mann! Glaubt, uns herabsetzen zu müssen." Und das in diesem Frauen-System. Das führt uns sehr gut vor, wie tief verankert dieses Verhalten uns Frauen gegenüber ist. Man könnte ja jetzt sagen, das wäre ihre Art, sich in diesem Frauen-System zu wehren ... Das wäre auch glaubhaft, wenn das nicht das alltägliche Verhalten der Männer in unserer Welt und dem System wäre. Also gilt diese Ausrede und Erklärung nicht! Und aus diesem Grund entstand ja auch das Frauen-System in der Geschichte. Aufgrund des zuvor gelebten Männer-System, unserem System. Das große Thema ist, wie ich bereits schrieb, die sexuellen Aspekte. Sexuelle Übergriffe an Frauen, denen hier sehr streng entgegengewirkt wird. Kastrationen, Verbote und Todesstrafen. Ja, sehr heftig. Die Autorin hat hier in die vollen gehauen, den Frauen reichte es. Diese Wut fehlt uns ja. Nicht, um so zu handeln, aber um überhaupt aktiv zu werden. Stattdessen versinken wir in Angst und Scham, uns gegen das System zu wehren.

Alex und Valentin haben in fast jedem Kapitel Sex, manchmal sogar mehrmals in einem Kapitel! Das war so grausam ... manchmal habe ich ein paar Sätze übersprungen, weil es mir aus dem Hals raushing! Selbst das Ende endet mit Sex!!! Ist das zu glauben?! Ätzend! 😒


Leider bin ich wieder an ein Buch geraten, in denen sich Dialoge und Erzählungen wiederholen, sowas von nervig! 🙄 Beispiele:

Alex erzählt Valentin, ihr wurde 100 Dollar für eine Stunde mit ihm geboten. Fünf Sätze weiter fragt er sie, wie teuer er war.

Valentin hat Alex kurz vorher noch gesagt, dass er nie am Meer war, auch nicht in diesem Club. Und sie fragt ihn nun, ob er schon mal am Meer war.

Schon wieder so was nerviges: Seine Mutter fragt ihn zweimal !!!, ob er Alex mag. Er sagt auch, er hoffe, Alex mag ihn, obwohl sie ihm zuvor gesagt hat, dass sie ihn liebt.


Dann gibt es noch Erzählfehler wie:

In diesem Bordelle-Club: Erst ist er frei, kommt aus der Dusche, kann sich rasieren - und plötzlich ist er angekettet?? Hier fehlt der Übergang dazu. Vor allem, wie kann das sein? Bevor er sich rasiert hat, ließ die Madame ihn allein, und kann ihn somit gar nicht anketten!


Auch Ausdrucksfehler habe ich gefunden:

(Scheint mir ein Fehler zu sein) "Das Schlimmste war für mich, dass ich ihn nie wiedersehen werde." - Müsste es nicht heißen: "Das Schlimmste war für mich, dass ich ihn nie wiedersehen würde." - So ist Vergangenheit mit Gegenwart gemischt.

"Und jetzt musst du für sie herhalten." - Es müsste "er" statt "sie" heißen. Denn er hält für Valentin her.


Fazit:
Wirklich eine geniale und total neue Idee, aber flach und sehr beschränkt auf Sexualität erzählt. Sehr enttäuschend!! Die Autorin hätte so viel daraus machen können, die Vorlage bietet ihr ja die Realität! Sie hat also gar nichts erfinden müssen. Das macht es noch frustrierender. Wenn ich statt der Vorlage meine Fantasy nutze, um zu zeichnen, ist klar, dass andere mich darauf ansprechen, den Kopf schütteln und zurecht fragen, wieso ich denn nicht die Vorlage nutze ... Das, was die Autorin geschrieben hat, ist zum Teil sehr gefühlvoll. Der andere Teil ist Sex, Sex, Sex, Sex ... 🥴 Statt menschliche Augen, hatte ich - wie viele bei Fußball Bälle - Sex-Augen. 👹

Ich war so froh, dass das Buch "nur" 381 Seiten hat - da hatte ich schon Dickere, durch die ich mich gequält habe. Und ganz sicher lese ich nicht den zweiten Band! (Jaaa, es gibt Sex-System 2)



P.S.: Ich weiß auch nicht, zu welchem Genre man das Buch setzen soll. Hier ist es als SkiFi deklariert, aber das scheint mir auch nicht 100 % passend. Erotik spielt hier ja überwiegend eine Rolle. Aber ob ich es dazu listen würde? Ich weiß es ehrlich nicht ...



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