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Veröffentlicht am 25.12.2021

Die weiße Königin (weiß ist das neue schwarz. Oder wie bei ja heißt nein und umgekehrt; schwarz heißt weiß)

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
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Kurzmeinung:
Schwächer als Band 2, zieht sich viel zu sehr & Hatchers Verschwindensgründe bleibt recht ungeklärt. Der Showdown auch wieder lasch.


Inhaltserzählung und Leseprobe:
"Diese Geschichte mag ...

Kurzmeinung:
Schwächer als Band 2, zieht sich viel zu sehr & Hatchers Verschwindensgründe bleibt recht ungeklärt. Der Showdown auch wieder lasch.


Inhaltserzählung und Leseprobe:
"Diese Geschichte mag ich besonders, weil ich auch darin vorkomme. Es ist nur eine kleine Rolle, sicher, aber dennoch eine Rolle. Es war einmal ein Mädchen, das hieß Alice, und sie lebte in der Neuen Stadt, wo alles sauber und schön und hell ist. Aber Alice war ein neugieriges Mädchen mit einer seltsamen Gabe. Sie war eine Zauberin. (...)
Sie verfügte über Magie, und das brachte sie in Gefahr. Ein Mädchen, das sie für ihre Freundin hielt, verkaufte sie gegen Geld an einen sehr bösen Mann, der das Kaninchen genannt wurde. (...)
Auch wenn er Ohren wie ein Kaninchen hatte, war sein Körper der eines Mannes (...) Das Kaninchen hat Alice wehgetan und wollte ihr noch mehr antun, denn er wollte sie an einen Mann verkaufen, der 'das Walross' genannt wurde und Mädchen auffraß, um an ihre Magie zu kommen. (...)
Aber Alice war schneller und schlauer, als sie dachten, und so konnte sie dem Kaninchen entkommen, bevor er sie an das Walross verfüttern konnte. Allerdings brandmarkte das Kaninchen Alice dabei, kennzeichnete sie mit einer langen Narbe im Gesicht, damit alle wussten, dass sie ihm gehörte. Aber meine tapfere Alice kennzeichnete ihn ihrerseits – sie stach ihm ein Auge aus. Doch danach war die kleine Alice gebrochen und traurig und verwirrt, und ihre Eltern sperrten sie weg, in ein Krankenhaus für verwirrte Menschen. Dort traf sie auf einen Irren mit einer Axt namens Hatcher, einen Irren, der sich in sie verliebte. Eines Tages flohen Hatcher und Alice aus dem Krankenhaus und wanderten durch die Alte Stadt auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und einem Ungeheuer, das der Jabberwock genannt wurde, der eine Spur der Verwüstung hinter sich herzog. Leichen lagen in den Straßen, und in den Rinnsteinen floss Blut."
Das Mädchen schauderte. "Davon habe ich gehört."
"Dann sollte ich dir auch erzählen, dass Alice, die kluge Alice, ihn mit ihrer Magie in einen Schmetterling verwandelt hat, sodass er niemals wieder jemandem wehtun konnte, und diesen Schmetterling steckte sie in ein kleines Glas, das sie in ihre Tasche steckte, und dort ist er noch bis zum heutigen Tage - es sei denn, er ist inzwischen gestorben, was vollkommen möglich ist."
"Und was ist mit dem Kaninchen und dem Walross?", wollte das Mädchen wissen. "Was ist aus ihnen geworden?"
"Nichts Gutes, meine Liebe", antwortete Grinser. "Ganz und gar nichts Gutes, denn sie waren böse Männer, und böse Männer nehmen ein schlechtes Ende."
"Wie sie es auch sollten", sagte das Mädchen entschlossen. "Was ist aus Alice geworden? Ging die Geschichte gut für sie aus?"
"Ich weiß es nicht", antwortete Grinser.


(Seite 6/7/8)


Autorin:
Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.

Übersetzerin:
Sigrun Zühlke


Bewertung:
Achtung: Das ist Band 2 einer zusammengehörigen Serie, auch wenn ab Band 4 nur noch Einzelgeschichten erzählt werden. Band 1-3 gehören aber zusammen, und somit ist auch diese Rezension an der von Band 1 angelehnt.

Kurz zusammengefasst: Man versteht die Rezension zu hundert Prozent nur, wenn man die Rezension zu Band 1 gelesen hat oder Band 1 selber kennt. Dieses Mal ist nur etwas Spoiler dabei.

Das Cover ist passend zur Reihe erstellt. Irritierend finde ich es, wenn man Klappentext, Geschichte und Originaltitel betrachtet. Im Klappentext wird von der weißen und schwarzen Königin geschrieben. Der deutsche Titel trägt den Namen "Die schwarze Königin", obwohl diese in der Geschichte erst spät im letzten Drittel Platz findet. Der Originaltitel lautet "Red Queen", so ist auch die Königin auf dem Cover rot gemalt. Eine komplette Vermischung aus all dem. kopfschüttel Wieder frage ich mich, was das soll? Vor allem, wenn die Königin auf dem Cover doch rot dargestellt wird, wieso übernimmt der Verlag dann nicht auch den Originaltitel? Wieso müssen die deutschen Verlag so oft ihre eigenen fehlerhaften Titel platzieren? 🤨 Ego-Trip? Ich weiß es nicht. Es passt einfach nicht zusammen. 👎

Der Innensatz hier (Wenn du diese Tür öffnest, führt sich der Weg zur Königin ... oder zum nächsten Abenteuer) steht nirgendwo im Buch, anders als der von Band 1, der auch noch falsch zitiert ist. 🤔 Diesmal sind Wolfabdrücke am unteren Rand und nur wenige am mittleren Rand gedruckt. Da ging nach band 1 wohl die Farbe aus. 😂 🙈


"Was ist schon eine Maske?", fragte der Kobold träumerisch. "Welcher Liebende trägt keine Maske, wenn er um seine Liebe wirbt? Welcher Liebende lügt nicht und spricht süße Worte, wenn doch das, was er von seiner Liebe will, alles andere als süß ist?"

(Seite 216)


Es fängt fesselnd an mit dem Prolog von Grinser und ich war schon neugierig, wie es damit weitergeht und was noch kommt. Allerdings erfolgt eine Enttäuschung, denn weiter ging es damit nicht. Grinser taucht nur in Gedanken im letzten Drittel bei Alice auf und eine weitere Erzählung wie im Prolog gibt es auch nicht. Nach beenden des Buches halte ich es wirklich für total überflüssig. Was bezweckt denn der Prolog? Ein sinnloser Einwurf, der neugierig macht und doch die Neugier nicht stillt. Klasse. 👏 Ich würde schreiben; voll nicht gelungen. Danke für nichts.

Der Verlauf folgt genau dem von Band 1. Der Weg zu den Endspielen ist abenteuerlicher und kampfesreicher als die Endspiele selbst, die wieder unangemessen lasch ausfallen. es gibt auch wieder mehrere Endspieler: Die weiße Königin, den Kobold, den Grauen König. Alle haben ihre eigene Geschichte. Und wieder folgen die Endspiele nacheinander. Witzigerweise hat die Autorin die weiße Königin als böse und die schwarze Königin als gut dargestellt. Die rote Königin, die ja auf dem Cover abgebildet ist und die den Originaltitel trägt existiert nicht. Ja, überhaupt nicht HÄ? 👌


"Du fängst allmählich besser an, an das Unmögliche zu glauben, Alice, denn das Unmögliche wird einfach immer wieder passieren", sagte sie (...)

(Seite 192)


Die Charaktere sind auch wieder nicht befriedigend ausgeschrieben, am wenigsten die schwarze Königin, die aus dem Nichts auftaucht. Von Alice und Hatcher erfährt man leider nicht mehr als in Band 1, was meine Hoffnung war, ein paar Puzzlestücke weiter ... naja.

Die Suche nach Hatchers Tochter Alice steht mal mehr, mal weniger im Mittelpunkt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das weiterhin das Ziel der Beiden war, aber erst recht nicht Alice Ziel, als sie alleine weitergeht. Es kommt eher zufällig zu der Begegnung mit Jenny und kam mir zu gewollt künstlich vor. Als hätte die Autorin schnell noch Jenny eingebaut, damit dieses "Ziel" endlich vom Tisch ist. Ich hatte eine kleine Ausarbeitung dazu erwartet, wenigstens ein langfristiges Ziel, wie beim Kaninchen in Band 1. Ich glaube, das ist der unbefriedigendste Teil von allen Teilen.


Auch gibt es wieder viele Ungereimtheiten:

Die Sache mit den Flugobjekten bleibt ungeklärt. Alice fragt den Grauen König danach, aber wie kommt sie darauf, dass das seinetwegen ist? Völlig aus der Luft gegriffen.

Der Riese Pen wird von der weißen Königin umgebracht, taucht dann als Toter noch einmal auf. Wenn das der Normalzustand wäre, würde es auch passen, aber Pen ist der einzige Tote, der da herumspukt. Deshalb finde ich damit keinen Einklang und künstlich aufgesetzt.

Ich finde Alice an einer Stelle anmaßend gedanklich Hatcher gegenüber. Sie nimmt etwas an und stellt etwas fest, was für sie beschlossene Sache ist und hört gar nicht Hatchers Meinung dazu. Am Ende sieht er es von sich aus genauso, aber das hätte ja auch anders sein können. Das hat mich sehr verärgert und Alice unsympathisch gemacht. Worum es geht, lasse ich aus, ich denke, ich habe das verständlich beschrieben.


Auf der ganzen Welt gab es niemanden wie Hatcher, und wäre sie nicht verrückt geworden, gäbe es ihn nicht in ihrem Leben. Also sollte sie sich nicht wünschen, die Vergangenheit rückgängig zu machen, sondern lernen, die Folgen zu akzeptieren, und immer daran denken, dass nicht alle Folgen schlecht waren.

(Seite 55)


Hatcher beißt Alice zart in die Nase und rennt dann weg und kehrt nicht wieder. Ich habe die Stelle wie manche anderen Stelle dreimal gelesen, weil ich das nicht so richtig verstanden habe. Den Bezug zur weißen Königin wird auch gar nicht beschrieben, als Alice Hatcher wiederfindet. Ja, er ist halt einfach davongelaufen und wurde zum Wolf ... logisch. 🧐 Hatcher erzählt im Nachgang auch gar nicht wirklich, was passiert ist.

Es bleibt also wieder einiges offen und ungeklärt. Das Ende hier ist nicht so offen wie bei Band 1, aber endet mit einer kleinen Irritation ... Hatcher verwandelt sich plötzlich zum Wolf, Alice gibt ihm ein Treffzeitpunkt an und er läuft vor. Aha. 🤨 Kann er sich jetzt immer verwandeln nach Belieben? Auflösung folgt vielleicht auf Band 3 oder es bleibt ungeklärt.


"Die Welt verschlingt uns, kaut uns durch und spuckt uns wieder aus", sagte Hatcher, der auf seine Verblüffende Art ihre Gedanken las. "Glückliche Ausgänge sind reiner Zufall."

(Seite 37)


Fazit:
Tja, insgesamt schwächer als Band 1 mit wiederholenden Mustern in allen Bereichen: Charaktere, Geschichtsverlauf, Erzählweise ... Vor allem der lange Teil nur mit Alice finde ich langweilig. Mir hat Hatcher sehr gefehlt. Vieles unbefriedigend aufgelöst oder ungelöst verblieben. Dieser Band hat mich nicht so mitnehmen können wie Band 1. Band 3 werde ich noch lesen, um diese Reihe zu beenden. Mein Vorhaben mit Peter Pan weiter zu machen, sinkt kontinuierlich.


"Warte nicht, bis du tot bist, um alles zu lernen, was du wissen musst."

(Seite 189)


Und auch dieses Band ist wie alle Bände unnötig und überteuert als Hardcover gestaltet. Und ich werde das auch bei jedem Band wiederholen, sofern da noch Rezensionen folgen sollten ... Pech gehabt. 😇

Das Buch ist in Taschenbuchgröße und dennoch als Hardcover erhältlich. Es kostet 18 €, was ich unverschämt finde. Das Buch hätte sehr gut ein Taschenbuch oder wenigstens eine Broschüre sein können. Es ist eines der deutlichen Beispiele, wie Bücher extra zum Hardcover gestaltet werden, um sie teurer verkaufen zu können. Mit der Seitenzahl von 324 wäre das schlecht gegangen. Manchmal wirken die Verlag wirklich gierig, leider. Bei Ebooks ja fast nur. Die kosten entweder genauso oder fast so viel, obwohl die Verlage viel weniger Kosten haben als bei Prints. Nur wenige kosten angemessen. Und natürlich beschwert sich wieder niemand laut darüber. Das ist in Deutschland normal.

Was mir außerdem aufgefallen ist, das diesmal die Leseprobe nicht von dem Nachfolgeband handelt, sondern von Geschichte Peter Pan aus der Serie.

Der Verlag stellt die Reihe als Moderne & zeitgenössische Belletristik vor. Das signalisiert auch wieder, dass sie nicht gruselig ist.


Mach dir Sorgen um das, was kommt, wenn es kommt, dachte sie (...)

(Seite 113)



Gelesen im Oktober 2021

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2021

Bis ans Ende aller Fragen, deren Antworten Müll sind!

Bis ans Ende aller Fragen
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Kurzmeinung:
Geschichte 2,5 Sterne, wegen der Sprecherin 3 Sterne! Was für eine Achterbahnfahrt voll nervigem Hin und Her zwischen vier Männern ... 😵‍💫


Klappentext:
Meistens kommt es anders, als man ...

Kurzmeinung:
Geschichte 2,5 Sterne, wegen der Sprecherin 3 Sterne! Was für eine Achterbahnfahrt voll nervigem Hin und Her zwischen vier Männern ... 😵‍💫


Klappentext:
Meistens kommt es anders, als man denkt. Mit Anfang vierzig wird Maxi klar, wie viel Wahrheit in diesem Sprichwort steckt. Denn ihr Leben ist von dem, was sie sich als Teenager erträumt hat, Lichtjahre entfernt. Statt steiler Karriere ein Job im Café, statt großer Liebe nur verkorkste Typen, die Hoffnung auf Kinder ist längst begraben. Aus der Traum vom Familienglück? Auf keinen Fall! findet Maxis Nichte. Ihre skurrile Idee: Ein Witwer mit Anhang wäre perfekt! Süße Kinder, keine nervige Ex. Wo Maxi den findet? In einer Trauergruppe! Klar, dass sie dort behaupten muss, ihr Mann sei verstorben. Und ebenfalls klar, dass das Kribbeln im Bauch, das sie bei gleich zwei »Leidensgenossen« verspürt, in Wahrheit das Donnergrollen der nahenden Katastrophe ist …

Autorin:
Anne Hertz ist das Pseudonym der Schwestern Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz. Bevor die Autorin 2006 in Hamburg zur Welt kam, wurde sie 1969 und 1972 in Düsseldorf geboren. Fünfzig Prozent von ihr studierten Jura, die andere Hälfte Germanistik und Anglistik. Danach arbeiteten 100 Prozent als Journalistin. Anne Hertz hat im Schnitt 3,5 Kinder, 1,0 Männer und 0,3 Haustiere, sie ist 170,5 cm groß und wiegt – je nach Jahreszeit – zwischen 58,6 und 69,5 kg. Ihre Romane haben sich weltweit über 2 Millionen Mal verkauft.


Bewertung:
Ich muss mich erstmal sortieren, von der Geschichte habe ich ein Schleudertrauma. Himmel!

Was soll dieser Titel bedeuten? Ich kann ihn nicht mit dieser Geschichte in Zusammenhang bringen. Welche Fragen denn? Welchen Mann Maxi nun endlich für sich beansprucht? Selbst das Cover ist irritierend im Nachhinein; man erwartet eine leichte sommerliche Geschichte und bekommt eine anstrengende Achterbahnfahrt.

Der Klappentext legt den Schwerpunkt auf die Trauergruppe, die gar keinen Schwerpunkt in der Geschichte genießt. Völlig in die Irre führend. Keiner meiner Lese-Kumpanen geht auf die Charaktere in ihren Rezensionen ein, nur zwei Leser erwähnen kurz Thomas, eine Leserin kurz Gregor. Dabei ist das die Kerngeschichte und kein Spoiler. In anderen Geschichten wird viel mehr preisgegeben. Hier werden nicht mal die Charaktere mal erwähnt. Anders als im Klappentext steht, lernt Maxi nicht nur zwei Männer kennen, auch ihr Ex und ihr früherer Schwarm tauchen wieder auf. Ich bin ganz durcheinander, ich versuche das mal auseinanderzuhalten:

Thomas, der Ex, wegen einer anderen verlassen und ein Kind mit ihr hat.

Alexander aus der Trauergruppe

Gregor aus der Trauergruppe, der zwei Kinder hat

Raphael, früherer Mitschüler und Maxis früherer Schwarm

(Und da gibt es noch einen Jonathan, aber weiß nicht mehr, wer das ist und ob der nur kurz angerissen wird - oder vielleicht habe ich ihn mir vor lauter Schleudern nur eingebildet)

Ich hoffe, ich habe das so richtig geordnet. Im Vordergrund steht nicht die Trauergruppe und all das, sondern das Hin und Her zwischen den Männern. Und Maxi ist ... im letzten Drittel erfährt man, dass sei 44 Jahre alt ist. Da ist mir ein Ohr beinahe abgefallen ... 44 Jahre alt! Und sie benimmt sich wie Mitte/Ende 20. Die Sprecherin ist also auch viel zu jung, sie spricht Maxci so, als wäre sie Mitte/Ende 20. Ich war ganz überrascht. Und sie verwirrt mich neben ihrem kindischen Verhalten zusätzlich ... fühlt sich zu allen vier Männern hingezogen, schwärmt immer nur episodenweise für einer der Vieren. Sie handelt impulsiv, damit kann ich schwer konform gehen. Sie versteift sich immer wieder szenenweise auf einen der Männer und ich dachte nur 'HÄ?'

Jetzt folgt etwas Spoiler, anders kann ich meine Kritiken nicht verständlich erläutern:

Alexanders Verhalten finde ich absurd; man nimmt nicht einfach die Hände ungefragt und ist dann beleidigt, weil demjenigen das zu nah ist. Irgendwann liegen die beiden dann im Bett und Maxi fragt zwar noch, ob er Single ist, aber macht sich keine Gedanken über Verhütung, er auch nicht.

Ihr Ex Thomas schwärmte erst von seinem Kind, erfährt, dass es gar nicht sein ist und jetzt heult er Maxi vor, sie fehle ihm so.

Hat mit Raphael rumgeknutscht und einen Blackout vom Alkohol. Sie weiß gar nicht mehr was genau passiert ist, behauptet aber, was er sagt, stimme nicht, das habe sie nie gesagt. Sie meint, er hat ernsthafte Probleme. Ja, du auch Pute! Raphael benimmt sich auch unmöglich. Weil er Beziehungsprobleme hat, wirft er sich an Maxi ran, also wie Thomas.

Nun zu Gregor. Sie wirft ihm vor, sich anderweitig in der Frauenwelt umzusehen, obwohl sie dasselbe macht. Doppelmoral lässt grüßen! Und was ist mit Gregor? Das letzte Mal wird er knapp nach der Hälfte der Geschichte erwähnt und verschwindet dann unsauber daraus. Und ward nimmer gehört! Was soll das? Da gab es gar keinen richtigen Abschluss, und er war mir von allen Idioten noch am sympathischsten.

Die Sache mit der Trauergruppe, so wie sie im Klappentext steht, finde ich als Idee echt schrullig, weshalb ich das Hörbuch auch angefangen habe. Aber dieses Setting gibt es nicht, das ist nur eine kleine Episode und das war's. Das Hauptthema sind die Männer und Maxis Ping-Pong-Spiel zwischen ihnen. Entwicklungen gibt es nur in künstlicher und unrealistischer Form. Mir ging nichts nah, außer das Negative.

Zusätzlich gibt es Rückblenden von Maxi als Schulteenager, die in ihrem Tagebuch schreibt und uns laut vorliest. Erstens sind die Rückblenden für uns Hörer undeklariert, sodass ich erstmal verwirrt war, weil das übergangslos von Gegenwart zu Vergangenheit geht. Zweitens ergeben diese Rückblenden keinen Sinn und Mehrwert für den Verlauf. Sie sind völlig unnötig. Maxi erzählt ja auch in der Gegenwart viel über ihr Denk- und Gefühlsleben, auch zu ihrem Jugendschwarm Raphael. Da sind die Rückblenden total überflüssig.

Dass gleich vier Männer gleichzeitig auftauchen und alle Maxi für sich haben wollen, finde ich sehr überspitzt künstlich dargestellt. Fern der Realität. Erst will sie niemand und sie wird verlassen und dann plötzlich zerren alle an ihr. Wo findet man die Pillen für sowas? Das Ende ist auch unbefriedigend, Maxi hat sich endlich für einen der Kerle entschieden, aber der Beigeschmack des Künstlichen verbleibt.


Fazit:
Was für eine Abenteuerfahrt. Im Negativen. Ohne Schleudertrauma kommt man da nicht durch. Wie viele andere das geschafft haben und diesen Unsinn mit 4 oder 5 Sterne bewerten können, kann ich nicht nachvollziehen und beschließe für mich, es auch nicht ernst zu nehmen. Ernsthaft! Mir reicht's! Warum ich nicht abgebrochen habe? Maxi ging mir zwar sehr auf die Nerven, aber die Sprecherin finde ich gut, wenn auch altersmäßig ungeeignet. Und dann wiederum doch, denn Maxi ist sehr unreif für ihr Alter und wirkt sehr jung und naiv, da passte die Stimme doch.

Wirklich nichts ist hier wie es scheint, weder Cover, noch Titel, noch Klappentext, noch andere Rezensionen. Irre. Die Geschichte bekommt von mir 2,5 Sterne, wegen der Sprecherin also 3 Sterne. Als Buch hätte ich es abgebrochen.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐


Gehört am Oktober 2021

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Mir fällt kein angemessener Titel ein - vor lauter Verwirrung

Kasi Kauz und die komische Krähe, Kasi Kauz und der Radau am Biberbau
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Kurzmeinung:
Verwirrung pur - Ist wohl Band 1 und 2, aber sehr schlecht deklariert bzw. gar nicht.


Klappentext:
Eine fremde Krähe ist im Wald aufgetaucht. Sie hat leuchtend bunte Federn und stößt schrille ...

Kurzmeinung:
Verwirrung pur - Ist wohl Band 1 und 2, aber sehr schlecht deklariert bzw. gar nicht.


Klappentext:
Eine fremde Krähe ist im Wald aufgetaucht. Sie hat leuchtend bunte Federn und stößt schrille Schreie aus. Susi Wildschwein und die anderen Tiere fürchten sich vor ihr. Ein Glück, dass Kasi Kauz weiß, wie man richtig gut zuhört … Schlotter-Otter und Piesel-Wiesel stehen sich auf dem Biberdamm im Weg. Keiner will zur Seite gehen – bis der Damm einstürzt! Kasi Kauz geht mit den richtigen Fragen auf die beiden zu und setzt etwas in ihnen frei, was sie sich selbst nie zugetraut hätten.

Autor:
Oliver Wnuk, geboren 1976 in Konstanz, schreibt, seitdem er spielt: In den vergangenen zwanzig Jahren wirkte er in über 100 Film- und Fernsehproduktionen als Schauspieler mit; zur selben Zeit hat er Romane, Drehbücher, Theater- und Hörstücke, Essays für Printmedien u.ä. verfasst. Mit den Geschichten um den lebensfrohen „Kasi Kauz“ richtet er sich zum ersten Mal an eine junge Leserschaft und deren Eltern.

Sprecher:
Oliver Wnuk, geboren 1976 in Konstanz, schreibt, seitdem er spielt: In den vergangenen zwanzig Jahren wirkte er in über 100 Film- und Fernsehproduktionen als Schauspieler mit; zur selben Zeit hat er Romane, Drehbücher, Theater- und Hörstücke, Essays für Printmedien u.ä. verfasst. Mit den Geschichten um den lebensfrohen »Kasi Kauz« richtet er sich zum ersten Mal an eine junge Leserschaft und deren Eltern.

Yvonne Catterfeld, 1979 in Erfurt geboren, gehört seit über 20 Jahren zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen und Musikerinnen des Landes. Ausgezeichnet mit mehreren Musik- und Medienpreisen, ist sie u.a. als TV-Kommissarin für die ARD-Reihe »Wolfsland« tätig. Seit 2016 war sie regelmäßig als Jurorin in verschiedenen Formaten der Castingshow »The Voice« zu sehen. Ihre Stimme lieh sie unter anderem der Eisprinzessin Lilli in der Verfilmung und der Hörspielproduktion »Tabaluga«.


Bewertung:
Leider bin ich gestern Abend sehr verwirrt worden von einer Rezension, die den Inhalt von Band 2 schrieb. Das Verwirrende ist jedoch, dass dieser Inhalt hier vertont ist und eben nichts mit dem Neuling, der komischen Krähe, zu tun hat. Ich habe gestern noch dem Team von Bookbeat geschrieben und nachgefragt, ob statt Band 1, Band 2 geschickt wurde. Allerdings steht im Klappentext beides: die Geschichte zur komischen Krähe und der Dammbruch, der auch in Band 2 das Thema ist.

Ich bin einfach nur verwirrt!! Da ist beides angesagt und auf dem Hörbuch bespielt, allerdings kommt erstens das Thema der fremden Krähe nur kurz am Anfang vor und wird gar nicht bearbeitet. Zweitens springt es nämlich direkt zu dem Dammbruch, der auch in Band 2 Hauptthema ist. Ich kapier gar nichts mehr.

Ich hatte mich erst gewundert, dass Cover und Thema die fremde Krähe sein soll, aber dann etwas ganz anderes thematisiert wird und es als eben fehlerhaft erzählt festgestellt. Aber seit gestern Abend bin ich nur noch verwirrt und weiß nicht, ob das ein inhaltlicher Fehler des Verlages ist und eben nicht bloß eine schlecht umgesetzte Geschichte.

Das Cover ist mega süß, aber es passt eben nicht zum Inhalt, da die Krähe nur die ersten Minuten da ist. Ich verstehe es nicht.


Ansonsten, lasse ich das weg, ist Kasi ein weiser Vogel, der für jeden und alles eine Weisheit hat. ich weiß nicht, ob das so positiv rüberkommt. Für mich bleibt ein belehrender Beigeschmack. Für Kinder vielleicht nicht.


Fazit:
Verwirrung. Verwirrung. Verwirrung.

Zwei Bände in einem? Wenn ja, wieso ist das nicht im Text und auf dem Bild besser deklariert? Auf Nachfrage bei Bookbeat kam die Antwort, es sei Band 1 und 2. Tja, mega schlecht deklariert, sodass ich mit purer Verwirrung aus dem Hören raus bin.

Die Reihe werde ich nicht weiterhören.


SPRECHER ⭐⭐⭐⭐⭐ und SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐⭐


Gehört im Oktober 2021

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Ich, Jägerin des Verlaufs ...

Jäger der Schatten
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; eine tolle und neuartige Idee, die leider nicht völlig abgeschöpft wurde. Das letzte Drittel wird zu salopp bearbeitet.


Klappentext:
Schattenmädchen. Dämonin. Scheusal … Louise ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; eine tolle und neuartige Idee, die leider nicht völlig abgeschöpft wurde. Das letzte Drittel wird zu salopp bearbeitet.


Klappentext:
Schattenmädchen. Dämonin. Scheusal … Louise hat viele Namen. Eingesperrt in einen Käfig wird sie im Zirkus Ora als Monster ausgestellt. Ihr einziger Lichtblick ist Eli, der Trapeztänzer, der ihr mit seinem Windtanz das Herz gestohlen hat. Doch eines Nachts wird Eli von Unbekannten entführt, und als er Tage später zurückkehrt, ist er wie ausgewechselt, streitsüchtig und bösartig. Als Louise nach Antworten sucht, stößt sie auf eine uralte Legende, die nur im Flüsterton erzählt wird. Eine Legende über Wesen, die in den Schatten wohnen und sich an der Menschheit rächen wollen: die Achai.

Autorin:
Die gebürtige Wienerin Rebecca Andel entdeckte nach ihrem Germanistik-Studium ihr Interesse für das Schreiben wieder. Nachdem sie Malerei und Bildhauerei an der Wiener Kunstschule studiert hatte, entschied sie sich trotzdem ihrer Leidenschaft - dem Schreiben nachzukommen und veröffentlichte 2017 ihren ersten Jugendroman namens "Feder & Klinge". In ihrem Debütroman treffen zwei Jugendliche Raban, der seine Identität nicht kennt- nur unter der Nummer 023 bekannt ist und Ariane, die sich allem durch ihrem Schreiben entzieht aufeinander. Ihre gegenseitige Anziehung verbindet die beiden ungemein und bringt Dinge ins Rollen, die die beiden nicht vermutet hätten.


Bewertung:
Das Cover passt recht gut, dieses kleine Stück der Uhr oben finde ich allerdings sinnlos und unpassend.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, aber leider konnte es meine Freude nicht ganz befriedigen. Das Buch ist in zwei Teile geteilt und enthält eine Schwarz-Weiß-Karte vorne. Eine Mikrokarte, kann man schreiben. Nicht alles lässt sich richtig lesen, da alles extrem klein geschrieben ist. Es braucht auch nur ein kleiner Teil der Karte. Die Kapitel sind mit den verschiedenen Städten deklariert, was gut für den Verlauf und das Verstehen ist.


"Schmerz verbirgt sich in vielen Seelen", sagte der Oberste nachdenklich. "Oft ist er auf den ersten Blick erkennbar. Doch manchmal wird er weggeschlossen. In einen Käfig, mit unzähligen Schlössern, sodass er nicht daraus ausbrechen kann."

(Seite 267)


Das erste Zwei-Drittel ist recht stark, das letzte Drittel nimmt massiv ab. Vor allem habe ich kurz vor dem letzten drittel direkt gemerkt, wie unzureichend es sein wird, schon im Voraus. Warum? weil sich bis dahin sehr viel auftut, das ausführliche Erklärungen und einen ausgeschriebenen Verlauf braucht. Da dachte ich sofort, dass das Ende schnell abgehandelt werden würde, da dies ein Einzelband ist. "Oh nein, das alles soll in den paar letzten Seiten abgehandelt werden?" Und so ist es auch. Sehr unzureichend.

Die Geschichte an sich nimmt nach und nach Fahrt auf, auch wenn es schon von Beginn an fesselt wird. Vor allem die Beziehung zwischen Louise und Eli, die langsam atmosphärisch für den Leser aufgebaut wird. dann folgt ein tiefer Sturz ins kalte Wasser, denn es ändert sich alles zwischen ihnen abrupt. Das hat mich enttäuscht, da ich es anders haben wollte. Aber deshalb ist die Geschichte nicht schlecht. Man ist nach dem Verlauf einfach auf eine romantische Annäherung eingestellt. Der Sturz ist der Beginn des Mystischen und fesselt auf andere Weise. Die Geschichte darum wird Stück für Stück in rascher Folge erzählt, sodass man als Leser schnell weiß, worum es geht. Allerdings wachsen auch Fragen und die Atmosphäre eines Showdowns. Und hier ist der größte negative Kritikpunkt. Die Autorin hat den Verlauf zusammengebunden und statt das Bündel Stück für Stück zu entknoten, hat sie es nur teilweise aufgeschnürt und das auch wieder abrupt. das ist der Punkt vor dem letzten drittel, bei dem ich bereits wusste, dass das nicht sorgfältig ausgearbeitet wird.


Fazit:
Mystisch und spannend erzählt, eine Idee, die nicht befriedigend voll ausgeschöpft wurde. Und vor allem das letzte schwache Drittel, dass den gesamten Verlauf zuvor kompensiert. Enttäuschend! Leider kann ich aufgrund dessen nur 3,5 Sterne geben. Entweder hätte die Autoren noch ein paar Seiten ranhängen oder es als Zweiteiler veröffentlichen sollen. Dann hätte die Geschichte mehr ausgearbeitet werden können, sowie die Charaktere, die mir auch zu kurz gekommen sind.

Den Preis für das Taschenbuch von 17,00 Euro finde ich unverschämt teuer! Das Buch hat 413 Seiten und ist etwas länger als das Durchschnittswerk, aber rechtfertig den Preis nicht. Es ist nicht mal eine Klappbroschüre. Für einen Euro mehr bekommt man ein Hardcover-Buch.


"Eine Geschichte muss von Anfang bis Ende erzählt werden. Wenn man den Beginn nicht kennt, kann man das Ende nicht verstehen."

(Seite 254)

Wenn das nicht zu diesem Buch passt ...


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Veröffentlicht am 25.12.2021

Stille Genervtheit, die immer lauter wurde ....

Stille Verdrängung
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Kurzmeinung:
Abbruch Seite 205; eigentlich keine schlechte Story, aber das Lektorat war ungenau & der Protagonist & der Verlauf werden immer absurder.


Klappentext:
Nachdem der taube Schüler Maik auf ...

Kurzmeinung:
Abbruch Seite 205; eigentlich keine schlechte Story, aber das Lektorat war ungenau & der Protagonist & der Verlauf werden immer absurder.


Klappentext:
Nachdem der taube Schüler Maik auf einer Abiturfeier von seinen engsten Freunden genötigt wird, durch eine Gruppenvergewaltigung ein Mädchen zu missbrauchen, ist er so verstört, dass er jeglichen Kontakt abbricht und sich in Berlin ein neues Leben aufbaut. Als Psychologe mit besonders empathischen Fähigkeiten ist er später hoch angesehen, auch öffentlich. Privat hat er ebenfalls sein Glück mit seiner Verlobten Kate gefunden. Doch dann holt ihn seine dunkle Vergangenheit wieder ein ...

Autorin:
Corina Brosch ist am 17. Mai 1988 gehörlos auf die Welt gekommen und bilingual mit Deutsch und Deutscher Gebärdensprache aufgewachsen. Obwohl sie schon sehr früh das Lesen und Schreiben lieben und schätzen lernt und eine blühende Fantasie hat, studiert sie zunächst Psychologie, wechselt dann jedoch, um Lehramt für Sonderschulen zu studieren. Als Hauptfach wählt sie Deutsch und besucht eine Schreibwerkstatt, in der sie die ersten Ideen zur Geschichte des tauben Psychologen aufschreibt. Ihre Leidenschaft zum Geschichtenerzählen wird wieder entfacht und lässt sie nicht mehr los. Vor allem das Eintauchen in Menschen und deren Abgründe, die sich gar nicht so sehr vom Hörstatus unterscheiden, fasziniert sie immer wieder aufs Neue. Und doch sind es zwei Welten - die taube und hörende Kulturen - die aufeinanderprallen. Als taube Schriftstellerin erzählt sie aus einer Sicht, die den wenigsten bisher zugänglich war.


Bewertung:
Eine tolle Rezension hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover und der Klappentext haben mich zusätzlich eingenommen. Ich habe mich sehr gefreut, es zu lesen. Gerade der Anfang, wo die Massenvergewaltigung stattfindet ist heftig zu lesen und nichts für schwache Gemüter. Ich finde, hier fehlt eine Trigger-Warnung, auch wenn man vom Klappentext weiß, was kommt.

Das Buch ist voller Fehler, das Lektorat war nicht gründlich. Normalerweise setze ich Fehler, die ich entdecke gar nicht in die Rezension, aber hier sind es so viele, dass es einfach stört. In den ersten Kapitel allen voran sind zwischen den Wörtern mehrere Leerzeilen, das fällt sofort auf. Dann gibt es Wörter, die keine Leerzeilen zwischen andere Wörter haben. Was auch störte sind die Texte, die zusammengehören, die Autorin sie aber als neuen Abschnitt präsentiert. Das hat mich erst irritiert.

Die Geschichte an sich ist eine gute Idee und der Wirklichkeit mit Sicherheit nahe. Es gibt bestimmt einige Männer, denen es so geht wie Maik. Und andere wie den Freunden, die es immer und immer wiederholen. Der Verlauf ist recht schnell, Maik feiert seinen Abschluss, studiert und ist 6 Jahre später Psychologe. Das schnelle Voranschreiten ist etwas ungewohnt, finde ich aber nicht negativ. was mir negativ auffiel ist Maiks unprofessionelles Verhalten. In der Zeitung und bei Patienten wird er gelobt und er kann sich kaum vor Anfragen retten. In Wirklichkeit aber finde ich ihn als noch zu unreif für einen angeblich professionellen Therapeuten. Er kann kaum Abstand zu den Patienten halten. Hier geht es um eine Patientin, die ihm sehr nahe geht. Mehr möchte ich nicht verraten, aber mich hat das echt genervt. Und es passiert ab der Mitte laufend solche Ungereimtheiten.

Maik ist trotz seines Verhalten von damals ein guter Mann und empfindsam. Auf der anderen Seite aber finde ich, er reflektiert nicht so richtig sein Verhalten. Und wenn er es tut, handelt er nicht dementsprechend. Ich konnte ihn einfach als Psychologen nicht ernst nehmen. Das ist fatal, denn er ist Psychologe. Aber wie er stetig so unreif und gegen das Berufsethos verstößt, immer wieder, hat mich echt genervt. Und bei einer Szene ist mir der Kragen geplatzt und ich habe abgebrochen (Seite 205). Sehr enttäuschend!

Was die Behinderung angeht, hat die Autorin gelungen vermittelt. Im letzten Drittel schrieb sie nicht stetig, wie taube Menschen Zeichen machen oder wie reagieren, das konnte man sich nach dem vorigen Zwei-Drittel-Erklärungen denken - so dachte wohl die Autorin. Es setzt auch eine Gewohnheit ein, aber ich erwischte mich dennoch zwischendurch, wie das Erklären völlig fehlt. Ich weiß nicht, ob das Absicht oder Nachlassen ist. Durch die vielen Erklärungen, wie taube Menschen sich mitteilen, hat die Autorin mich bis zum letzten Drittel mitnehmen können. Es wirkt sehr authentisch. Auch der Schreibstil ist fließend, trotz der vielen Fehler. Der Verlauf lässt sich schnell lesen.


Fazit:
Die Geschichtsidee ist lange überfällig zu schrieben gewesen und der Protagonist recht sympathisch. Aber leider unreif und für mich nicht für voll zu nehmen. Keine gute Basis für Vollendung eines Werkes. Natürlich bin ich neugierig, was es mit der Patientin auf sich hat und ob Maiks Vergangenheit ihn wirklich einholt. Es sind noch 100 Seiten übrig geblieben, da müsste sich dann alles auflösen. Aber ich hatte keine Geduld mehr mit Maik.


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