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Veröffentlicht am 16.02.2019

Eine englischartige Liebesgeschichte mit Literatur als Guss!

Mein Jahr mit Dir
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Klappentext:
Stell Dir vor: Du hast einen genauen Plan für Dein Leben. Du weißt genau, was Du willst und wie Du Dein Ziel erreichst. Und Du weißt: Absolut nichts kann Dich von Deinem Plan abbringen. Doch ...

Klappentext:
Stell Dir vor: Du hast einen genauen Plan für Dein Leben. Du weißt genau, was Du willst und wie Du Dein Ziel erreichst. Und Du weißt: Absolut nichts kann Dich von Deinem Plan abbringen. Doch dann passiert etwas völlig Unerwartetes. Du begegnest jemandem. Ganz zufällig. Und obwohl Du es erst nicht wahrhaben willst, spürst Du bald: Das ist diese EINE Begegnung, dieser EINE Moment, der das ganze Leben verändern könnte. Was tust Du? Folgst Du Deinem Plan oder Deinem Herzen?

Vor dieser schweren Entscheidung steht Ella im Debütroman der Hollywood-Schauspielerin Julia Whelan:

Mit einem Stipendium erfüllt sich Ella ihren lange gehegten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag stößt sie mit Jamie zusammen, der ihren Literaturkurs leitet und mit dem sie so gar nichts anfangen kann. Als Ella und Jamie jedoch eines Abends gemeinsam in einem Pub landen, kommen sie sich dabei viel näher als geplant. Aber Jamie hat ein tragisches Geheimnis, das nicht nur sein Leben für immer verändern wird. Als Ella davon erfährt, steht sie auf einmal vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens. Und sie merkt: Du kannst dein Leben planen, aber nicht deine große Liebe.

Autorin:
Julia Whelan ist eine amerikanische Drehbuchautorin, Schauspielerin und preisgekrönte Hörbuchsprecherin. Ihr erster Roman »Mein Jahr mit Dir« spielt in Oxford, der Stadt, in die sie sich während ihres Studiums verliebt hat. Für ihr Debüt hat sie sogar das Drehbuch selbst geschrieben und kann es kaum erwarten, ihren Roman auf der Kinoleinwand zu sehen. Julia Whelan lebt in Kalifornien.


Bewertung:
Ein wunderschönes Cover mit einem vielsagenden Titel, das genau das aussagt, worum es in der Geschichte geht. Vor allem das Cover versteht man nach der Mitte des Buches noch besser. Die Autorin hat dazu noch einen liebevollen Brief an die Leser geschrieben, der im Umschlag vorne gedruckt steht. Wunderschöne Zeilen, die das Herz berühren! Im hinteren Umschlag wünscht sie dem Leser unvergessliche Lesestunden; dieses ist mit einem extra-Porträt gedruckt worden. Eine rundum herzliche Aufmachung des Buches, das mich sehr angesprochen hat und besonders werden lässt.

Wenn sie auch scheinbar heiter
ihre Rolle spielt
Bei all den Tänzen, dem Gelächter hier,
Und nimmt sie auch von manchem jungen Mann
höflich die dargebot'ne Hand,
Liebt sie nur ihn, um ihn sorgt sie sich nur.
Charles (Tennyson) Turner, "Ein Landtanz", 1880
(Seite 232)


Vor jedem Kapitel stehen passende Zitate zu der Geschichte, mit einer Federzeichnung, die zum Literaturthema hervorragend passt. Da ich seit vielen Jahren Gedichte und Zitate sammle, hat mich das besonders erfreut. Einige der Zitate sind sehr anspruchsvoll, und ich selbst habe drei davon nicht richtig verstanden. Der Schreibstil ist flüssig, aber an manchen Stellen nicht richtig fließend. Dennoch habe ich das Buch in zwei Tagen auslesen können.

Erfreulich finde ich, dass mal endlich ein Liebesroman erschienen ist, in dem die Literatur einen weiten Platz fand. Es geht hier nicht nur um Liebe, Verlust, Krankheit oder Studium. Wir lernen das College Oxford lebhaft kennen und Jamies Studienfach Literatur kommt richtig zur Geltung. Die englische Kulisse bringt einen extravaganten Touch im ganzen Verlauf. Insgesamt ist die Geschichte also nicht ganz anspruchslos und gewöhnlich.

Er stellt nicht die großen Fragen. Warum ich? Was hat das alles für einen Sinn? Was kommt als Nächstes? Ich habe nie gehört, dass er grübelt, zweifelt, flucht. Es ist dieser erste große Verlust, wie eine erste Liebe, nehme ich an, der die Fragen aufwirft. Vielleicht lernt man, sobald man begriffen hat, dass es keine Antworten gibt, mit den Fragen zu leben.
(Ella, Seite 359)


Die Charaktere finde ich gut beschrieben und auch lebhaft vorgestellt. Das Collegeleben konnte ich mir wirklich im Geiste vorstellen. Die Dialoge sind zum Teil humorvoll neckisch, was mich einige Male zum Lachen brachte. So etwas gefällt mir sehr gut. Als ich das erste Kapitel las, dachte ich nur: "Was ist denn das?" Ich war total überrascht, da ich mit so einem Anfang und überhaupt, mit so einem Vorhaben von Ella nicht gerechnet habe. Es wird direkt beschrieben, was sie sich für die berufliche Zukunft vorstellt und wie sie auf dem Weg zur dessen Erfüllung kommt. Ich kam mir vor, als lese ich ein anderes Buch. Im zweiten Kapitel wurde umgeschwenkt und ich bekam zu lesen, was ich mir unter dem Klappentext vorstellte. Das erste Kapitel ist dennoch nicht "falsch" oder unpassend; es ist nur sehr überraschend und überrumpelt etwas.

Sag nicht, der Kampf nütze nichts,
die Mühe und die Wunden seien vergeblich,
der Feind lasse ohnehin nicht nach, noch versage er,
und die Dinge blieben, wie sie schon immer waren.
Arthur Hugh Clough, "Sag nicht, der Kampf nütze nichts", 1862
(Seite 332)


Die Liebesbeziehung zwischen Ella und Jamie ist zum Glück nicht kitschig, wenn auch einiges nicht unvorhergesehen kommt. Es gibt auch keine überspitzten Sexszenen, worüber ich sehr froh war! Davon habe ich wirklich genug! Dass Jamie erkrankt ist, war für mich nicht überraschend, das konnte ich schon aus dem Klappentext herauslesen. Auch wie es zur Sprache kommt ist nicht originell. Wie Jamies Familie in Bezug zu seiner Krankheit reagiert, finde ich sehr schön und glaubhaft dargestellt. Die zerrissenen Gefühle des Vaters nahmen mich sehr mit.

Aber in unserer Geschichte gibt es keinen Schurken, keine Hexe, keine böse Stiefmutter, keinen belehrenden Schluss. Es ist einfach, was es ist. Es ist das Leben. Aber wenn man jemanden liebt und von jemanden geliebt wird, kann man sein Märchenland finden. Was immer und wo immer das ist.
(Ella, Seite 470)



Fazit:
Insgesamt stellt die Geschichte Fragen zum Leben und zeigt auf, welche Konflikte daraus entstehen können. Eine Geschichte, die uns verdeutlicht, was am Ende unseres Lebens wirklich wichtig ist!

Das Buch ist trotz seiner kleinen Makel ein lesenswertes Buch mit einer berührenden Geschichte, einigen wichtigen Themen des Lebens und einer besonderen Aufmachung. Auch poetische Leser finden hier etwas Genuss.

Cover ⭐⭐⭐⭐⭐
Titel ⭐⭐⭐⭐⭐
Schreibstil ⭐⭐⭐⭐
Charaktere ⭐⭐⭐⭐
Thema ⭐⭐⭐⭐⭐
Atmosphäre ⭐⭐⭐⭐
Anspruchsvoll ⭐⭐⭐
Handlungen ⭐⭐⭐
Humor ⭐
Liebe ⭐⭐⭐⭐

Mein herzlichster Dank geht an den Penguin Verlag und dem Randomhouse-Team für das bereitgestellte Leseexemplar!

Veröffentlicht am 08.02.2019

Hohe Erwartungen nicht erfüllt, trotz toller Stimme des Autors!

Die Welt ist böse!
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Klappentext:
Kriminalfälle aus aller Welt. Alle wahr, ungelöst und hochspannend! Im Wassertank eines Hotels schwimmt die Leiche einer vermissten Studentin. Auf einem Bauernhof in Oberbayern werden sechs ...

Klappentext:
Kriminalfälle aus aller Welt. Alle wahr, ungelöst und hochspannend! Im Wassertank eines Hotels schwimmt die Leiche einer vermissten Studentin. Auf einem Bauernhof in Oberbayern werden sechs Menschen nachts mit einer Hacke erschlagen. Zwei Mädchen fotografieren einen fremden Mann und posten es auf Snapchat - wenig später sind sie tot. Nur: Was war geschehen? Und wer war der Täter? Julian Hannes ist die Mystery-Größe auf YouTube. Mehr als 1,8 Millionen Fans folgen ihm auf seinem Kanal "Jarow". Seine dort geschilderten Kriminalgeschichten wurden millionenfach angesehen.

Autor:
Julian Hannes, Jahrgang 1996, lebt in Köln und ist seit 2011 Vollzeit-YouTuber. Auf seinem Kanal Jarow begeistert er 1,7 Millionen Abonnenten. Mit seiner Leidenschaft für wahre Verbrechen hat er sich zu einem der beliebtesten YouTuber entwickelt. Seine Videos werden monatlich 10 Millionen Mal geklickt.


Bewertung:
Herzlichen Dank vom Audiobuch Verlag für das Hörexemplar! Ich habe mich gefreut, wieder ein Hörbuch, dazu in so einer besonderen Art, hören zu dürfen!

Das Hörbuch ist eine gekürzte Fassung, die 6 Fälle beinhaltet:

Fall 1: Verschwunden in 3000 Metern Höhe
Fall 2: Fauler Beigeschmack
Fall 3: Die gar nicht heile Welt
Fall 4: Der Djatlow-Pass
Fall 5: Auf und davon
Fall 6: Der Snapchat-Mord


Die ungekürzte Fassung enthält 13 Fälle. Ich selbst mag gekürzte Hörbücher nicht, da ich sie für sinnlos erachte. Was soll ich mit einer halb erzählten Geschichte? Wer sich das erdacht hat und wieso, ist mir schleierhaft. In diesem Fall aber ist die gekürzte Fassung nicht negativ zu bewerten, da es sich hier um verschiedene Fälle handelt und nicht um eine zusammenhängende Geschichte. Ansonsten hätte ich mich für das Hörbuch nicht beworben.

Der Autor hat eine wunderbar entspannte und fesselnde Stimme! Ist sehr angenehm, ihm zuzuhören. Er kann wirklich Sprecher für Hörbücher werden, falls er das nicht schon nebenher tut. Wirklich toll! Ich kannte ihn bis dato noch überhaupt nicht, auch sein YouTube-Kanal „Jarow“ hat mir nichts gesagt.

Einige dieser aufgeführten Fälle kannte ich bereits aus den Crime-Serien wie "Medical Detectives" und "Autopsie" und aus Wissensmagazinen. Es sind verstörende und auch schockierende Kriminalfälle, in denen nicht sauber und hinreichend ermittelt wurde. Das macht einen besonders wütend.

Für mich gab es nicht viel neues und auch die Erzählung der Fälle hat mich nicht richtig gepackt. Ich glaube, es ist schwierig, solche Themen in der Art zu vermitteln. Als Buch liest es sich sicher besser. Das Cover und der Titel passen wirklich hervorragend zusammen und machen deutlich, worum es im Hörbuch geht.

Insgesamt ein gutes Hörbuch, aber nichts herausragendes. Für mich gehört es zum Durchschnitt.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Mitreisende Geschichte im 13. Jhdt., leicht und verständlich erzählt mit viel Gefühl für Details!

Die Klosterbraut
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Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Nach der Hochzeit ihrer wunderschönen Schwester wird Franka von Marienfeld ihrer Bestimmung folgen, den väterlichen Rittersitz verlassen und in ein Kloster eintreten. ...

Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Nach der Hochzeit ihrer wunderschönen Schwester wird Franka von Marienfeld ihrer Bestimmung folgen, den väterlichen Rittersitz verlassen und in ein Kloster eintreten. Ein letztes Mal will sie vorher die Freiheit des Waldes genießen und den Wind in den Haaren spüren, während sie auf dem Rücken ihres Pferdes sitzt. Heimlich schleicht sie sich aus der Burg und stolpert einem jungen Ritter in die Arme. Sie ist überwältigt von seiner Anziehungskraft und den Gefühlen, die er vom ersten Moment an in ihr auslöst. Ohne es zu wollen, stellt sie ihre Zukunft infrage. Bis sie erkennt, dass Wulf vom Röllberg der Verlobte ihrer Schwester ist …

Autorin:
Als Manuela zum ersten Mal in das Licht dieser Welt blinzelte, gab es gerade mal drei Fernsehprogramme. Aufgewachsen ist sie in dem kleinen Dorf im Bergischen Land, in dem auch der Ritter ihres ersten Romans zu Hause ist. Aufgrund nahezu fehlender Unterhaltungselektronik spielte sie meisten draußen, umgeben von grünen Wiesen, dem Duft nach Heu und Traktorenlärm. Nach dem Abitur hat sie in Köln studiert, in Spuckweite zum Dom. Zugegeben, es ist schon hilfreich, sehr weit spucken zu können.

Das Mittelalter hat sie schon immer interessiert, besonders die Historie des Rheinlandes während des 13. Jahrhunderts. Sie liebte schon als Kind alte Bauwerke und Ruinen und wollte immer wissen, welche Geschichten hinter diesen Mauern schlummern. Wenn man die oft fesselnden Ränkespiele getrieben von Gier und Macht rund um die heute noch vielerorts vorhandenen Klöster, Burgen und Ruinen kennt, sieht man seine Heimat plötzlich mit anderen Augen. Mit historischen Orten aus ihrer Heimat fühlt sie mich stärker verbunden als mit fernen. Darüber möchte sie gerne Geschichten erzählen und ihre Leserinnen und Leser in die eigene Vergangenheit entführen - am liebsten ins Hochmittelalter und stets mit einem Augenzwinkern.


Bewertung:
Das Cover passt wunderbar zum Titel. Wie Spiegelei in Pfanne! Auch das Bild mit der Kirche im Hintergrund und die Nonne halb drauf im Vordergrund macht es sehr passend und sieht wunderschön aus. Die Farben harmonieren toll zusammen- auch der Schleier passt zur Geschichte, da er erwähnt wird. Das Cover hat mich ja als erstes neugierig gemacht, mitsamt dem Genre. Faszinierend finde ich die Feder in der Hand der Nonne. Sie repräsentiert Frankas Talent im Kloster.

Der Anfang ist schon sehr fesselnd, sodass ich einfach weiterlesen wollte. Erst befürchtete ich, dass der Beginn langweilig werden würde, es ging schon in diese öde Richtung... aber dann kam es doch Schlag auf Schlag! Mir war die Erzählung mit dem Wildschwein aus Frankas Sicht etwas zu langezogen erzählt. Die Erzählweise von Wulf hat das aber gut gerettet, und es war schnell vergessen. Hier sind die Namen wieder sehr interessant. Gefällt mir an den historischen Romanen besonders gut. Was mir am Klappentext positiv aufgefallen ist, ist dass die Geschichte Anfang des 12. Jahrhunderts spielt. Viele Romane in dieses Zeitraum gibt es nicht zu lesen, daher finde ich das nochmal eine ganz andere Lesequalität, um mehr über diese spannende und grausame Zeit zu erfahren. Mir gefällt sehr gut, dass wir beide Erzählweisen erzählt bekommen; einmal von Franka und einmal von Wulf- den beiden Hauptakteuren. Hier zeigt sich wieder, dass keine Ich-Erzählung erforderlich ist, wenn ein flüssiger Schreibstil zugegen ist. Wundervoll!!!

Die Schwestern bedienen sich eines typischen Geschwisterbild: Die eine wunderschön, anmutig und intelligent. Die andere hübsch, wild und mutig. Nicht gerade originell, aber bisher sind die Charaktere lebhaft und realistisch ausgeschrieben. Auch die vielen Gefühlen von Franka gegenüber Melinda ist aufwühlend ehrlich niedergelegt. Ich fühle richtig mit ihr mit und sie lässt mich traurig und wütend über sie werden. Die Beziehung der beiden zueinander scheint nicht ganz rivalenlos zu sein. Franka leidet sehr unter der Schönheit ihrer jüngeren Schwester, die das auch auf Frankas Kosten gerne ausnutzt. Da hat mir ein Dialog zwischen ihnen gar nicht gefallen. Ich hätte Melinda gehörig die Schönheit aus dem Gesicht gewaschen. Franka ist so mutig und störrisch und gleichzeitig scheint sie so wenig Selbstbewusstsein zu haben und ständig im Schatten ihrer Schwester zu stehen. So ganz miteinander vereinbar ist das noch nicht. Und die Mutter ist genauso ein Biest wie ihre Tochter! Der Apfel fällt ja nicht weit vom Stamm! Ekelhafte Person! Anders kann ich es wirklich nicht von mir geben. Ich hätte mir mehr Gegenwehr von Franka gewünscht; dass sie ihrer Schwester mal die Meinung sagt. Auf der einen Seite ist sie so rebellisch und stark und auf der anderen Seite lässt sie sich so klein machen... Furchtbar! Ein bestimmtes Ereignis (kann ich hier nicht benennen ohne zu spoilern)betreffend Melinda kommt viel zu schnell. Und auch diese plötzliche Anwandlung Franka gegenüber; auf einmal ist sie das genaue Gegenteil, was sie immer war! Ganz schwesterlich anstatt biestig. Für mich sehr unrealistisch dargestellt.

Wulf ist ein ziemlich dreister, charmanter und ehrlicher Mann. Gefühlsmäßig kommt über ihn erst ab den dritten Kapitel nach und nach etwas raus. Also, der überstürzte Antrag, den er Franka im Wald gemacht hat, hat mich ja auch umgehauen! Ist mir etwas bitter aufgestoßen, weil es so abrupt und ohne richtige Entwicklung kam ... ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Er handelt hin und wieder willkürlich, obwohl er eine große Lässigkeit ausstrahlt. Bildlich würde ich ihn als Vulkan beschreiben; außen ausgeglichen und innen brodelnd. Sein bester Freund Anselm kommt sehr sympathisch rüber, und beider Gefühle kommen sich im Laufe der Zeit in die Quere.

Das Leben im Kloster wird für Franka eine große Herausforderung, nicht nur aufgrund ihres Charakters, sondern auch wegen einiger Nonnen dort. Schon bald geschehen im Kloster schreckliche Morde, die sich keiner erklären kann. Die Aufklärung der Morde und Motive dahinter finde ich gut rübergebracht und hat meine Vermutungen diesbezüglich bestätigt. Es ist nicht vorhersehbar, aber für mich auch nicht richtig weit her geholt, sodass es für mich einfach war, den wahren Täter und seine Beweggründe zu ermitteln. Auch die gefährliche Situation, in die Marie gegen Ende gerät, finde ich super geschrieben und auch nicht zu salopp, sondern sehr glaubwürdig. Allerdings ist das Ende der Geschichte wieder so typisch salopp geschrieben; plötzlich ist alles wieder friedlich! Frankas Mutter wird gar nicht mehr in die Geschichte genommen und plötzlich akzeptiert sie Gegebenheiten, gegen die sie sich über das ganze Buch hinweg gewehrt hat. Sehr unrealistisch! Finde sehr schade, dass das Ende so rasch ist ... Da fehlen doch ein paar Seiten, um die Sache mit der Mutter zu klären. Dafür hat mir die Sexszene zwischen Wulf und Franka sehr gefallen; keine Überspitzen Sätze oder Handlungen. Frankas Offenheit finde ich entzückend, obwohl sie ja sonst so schüchtern ist.


Fazit:
Dieser besondere Historische Roman gibt uns die Weltanschauung aus dem 13. Jahrhundert einfach und interessant wieder. Ein leichter und charmanter Schreibstil lässt den Leser tief eintauchen. Die Charaktere sind allesamt spannend in ihrem Wesen und tragen viel zu der Atmosphäre der Epoche bei. Die Liebesgeschichten, die sich im Buch entwickeln sind vorhersehbar wie auch überraschend. Der Krimianteil ist temporeich und fesselnd geschrieben, er bricht nie in seiner Spannung ab. Insgesamt ist die Geschichte lebendig, realistisch und lehrreich. Einen halben Stern muss ich für einige Unstimmigkeiten wie dem Gesamtende und anderen Ereignissen, die nicht ganz stimmig und realistisch dargelegt werden, abziehen. Hier kann ich aber ganz klar eine Leseempfehlung verteilen. Vor allem auch für Leser, die sich ganz neu an das Genre heranwagen möchten, ist dieses Buch geeignet; es ist sehr verständlich geschrieben und beinhaltet eine Personenliste wie auch ein kleines Glossar. Auch, wer mehr über diese Zeit und der Lebensweise, insbesondere in den Klöstern, erfahren möchte, hat hier ein gutes Buch dafür gefunden. Für mich eines meiner JanuarHighlights und Favoriten! Das wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese!

Mein ganz lieber Dank gilt der Autorin persönlich für das Leseexemplar und die aktiv begleitete Leserunde! Ebenso danke ich dem Verlag HarperCollins für die schnelle Zusendung des Buches.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Eine typische Pearson-Geschichte mit abenteuerlichen Geschehnissen und fesselnden Charakteren!

Der Klang der Täuschung
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Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. ...

Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Von nun an ist Kazi eine Rahtan und gehört der königlichen Leibgarde an. Sie erhält den Auftrag, die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Vermutlich haben sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass der Mann ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren.

Autorin:
Eintauchen in wundervolle Fantasiewelten: Die 1955 geborene Autorin stammt aus Südkalifornien und hat in San Diego studiert. Viele Jahre arbeitete sie als Lehrerin, bevor sie sich dazu entschied, jugendliche Fantasyromane zu schreiben. Für ihren Roman „Zweiunddieselbe“ erhielt sie eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis, „Nieundewig“ wurde 2012 als eines von „The Best Children’s Book of the Year“ ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Schriftstellerin bei ihren Lesern auch mit ihrer Buchreihe „Die Chroniken der Verbliebenen“. Mary E. Pearson arbeitet heute als Vollzeitautorin und lebt in ihrer Heimat San Diego.


Bewertung:
Das Cover passt genau wie bei den Covers der Vorreihe- Coperate Identity, würde ich mal sagen. Es ist auf dem ersten Blick erkennbar, dass es Pearsons Werk ist. Auch die Innenaufmachung und der Schreibstil sind im gleichen Stil wie in der Vorreihe angeglichen. hier gibt es sofort einen Wiedererkennungszeichen.

Rüstet eure Herzen,
Denn wir müssen bereit sein,
Nicht nur für den Feind von außen,
Sondern auch für den feind von innen.
Jezelias Lied
(Seite 111)


Kazi erinnert mich an Celaena aus Throne of Glass mit ihrer Verletzlichkeit und Stärke. Sie zögert nicht, wenn es darauf ankommt, Befehle durchzuziehen. Sie ist ängstlich und mutig zugleich. Ihre Vergangenheit und Herkunft ist sowohl für die Charaktere im Buch als auch für den Leser nicht gänzlich geklärt und lässt Raum für Spekulationen. Sie verlor ihre Mutter schon als Kind und musste sich alleine auf der Straße durchschlagen. Von einer gelernten und berüchtigten Diebin wird sie zu einer Gesandtin der Königin Lia. Die beauftrag sie, einen Kriminellen zu ihr zurückzuführen. Kazi wird von fünf Gleichgesinnten begleitet.

Jase ist eine sehr stolze Persönlichkeit und neigt dazu, hin und wieder impulsiv und unbedacht zu reagieren. Er stammt aus der Familie Ballenger, die eine erschreckende und lange Vorgeschichte in ihrer Entstehung hat. Für die Familie ist nichts wichtiger als Familie, Treue und Ergebenheit. Selbst der kleinste Verrat wird als Sünde angesehen. Als Patrei ist Jase der Oberhaupt von Torfeste, seiner Stadt. Diese Verantwortung nimmt er sehr ernst. Doch er hütet ein Geheimnis, das sich am Ende des Buches lüftet und sich nicht unproblematisch auswirkt.

"Die Leute haben ein kurzes Gedächtnis. Das Vergessen ist die Gefahr, die ich am meisten fürchte."
(Lia zu Kazi, Seite 127)


Die ersten vierzig Seiten haben sich für mich etwas gezogen, weil Kazi in ihrer Erzählweise etwas um die aktuellen Szenen tänzelt. Auch, dass sie direkt schon ganz zu Anfang so viel über sich erzählt, war mir doch etwas zu viel. Ich mag es, wenn ich von den Figuren nach und nach ihre Vergangenheit zu lesen bekomme. Das geschah doch etwas Schlag auf Schlag. Und überfordert wurde ich durch die ganzen Namen ihrer Begleiter (tolle Namen, übrigens), die sie alle auch hintereinander rausgehauen hat. Das hat mich doch etwas überfordert!

Ab der fünfzigsten Seite wurde es dann allmählich spannender und die die Vergangenheit der Figuren wurden nun nach und nach allmählich erzählt, so wie ich es gerne mag. Als Kazi Jase Ballenger trifft, konnte ich das Manuskript nicht weglegen. Sehr fesselnd, die Situationen und Dialoge der Beiden zueinander. Aber andererseits musst ich aufstöhnen, weil es wieder das typische Modell bedient: Zwei unterschiedliche Charaktere, die aus unterschiedlichen Welten kommen und sich anfangs nicht leiden können, kommen sich in Gefahr nach und nach näher. Irgendwie hatte ich da mehr Einfallsreichtum erwartet. Aber es liest sich dennoch sehr spannend! Mit zunehmenden Seiten schwirrten mir viel mehr Fragen vor den Augen als vorher.

Verzweiflung ist ein guter Lehrmeister, vielleicht sogar der beste.
(Kazi, Seite 128)


Besonders schön finde ich, dass Jase und Kazi beide zu Wort kommen und wir beide ihre Absichten lesen können. Das Innenleben des Buches ist genauso gestaltet wie die vorige Reihe und passt sich dem Stil wunderbar an. Die Szenen wechseln von traurig zu dramatisch und dann wieder zu humorvoll ... wirklich sehr sprunghaft und unterhaltsam. Was mir besonders gefallen hat, war eine Erklärung zu den wirren Texten vor jedem Kapitelanfang! ENDLICH gab es hierzu mal was konkretes. Jetzt habe ich das auch mal verstanden. Dass das sozusagen Tagebucheinträge sind, macht die Vergangenheit der Ballender schlüssig. Das hätte ich mir für die vorige Reihe gewünscht. Da habe ich kaum was von den Texten und wofür sie stehen verstanden.

Ich finde Jace Schwester Jalaine toll! Sie trägt zu witzig spitzbübischen Kommentaren bei und liebt Jase auf eine besondere Art. Ich habe das Gefühl, dass sie von allen Schwestern das speziellste und engste Verhältnis zu ihm hat. Sie mag ich von allen seinen Schwestern am Liebsten! Besonders, da die Autorin sie so glaubhaft konstruiert hat. Sie hat auch Fehler, wie sich jetzt gezeigt hat. Vorher wirkte sie unablässig stark und unantastbar gegen Verfehlungen.

Paxton ist sozusagen ein Gegenspieler von Jace und nicht so leicht zu durchschauen. Ich hatte damit gerechnet, mehr von Paxton zu lesen. In den ersten Kapiteln erscheint er noch als aktive Nebenfigur, und als Leser glaubt man, er spiele eine große Rolle in der Geschichte. Aber leider wurde er in den Hintergrund gestellt. Vielleicht wird seine Rolle im zweiten Band größer.

"Wir können nicht immer unsere eigenen Maßstäbe anlegen, wenn wir die Welt von anderen betrachten. Ich versuche, das alles mit ihren Augen zu sehen, nicht mit meinen."
(Jase zu Kazi, Seite 350)


Ich fand diese Ballzszene bei den Ballengers echt schlecht und rapide kurz erzählt. Ich hatte bei all der Aufregung und Vorbereitung viel mehr erwartet und erst recht mehr Momente in dieser. Da waren die Vorbereitungen ja viel länger und ausführlicher erzählt! Wirklich misslungen in meinen Augen! Dieses Versteckspiel mit dem Hundebiss ist ja lächerlich, vor allem, wenn es ja so schmerzt, wie Kazi beschreibt, wie kann sie da so toll mit Jase tanzen, sodass er GAR NICHTS bemerkt??? Nicht mal eine kleine Vermutung???? Sehr unglaubwürdig! Und wo bleibt der hoch und lang angekündigte Kuss der Beiden??? Dieser Moment fehlt komplett!! Ich dachte auf der nächsten Seite, ich hätte sie überlesen, aber sie kommt gar nicht vor! Es wird nur eine Seite später zwei Sätze darüber verloren, das wars!!!!! Eines der Szenen, die nicht stimmig ausgearbeitet wurden.

"Wer hat dich dazu gebracht, eine Welt ohne Mauern zu fürchten? Den offenen Himmel? War es in Venda? Deine Eltern?" "Niemand hat irgendwas mit mir angestellt," wehrt ich genauso leise ab. "Dann halt dich an mir fest,," sagte er, "und ich zeige dir die Sterne."
(Jace zu Kazi, Seite 145)


Eine weitere Szene ist die, in der Kazi Angst vor dem offenen Himmel hat; das habe ich erst gar nicht verstanden, da ich diese Angst nicht gespürt habe. Das kam bei mir beim Lesen nicht so an. Das hätte etwas ausführlicher geschrieben werden können. Es hat mich etwas irritiert. Es gab einige unlogische und unrealistische Momente im Buch, ebenso Ereignisse, die nur ganz kurz angerissen wurden, die ins Leere gelaufen sind bzw. gar nicht mehr erwähnt wurden und Ereignisse, die einfach nur kurz erwähnt wurden, ohne richtigen Zusammenhang und zweifelhafter Dringlichkeit. Einige Male fragte ich mich, was das soll und warum das jetzt so wichtig sei ... da hätte ich mir bei anderen wichtigen Themen mehr Aufmerksamkeit gewünscht, wie bei der Magie zum Beispiel; Kazis angebliche Gabe, die Toten zu sichten, wurde nur dreimal kurz in drei Sätzen erwähnt und nie richtig thematisiert, sodass ich es gänzlich vergessen hatte. Das passt deshalb so gar nicht in die Geschichte rein. Die Autorin war sehr bemüht, viele verschiedene Themen in die Geschichte einzubauen, sodass einige davon kaum hervorkommen oder einen richtigen Platz in der Geschichte haben. Das macht das Lesen trotz leichtem Schreibstil etwas schwer, das gilt ebenfalls für die wichtigen Details, die sich ein Leser merken sollte. Ich habe stetig Dinge vergessen, weil die Geschichte so überladen ist.

"Ungemütlich, oder?", sagte er. "Was denn?", gab ich zurück, wobei meine Stimme eher wie ein peinliches Hauchen klang. "Diese Augenblicke, in denen wir uns nicht hassen."
(Jase zu Kazi, Seite 121)


Das Ende ging mir viel zu schnell! Kam mir wieder mal so vor, als ob die Zeit für das Ende fehlte- wie so oft in Büchern! Das nervt mich! Dazu ist das Ende auch noch total schmalzig zwischen Kazie und Jase. Überhaupt nicht mein Fall und total kitschig überzogen! Das hat das Ende überhaupt etwas verdorben. Ich war überrascht und etwas enttäuscht, dass es so salopp ging. Ich bin davon ausgegangen, dass es wie in der Vorreihe gespalten ist mit ihnen. Aber dafür hat Pearson ja geschickt das skurrile Kapitelchen gesetzt, das in der Leserunde eine rege Diskussion ausgelöst hat- mit allen realistischen und irren Spekulationen, die es geben kann. Mir ist die Vorgeschichte der Ballenger etwas zu viel gewesen. Hier wurde doch mehr darüber berichtet als über die Vorgeschichte in den Bänden der Vorgänger und dessen Geschichte.

Am meisten gefehlt hat hier aber die tolle Landkarte, die wir auch von der Vorreihe kennen. Das wäre zur Orientierung hilfreich gewesen und ich hätte eher die passenden Bilder zu den jeweiligen Erzählungen vor Augen gehabt.

"Schau dich nur an! Du bist ja tropfnass!", rief sie und zog mich an der Hand nach drinnen. "Als Erstes brauchst du ein trockenes Hemd und ... " "Ich brauche nur dich, Kazi. Sonst nichts."
(Kazi zu Jase, Seite 445)



Fazit:
Das Buch hat mir nicht ganz so toll gefallen wie die Vorgänger, aber ich finde es gut geschrieben und die Geschichte ist auch schön. Ich bin sehr neugierig, zu erfahren, wie es nun weitergeht, aber das wird wohl noch eine Weile dauern, da der zweite Band erst 2020 veröffentlicht wird und viele offene Fragen zu klären sind. Gerade bei so einem Buch, wo wir haufenweise Daten und Personen bekommen, finde ich eine lange Wartezeit schwierig. Ich jedenfalls werde ein Großteil wieder vergessen haben, und mir das Buch vorher wieder durchlesen müssen.

Das Buch lässt sich gut lesen, ohne die Vorreihe zu kennen. Allerdings tauchen immer wieder mal kleine Andeutungen auf Personen und Ereignisse aus den vorigen Bänden auf, die für einen "Neuleser" etwas irritierend wirken können. Dennoch behindern sie das Lesen des Buchens an sich nicht, da es der Auftakt einer ganz neuen Reihe ist. Den Leser erwartet hier eine recht romantypische Liebesgeschichte und vielen kleinen Wendungen mit starken Charakteren und ausgiebig erzählter Vorgeschichte der Familie Ballenger. Auch interessierte Geschichtsleser kommen demnach nicht zu kurz.

Vielen lieben Dank an das Lesejury-Team und dem Lübbe-Verlag! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.02.2019

Wunderbare Geschichte, die aber zäh geschrieben ist und das Annehmen der Geschichte erschwert!

Das geheime Glück
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Klappentext:
Es ist ein Morgen wie jeder andere, als Robbie neben seiner schlafenden Frau Emily erwacht. Wie immer steht er vor ihr auf und kocht Kaffee. Doch an diesem Morgen schreibt er einen Brief und ...

Klappentext:
Es ist ein Morgen wie jeder andere, als Robbie neben seiner schlafenden Frau Emily erwacht. Wie immer steht er vor ihr auf und kocht Kaffee. Doch an diesem Morgen schreibt er einen Brief und tut damit etwas, was Emily das Herz brechen wird. Robbie weiß: Er muss diesen Preis bezahlen, um ihre Liebe zu schützen. Denn niemand darf erfahren, welches Geheimnis Emily und er seit fünf Jahrzehnten hüten …

Autorin:
Ein Leben gewidmet der Literatur: Julie Cohen wurde in Maine, USA, geboren. Ihren ersten Roman schrieb sie mit 11, als sie dann die Magie der Literatur entdeckte studierte sie Literatur an der Brown und der Cambridge University. Ihre Bücher wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt und schon zu Millionen verkauft. Wenn sie nicht gerade an dem nächsten Bestseller arbeitet, leitet sie Schreibworkshops und engagiert sich für eine Organisation die Kindern das Lesen näherbringt . Heute lebt die Autorin mit ihrem Hund in Bekshire, England.



Bewertung:
Ich möchte mich herzlich beim Verlag und dem Team von wasliestdu bedanken. Ich wollte das buch unbedingt lesen, und ihr habt es mir ermöglicht. Diesmal fiel es mir sehr schwer, aktiv an der Leserunde teilzunehmen, dafür entschuldige ich mich an alle in der Runde! Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch schwer für mich ist zu lesen.

Das Cover zeigt eine Leichtigkeit, die ein Gegensatz zu der Geschichte zu sein scheint. Jedenfalls würde ich dahinter nicht diesen Klappentext vermuten. Die Farben sind zueinander angepasst und der goldene Schriftzug kommt richtig schön und edel zur Geltung. Der Titel passt hervorragend zur Geschichte, was erst am Ende des buches deutlich wird.

Robbie und Emily sind ein ungewöhnliches Liebespaar, das ein schicksalhaftes und zerstörerisches Geheimnis über viele Jahrzehnte mit sich trägt. Es begleitet den Leser Stück für Stück durch die Rückblende der Erzählung bis ins Jahr 1962, in dem sich Robbie und Emily in England kennenlernen. Die Rückblenden zwischen der Gegenwart verläuft fließend und anfänglich hat es sich etwas für mich überladen. Aber sehr schnell konnte ich das wieder ordnen und gut auseinanderhalten.

Robbie ist an Alzheimer erkrankt, was die Autorin sehr einfühlsam erzählt. Auch die Themen Alkoholsucht und unerfüllte Schwangerschaft werden thmatisiert und gefühlvoll dem Leser nahe gebracht. Robbie begeht eines morgens eine Tat aus purer Verzweiflung, die bei mir aber nicht richtig ankam. Es las sich für mich eher wie etwas, dass alltäglich wäre. Das hat mich etwas stutzig gemacht.

Robbie und Emily sind treue und starke Charaktere, die ihre Liebe über alles stellen. Das Buch zeigt uns, was es bedeuten kann, alles zu riskieren und nur seinem Herzen zu folgen- welcher Preis dafür auch verlangt wird. Ein Paar, das bis ins hohe Alter zueinander steht und die sich über die Jahre immer mehr verflochten haben.

Leider kam ich in das Buch sehr schwer rein, es ist sehr feinfühlig, aber auch sehr trocken und langatmig geschrieben. Für mich war es anstrengend, der Geschichte nachzugehen und die immer wieder aufkeimenden Fragen ohne Antworten auszuhalten und mir ggf. selber welche zu fantasieren.


Fazit:
Die Autorin bringt uns einem Paar nahe, das Liebe mit Pflichtgefühl und Verantwortung verbindet; eine Erzählung über schwere Themen, ohne zu verurteilen. Es ist ein Buch, das sich in unsere Gedanken festsetzt, und lange nach Leseende in uns arbeitet. Mir gefällt, dass es das Herz berührt ohne es mit Kitsch zu verkleben. Da ich aber erhebliche Probleme beim Lesen dabei hatte, reicht meine Bewertung zum Buch nur für 3,5 Sterne. Eine tolle und gefühlvolle Geschichte, die aber trotz harter Themen etwas mehr Leichtigkeit im Schreibstil vertragen könnte.